Hitler- ein gläubiger Christ?

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Novas
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Novas »

Die Wahrheit ist die Summe aller Teilwahrheiten.
Rembremerding

Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Rembremerding »

Novalis hat geschrieben: Ein Atheist kann auf mich herab schauen, mich beschimpfen, verachten, belächeln ... aber er kriegt mich nicht weg... KEIN MENSCH kriegt mich weg..
Undifferenzierte Hasstiraden von Antitheisten, Gotteshasser, sind normal. Sie können nicht anders, aber als Christ kann man sie als Bewährung des Glaubens begrüßen. Die übliche copy&paste-Orgie aus Atheistenforen kann man gelassen über sich ergehen lassen, sie verlaufen sich in der Regel von selbst in die Lächerlichkeit.
Wie kann es den Dienern anders ergehen, als dem Meister?

Begeben wir uns zurück zur sachlichen, differenzierenden Diskussion und lassen wir uns nicht in den Zorn anderer reißen.
Wo Menschen sind, ist Sünde und Ungerechtigkeit, ob sie nun Atheisten, Christen heißen oder sich sonstwie betiteln. Wichtig ist hier ausschließlich, ob sich Christentum und die Kirche im allgemeinen schuldig machte und dies ist eindeutig nicht der Fall. Unter Historikern ist dies inzwischen klar herausgearbeitet und bewiesen. Natürlich wird man mit ideologischen Vorbelastungen zu anderen Ergebnissen kommen.
Queequeg
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Queequeg »

Verfolgen wir den Lauf der deutschen Geschichte, an Hand von Quellen und Belegen, dann weiter:

26.6.1940 - Landesbischof Meiser und der evangelische Landeskirchenrat rufen die Gemeinden dazu auf, "Adolf Hitler, dem Schöpfer und obersten Befehlshaber der sieggekrönten Wehrmacht", zu danken und für einen "baldigen Endsieg" zu beten.
(Amtsblatt für die Evang.-Luth. Kirche in Bayern rechts des Rheins)

30.6.1940 - Einer der leitenden Verantwortlichen der Bekennenden Kirche, Landesbischof August Marahrens aus Hannover, gibt in einem Telegramm an Hitler der Hoffnung Ausdruck, dass "in ganz Europa unter Ihrer Führung eine neue Ordnung entstehe ..."
(Vollnhals, a.a.O., S. 24)

Das hier sollte man, bitte, einmal etwas sehr sorgfältig lesen:

Ab Juli 1940 - Selektion und Verlegung der Behinderten aus den Einrichtungen der bayerischen evangelischen Diakonie - in staatliche Einrichtungen und von dort in Vergasungsanstalten, v. a. in Hartheim bei Linz in Österreich. Aus keinem Fürsorgeheim Deutschlands werden dabei mehr Behinderte zur Ermordung abgeholt wie aus den evangelischen Heimen in Neuendettelsau in Bayern.
Anfangs freuen sich viele Behinderte noch "in froher Erwartung eines Ausflugs". Als schließlich die Ermordungen bekannt werden, reagieren die Opfer unterschiedlich: "Manche sollen sich still in ihr Schicksal ergeben haben, andere flehen um ihr Leben, wehren sich verzweifelt, weinen, schreien und klammern sich in ihrer Todesangst an Ordensschwester oder Pfleger, reißen ihnen fast die Kleider vom Leibe"
(Ernst Klee/Gunnar Petrich, Film "Alles Kranke ist Last", a.a.O.)

