Dreifaltigkeit

Rund um Bibel und Glaube
Hiob
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Di 15. Dez 2020, 13:57 Vielleicht hat Gott auch etwas gegen von Menschen gemachte Dogmen, die der Bibel widersprechen und so kann dann daraus kein Segen für die Christenheit entstehen, denn wenn dieses Dogma immer wieder für Zorn, für Streit und den blanken und unversöhnlichen Hass zwischen den Christen zuständig ist oder für dieses Dogma dafür verantwortlich ist, dann liegt hier etwas sehr im Argen.
Da müssten wir drüber reden, was eigentlich ein "Dogma" ist - das Problem: Dieses Wort ist inzwischen derart auf geistlicher Asi-Ebene entstellt worden, dass es nur noch als Schimpfwort gebraucht wird. - Fürs Erste: Dogma ist eine irreversible Glaubenswahrheit auf der Basis/mit der Vorannahme, dass es den gesamt-kanonisch beschriebenen Gott als Realität gibt. Nur dann gilt ein Dogma.

Was "Trinität" angeht: Es macht keinen Sinn, Glaubens-Positionen auszutauschen, sondern zu ermitteln, was es bedeutet, wenn man Jesus trinitarisch sieht oder eben nicht-trinitarisch ansieht. - Je nach dem bedeutet "Erlösung" etwas Unterschiedliches. - Es ist ein Unterschied, ob Gott einen "Captain America" (alias Jesus) schafft, der ihm Genugtuung schafft, oder ob Gott selber am Kreuz hängt. - In diesem Kontext ist das Trinitäts-Dogma zu verstehen.
Otto2 hat geschrieben: Di 15. Dez 2020, 17:20 Wer gerade die weltliche Gewalt genügend manipuliert hatte, war in der Oberhand, bis sich politischer Opportunismus dann durchsetzte und der Streit für eine Seite dogmatisch entschieden wurde.
Hier verwendest Du "dogmatisch" aber nicht im theologischen Sinne. --- Wie auch immer: Kirchen-geschichtlich ist viel Schlimmes passiert - aber auf die Gegenwart geschaut: Wo ist die Kirche/sind die Kirchen heute in Sachen "weltliche Macht" verstrickt? Eigentlich spielt/spielen die Kirche/n heute doch eher eine humanistische Rolle.
Ziska
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Ziska »

Erich hat geschrieben: Di 15. Dez 2020, 20:48
Otto2 hat geschrieben: Di 15. Dez 2020, 17:20Die Preisfrage,
Wie werde ich gerettet?
1. Du mußt Jesus und seinen Vater Jehova kennenlernen (Johannes 17:3).

2. Du mußt Glauben an Jesus und Jehova entwickeln (Johannes 12:44; 14:1).

3. Dann mußt du deinen Glauben beweisen, indem du Jesu und Gottes Geboten gehorchst.
(Lukas 6:46; 1. Johannes 2:17).
Warum? Weil Jesus lehrte, dass nicht jeder, der „Herr“ zu ihm sagt, gerettet wird,
„sondern wer den Willen ... [seines] Vaters tut, der in den Himmeln ist“ (Matthäus 7:21).

Auch trotz Unannehmlichkeiten wirst du dann am Glauben festhalten.

Jesus machte dies deutlich, als er sagte: „Wer aber bis zum Ende ausgeharrt hat, der wird gerettet“ (Matthäus 24:13, NW, 2013).
LG Ziska
„Die Wahrheit aus Gottes Wort gibt meinem Leben Stabilität, einen Sinn
und eine klare Richtung.
Sie schenkt mir die Hoffnung auf eine bessere Welt unter der Herrschaft von Gottes Königreich.“
:Herz2:
Hiskia
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Hiskia »

