Claymore hat geschrieben: ↑Fr 30. Jun 2023, 11:30Die Logik war, dass die Maßnahmen eben beibehalten werden müssen, solange die Impfquote so niedrig ist, weil es sonst zum massenhaften Anstieg der Todesfälle kommt. In diesem Sinne, so wurde argumentiert, haben die Impfgegner den Schaden verursacht.
Das ist die Geschichte, die sich die Ideologen erzählen.
Die Grundlage hierfür vermute ich in der Verwendung von mathematischen Modellen, die sie mit den, "für sie wichtigen" Parametern gefüttert haben (sozusagen: "hier hat KI regiert").
Reagiert und veröffentlicht haben sie vor allem auf die Ansteckungszahlen.
Es gab also zwei "Fronten", die in der Ideologie verbunden wurden: die Ansteckungszahlen und die vermuteten Toten.
Geimpft werden konnte so ungefähr ab Anfang 2021 (nach Personenpriorisierung), wobei es ein Spass war, einen Impftermin zu bekommen.
Das Wort "Geschwindigkeit" sollte man hier nicht verwenden.
Die heisse Phase mit den Beschimpfungen der Nicht-Geimpften würde ich in der zweiten Hälfte 2021 verorten.
Dort trat die Delta-Variante auf die Bühne und es haben sich Erkenntnisse ergeben, dass Geimpfte lange nicht so immun sind, wie vermutet.
Die WHO hat gewarnt, dass gerade in Europa eine falsche Überzeugung unterwegs ist.
Das hat niemand davon abgehalten mit "Pandemie der Ungeimpften" und sonstigen Beschimpfungen/Diskriminierungen anzufangen, auch dann nicht, als sie merkten, dass die Geimpften durch den sogenannten "Booster" eine saftige Aufbesserung bekommen müssen.
Wichtig: "der Booster" war nicht für die Ungeimpften (diese müssen sich dafür irgendwie erst zwei Mal "normal" impfen lassen), sondern für die Geimpften. Man hat also in der Impfwelle Ende 2021 wie die Bienchen an den bereits Geimpften nachgebessert.
Insgesamt war "Auffrischung" bei den Geimpften grundsätzlich ein Thema, d.h. selbst von der Ideologie aus, war das Geimpft-Sein kein abgeschlossener Vorgang und es gab den Aufhänger "Impf-Abo".
(die Dauer des Geimpft-Status - Gültigkeit des Impfausweises - war glaube ich auch ein lustiges Thema)
Rund um die Delta-Variante füllten sich die Krankenhäuser mit Geimpften.
Ich kann nicht sagen, ob es davor korrekt war, dass die Geimpften nicht dort waren, aber mit Delta habe ich die Meldungen bemerkt, dass Geimpfte betroffen sind.
Rund um die Impfung gab es also aus unterschiedlichen Gründen ein ständiges Hinterherlaufen (es wurde sogar ein toller Bundeswehr-General eingesetzt, damit es bei den Geimpften "schön zackig" abläuft, denn bei den Geimpften gab es viel zu tun).
Insbesondere durch den, allen Leuten bekannten Umstand, dass sich die "noch jungen" Viren sehr schnell und umfangreich verändern können und dies auch fleissig machten, gab es selbst in dieser heissen Phase der Verbal-Attacken auf Ungeimpfte, keinen Zeitpunkt, an dem man die Impfstrategie als ausgereift hätte bezeichnen können.
Dieser Umstand wurde eher weniger beachtet und man ging lieber zu so Verrücktheiten über, wie "Schunkeln ohne Maske", also durchgeknalltes Feiern und Party für die Geimpften (und XG-Regeln für das Fernhalten von Ungeimpften).
Der Jahreswechsel 2021/22 war dann schon von Omikron, also der harmloseren, aber auch ansteckenderen Variante dominiert.
Höhepunkt hier war, dass 14 Tage lang keinerlei Zahlen erhoben wurden, aber "selbstverständlich" wussten die Experten ja auf Basis ihrer mathematischen Modelle "total Bescheid" - ich habe das damals als das "Lesen aus Fischeingeweiden" bezeichnet.
Die Ansteckungsrate ging hoch, aber die Belastungs-Katastrophe blieb aus (wir alle zitterten zwar, aber diesmal mehr wegen der "kritischen Infrastruktur" nicht wegen der Toten).
2022 war dann die Abstimmung zur allgemeinen Impfpflicht, aber dort gab es wegen der harmloseren Variante schon keine Eindeutigkeit mehr in der Überzeugungskraft der Ideologie.