Die Aktionen dauern bis Anfang 1941. Auch Bischof Hans Meiser wird informiert und schweigt. Nach dem Krieg rechtfertigen sich Verantwortliche, "seelenlose Monster" seien von ihrem Leiden "erlöst" worden
(Klee/Petrich, a.a.O.)

zu diesem traurigen Kapitel deutscher Geschichte folgt eine Fortsetzung
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Novas
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Novas »

Rembremerding hat geschrieben:Sie können nicht anders, aber als Christ kann man sie als Bewährung des Glaubens begrüßen
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Zuletzt geändert von Novas am Mi 22. Jul 2015, 10:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Novas
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Novas »

Queequeg hat geschrieben:zu diesem traurigen Kapitel deutscher Geschichte folgt eine Fortsetzung
Verstehe... Du bist auf einer Mission :wave: Das ist ok... wir alle sollten für das eintreten, was wir für das Beste halten... "Wir sind auf einer Mission: zur Bildung der Erde sind wir berufen"

Begeben wir uns zurück zur sachlichen, differenzierenden Diskussion und lassen wir uns nicht in den Zorn anderer reißen. (rembremerding)
Zuletzt geändert von Novas am Mi 22. Jul 2015, 09:39, insgesamt 1-mal geändert.
Queequeg
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Queequeg »

Rembremerding hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben: Ein Atheist kann auf mich herab schauen, mich beschimpfen, verachten, belächeln ... aber er kriegt mich nicht weg... KEIN MENSCH kriegt mich weg..
Undifferenzierte Hasstiraden von Antitheisten, Gotteshasser, sind normal. Sie können nicht anders, aber als Christ kann man sie als Bewährung des Glaubens begrüßen. Die übliche copy&paste-Orgie aus Atheistenforen kann man gelassen über sich ergehen lassen, sie verlaufen sich in der Regel von selbst in die Lächerlichkeit.
Wie kann es den Dienern anders ergehen, als dem Meister?
Die "Copy und Pasteorgien" sind eindeutig aussagbare Belege und Quellen deutscher Geschichte.
Belege die allemal besser sind als deine fanatisch christliche Rabulistik dokumentieren, in wie weit deutsche Christen und Kirchen mit dem Nationalsozialismus Hand in Hand gingen.

Dir bleibt nicht weiter, dir wird nichts weiter bleiben, als weiter im blinden Hass gegen die Quellen deutscher Geschichte anzuspeicheln. Die wird nichts, aber auch nichts weiter bleiben, als gegen das Belegmaterial und die Nachweise deutscher Geschichte dann Gift und Galle zu sprühen.

Das, genau das ist das Unwesen der christlichen Fanatiker selbst, gegen offensichtliche und bewiesene Wahrheiten der deutschen Geschichte, also der Zusammenarbeit der Kirchen und Christen mit der braunen Barbarei, mit der sinnenlosen und sinnenleeren Herzenkälte der "Nächstenlieber" und dem unstillbaren Rachedurst der im ewigen Gestern einwohnenden Dämonen die Wahrheit deutscher Geschichte niederzuschrein, die Wahrheit deutscher Geschichte abzuleungen, vor der Wahrheit der deutschen Geschichte den Kopf in den Sand des christlichen Fanatistmus zu stecken.

Auch ihr Christen aus den schwarzen Dämmerreichen längst vergangener Zeiten, ihr werdet die Wahrheit nicht mehr töten können, vorbei eure Zeit, vorbei die dunkle Nacht, in der das Christentum den sich frei bestimmenden Menschen und der humanen Menschheit den Fuß der christlichen Diktatur in den Nacken stemmen konnte.

Vorbei, endlich vorbei, ihr christlichen Fanatiker seid nun nichts weiter mehr, als die finsteren Relikte einer dunklen Epoche der Weltgeschichte.
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Novas
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Novas »

Wir würden viel Frieden haben,
wenn wir uns nicht soviel mit dem, was andere reden und tun,
beschäftigen würden, was uns doch gar nichts angeht.

Thomas a Kempis
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Martinus
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Martinus »

.
Ich bin ein Dieselfahrer :oops: und bleibe es :clap:
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Novas
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Novas »

Queequeg hat geschrieben:Vorbei, endlich vorbei, ihr christlichen Fanatiker seid nun nichts weiter mehr, als die finsteren Relikte einer dunklen Epoche der Weltgeschichte.
Ich lebe in der Gegenwart.... frei von jedem Fanatismus... ;) würde es Dir gefallen, wenn ich mich auf dein Spiel einlasse und Dich nun ebenfalls beleidige?
Queequeg
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Queequeg »

Weiter mit den Quellen deutscher Geschichte, weitab vom religiösen Hass und Zorn christlicher Moralhüter.

