Weshalb soll ich das beantworten? Diejenigen, denen das Thema wichtig ist, müssten sich doch prüfen, weshalb sie für eine Sache eintreten. Ich würde nicht einfach aus dem Bauch heraus auf die Straße gehen und erwarten, dass sich die Verhältnisse ändern, nur weil ich meine, etwas müsste anders sein. Weshalb stellt man sich selbst nicht einmal Fragen und sucht nach Antworten? Ist es Bequemlichkeit?Rilke hat geschrieben: ↑Mi 14. Sep 2022, 13:08Ich dachte darum geht's doch in der Politik.Aber ich frage doch dich.Spice hat geschrieben: ↑Mi 14. Sep 2022, 12:05 Gut. Naturwissenschaftliche Argumente sind für mich untergeordnet. Nach ihr beginnt das Leben mit der Geburt und endet mit dem Tod. Moralgesetze sind aus dem Naturalismus nicht ableitbar.
Mich interessiert, was "der Christ" - oder bist du keiner ? - meint, woher die Seele kommt? Diese Frage gilt es zu beantworten, sonst bleibt alles haltlos.
Du hast die Behauptung aufgestellt, dass ein Embryo kein menschliches Leben darstellt. Worauf begründet du das?
Du kannst naturwissenschaftlich oder geisteswissenschaftlich antworten, aber du hast nach wie vor nur mit Gegenfragen gekontert.
Abtreibung generell verbieten?
Re: Abtreibung generell verbieten?
Re: Abtreibung generell verbieten?
Helmuth hat geschrieben: ↑Di 13. Sep 2022, 23:50
Daraus ist die CPÖ geworden. Ich war 2 Jahre von Anfang an dabei als aktives Mitglied, aber ich erkannte mit der Zeit, dass man sich nicht mehr mit dem Evangelium auseinandergesetzt hat, sondern nur mehr noch politische Propaganda gegen Abtreibung machte, mit Demos etc. Sieh dir an wofür sie heute stehen. Das kannst du vergessen.
Genau das hatte ich gemeint. Es nützt dem Christentum rein gar nichts "gegen Abtreibung" zu sein. Das sind alle Diktatoren und Despoten dieser Welt genau so. Auch Hitler und Stalin waren gegen Abtreibung. Wollen wir das Christentum mit denen auf die gleiche Stufe stellen?
Re: Abtreibung generell verbieten?
Oh, verstehe.Spice hat geschrieben: ↑Mi 14. Sep 2022, 14:16 Weshalb soll ich das beantworten? Diejenigen, denen das Thema wichtig ist, müssten sich doch prüfen, weshalb sie für eine Sache eintreten. Ich würde nicht einfach aus dem Bauch heraus auf die Straße gehen und erwarten, dass sich die Verhältnisse ändern, nur weil ich meine, etwas müsste anders sein. Weshalb stellt man sich selbst nicht einmal Fragen und sucht nach Antworten? Ist es Bequemlichkeit?
Da die allermeisten Abtreibungsbefürworter meinen religiösen Standpunkt nicht teilen und schon gar nicht akzeptieren, argumentiere ich nicht mit Religion.
Es genügt aufzuzeigen, dass die moderne Wissenschaft den Beginn menschlichen Lebens zum Zeitpunkt der Befruchtung festlegt. Ist menschliches Leben erst einmal entstanden, ist die gewaltsame Beendigung dessen zu jedem Zeitpunkt Mord (vorsätzliche Tötung).
Deswegen werden Tötungen schwangerer Frauen in der Gerichtspraxis auch als Doppelmorde behandelt.
Ich dachte, dass du dagegen argumentieren möchtest, und ich wäre einer solchen Diskussion durchaus aufgeschlossen. Aber scheinbar möchtest du mich "als Christ" argumentieren lassen und meine Religion zum Grund meiner Abneigung gegenüber dem Morden von ungeborenem menschlichen Leben sehen. Aber das braucht es gar nicht dazu, weil unreligiöse Menschen Religion ohnehin nicht akzeptieren.
