Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?
Verfasst: Sa 29. Jan 2022, 17:57
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Also eine Greisin wird im Himmel ebenso krumm gehen, und ein Säugling wird da weiterhin Säugling sein?ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Sa 29. Jan 2022, 17:57Für solche Fragen kann man den auferstandenen Jesus als Beispiel nehmen.
Das Verwesliche wird Unverweslichkeit anziehen. Vergreisung ist Verfall, aber zum Erwachsenen zu werden ist Wachstum. Jesus sagte "werdet wie die Kinder", und nicht "nur durch Schuldbildung und einem bürgerlichen Leben" seid ihr richtige Gotteskinder.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Sa 29. Jan 2022, 18:53Das Verwesliche wird Unverweslichkeit anziehen. Vergreisung ist Verfall, aber zum Erwachsenen zu werden ist Wachstum. Jesus sagte "werdet wie die Kinder", und nicht "nur durch Schuldbildung und einem bürgerlichen Leben" seid ihr richtige Gotteskinder.
Das habe ich nicht gesagt. Ich wollte darauf hinaus, dass ein Mensch, so wie bei Jesus, als Erwachsener Mensch aufersteht. Dann könnte man allerdings fragen, ob und wie der geistige Zustand zum körperlichen Zustand passt. Dann hätten wir vielleicht haufenweise "Riesenbabys". Nur ist die biblische Definition von der Mündigkeit eines Erwachsenen vielleicht nicht die Vorstellung, die wir heute üblicherweise davon haben, also der gebildete Stadtbürger der sein Leben im Griff hat usw.
Also der Säugling macht einen Sprung + 30, und die Greisin -50.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Sa 29. Jan 2022, 19:03 Ich wollte darauf hinaus, dass ein Mensch, so wie bei Jesus, als Erwachsener Mensch aufersteht.
Jesus hatte nach der Auferstehung noch seine Narben. Vielleicht verblassen die mit der Zeit aber auch. Ein wesentlicher Anhaltspunkt ist für mich auch die Erschaffung von Adam und Eva. Diese kamen nicht als unbeschriebene Blätter und Babys in die Welt. Der Erziehungs- und Wachstumsprozess, den wir in deiser Welt unterliegen, das ist im Wesentlichen eine Formung durch unsere Eltern und dem gesellschaftlichen Kontext in den wir rein geboren werden. Vieles davon, also die habituelle Prägung, das müssen wir überwinden. Vielleicht wohl dem, der davon weitgehend verschont blieb.
Außer dieser einen Aussage finden wir dazu in den anderen Evanglien oder in der Lehre der Apostel keinen Hinweis. Nach längerem Überlegen komme ich zu dem Schluss, dass es sich hier um keinen Tatsachenbericht, sondern um eine Form von Legendenbildung handelt. Möglich ist auch ein nachträglicher Zusatz, wie ist aber schwer nachzuvollziehen.Mt 27,52-53 hat geschrieben:Und die Grüfte taten sich auf, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt; und sie kamen nach seiner Auferweckung aus den Grüften hervor und gingen in die heilige Stadt und erschienen vielen.
Ich denke, damit kann nicht die Zeit gemeint sein, denn Jesus war zu dem Zeitpunkt gerade erst gestorben, sodass dies schon rein vom Zeitablauf nicht möglich ist, dass ihm überhaupt jemand dabei zuvorkommen könnte. Und von dem m.E. nicht zu überhörbaren Ereignis des Posaunenschalls wiederum berichtet das Mt-Ev dazu nichts.Mt 24,31 hat geschrieben:Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von dem einen Ende der Himmel bis zu ihrem anderen Ende.
Im Jh-Ev lesen wir zwar nichts von einem Posauenschall, aber dass auf auf eine sehr unüberhörbare Weise Gottes Stimme gehört werden muss, sehr wohl, wie Jesus sagt:1. Kor 15,52 hat geschrieben:In einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden.
Es ist m.E. offensichtlich, dass sich das Mt-Ev hierin selbst wiedersprechen würde. Man sollte dieser Stelle keine weitere Bedeutung beimessen, ansonsten führt es zu wirren Vorstellungen der ansonsten klaren Lehre Christi.Joh 5,28-29 hat geschrieben: Wundert euch darüber nicht, denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und hervorkommen werden: die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber das Böse verübt haben, zur Auferstehung des Gerichts.
So wie diese Passage üblicherweise verstanden wird, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass das ein Tatsachenbericht sein soll. Das Fass wäre zu groß, als dass es nur bei Matthäus glaubwürdig bezeugt sein könnte. Es geht natürlich nicht um den Zweifel, dass Gott das nicht könnte.Michael hat geschrieben: ↑So 30. Jan 2022, 09:52 Weil ihr gerade über die Auferstehung redet, die zwar wie so oft hier üblich OT ist, aber dazu habe ich ich eine weitere Stelle aus dem Mt-Ev gefunden, die mir Kopfzerbrechen bereitet. Zunächst die Aussage:
Außer dieser einen Aussage finden wir dazu in den anderen Evanglien oder in der Lehre der Apostel keinen Hinweis. Nach längerem Überlegen komme ich zu dem Schluss, dass es sich hier um keinen Tatsachenbericht, sondern um eine Form von Legendenbildung handelt. Möglich ist auch ein nachträglicher Zusatz, wie ist aber schwer nachzuvollziehen.Mt 27,52-53 hat geschrieben:Und die Grüfte taten sich auf, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt; und sie kamen nach seiner Auferweckung aus den Grüften hervor und gingen in die heilige Stadt und erschienen vielen.
Es ist aus meiner Sicht völlig unbiblisch und wider die anderern Zeugnisse der Schriften, dass es Auferstandene gibt, bevor Jesus selbst den Befehl zur letzten Posaune erteilt.
Sogenannte "Lösungsanätze" im Sinne einer Evangelienharmonisierung habe ich aufgegeben. Wo das möglich ist tut man das ohenhin, nur bei isolierten Einzelaussagen, wie hier erneut der Fall, geht das nicht. Aber kapitulieren? Ich biete dir eine Alternative.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑So 30. Jan 2022, 17:57 Das ist der einzige Lösungsansatz, den ich mir bislang vorstellen kann. Ansonsten muss ich kapitulieren.