Ich bin froh das wir hier über das hiesige Thema der Dreifaltigkeit mehrheitlich einsehen, dass es zu unnötigen Disputen führt, die keinem nützen wird.
Ich hatte heute ein Gespräch mit einem Ex-Zeugen Jehovas der von sich sagte, er sei endlich aufgewacht und froh sei das er diese Organisation verlassen hat. Es brauchte sehr viel Mut, weil fast alle seine Familie immer noch bei denen ist. Er hat dort schon gelitten und leidet heute noch, weil niemand mehr von seiner Familie mit ihm Kontakt haben möchte. Diese Abstinenz wird durch die Indoktrinierung der Leitung des WTG (Wachtturm Gesellschaft) und der leitenden Körperschaft aus den USA so den armen Schäfflein befohlen. Eine reine Gehirnwaschung und daher Menschenverachtend! Wir haben auch über die verschiedenen Irrlehren und Glaubensansichten, nicht nur dieser Org., sondern auch von der gesamten Christenheit und deren x-tausende Abspaltungen von Kirchen und Gemeinden gesprochen. Es ist ein sehr interessantes Gespräch gewesen und lachten, als wir einsahen, dass wir Christen manchmal so komische Christen sein können! 8-) :lol: Denn es ist wahr, der eine glaubt so und ein anderer wiederum so. Die einen sagen sie haben die völlige Wahrheit und andere verneinen das, und so weiter und so fort. Was für eine Anmassung. Am Schluss mussten wir feststellen, dass man zu keinem Konsens kommen kann.
Wir witzelten sogar indem, nur ironisch gemeint, wir uns fragten warum liess unser lieber Vater eine so komplizierte Bibel verfassen, wo einige Bibelpassagen/Verse oder Bibelzitate, wir als Menschen nicht ganz fassen können?! Und daher eben zu Disputen und zu Streitigkeiten geführt haben?
Seien wir lieber besonnen und anerkennen was der eigentliche Sinn und Zweck des Christseins bedeutet. Ja, fragen wir uns lieber, was ist wirklich das Wichtigste? Hören wir wirklich was Jesus uns mitteilen will? Tief darüber denken........
Ja, Gott kennt jeden Menschen und kann in unsere Herzen hineinsehen und beurteilen wie wir jeder einzelne tickt. ER liebt uns! Jesus auch! Und genau Jesus wurde zu Mensch damit Er uns zeigen konnte, was der Vater JHWH von uns erwartet und möchte. Ja, diese unverdiente Güte sei uns verliehen worden. Jesus zeigte uns durch seine vielen Beispielen, wie wir auch leben sollten. Er erklärte dies sogar in Gleichnissen, damit wir als Menschen verstehen konnten. Wie lieb und verständnisvoll doch Jesus war mit den Menschen! Und seine Lehren sind nicht schwer. Anschliessend drei Bibelpassagen aus Matthäus.

Mit Matthäus 6:25-34 befinden wir uns im Kontext der Bergpredigt. Jesus spricht zu einer grossen Menschenmenge am Berg. Neben Themen wie der Nächstenliebe, dem Vaterunser oder ethischem Verhalten ermutigt Jesus die Zuhörenden an dieser Stelle, sich in all ihren Belangen zuallererst an Gott zu wenden, da er es ist, der für sie sorgt. Damit macht er einerseits den Herrschafts-anspruch Gottes deutlich, und andererseits verkündigt er einen treu sorgenden Gott, dem wir alles anvertrauen können.

Mit Matthäus 13:31-32 sind wir in dem Kapitel angekommen, in dem Jesus Gleichnisse gebraucht, um den Leuten das Himmelreich Gottes zu erklären. Dafür nutzt er vor allem Bilder, die aus der Erfahrungswelt der Zuhörenden kommen. So auch das Gleichnis vom Senfkorn, das zum Baum wird. Es ist erst ganz klein, doch der Baum wird riesig gross. Während es wächst, ist es schon zu sehen, aber noch nicht ganz fertig. Und wenn es groß ist, dann kann man im Baum klettern und Spaß haben oder sich im Schatten vor der Sonne schützen.

Der dritte Text aus Matthäus 8:1-3 erzählt von einer Begebenheit, die im Neuen Testament unmittelbar nach der Bergpredigt zu finden ist. In dieser Geschichte werden aus den Worten Jesu nun auch Taten. Er hilft denen, die keinen Fürsprecher haben, und vermag es, ihre Last zu tragen und sie heil zu machen. Die Geschichte erzählt von der Liebe Jesu zu seinen Nächsten und von dem Mut und dem Vertrauen des aussätzigen Mannes. Alle drei Texte stellen uns Jesus als den Sohn Gottes vor, der in die Welt kam, um uns Menschen mit Gott und mit uns selbst in Beziehung zu bringen. Von seinen Lehren, Predigten und der Art, wie er den Kranken begegnete, können wir lernen, auch für unser Umfeld einen Ort zu schaffen, der von Hoffnung, Vertrauen, Ermutigung und Liebe geprägt ist.

