"Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein"

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Johncom
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Re: "Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein"

Beitrag von Johncom »

rudolfer hat geschrieben: Mo 27. Jan 2025, 11:17
Johncom hat geschrieben: Mo 27. Jan 2025, 03:07 Völlige Selbstaufgabe kann nur über völliges Vertrauen geschehen. Das Bedenken irgendwelcher Folgen folgt eher einer weltlichen Kalkulation: Habe ich einen Vorteil, wenn ich mich selbst aufgebe? Das völlige Vertrauen wäre: das sei Gott überlassen. Mich muss es nicht mehr geben. Das einzige Sein ist in Gott, ich und alle ... irgendwann oder heute schon.
Ich bin mir eigentlich sicher, dass ein Mensch der so versessen darauf ist, alles zu bewerten und beurteilen, immer wieder wissen möchte was wie funktioniert....sich selbst nicht wirklich aufgeben kann und will.
So wirklich sicher kann man sich nur selber kennen. Erkenne dich selbst ... die uralte Mahnung, der weder weder Christen noch andere widersprochen haben. Auch was Jesus lehrt: erkenne dich selbst bevor du über andere urteilst.
oTp
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Re: "Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein"

Beitrag von oTp »

Zu denken, zu bewerten und beurteilen das macht der Mensch ganz normalerweise.

Was Glaubensinhalte anbelangt, hat man ein Glaubenssystem, das festlegt, was da sein soll an christlichem Beurteilen und bewerten. Darüber wachten dann die Denker des Kathoizismus. Und die Aussage, was man denken soll, bewertet man dann vom katholischen Glaubensgebäude aus. Und ja nicht in eine andere Richtung denken, man könnte sich ja entfernen dabei "vom gesundenen katholisch christlichen Glauben".
Aber machen das nicht auch viele christliche Mystiker, die alles mit anderen Augen sehen ? Ich kann mir vorstellen, wie autoritative Bischöfe darüber wachen, dass die Mystiker nicht ausscherten aus der Lehre. Die Mystiker leben ja nicht mehr nur in ihren Gedankengebäuden und Denkmustern, sondern haben eine andere Wirklichkeit in sich entdeckt, die auf sie einwirkt.
Die Bischöfe wachen darüber, dass die Mystiker im vorgegebenen, von ihnen definierten gesunden Glauben bleiben.
Das macht Rudolfer auch hier im Forum. Wenn es seiner Meinung entsprechend nötig ist, auch mit harten Formulierungen. :) Auch bei Wissensgebieten, die er für unnötig und deshalb "aberwitzig" hält.
Das betrifft wohl auch einen streng reglementierten Umgang mit anderen Religionen und ihren Begriffen und Erklärungsmustern.

Das ist nun mal autoritäre Deutungshoheit. Für dieses Gebäude sind dann auch neue Aspekte, wie Nahtoderlebnisse, nur Fremdkörper, die stören. Obwohl Nahtoderlebnisse, wie Mystik auch, Begegnungen mit der geistigen Welt sind.

Der verkopfte Atheist wird gar nicht "zu sich selber finden". Da ist Denken und Bewerten wirklich eine Einbahnstraße ohne das Wesentliche der Sinnfindung. Meditation macht bereit für die Aufnahme von solchem höheren Sinn, was einem dabei eben zufließen kann. Berührt werden von der Liebe und Fülle Gottes. Befreiung auch vom Intellektuismus und allgemein vom "Gehirndenken".
Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
Romanus

Re: "Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein"

Beitrag von Romanus »

oTp hat geschrieben: Di 28. Jan 2025, 05:10 Was Glaubensinhalte anbelangt, hat man ein Glaubenssystem, das festlegt, was da sein soll an christlichem Beurteilen und bewerten. Darüber wachten dann die Denker des Kathoizismus. Und die Aussage, was man denken soll, bewertet man dann vom katholischen Glaubensgebäude aus. Und ja nicht in eine andere Richtung denken, man könnte sich ja entfernen dabei "vom gesundenen katholisch christlichen Glauben".
Aber machen das nicht auch viele christliche Mystiker, die alles mit anderen Augen sehen ? Ich kann mir vorstellen, wie autoritative Bischöfe darüber wachen, dass die Mystiker nicht ausscherten aus der Lehre. Die Mystiker leben ja nicht mehr nur in ihren Gedankengebäuden und Denkmustern, sondern haben eine andere Wirklichkeit in sich entdeckt, die auf sie einwirkt.
Die Bischöfe wachen darüber, dass die Mystiker im vorgegebenen, von ihnen definierten gesunden Glauben bleiben.
Das macht Rudolfer auch hier im Forum. Wenn es seiner Meinung entsprechend nötig ist, auch mit harten Formulierungen. :) Auch bei Wissensgebieten, die er für unnötig und deshalb "aberwitzig" hält.
Das betrifft wohl auch einen streng reglementierten Umgang mit anderen Religionen und ihren Begriffen und Erklärungsmustern.
Ohje - du solltest dich vielleicht mit der modernen katholischen Mystik (die ich persönlich ablehne) beschäftigen. Da gab und gibt Mischungen von Katholizismus und Zen, Katholizismus und Buddhismus, Katholizismus und Hinduismus mit Reiki und anderen Methoden, die natürlich vom jeweiligen Bischof akzeptiert sein müssen. Aber da haben wir halt die fleischliche Seite des Leibes Christi: Anerkennung im Zeitgeist bringt eben den Mammon und ohne Mammon sind die schönsten Klöster nicht belebbar...

