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Re: Der Keuschheitsball.
Verfasst: So 25. Jan 2015, 13:45
von R.F.
sven23 hat geschrieben:Magdalena61 hat geschrieben:
Eine göttliche Weisung an die Frau, sie habe zu funktionieren als "Dienerin" des Mannes im Sinne von "Befehlsempfängerin"; "Sklavin von geringerem Wert als der Mann", sucht man in der Bibel vergeblich.
LG
Wirklich?
(Eph 5,23):
"Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau."
- - -
(1. Kor 11,9)
"Gott schuf die Frau um des Mannes willen"
etc,etc
Nun, Adam wurde als erster Mensch erschaffen. Zur Zeugung von Nachkommen bedurfte es einer Frau. Eva wurde also Adams wegen erschaffen.
Es war Eva, die auf die Worte der “Schlange” hereinfiel. Vermutlich war sie sich ihrer Reize bewusst, setzte diese gezielt dazu ein, um Adam zu dem fatalen Schritt zu verleiten...
Versagt haben zwar beide, doch war Eva offensichtlich für Verführungen anfälliger.
Dass es aber Evas gibt, denen die viele Männer in Punkto Charakterstärke nicht das Wasser reichen können, würde wohl kaum ein ehrlicher Mann bestreiten...
Re: Der Keuschheitsball.
Verfasst: So 25. Jan 2015, 18:05
von closs
sven23 hat geschrieben:Das fiel Gott aber relativ spät ein
Das wusste er schon früher - es geht hier darum, die Dialektik/den Dualismus zwischen Mann und Frau spirituell zu erklären.
sven23 hat geschrieben: was natürlich evolutionsbiologisch Unsinn ist.
Stimmt - da ist es umgekehrt. - Aber das spielt unter dem spirituellen Aspekt keine Rolle.
Pluto hat geschrieben:Es ist einfach eine Folge des Sexualdimorphismus zwischen Mann und Frau.
Auch das ist richtig.
Pluto hat geschrieben:Da wurde nichts kontaminiert.
Doch - nämlich in dem Sinne, dass der Mann die Frau nicht geliebt hat wie Jesus die Gemeinde (um es neutestamentarisch zu sagen). - Ein unterdrückendes Patriarchat widerspricht der Genesis.
Re: Der Keuschheitsball.
Verfasst: So 25. Jan 2015, 18:15
von Pluto
closs hat geschrieben:Ein unterdrückendes Patriarchat widerspricht der Genesis.
Wirklich?
1. Mose 3,16
...und dein Verlangen wird auf deinen Mann gerichtet sein, er aber soll über dich herrschen!
Re: Der Keuschheitsball.
Verfasst: So 25. Jan 2015, 18:51
von closs
Pluto hat geschrieben:1. Mose 3,16 "...und dein Verlangen wird auf deinen Mann gerichtet sein, er aber soll über dich herrschen!"
"Buber: "Nach Deinem Mann sei Deine Begier, er aber walte Dir ob". - Das ist jetzt nicht ganz anderes als Deine Übersetzung, aber klingt etwas weniger scharf - zumal es wonaders heisst: Deut. 21,11/Buber: „Du <Mann> hängst Dich an sie“ - was übrigens in "normalen" Übersetzungen heißen kann: "Wenn sie <die Frau> Dein Herz gewinnt" (also etwas ganz anderes). - Hier scheinen mir die "Übeltäter" bei den nicht-urtext-nahen Übersetzern zu liegen, die die Bibel im Sinne einer flach verstandenen patriarchalischen Ordnung übersetzen. - Kontaminierung.
Re: Der Keuschheitsball.
Verfasst: So 25. Jan 2015, 18:56
von R.F.
Pluto hat geschrieben:closs hat geschrieben:Ein unterdrückendes Patriarchat widerspricht der Genesis.
Wirklich?
1. Mose 3,16
...und dein Verlangen wird auf deinen Mann gerichtet sein, er aber soll über dich herrschen!
