Schmerzen

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Paul
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Re: Schmerzen

Beitrag von Paul »

Timmi hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 13:37
Oleander hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 11:57
Michael hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 11:32 Sie sagen dir gar nicht was sie in die Infusionen geben.
Aber du kannst sie danach fragen, wenn du bei Bewusstsein bist.
Wenn nicht, kannst du später nachfragen, ich tue das.
Ausserdem unterschreibst du vor einer OP einen Wisch, dass du damit einverstanden bist.
Im OP, genauer in der OP-Schleuse hatten wir mal den Fall, dass der Patient noch schnell die Einverständniserklärung unterschreiben sollte, weil das aus Versäumnisgründen vorher nicht geschah. Der Patient unterschrieb auch brav, der Operateur sah die Unterschrift aber als ungültig an, da der Patient schon prämediziert war und daher nicht mehr mit vollem Bewußtsein entscheidungsfähig. Der arme Kerl mußte wieder auf Station.
Als ich vor 2 Jahren meine Op hatte (ich wurde davor über die Risiken informiert), kam nach der Op eine Schwester und wollte mir eine Spritze verpassen.
Ich sagte, was ist das? Sie: prophylaktisch, damit sie keine Thrombose bekommen.
Darauf ich: Können sie gerne wieder mitnehmen, will ich nicht.
Sie sagte: Aber sie haben unterschrieben, dass wir.. und wenn sie nicht wollen, tragen sie Verantwortung, falls es doch zu einer Thrombose kommen sollte
Und ich: Interessiert mich nicht, ich will sie nicht, es ist ok
Diese Thromboseprophylaxe-Diskussionen gab es häufiger. Manche Patienten wollten sie nicht und auch das Risiko nicht wahrhaben.
Rechtlich gesehen bestimmt natürlich der Patient, was er zuläßt und was nicht, doch allerdings in Unkenntnis der Risiken.
gibt aber auch andere beispiele, ein persönliches...meine exfrau leidete an einem von willebrand syndrom, faktor8-mangel im blut, gerinnungsprobleme

nach jedem eingriff im krankenhaus, in dem sie vor dem eingriff gerinnungsfördernde substanzen als überlebensnotwendig verabreicht bekommen hat, haben die schwestern darauf bestanden, dass sie nach dem eingriff thrombosespritzen haben muss...es war immer wieder ein kampf

das problem ist m.E., das gesundheitswesen ist zur einer art industrie mit normen geworden...profitorientiert dazu auch noch

als die linke noch etwas mehr zu sagen hatte war das nicht so ;)
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich

it's not easy be(e)in' green

es gibt nichts gutes, außer man tut es

https://www.youtube.com/watch?v=ItZyaOlrb7E

das huhn ist im auftrag des herren unterwegs 8-)
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Lena
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Re: Schmerzen

Beitrag von Lena »

Reinhold hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 01:31 Meine Güte Lenchen-ist es so schlimm bei dir?
Nein, ich helfe mir mit Salben, Bewegung, Entspannung und Tee's.

Bin nicht wegen mir auf die Idee des Fadens gekommen.

Danke :Herz2: fürs nachfragen :).
1Johannes4
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Re: Schmerzen

Beitrag von 1Johannes4 »

Hallo Oleander,
Oleander hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 13:51 Es war auch in meiner Ausbildug zur Pflegekraft so, dass man uns lehrte immer den Patienten(Klienten) vorher mitzuteilen (Ich werde sie jetzt aufdecken und sie waschen, bitte heben sie ihren Arm /ich heb jetzt ihren Arm hoch usw.)damit der sich nicht überrumpelt fühlt oder etwas gegen seinen Wilen unternommen wird.
Kannte man sich dann schon näher und länger, musste man nicht wegen jeden Handgriff begründen, weil da schon ein Vertreuan aufgebaut war.
Aber wenn da jemand nur kurzfrsitg Patient im KH ist, sollte man schon vorehr nachdenken, was man tut.
Es gibt halt solche und solche, wie überall aber verurteilen würde ich nicht...eher aufmerksam machen
Im Gegensatz zur Körperpflege stellt jede Spritze aber an sich eine Körperverletzung dar, die allerdings nicht bestraft wird, wenn diese mit der Einwilligung des Betroffenen geschieht. Da reicht auch nicht, dass man darüber nur informieren würde, sondern man braucht beim zustimmungsfähigen Patienten dessen Einverständnis. Dies muss allerdings nicht schriftlich geschehen, weswegen es meistens konkludent geschieht. Die Krankenschwester sagt beispielsweise, dass der Patient noch die Thrombospritze bekommen würde und diese unterhalb des Bauchnabels verabreicht würde. Das Freimachen des Bauches bedeutet dann, dass man damit einverstanden ist (man hatte damit auch Gelegenheit zum Nachfragen bzw. zur Ablehnung). Auch wenn das rechtlich kompliziert wirkt, ist es in der Praxis sehr simpel und verändert sich auch nicht beim 10. oder 20. Mal, da jeder Patient auch jederzeit diese Spritze ablehnen könnte.