In 2022 hat sich die Empfehlung der Experten auf "3x impfen und 2x anstecken" verändert, woran man ablesen kann, dass die Impfung eigentlich schon wieder hätte nachgebessert werden müssen, man aber wegen Omikron (oder technischen Problemen) darauf verzichtet hat. -> keine ausgereifte Impftechnik.
Ende 2022 konnte ich an meinem Umfeld ablesen, dass alle, die wieder voll am gesellschaftlichen Leben teilgenommen haben, an Corona erkrankten.
Geimpft/Ungeimpft spielte keine Rolle. Auch beim Grad des Verlaufes und den nachträglichen Effekten habe ich keine Prahlerei bei Geimpften festgestellt.
Die Experten riefen Ende 2022 die Pandemie als "überstanden" aus, in der Folgezeit, also in der ersten Hälfte 2023 liefen dann die restlichen Massnahmen aus und letztlich wurde das Ende des Corona-Notstandes ausgerufen.
Es ist wohl jetzt die berühmte "endemische Lage" erreicht.
Für die Geschichte, die du erzählst, sehe ich schlicht den Zeitpunkt nicht, an dem sie hätte gelten können.
Das, was du da "Logik" nennst, ist Phantasie, denn die Denkabläufe basieren nicht auf Tatsachen. Das geht ja nicht, die Wirklichkeit hat sich anders entwickelt.
Eine Mannschaft von 82 Mio impft man nicht von einem Moment zum anderen, schon gar nicht, wenn man die Impfung wegen neuer Virusvarianten abwandeln muss und in den Sommermonaten gab es die Corona-Belastung nicht.
Eine Geschichte, nach der man Leute beschimpft und verbal-diskriminiert, die aber gar nicht gilt, ist übelste Ideologie.
Claymore hat geschrieben: ↑Fr 30. Jun 2023, 11:30Rein juristisch gilt hier wie üblich der Gesetzesvorbehalt. Die Grundrechte können durch ein Gesetz eingeschränkt werden, solange dieses gewisse Kriterien erfüllt. Und das wäre hier wohl der Fall, es gab und gibt ja andere Formen der Impfpflicht in Deutschland.
Nur innerhalb der Ideologie.
In der echten Welt liegt die Tatsache vor, die wir jetzt haben.
Der Witz bei der juristischen Betrachtung war, dass diese im Sinne der Ideologie durchgeführt wurde.
Die dortigen Experten haben Überlegungen angestellt, was denn das verhältnismässige Vorgehen ("mildeste Mittel") für das Erreichen einer hohen Impfquote sein könnte.
Sie haben damit aber das Thema gewechselt, denn sie hätten überlegen müssen, was das verhältnismässige Vorgehen in Bezug auf die Corona-Viren wäre.
Die jetzige Tatsache, war damals als Möglichkeit bekannt, wurde aber ignoriert, genauso das "Nicht von A nach B Tragen der Viren" (übersetzt: Verzicht auf "Schunkeln ohne Maske") wurde übersehen, denn das hätte die Impfquote nicht gesteigert.
Die Ideologie war so ausgebreitet, dass die Impfquote von vielen Leuten als das eigentliche Ziel verstanden wurde.
Ich habe mich mal dafür interessiert, wie die Bilanz der einrichtungsbezogenen Impflicht aussieht.
Das Highlight war eine Einrichtung, die bekannt gab "100 Prozent Erfolg, alle Mitarbeiter geimpft"
In meiner Gutgläubigkeit habe ich erwartet, dass ich Angaben zu Ansteckungen und Toten vorfinde - naja, so kann man sich täuschen.
Claymore hat geschrieben: ↑Fr 30. Jun 2023, 11:30Soweit ich mich erinnern kann, sagte Lauterbach auch: "Der einzige zuverlässige Weg aus der Pandemie heraus ist die allgemeine Impfpflicht."
Du kannst auch gerne noch eine Farbe in den Satz einbauen, es ist immer noch unsinnige Ideologie.
Ich begegne hier minderwertigen Rechtfertigungsversuchen.
Das ist doch alles kontraproduktives Ignorieren der Wirklichkeit.
Das, was ich am Anfang gehört habe, hat Gültigkeit und Tatsachenstatus erreicht.
Für die Impf
übertreibung, die Ideologie, liegt zu keinem Zeitpunkt etwas Vergleichbares vor.
Das sollte sich eigentlich nicht wiederholen, nur ist dieser Punkt schon lange verloren, denn mittlerweile geht es in vielen Themen so zu.