Wie heisst es so schön in 1. Korinther 13:13 Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe.

Die Menschen aber, die Jesus begegnet sind, beschreiben, dass Gott uns in Jesus ganz nahegekommen ist. Dass er einer von uns wurde. Wir können Gottes Kinder werden und Gott will unser Vater sein. Das ist im Kern die Botschaft des Sohnes Jesus Christus.
Der Apostel Johannes schreibt:
„All denen aber, die ihn [Jesus] aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden. Sie wurden dies weder durch ihre Abstammung noch durch menschliches Bemühen oder Absicht, sondern dieses neue Leben kommt von Gott.“ ( Johannes 1:12-13)

Gruss Hiskia
Timmi

Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Timmi »

Hiob hat geschrieben: Di 15. Dez 2020, 22:17
Was "Trinität" angeht: Es macht keinen Sinn, Glaubens-Positionen auszutauschen, sondern zu ermitteln, was es bedeutet, wenn man Jesus trinitarisch sieht oder eben nicht-trinitarisch ansieht. - Je nach dem bedeutet "Erlösung" etwas Unterschiedliches. - Es ist ein Unterschied, ob Gott einen "Captain America" (alias Jesus) schafft, der ihm Genugtuung schafft, oder ob Gott selber am Kreuz hängt. - In diesem Kontext ist das Trinitäts-Dogma zu verstehen.
Hallo Hiob,

hätte Gott uns nicht auf diese unterschiedliche Bedeutung hingewiesen, wenn dies wirklich ein Rolle spielen würde? Deutlich als nachvollziehbare Lehre, vielleicht sogar mehrmals bei unterschiedlichen Autoren? Der Rahmen in dem uns Gott von sich und seinem Wesen, sowie von seinem Vorhaben erzählt, ist doch abgesteckt. Damit ist auch die Frage nach seiner Wesenheit völlig untergeordnet und nur der menschlich forschende Geist will mehr, will das Geheimnis lüften.
Otto2 hat geschrieben: Di 15. Dez 2020, 17:20 Wer gerade die weltliche Gewalt genügend manipuliert hatte, war in der Oberhand, bis sich politischer Opportunismus dann durchsetzte und der Streit für eine Seite dogmatisch entschieden wurde.
Hier verwendest Du "dogmatisch" aber nicht im theologischen Sinne. --- Wie auch immer: Kirchen-geschichtlich ist viel Schlimmes passiert - aber auf die Gegenwart geschaut: Wo ist die Kirche/sind die Kirchen heute in Sachen "weltliche Macht" verstrickt? Eigentlich spielt/spielen die Kirche/n heute doch eher eine humanistische Rolle.
Ich würde es anders formulieren: 'Ist die Kirche jemals nicht in Sachen weltliche Macht verstrickt gewesen?' Die Kirche ist trotzdem nicht zahnlos, sie zeigt nur den Falschen die Zähne. Und vor allem, damals wie heute, kommt es im Besonderen auf den inneren Zustand der Kirche an.
Rembremerding

Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Rembremerding »

