Nun bist du gefordert. Wem glaubst du? Jesu Wort oder deiner theologischen Ausrichtung?
Ich schildere dir ein wenig von meiner verworrenen Praxis, wie ich sie ziemlich sicher von den Charismatikern übernommen und dann aber abgelegt habe. Ich sitze immer wieder in meiner Kammer, nur ich bin da, aber Gott hört zu, wie Jesus uns sagt, dass er ins Verborgene sieht.
Ich bete also und schütte mein Herz aus, und allerlei Gedanken kommen mir in den Sinn. Ich stelle Fragen und dann kam mir dazu ein weiterer Gedanke in den Sinn. Da dachte ich, aha das ist also der HG, der mir antwortet und so setzte ich das Gespäch fort. Ich frage: "Was meinst du Herr?" Und den nächsten Gedanken nahm ich dann als seine Antwort Und danch handelte ich gewissermaßen.
Und es kamen auch negative Gedanken in mir hoch und dazu dachte ich wieder, aha der Satan mischt sich nun in dieses Gespräch ein und ich begann ihn unter Proklamationen aus meiner Kammer des Herzens zu vertreiben.
So in der Art praktizierte ich das mehrere Jahre, bis ich dann aber feststellen musste, dass sich etliche der Gedanken doch niemals wirklich praktisch erfüllten, wie ich dachte, dass der HG mir Antworten lieferte. Wie kann es aber sein, dass Gott nicht Wort halten würde? Da stimmt also irgendwas nicht.
So begann ich das nochmals nachzuforschen, bis mich die nüchterne Tatsache eingeholt hatte, dass da eben nur mein eigenes Herz spricht, wie Paulus es auch beschreibt als ein Widerstreit der Gedanken im Inneren und das Gewissen spielt Schiedsrichter, jenachdem auf welchem Stand du dabei stehst.
Und da sich das ja auch bei völlig Unbekehrten völlig gleich abspielt, so ist mir das sozusae der Belege, denn bei denen wissen wir, dass der HG in ihnen nicht wohnt, aber ein Gewissen hat jeder, eben jeder auf seinem Stand.
Und derart habe ich das auch anhand der Praktiken der Charismatiker feststellen können, wie sie ihre eigenen Eindrücke als prophetische Worte weitergegeben haben. Viele haben eine Vision, eine Art Bild vor Augen und schlißen sofrt auf den GH, dass der es ihne so gibt.
Das fangen sie an zu interpretieren und beginnen wie eingelernt mit den Worten zu sprechen: "Ich habe den Eindruck, der Herr lässt uns damit sagen, ..." , wobei es auch sehr persönlich wurde.
Aber das traf mal ein und mal nicht. Erneut besteht aber das Problem: Wie könne Gott sein Wort auch nur ein einziges Mal nicht einhalten? Heute weiß ich die Antwort. Es ist ein Form der Wahrsagerei, der Trug des eigenen Herzens.
Da war alles im Lot, mein Bruder. Alles ok.