Wir wollen da nichts durcheinander bringen, lieber Pluto. Die Herabstufung Evas geschah
nach dem unglaublichen Versagen des ersten Menschenpaares, unter dem wir alle zu leiden haben...
Re: Der Keuschheitsball.
Verfasst: So 25. Jan 2015, 19:04
von Catholic
Ausserdem kann man daraus keine Herabstufung der Frau ableiten--was jedoch im Laufe der Geschichte leider immer wieder mal Christen taten --,denn weder andere alttestamentliche Texte/Stellen noch das Neue Testament lassen diesen Schluss zu,es sei denn man nimmt Textstellen und betrachtet sie aus dem Kontext herausgerissen.
Re: Der Keuschheitsball.
Verfasst: So 25. Jan 2015, 19:57
von Abischai
Unsachgemäße Behandlung der Weiber ist keine Erfindung oder Besonderheit der Christenheit, im Gegenteil. Wo man zuvor patriarchalisch fehlerhaft lebte, wurde das durch das Christentum korrigierend beeinflußt.
Negative Auswüchse hat es immer gegeben, die sind aber nicht auf die Christenheit oder die Bibel zurückzuführen, sondern die hat es hier wie dort immer gegeben, wenn man sich nicht an die Bibel hielt.
Patriarchat und Ordnung sind kein Makel, nur der Mißbrauch desselben.
Re: Der Keuschheitsball.
Verfasst: So 25. Jan 2015, 20:22
von Pluto
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:1. Mose 3,16 "...und dein Verlangen wird auf deinen Mann gerichtet sein, er aber soll über dich herrschen!"
"Buber: "Nach Deinem Mann sei Deine Begier, er aber walte Dir ob". - Das ist jetzt nicht ganz anderes als Deine Übersetzung, aber klingt etwas weniger scharf
In der Tat etwas weniger scharf, aber dennoch sehr deutlich. Alle anderen Übersetungen, egal in welcher Sprache sagen dasselbe.
Die Exegeten sehen in diesem Vers einen eindeutigen göttlichen "Fluch" der Herrschaft des Mannes über das Weib.
Ich selbst kann mit diesen Worten nichts anfangen, und versuche sie auch nicht zu "leben", aber man darf nicht verneinen, dass die Bbel ganz klar diesen patriarchalischen Zustand als göttliches Gebot verkündet.
Re: Der Keuschheitsball.
Verfasst: So 25. Jan 2015, 20:49
von closs
Pluto hat geschrieben:Ich selbst kann mit diesen Worten nichts anfangen
Wenn man sie so deutet, kann ich das auch nicht. - Ich glaube, dass die geistigen Hintergründe einfach nicht erkannt werden - Texte dazu braucht man gar nicht einzustellen, weil es einfach nicht verstanden wird - das gängige Weltbild unserer Zeit ist zu weit weg davon.
Wie interpretierst Du, dass der dominanten Mann gleichzeitig der ist, der von der Frau getragen wird ("Er hängt sich an sie")? - Ist das nicht eine umgekehrte Dominanz der Frau?
Re: Der Keuschheitsball.
Verfasst: So 25. Jan 2015, 20:53
von Abischai
Ich glaube nicht, daß das im Sinne von "sei Dein Begehr" gemeint ist.
Vielmehr sind die Ansagen Gottes ein Mix aus Voraussagen und Befehlen. Was das Weib angeht, glaube ich wirklich daß es eine Voraussage ist, ihre Verlangen (Bestreben ihn zu beherrschen) werde nach dem Manne sein, korrigierend aber die befehlende Ansage, daß der Mann über sie herrschen werde, um das urfeministische Zerwürfnis einzudämmen.
Mann darf das nicht von den negativen Mißbrauchsbeispielen her angehen, sondern von der damals tatsächlich vergeigten Situation, und wie Gott das erneut geordnet hat, optimal.
Daß ein Mann sich an eine Frau "hängt" bedeutet doch nicht, daß sie ihn trägt ! Das bedeutet, daß er sich nach ihr ausrichtet, ausnordet, sozusagen. Der Mann richtet sein Leben um ihretwillen völlig neu und anders aus.