Ich habe mehrmals geschrieben das ich persönlich das ablehne und bei der mittelalterlichen Mystik bleibe.

Von daher sind beide Aussagen, dass die (böse) Kirche alles kontrolliert und das der Rudolfer hier den Katholizismus einführen falsch.

Ich bin nicht die Katholische Kirche, sondern ein Katholik, und bringe hier lediglich immer wieder den katholsichen Glauben (aus meiner Sicht) herein.
Und ja, ich schreibe durchaus was ich denke. Denn was die lieben Evangelikalen und auch die lieben Eso nicht bedenken, die meisten der Texte, die in Richtung Katholizismus gehen sind dermaßen beleigend, arrogannt und entbehren oft jegliche sachliche Grundlage, so dass ich eigentlich sehr freundlich und zuvorkommend bin ;)
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Re: "Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein"

Beitrag von oTp »

Kein Wunder, bei Freievangelischen Christen besteht nun mal eine fast feindselige Kritik an der katholischen Kirche.
Esoteriker akzeptieren alles Mögliche, auch Christus, aber nicht die christliche Lehre.
Freie Christen lehnen oft sowieso das NT ab betonen eine Grundlehre.
Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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Johncom
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Re: "Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein"

Beitrag von Johncom »

oTp hat geschrieben: Di 28. Jan 2025, 05:10 Zu denken, zu bewerten und beurteilen das macht der Mensch ganz normalerweise.

Was Glaubensinhalte anbelangt, hat man ein Glaubenssystem, das festlegt, was da sein soll an christlichem Beurteilen und bewerten. Darüber wachten dann die Denker des Kathoizismus. Und die Aussage, was man denken soll, bewertet man dann vom katholischen Glaubensgebäude aus. Und ja nicht in eine andere Richtung denken, man könnte sich ja entfernen dabei "vom gesundenen katholisch christlichen Glauben".
Aber machen das nicht auch viele christliche Mystiker, die alles mit anderen Augen sehen ? Ich kann mir vorstellen, wie autoritative Bischöfe darüber wachen, dass die Mystiker nicht ausscherten aus der Lehre. Die Mystiker leben ja nicht mehr nur in ihren Gedankengebäuden und Denkmustern, sondern haben eine andere Wirklichkeit in sich entdeckt, die auf sie einwirkt.
Die Bischöfe wachen darüber, dass die Mystiker im vorgegebenen, von ihnen definierten gesunden Glauben bleiben.
Ich denke, die Glaubenshüter wachen über das Volk, die Öffentlichkeit.
Was einzelne erfahren, ist jedem überlassen, aber wenn sich eine neue Theologie, Ideologie verbreitet, dann wird drauf geschaut, ob sie vielleicht Einfluss hat auf die Gläubigen und ob sich eine Konkurrenz bilden könnte. Und lange gab es einen Index verbotener Schriften, das sollten 6.000 Bücher sein, die wurden als Gefahr gesehen.

Das ist nun mal autoritäre Deutungshoheit. Für dieses Gebäude sind dann auch neue Aspekte, wie Nahtoderlebnisse, nur Fremdkörper, die stören. Obwohl Nahtoderlebnisse, wie Mystik auch, Begegnungen mit der geistigen Welt sind.
Was wäre, wenn die Kirchen gar keine Aufgabe darin sehen, Geistiges neu zu entdecken. Ich sehe sie eher wie einen weltlichen Verwaltungsapparat, der zu bestimmten Bereichen seine Fachleute hat. Theologie läuft da "unter anderem" und was Geist ist, da stimmt man sich mit der Wissenschaft ab. Aber auch die erforscht inzwischen Mystik genauso wie Nahtod-Erfahrung. Als Beispiel die Uni Kiel:
:arrow: https://de.wikipedia.org/wiki/Sabine_Bobert
und
:arrow: https://www.kiath.de/

Es entsteht also mehr Offenheit, und wahrscheinlich auch weil es Fragen gibt in der Gesellschaft.
Romanus

Re: "Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein"

Beitrag von Romanus »

oTp hat geschrieben: Di 28. Jan 2025, 11:57 Freie Christen lehnen oft sowieso das NT ab betonen eine Grundlehre.
Der Satz ist cool. Ja, die geht die Lehre vor dem NT
Romanus

Re: "Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein"

Beitrag von Romanus »

Johncom hat geschrieben: Di 28. Jan 2025, 21:02 Was wäre, wenn die Kirchen gar keine Aufgabe darin sehen, Geistiges neu zu entdecken. Ich sehe sie eher wie einen weltlichen Verwaltungsapparat, der zu bestimmten Bereichen seine Fachleute hat.
Das sind nicht "die Kirchen", sondern die Orden. Wenn du etwas über Mystik, geistige Erfahrungen, Umsetzung dieser Erfahrung ins eigene Leben und in die Neuzeit erfahren wills, dann muss du dich mit den Aktivitäten der Orden beschäftigen. Und die meisten haben Laien-Gemeinschaften, so dass du nicht ins Kloster gehen musst um geistige Erfahrungen zu machen
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Johncom
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Re: "Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein"