Hiob hat geschrieben: Di 15. Dez 2020, 22:17 Es ist ein Unterschied, ob Gott einen "Captain America" (alias Jesus) schafft, der ihm Genugtuung schafft, oder ob Gott selber am Kreuz hängt. - In diesem Kontext ist das Trinitäts-Dogma zu verstehen.
Richtig. Es geht um das Wesen, die Person des Erlösers, da ER die Essenz des ganzen christlichen Glaubens ist. Wer sich dem nicht stellt, bleibt im AT haften, das ganze Evangelium wird diesem dann untergeordnet. Und tatsächlich zeigt sich in der christlichen Lebenswirklichkeit dann ein Unterschied, wie man seinen Erlöser und die absolute Liebe Gottes versteht.
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Sunbeam
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Di 15. Dez 2020, 22:17
Sunbeam hat geschrieben: Di 15. Dez 2020, 13:57 Vielleicht hat Gott auch etwas gegen von Menschen gemachte Dogmen, die der Bibel widersprechen und so kann dann daraus kein Segen für die Christenheit entstehen, denn wenn dieses Dogma immer wieder für Zorn, für Streit und den blanken und unversöhnlichen Hass zwischen den Christen zuständig ist oder für dieses Dogma dafür verantwortlich ist, dann liegt hier etwas sehr im Argen.
Dogma ist eine irreversible Glaubenswahrheit auf der Basis/mit der Vorannahme, dass es den gesamt-kanonisch beschriebenen Gott als Realität gibt. Nur dann gilt ein Dogma.
Ja, was ist denn nun ein Dogma? Ein von irgendwelchen Lehrämtern verfasster Text, der der Bibel sozusagen hinterhergeschmissen wurden.
Die Bibel ist ein sich abgeschlossener Text und bedarf doch eigentlich keiner weiteren Ergänzungen, oder nicht?
Mag es Gott geben, aber für folgende Dogmen würde ich nicht nicht meine Hand ins Feuer legen, als das diese in der Bibel eine Grundlage hätten und somit reines Menschenwerk sind.
Schauen wir uns einige dieser Monströsitäten dann einmal an:

Darum können jene Menschen nicht gerettet werden, die um die katholische Kirche und ihre von Gott durch Christus gestiftete Heilsnotwendigkeit wissen, in sie aber nicht eintreten oder in ihr nicht ausharren wollen
(Beschluss des 2. Vatikanischen Konzils (1965) ist identisch auch in Nr. 417 (1964) eingearbeitet).

Wer nicht mit den heiligen Vätern im eigentlichen und wahren Sinne die heilige und immer jungfräuliche und unbefleckte Maria als Gottesgebärerin bekennt,... der sei verworfen.
(Die römische Kirchenversammlung im Lateran (Laterankonzil) unter Papst Martin I.)

bis hin zur 1870 beschlossenen und angeblichen Unfehlbarkeit des päpstlichen Lehramtes, und das sind nur einige wenige Dogmen, die hier genannt wurden.

Ach so, das hier, das sei unbedingt noch erwähnenswert:

Wer sagt oder glaubt: die Strafe der bösen Geister und gottlosen Menschen sei nur zeitlich und werde nach bestimmter Zeit ein Ende nehmen, und dann komme eine völlig Wiederherstellung (Apokatastasis) der bösen Geister und gottlosen Menschen, der sei ausgeschlossen.
(Die Versammlung der Konstantinopolitanischen Kirchenprovinz (Konzil von Konstantinopel) Lehrsätze gegen die Origenisten)

Kennt eigentlich ein Christenmensch die genau Anzahl der katholischen Dogmen, wie viele gibt es da überhaupt, irgendwie ist das alles, sagen wir höflich, die Essenz dessen, was ich Glaubenswahn nenne.
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Hiob »

Otto2 hat geschrieben: Mi 16. Dez 2020, 05:09 Der Rahmen in dem uns Gott von sich und seinem Wesen, sowie von seinem Vorhaben erzählt, ist doch abgesteckt.
Für den einfachen, frommen Menschen (Buber übersetzt "schlicht, wo andere "fromm" schreiben, hast Du recht - und das meine ich positiv. - All die Meta-Ebene-Diskussionen rühren doch daher, dass der Mensch Anderes in die Welt setzt, dem man widersprechen muss. - Konkret: Falls meine bescheidenen theologischen Kenntnisse mich nicht täuschen, ist die historische Trinitätsdiskussionen Folge der gnostischen Diskussion, der man etwas entgegensetzen wollte.

Insofern: Wären die Menschen fromm und schlicht, bedürften sie keiner Theologie.
Rembremerding hat geschrieben: Mi 16. Dez 2020, 08:19 Wer sich dem nicht stellt, bleibt im AT haften, das ganze Evangelium wird diesem dann untergeordnet.
Genau das befürchte ich auch. Mir fällt das besonders beim "weißen" Christentum in den USA auf, die das NT extrem AT-mäßig auslegen.
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Mi 16. Dez 2020, 09:15 Die Bibel ist ein sich abgeschlossener Text und bedarf doch eigentlich keiner weiteren Ergänzungen, oder nicht?
Doch - sobald einer etwas darüber sagt, stellt ein anderer bei Bedarf klar - s.o. das Bsp. mit "Gnosis" und "Trinität". - Letztlich geht "Dein" Weg nur, wenn man die Bibel mystisch/meditativ versteht - also den Geist an sich wirken zu lassen, also das Wort als Medium eines in einem vorhandenen (!) Geistes zu verstehen.