Abtreibung ist die gewaltsame, vorsätzliche Tötung menschlichen Lebens zu einem frühen Entwicklungsstadium. Deswegen ist Abtreibung, wie jeder Mord, grundsätzlich falsch und gehört verboten.
Was immer ein endliches Wesen begreift, ist endlich.
- Hl. Thomas v. Aquin
- Hl. Thomas v. Aquin
Re: Abtreibung generell verbieten?
Abtreibung generell verbieten?
Was mich an dieser Aussage stört, ist das Wort "absolutes".
Es mag ja ganz nett sein, gegen Abtreibung zu sein, aber ein absolutes Verbot erinnert eher an Faschismus und Diktatur. Es gibt auch so etwas wie ein moralischer Faschismus. Auch Hitler und Stalin waren gegen Abtreibung. Waren das etwa gute christliche Leute? Wenn Du gelegentlich mal in der Bibel liest, würdest Du bemerken, dass es überhaupt nicht darum geht, mit dem Finger auf andere zu zeigen, wer meint, wer am besten mit dem Finger auf andere böse Zeitgenossen zeigen kann, steht bei Gott am besten da, wird sich umgucken am Jüngsten Tag und dann bemerken, dass es Gott darum überhaupt nicht geht.
Wir sind alle verstrickt in Sünde und Mord und können uns daraus überhaupt nicht aus eigener Kraft befreien.
Schon Moses und David waren Mörder und David wird trotzdem als "ein Mann nach dem Herzen Gottes" bezeichnet und von den Zeitgenossen Jesu wurde Jesus als Sohn Davids bezeichnet. Da steht nichts vom ewigen Abscheu gegen die Mörder.
Auch Petrus wäre beinahe zum Mörder geworden und hätte dem Soldaten den Schädel gespalten, wenn Gott das Schwert nicht so geführt hätte, dass nur das Ohr abgeschlagen wurde, was Jesus dann sogleich wieder angeheilt hatte. Jesus ist halt der Heiland und nicht wir sündigen Menschen.
Was ist also christlich daran, Frauen ein schlechtes Gewissen zu machen, die mal abgetrieben haben?
Wir haben gut reden, sitzen hier gemütlich vor dem PC mit unserem überfütterten Bauch. Andere Kinder schlafen unter Brücken und auf Friedhöfen (habe ich mit eigenen Augen gesehen, bin halt schon ein wenig herumgekommen in der Welt). Die Leiterin eines Kinderheimes für Straßenkinder in der dritten Welt erzählte, sie habe beobachtet, dass die Kinder vor lauter Hunger Fliegen fangen und essen und mit den Knochen der Verstorbenen spielen.
Ich dachte immer, die Bibel würde besagen, was man selber nicht erleiden möchte, sollte man auch nicht jemand anderem zumuten?? Diese Kinder haben keine Chance auf Bildung oder Wohlstand, die Eltern haben kein Geld für Antibabypille oder Kondome, kann man es ihnen verdenken, wenn sie den Kreislauf von Geburt und Elend durch eine Abtreibung durchbrechen wollen? Wenn nicht bei einem Kurpfuscher sowohl Mutter als auch Kind dabei drauf gehen.
Ist wirklich jedes Leben erhaltenswert? Die Natur ist grausam und Gott ist auch grausam. Denken wir mal an siamesische Zwillinge, wenn sie trennbar sind und einer der beiden bei der chirurgischen Trennung stirbt, ist das etwa Mord? Wenn einer der beiden stirbt, stirbt der andere eh ein paar Stunden später am Leichengift seines Partners. Langer Rede kurzer Sinn:
Im Zusammenhang mit Abtreibung hat der Satz "absolutes Verbot" absolut nichts zu suchen.
Was mich an dieser Aussage stört, ist das Wort "absolutes".