Grüße,
Daniel.
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergezeugt hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten,
‭‭1 PETRUS‬ ‭1:3‬ ‭ELB‬‬
Timmi

Re: Schmerzen

Beitrag von Timmi »

Oleander hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 13:51
Timmi hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 13:37 Diese Thromboseprophylaxe-Diskussionen gab es häufiger.
Bei mir war das am Tag der Entlassung, daher habe ich verweigert.
Die Spritze vor der Op lies ich zu, mich ärgerte aber auch, dass auch da eine andere Schwester kam und einfach wortlos auf mich zu kam.
Auch da fragte ich(ich wusste es ja sowieso, was sie will) was sie mir verabreichen möchte und sie sagte es dann auch.
Aber ich machte sie drauf aufmersam und bat sie darum, es vielleicht zukünftig mitzuteilen, was sie vorhat.

Es war auch in meiner Ausbildug zur Pflegekraft so, dass man uns lehrte immer den Patienten(Klienten) vorher mitzuteilen (Ich werde sie jetzt aufdecken und sie waschen, bitte heben sie ihren Arm /ich heb jetzt ihren Arm hoch usw.)damit der sich nicht überrumpelt fühlt oder etwas gegen seinen Wilen unternommen wird.
Kannte man sich dann schon näher und länger, musste man nicht wegen jeden Handgriff begründen, weil da schon ein Vertreuan aufgebaut war.
Aber wenn da jemand nur kurzfrsitg Patient im KH ist, sollte man schon vorehr nachdenken, was man tut.
Es gibt halt solche und solche, wie überall aber verurteilen würde ich nicht...eher aufmerksam machen

Hi Oleander, es kommt auch auf die Art der OP an. Mitunter wird die TP auch noch nach der Entlassung mit Tabletten weitergeführt. Die Liegezeit im Krankenhaus nach der OP ist ja tatsächlich ein Thromboserisiko, wie auch die Art der OP. Ging es dir konkret um die Substanz (Heparin) oder generell wegen einer Spritze?

Einige Dinge werden im KH zum Ritual, d.h, sie werden abgespult, man muß da echt aufpassen, nicht einfach 'überrollt' zu werden. '
Und das Pflegepersonal ist auch nicht immer besonders geeignet für einen Umgang mit Patienten, die sich nicht einfach ausliefern wollen. Etliche sind auch einfach nur doof. :)
Timmi

Re: Schmerzen

Beitrag von Timmi »

Paul hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 14:20

gibt aber auch andere beispiele, ein persönliches...meine exfrau leidete an einem von willebrand syndrom, faktor8-mangel im blut, gerinnungsprobleme

nach jedem eingriff im krankenhaus, in dem sie vor dem eingriff gerinnungsfördernde substanzen als überlebensnotwendig verabreicht bekommen hat, haben die schwestern darauf bestanden, dass sie nach dem eingriff thrombosespritzen haben muss...es war immer wieder ein kampf

das problem ist m.E., das gesundheitswesen ist zur einer art industrie mit normen geworden...profitorientiert dazu auch noch

als die linke noch etwas mehr zu sagen hatte war das nicht so ;)
Die Patienten bekommen ja nichts was der Arzt nicht angeordnet hätte. Dieser wäre auch der Ansprechpartner diese wichtige Information in der Patientenakte einzutragen und ein CAVE zu vermerken. Allerdings muß man zugeben, dass nicht immer alles regelkonform verläuft.
Zuletzt geändert von Timmi am Do 8. Apr 2021, 18:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Oleander
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Re: Schmerzen

Beitrag von Oleander »

Timmi hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 16:04 Ging es dir konkret um die Substanz (Heparin) oder generell wegen einer Spritze?
Sie kam auf mich zu mit der Spritze in der Hand und sagte: Machen sie den Bauch frei! Dann ich: Wofür? ;)

Sag mir, was du vorhast mit mir, egal worum es sich handelt
Ok, wenn er mich sanft küssen will, ist das was anderes :D
Aber ich denke, man versteht, was ich meine ;)
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Heinz Holger Muff

Re: Schmerzen

Beitrag von Heinz Holger Muff »

Wie schon erwähnt-musste ich zum Glück in meinem langen Leben bisher keine großen Schmerzen ertragen. Was aber nicht heißen soll, dass ich keine Operationen hatte-sprich den Ärzten nicht ausgeliefert war. Dabei habe ich die tollsten Dinge erlebt. Zwei Beispiele.

Da ich grundsätzlich Blutübertragungen ablehne-suche ich mir vor einer Operation immer ein Krankenhaus, das meine Glaubensüberzeugung akzeptiert und auch respektiert. Davon gibt es in meiner Nähe ein paar. Trotzdem kam es einige Male kurz vor der Operation zu höchst seltsamen Ereignissen.