3.8.1941 - Der katholische Bischof Clemens August von Galen prangert als bisher einziger deutscher Bischof in einer Predigt die Vernichtung Behinderter an. In seiner Silvesterpredigt 1941/42 folgte Zeugenaussagen zufolge auch Bischof Gröber aus Freiburg, der 1933 den katholischen Pfarrern die Kritik am Nationalsozialismus verboten hatte.
Auf der anderen Seite treibt gerade Bischof von Galen die Deutschen in den Krieg. Aus Rücksicht auf den Protest von Galens finden die Vernichtungsaktionen (von weiteren ca. 30.000 Behinderten) seither mehr im Geheimen statt. So lässt man z. B. in Irsee im Allgäu, wo die Nonnen von der "Kongregation des Heiligen Vinzenz von Paul" einen großen Teil des Personals stellen, behinderte Kinder darauf hin nicht mehr vergasen, sondern auf staatliche Anordnung hin verhungern (was nach ca. drei Monaten zum Tod führen sollte) oder vergiften (Ernst Klee/Gunnar Petrich, Film "Alles Kranke ist Last", a.a.O.).
Als Töterin wurde in Irsee vor allem die evangelische Krankenschwester Pauline Kneissler eingesetzt, die vor dem Krieg im Kirchenchor sang und evangelischen Kindergottesdienst hielt und schon in den Vergasungsanstalten Grafeneck auf der Schwäbischen Alb und in Hadamar bei Limburg zuvor Tausende von Menschen mit der Giftspritze tötete. Sie teilte dem Klinikseelsorger jeweils mit, welchem Behinderten er die katholischen Sterbesakramente geben soll. Nachdem der Priester jeweils seinen "Dienst" getan hatte, brachte sie den Behinderten um.
(Ernst Klee/Gunnar Petrich, Film "Alles Kranke ist Last")

Als "Ausführende" wurde in Irsee vor allem die evangelische Krankenschwester Pauline Kneissler eingesetzt, die vor dem Krieg im Kirchenchor sang und evangelischen Kindergottesdienst hielt und schon in den Vergasungsanstalten Grafeneck auf der Schwäbischen Alb und in Hadamar bei Limburg zuvor Tausende von Menschen mit der Giftspritze tötete. Sie teilte dem Klinikseelsorger jeweils mit, welchem Behinderten er die katholischen Sterbesakramente geben soll. Nachdem der Priester jeweils seinen "Dienst" getan hatte, brachte sie den Behinderten um.


Anmerkung: Die evangelische Christin Pauline Kneissler wurde nach dem Krieg zu vier Jahren Haft verurteilt und beschwerte sich über dieses Urteil. So rechtfertigt sich die Krankenschwester 1947 mit den Worten: "Mein Leben war Hingabe und Aufopferung, ... nie war ich hart zu Menschen ... Dafür muss ich heute leiden und leiden".

Vergleiche dazu:

https://www.timeshighereducation.co.uk/ ... 07.article

und hier - Der Makel ist geblieben, eine recht interessanter Artikel aus: Die Zeit:

http://www.zeit.de/1985/23/der-makel-ist-geblieben

Alle Verbrecher im staatlichen Auftrag hatten dabei die Rückendeckung der EKD (Evangelische Kirche in Deutschland), die in einem Beschwerdebrief an die US-Militärregierung vom 26.4.1946 z. B. schrieb: Dabei waren Handlungen und Gesinnungen, die heute verurteilt werden, vom damaligen Gesetzgeber als rechtmäßig und gut eingeschätzt. Hierdurch wird das Rechtsempfinden erschüttert und von den Angeklagten eine Rechtseinsicht verlangt, die man nicht erwarten kann".
(zit. nach Amtsblatt der Evang.-Luth. Kirche in Bayern)
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