Es mag ja ganz nett sein, gegen Abtreibung zu sein, aber ein absolutes Verbot erinnert eher an Faschismus und Diktatur. Es gibt auch so etwas wie ein moralischer Faschismus. Auch Hitler und Stalin waren gegen Abtreibung. Waren das etwa gute christliche Leute? Wenn Du gelegentlich mal in der Bibel liest, würdest Du bemerken, dass es überhaupt nicht darum geht, mit dem Finger auf andere zu zeigen, wer meint, wer am besten mit dem Finger auf andere böse Zeitgenossen zeigen kann, steht bei Gott am besten da, wird sich umgucken am Jüngsten Tag und dann bemerken, dass es Gott darum überhaupt nicht geht.
Wir sind alle verstrickt in Sünde und Mord und können uns daraus überhaupt nicht aus eigener Kraft befreien.
Schon Moses und David waren Mörder und David wird trotzdem als "ein Mann nach dem Herzen Gottes" bezeichnet und von den Zeitgenossen Jesu wurde Jesus als Sohn Davids bezeichnet. Da steht nichts vom ewigen Abscheu gegen die Mörder.
Auch Petrus wäre beinahe zum Mörder geworden und hätte dem Soldaten den Schädel gespalten, wenn Gott das Schwert nicht so geführt hätte, dass nur das Ohr abgeschlagen wurde, was Jesus dann sogleich wieder angeheilt hatte. Jesus ist halt der Heiland und nicht wir sündigen Menschen.
Was ist also christlich daran, Frauen ein schlechtes Gewissen zu machen, die mal abgetrieben haben?
Wir haben gut reden, sitzen hier gemütlich vor dem PC mit unserem überfütterten Bauch. Andere Kinder schlafen unter Brücken und auf Friedhöfen (habe ich mit eigenen Augen gesehen, bin halt schon ein wenig herumgekommen in der Welt). Die Leiterin eines Kinderheimes für Straßenkinder in der dritten Welt erzählte, sie habe beobachtet, dass die Kinder vor lauter Hunger Fliegen fangen und essen und mit den Knochen der Verstorbenen spielen.
Ich dachte immer, die Bibel würde besagen, was man selber nicht erleiden möchte, sollte man auch nicht jemand anderem zumuten?? Diese Kinder haben keine Chance auf Bildung oder Wohlstand, die Eltern haben kein Geld für Antibabypille oder Kondome, kann man es ihnen verdenken, wenn sie den Kreislauf von Geburt und Elend durch eine Abtreibung durchbrechen wollen? Wenn nicht bei einem Kurpfuscher sowohl Mutter als auch Kind dabei drauf gehen.
Ist wirklich jedes Leben erhaltenswert? Die Natur ist grausam und Gott ist auch grausam. Denken wir mal an siamesische Zwillinge, wenn sie trennbar sind und einer der beiden bei der chirurgischen Trennung stirbt, ist das etwa Mord? Wenn einer der beiden stirbt, stirbt der andere eh ein paar Stunden später am Leichengift seines Partners. Langer Rede kurzer Sinn:
Im Zusammenhang mit Abtreibung hat der Satz "absolutes Verbot" absolut nichts zu suchen.
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Re: Abtreibung generell verbieten?
Sag es uns.Magdalena61 hat geschrieben: ↑Di 13. Sep 2022, 21:20 Wie viele Babys werden durch die vorzeitige, gewaltsame Einleitung der Geburt unreif geboren und dann einfach liegen gelassen, oder sogar in den Müll geworfen, damit sie sterben?
Spannungsmeter:
[-|--------------------]
[-|--------------------]
Re: Abtreibung generell verbieten?
... was?
... wie bitte?
Philippus hat geschrieben: ↑Mi 14. Sep 2022, 15:44 Diese Kinder haben keine Chance auf Bildung oder Wohlstand, die Eltern haben kein Geld für Antibabypille oder Kondome, kann man es ihnen verdenken, wenn sie den Kreislauf von Geburt und Elend durch eine Abtreibung durchbrechen wollen? [...] Ist wirklich jedes Leben erhaltenswert?