Beitrag von Johncom »

rudolfer hat geschrieben: Di 28. Jan 2025, 11:41Ich habe mehrmals geschrieben das ich persönlich das ablehne und bei der mittelalterlichen Mystik bleibe.
Persönliches Ablehnen, da bist du in diesem Forum nicht alleine. Eine Menge Posts hier bestehen nur aus persönlichen Stellungnahmen von Usern, warum man dies und das ablehnt. Aber Abgrenzung macht nicht heiliger. Man betont: Ich bin anders drauf, das wars schon. Je mehr man sich als anders darstellt, umso mehr vereinzelt man sich selber und provoziert automatisch Gegenreaktion bei den anderen.
Ohje - du solltest dich vielleicht mit der modernen katholischen Mystik (die ich persönlich ablehne) beschäftigen. Da gab und gibt Mischungen von Katholizismus und Zen, Katholizismus und Buddhismus, Katholizismus und Hinduismus mit Reiki und anderen Methoden, die natürlich vom jeweiligen Bischof akzeptiert sein müssen. Aber da haben wir halt die fleischliche Seite des Leibes Christi: Anerkennung im Zeitgeist bringt eben den Mammon und ohne Mammon sind die schönsten Klöster nicht belebbar...
Ist das so? Die Klöster müssen ihr Geld selbst verdienen?
Die katholische Kirche ist vielleicht der reichste Konzern dieser Welt, allein in Deutschland der größte Grundbesitzer.
Mal zurück zu Rahner, der meinte, der Christ von morgen wird ein Mystiker sein, oder er wird nicht mehr sein. Wenn die Kirche den allgemeinen Glauben stabilisieren will, muss sie ja schauen, wie erreichen wir den heutigen Menschen. Wie können wir ihm zur Erfüllung verhelfen. Geistig, nicht fleischlich.

Auch wenn heutige Menschen gerne alte Kirchen bestaunen, so wie Kunst-Museen, das gibt ihnen wenig Inspiration, wie man während der Woche in der Ruhe bleibt, seine Ängste transzendiert, wie und ob man eine stille Zeit für sich in den Tag einbaut.

Was das Übernehmen oder den Austausch von Meditationspraxis angeht, da waren christliche Pioniere schon immer unterwegs. Es hat auch einen verbindenden Aspekt, die Freundschaft über alle Grenzen. Heute kann man Menschen nicht mehr unter Druck "missionieren", man kann ihnen Angebote machen genauso wie man in jeder Stadt in Restaurants die Küche anderer Völker probiert.
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Johncom
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Re: "Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein"

Beitrag von Johncom »

rudolfer hat geschrieben: Di 28. Jan 2025, 11:41
Ich bin nicht die Katholische Kirche, sondern ein Katholik, und bringe hier lediglich immer wieder den katholsichen Glauben (aus meiner Sicht) herein.
Und ja, ich schreibe durchaus was ich denke. Denn was die lieben Evangelikalen und auch die lieben Eso nicht bedenken, die meisten der Texte, die in Richtung Katholizismus gehen sind dermaßen beleigend, arrogannt und entbehren oft jegliche sachliche Grundlage, so dass ich eigentlich sehr freundlich und zuvorkommend bin ;)
Ja klar, die Geisterfahrer kommen alle aus der falschen Richtung. ;)

Du stellst dich in den Wind und wunderst dich, dass er bläst.
Der Psychologe geht meistens davon aus, dass der, der überall Feinde sieht, selber feindlich gestimmt ist.

Wenn man den Katholizismus im Ganzen vertritt, wie du ... die Massaker an Konkurrenten wie den Katharern verteidigt (die waren ja genauso schlimm), also wenn du die Fehler und die Sünden Roms nicht eingestehen kannst, die katholischen Hitlergrüße und die aktuellen Kniefälle vor dem Modernismus (zB das Ausschließen der AfD geneigten von Kirchenämtern), dann versuchst du weiterhin, diese Kirche zu rechtfertigen.
Auf neu-deutsch: du distanzierst dich nicht.

Dabei ist die Mystik doch ein freundliches Thema: Abgrenzung war den Mystikern immer fremd. Christen konnten im Kern der Sache mit Muslimen, Buddhisten und anderen übereinstimmen. Keine Glaubensfechtereien unter evangelischen und katholischen "Gottes-Schwärmern". Klar dürfte sein, die Mystik war immer Konfessions-übergreifend. Friedlich, verständlich.

Und wie ich finde, eine Chance für die Zukunft. Verstehen statt anfeinden, jeder lernt vom anderen.
Romanus

Re: "Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein"

Beitrag von Romanus »

Du bringst halt dein (immergleiches) Thema ein und ich meins

Mein Thema ist meins, dagegen scheint dein Thema für alle gemeint zu sein
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