Das ist das eine - das andere ist: Du hast vollkommen recht. - Und das ist exakt der Grund, warum ich vor vielen Jahrzehnten aus der RKK ausgetreten bin und bis jetzt den Weg nicht zurück gefunden habe. Das liegt auch an Sätzen wie "Ich glaube an die Heilige Katholische Kirche".

Wiederum habe ich genug Gespräche mit guten (!) Theologen geführt, die darauf hinweisen, dass Dogmen in der Sprache der Zeit verfasst sind und man deren Inhalte immer wieder neu auf die Gegenwart anpassen müsse (das ist sogar eine Disziplin innerhalb der katholischen Theologie). - In diesem Sinne sind bspw. die drei von Dir zitierten Sätze flexibel - aber das wäre eine komplizierte Diskussion. Man müsste dabei sehr "ontisch" lesen.
Sunbeam hat geschrieben: Mi 16. Dez 2020, 09:15 Kennt eigentlich ein Christenmensch die genau Anzahl der katholischen Dogmen, wie viele gibt es da überhaupt, irgendwie ist das alles, sagen wir höflich, die Essenz dessen, was ich Glaubenswahn nenne.
Nein - das kennen auch die allermeisten Theologen nicht. --- Wenn ich mit seelsorgerisch tätigen Menschen spreche, geht diesen das komplett am Arsch vorbei. --- Man muss sich das auch mal ganz anders vorstellen: Es gibt aus innerem Geist heraus gläubige Menschen, weil sie es spüren - das ist die Triebfeder. - Wenn diese Substanz fundamental-theologisch beackert wird, kriegen die das gar nicht mit. - Der Zielpunkt ist und bleibt das "Werdet wie die Kinder".

Mal generell: Wir haben das Problem, dass gerade unsere Zeit ungeheuer "kritisch" ist - was in der Regel eher heißt: "Ich versuche etwas auseinanderzunehmen, was ich substantiell nicht verstehe". - Das heißt: Jeder, der sich aufgerufen fühlt, sagt was dazu (Stichwort: Meinungsgesellschaft). - Dass dies in der Regel qualitativ nicht anspruchsvoll ist, muss man nicht betonen.

Richtig wäre, dass der Mensch OHNE Theologie in sich geht und guckt (gucken WILL!), welches geistliches Potential er hat - das aber setzt voraus, dass er mit dem Begriff "geistlich" was anfangen kann (eher unwahrscheinlich). - Wir sind also weit, weit weg von guten Voraussetzungen, sich geistlich mit Katholizismus und Dogmen auseinandersetzen zu können. Insofern leben wir in dürren Zeiten.
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Erich
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Erich »

Hallo Ziska!
Ziska hat geschrieben: Di 15. Dez 2020, 22:22
Erich hat geschrieben: Di 15. Dez 2020, 20:48
Otto2 hat geschrieben: Di 15. Dez 2020, 17:20Die Preisfrage,
Wie werde ich gerettet?
1. Du mußt Jesus und seinen Vater Jehova kennenlernen (Johannes 17:3).
2. Du mußt Glauben an Jesus und Jehova entwickeln (Johannes 12:44; 14:1).
Es steht z.B. geschrieben:
Elberfelder - Apg 16,30-31
30 Und er führte sie heraus und sprach: Ihr Herren,
was muss ich tun, dass ich gerettet werde?
31 Sie aber sprachen:
Glaube an den Herrn Jesus,
und du wirst gerettet werden, du und dein Haus.
Apg 2,37-38
37 Als sie aber das hörten, drang es ihnen durchs Herz,
und sie sprachen zu Petrus und den anderen Aposteln:
Was sollen wir tun, ihr Brüder?
38 Petrus aber sprach zu ihnen:
Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen
auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden!
Und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.
Zu 1. und 2.:
Es steht weder in Joh 17,3 noch in Joh 12,44; 14,1 etwas von einem "Jehova" geschrieben!
Ja, in der ganzen Bibel, weder im AT noch im NT, steht nirgendwo dieses Wort geschrieben.
Weder Jesus Christus noch seine Apostel und Jünger haben dieses Wort in den Mund genommen.
Dieses Wort wurde erst im 13. Jahrhundert von einem Menschen erfunden. - Also: Unglaubwürdig!
Und den alten Namen Gottes, "JHWH", im Alten Testament, kann leider kein Mensch mehr nennen.