... sag einmal, geht's dir gut?
Ich bin sprachlos.

Was immer ein endliches Wesen begreift, ist endlich.
- Hl. Thomas v. Aquin
- Hl. Thomas v. Aquin
Re: Abtreibung generell verbieten?
Der Standpunkt ist verständlich.Rilke hat geschrieben: ↑Mi 14. Sep 2022, 15:35Oh, verstehe.Spice hat geschrieben: ↑Mi 14. Sep 2022, 14:16 Weshalb soll ich das beantworten? Diejenigen, denen das Thema wichtig ist, müssten sich doch prüfen, weshalb sie für eine Sache eintreten. Ich würde nicht einfach aus dem Bauch heraus auf die Straße gehen und erwarten, dass sich die Verhältnisse ändern, nur weil ich meine, etwas müsste anders sein. Weshalb stellt man sich selbst nicht einmal Fragen und sucht nach Antworten? Ist es Bequemlichkeit?
Da die allermeisten Abtreibungsbefürworter meinen religiösen Standpunkt nicht teilen und schon gar nicht akzeptieren, argumentiere ich nicht mit Religion.
So ist es.Aber scheinbar möchtest du mich "als Christ" argumentieren lassen und meine Religion zum Grund meiner Abneigung gegenüber dem Morden von ungeborenem menschlichen Leben sehen.
Weil man in der Religion sich nicht um Erkenntnis bemüht hat und es immer noch nicht tun will.Aber das braucht es gar nicht dazu, weil unreligiöse Menschen Religion ohnehin nicht akzeptieren.
Wer eine unsterbliche Seele postuliert, muss aufzeigen können, dass eine solche existiert. Warum tut man es nicht?
Es macht einfach keinen Sinn gegen etwas zu sein, was die Welt tut, wenn man sich nicht einmal selbst Rechenschaft geben kann.
Re: Abtreibung generell verbieten?
Die Unsterblichkeit der menschlichen Seele und Abtreibung sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe, meinst du nicht?Spice hat geschrieben: ↑Mi 14. Sep 2022, 16:04 Weil man in der Religion sich nicht um Erkenntnis bemüht hat und es immer noch nicht tun will.
Wer eine unsterbliche Seele postuliert, muss aufzeigen können, dass eine solche existiert. Warum tut man es nicht?
Es macht einfach keinen Sinn gegen etwas zu sein, was die Welt tut, wenn man sich nicht einmal selbst Rechenschaft geben kann.
Meiner Ansicht nach ist Abtreibung falsch weil sie unschuldiges menschliches Leben zerstört.
Meine Religion spricht vom Wert einer Seele und natürlich kann ich dir lang und breit auf Basis der Religion antworten - aber wozu? Du würdest meine Ansicht nicht teilen und sie verwerfen eben aufgrund der Tatsache, dass sie einer Religion entspringt. Mein Versuch wäre im Vorhinein schon zum Scheitern verurteilt und wir beide wissen das.
Worüber wir aber diskutieren können ist die naturwissenschaftliche Tatsache, dass menschliches Leben gewaltsam beendet wird - und ob wir da einen gemeinsam Nenner finden, der diese Praktik als unmenschlich und grundsätzlich falsch verurteilt.
Was immer ein endliches Wesen begreift, ist endlich.
- Hl. Thomas v. Aquin
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Re: Abtreibung generell verbieten?
Wer stellt sich auf eine Stufe mit Mördern, wenn er doch gegen Mord predigt? Oder was willst du damit ausdrücken?Philippus hat geschrieben: ↑Mi 14. Sep 2022, 14:48 Genau das hatte ich gemeint. Es nützt dem Christentum rein gar nichts "gegen Abtreibung" zu sein. Das sind alle Diktatoren und Despoten dieser Welt genau so. Auch Hitler und Stalin waren gegen Abtreibung. Wollen wir das Christentum mit denen auf die gleiche Stufe stellen?
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16