Nachdem ich vor einer Operation-was ich grundsätzlich immer tue- mit dem Operateur alles bis auf das Kleinste besprochen hatte-auch bezgl. des Blutes was ich ja ablehnte-auch schriftlich mit Unterschrift bestätigt hatte-geschah am nächsten Morgen an dem die Operation stattfinden folgendes.

Vor meinem Bett standen plötzlich mein Operateur und ein weiterer Arzt-offensichtlich ein gleichrangiger Kollege von ihm. Ich wollte mich noch einmal vergewissern ob alles wie besprochen-also ohne Bluttransfusion respektiert wird. Da machen Sie sich mal keine Sorgen beruhigte mich mein Operateur-wir respektieren hier ihre Ansicht.

Wieso wir fuhr ihn der andere Arzt in die Parade-ich respektiere hier gar nichts. Und ei der Daus sprach Klaus- fetzten beide sich lautstark einige Zeit vor einem sprachlosen Reinhold. Wenn das so ist-sagte ich-packe ich meine Sachen und verlasse sofort das Krankenhaus-was beide in Schockstarre versetzte.

Lange Rede kurzer Schluss-schließlich einigte man sich, dass der Leiter des Krankenhauses hier die Entscheidung treffen sollte. Und dieser entschied, dass ohne Blut operiert werden musste.

Bei einer anderen Operation-gerieten sich erneut Operateur u. Narkosearzt in die Haare. Wieder musste der Boss
höchstpersönlich entscheiden. ich erhielt aber diesmal die Gelegenheit dem obersten Boss des Krankenhauses mein Anliegen vorzutragen. Ich betrat ein wuchtiges Zimmer in dem ein wohlwollender älterer Herr-ein Professor mich bat doch zu erklären warum ich pers. Blut ablehne.

Diese Steilvorlage lies der liebe Reinhold sich natürlich nicht nehmen. Wir besprachen das sicherlich auch für ihn interessante Thema eine ganze Zeit-mit dem Ergebnis, dass er mir am Schluss in die Hand versprach, dass ich auf keinen Fall eine Blutübertragung bekomme-was bei der anschließenden Operation auch überhaupt gar nicht nötig war.

Den Boss im Nacken-haben die Jungs sich wohl auch bei dieser Operation richtig angestrengt. Obiges waren aber bei mir übrigens kein Einzelfälle. Auch bei einigen anderen Operationen musste zum Schluss immer der Boss entscheiden-was er dann auch immer in meinem Sinne-sprich ohne Bluttransfusion veranlasste.
Zuletzt geändert von Reinhold am Do 8. Apr 2021, 18:55, insgesamt 1-mal geändert.
Timmi

Re: Schmerzen

Beitrag von Timmi »

Oleander hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 16:28
Timmi hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 16:04 Ging es dir konkret um die Substanz (Heparin) oder generell wegen einer Spritze?
Sie kam auf mich zu mit der Spritze in der Hand und sagte: Machen sie den Bauch frei! Dann ich: Wofür? ;)

Sag mir, was du vorhast mit mir, egal worum es sich handelt
Ok, wenn er mich sanft küssen will, ist das was anderes :D
Aber ich denke, man versteht, was ich meine ;)
Ja, klar, Schwester Rabiata findet man häufig beim Klinikpersonal. Da wird nicht gefackelt :D
Isai
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Registriert: So 5. Mär 2017, 15:48
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Re: Schmerzen

Beitrag von Isai »

Timmi hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 18:21 Ja, klar, Schwester Rabiata findet man häufig beim Klinikpersonal. Da wird nicht gefackelt :D
Lustig dass Du diesen Namen erwähnst.

Musste mit meiner kleinen Tochter drei Mal ins KH (länger her) und der Horror war eine ältere KS die meine Tochter von Anfang an nicht ausstehen konnte (wurde wohl von ihr getriggert o. ä.?). Die Zimmernachbarinmutter nannte sie "Schwester Rabiata", denn das war sie wirklich. Keine Widerrede duldend, anmaßend, (meine Tochter, die Schmerzen hatte) beleidigend, empathielos und roh.
Erleichterung wenn deren Schicht vorbei war und gehofft sie kommt nicht wieder :|
Sinnet um, und lasset euch auf den Namen Jesu Christi zur Erlassung eurer Sünden taufen, so werdet ihr das Geschenk des heiligen Geistes erhalten.
Apg 2:38

Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er in Gott.
1. Joh 4:15
Timmi

Re: Schmerzen

Beitrag von Timmi »

Ja, Isai, es gibt Charaktere, da würde man mutmaßen, die würden sich auch hervorragend als KZ-Aufseher eignen.

Die wählen dann auch meistens Berufe wo sie Macht ausüben können und ihre herrischen, unduldsamen Rittmeisterallüren präsentieren können.

Wo andere ein Herz haben, haben die ein Stein.
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