Uns Menschen wurde im Neuen Testament nur ein einziger Name gegeben, und der lautet: "Jesus"! :!:
Apg 4,12
Und es ist in keinem anderen das Heil;
denn auch kein anderer Name
unter dem Himmel ist den Menschen gegeben,
in dem wir gerettet werden müssen.
-
3. Dann mußt du deinen Glauben beweisen, indem du Jesu und Gottes Geboten gehorchst.
(Lukas 6:46; 1. Johannes 2:17).
Warum? Weil Jesus lehrte, dass nicht jeder, der „Herr“ zu ihm sagt, gerettet wird,
„sondern wer den Willen ... [seines] Vaters tut, der in den Himmeln ist“ (Matthäus 7:21).
Richtig!
1Joh 3,23 Und dies ist sein Gebot:
dass wir an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben
und einander lieben, wie er es uns als Gebot gegeben hat.
-
Auch trotz Unannehmlichkeiten wirst du dann am Glauben festhalten.
Jesus machte dies deutlich, als er sagte: „Wer aber bis zum Ende ausgeharrt hat, der wird gerettet“ (Matthäus 24:13, NW, 2013).
Ja, richtig, und Jesus sagte auch:
Mt 10,22
Und ihr werdet gehasst werden von jedermann
um meines Namens willen.
Wer aber bis an das Ende beharrt, der wird selig.
Siehst Du: Es dreht sich alles nur um einen einzigen Namen: "Jesus"! :!:

Übrigens: "Jesus" = "JHWH, der Retter"!

LG!
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. (Hebr 13,8)
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Sunbeam
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Mi 16. Dez 2020, 09:52
Sunbeam hat geschrieben: Mi 16. Dez 2020, 09:15 Die Bibel ist ein sich abgeschlossener Text und bedarf doch eigentlich keiner weiteren Ergänzungen, oder nicht?
Doch - sobald einer etwas darüber sagt, stellt ein anderer bei Bedarf klar - s.o. das Bsp. mit "Gnosis" und "Trinität". - Letztlich geht "Dein" Weg nur, wenn man die Bibel mystisch/meditativ versteht - also den Geist an sich wirken zu lassen, also das Wort als Medium eines in einem vorhandenen (!) Geistes zu verstehen.

Du meinst also, die Bibel ist irgendwie unfertig und bedarf der Ergänzungen und Verbesserungen durch von Menschen, respektive Lehrämtern verfassten Dogmen?

Also dann nächste Ausfahrt - Mystik, ontisch, und das geistige Verstehen, als Evergreen-Argument pro Dogma, also pro RKK, damit tust du den schlichten Gemütern unter den Christen wohl ein bitteres Unrecht an.

Entweder hat Jesus zu allen Menschen aller "Verstandeshorizonte" gesprochen, oder zu einer auserwählten Klientel von mystisch veranlagten, ontisch und geistig befähigten Eliten, und so wie ich Jesus verstanden und gelesen habe, so wäre das dann ein religiöser Hochmut und eine katholische Arroganz, die ich durchaus als betrüblich empfinde.

Unfehlbarkeit, ein Wort, das wohl einzig und allein Gott zusteht. Und außerdem würde ich die Bibel als fertig betrachten, da braucht es weder Dogmen, noch sonstige Zusätze irgendwelcher Lehrämter und dünkelhafter Priesterkasten.

Was auch immer, am Ende bleibt dann immer wieder die Frage, die nicht nur ich stelle: wie vielen unschuldigen Menschen mögen diese vielen und oft völlig unsinnigen Dogmen das Leben gekostet haben?
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