"Und die Bibel hat doch Recht"

Rund um Bibel und Glaube
Benutzeravatar
Abischai
Beiträge: 7376
Registriert: Sa 27. Apr 2013, 14:25

Re: "Und die Bibel hat doch Recht"

Beitrag von Abischai »

Ich habe Deine, sicherlich durchaus sehr guten Fakten einfach nicht gänzlich verstanden. Aber ich möchte mal was ergänzend bemerken.:
Wenn es in der recenten Bibel Divergenzen gibt, dann gehe ich davon aus daß das schlicht unbedeutende (das Kernthema nicht berührende) Übersetzungs~ bzw. Abschriftfehler sind. Ich nehme das war und übergehe das, d.h. ich lasse es offen, denn es könnte ja noch eine gewaltige Botschaft darin verborgen sein, die mir oberflächlich als Fehler erscheint.
Heute las ich, daß Josef im Bezug auf eine ismaelitische Karavane verschachert worden war, defacto aber Midianiter es waren, die ihn erwarben, dann Ismaeliter, die ihn nach Ägypten brachten und wiederum Midianiter, die ihn an Potifar verkauften. Midianiter haben mit Ismaelitern nun absolut nichts zueigen, es sei denn Kultur und Handel, aber die einen waren Nachkommen Hagars, die anderen Keturas, wenn auch beide Nachkommen Abrahams waren, dennoch aber völlig verschiedenen Verzweigungen der Familie zuzordnen sind. Ismaeliter sind definitiv keine Midianiter. Daran könnte ich mich jetzt ausgiebig verschleißen...
Also entweder da steckt noch ein gewaltiger, geheimnisvoller, bislang unerkannter Aspekt drin, oder es ist einfach völlig egal, weil das allenfalls eine Nebelkerze ist, die dem eigentlichen Evangeliumsgehalt der Geschichte die Show zu stehlen droht.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 15182
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: "Und die Bibel hat doch Recht"

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: Mo 21. Aug 2023, 22:25 Ich habe Deine, sicherlich durchaus sehr guten Fakten einfach nicht gänzlich verstanden. Aber ich möchte mal was ergänzend bemerken.:
Wenn es in der recenten Bibel Divergenzen gibt, dann gehe ich davon aus daß das schlicht unbedeutende (das Kernthema nicht berührende) Übersetzungs~ bzw. Abschriftfehler sind.
ÜS-Fehler sind Tatsachen, aber nicht nur die. Es gibt auch nachweislich Fehler in der Bibel, d.h. im Grundtext, und in manchen Schriften sogar auffällig viele. Ich setze mich damit schon seit Jahren auseinander, habe aber meinen Glauben damit nur gefestigt, Gott sei mein Zeuge.

Überdies erwirbt man so auch Erkenntnisse, die sich anderen nicht erschließen infolge theologischer Indoktrinierung. Daher stört mich die verabsolutierende Aussage "Und die Bibel hat doch Recht". Das ist so ein typisch theologisch aufgestellter Satz. Er ist nicht (!) Gottes Wort.

Es ist der gleiche (menschliche) Denk- bzw. Sprachfehler wie die Bibel das "Wort Gottes" zu nennen. Ich weiß, ich weiß, nun folgen wieder deine theologischen Denkmuster. Ich kenne sie, aber hast du meine auch schon mal genauer erfasst?

Wäre dein Geist etwas mehr aufgeschlossen, würdest du darin keinen Widerspruch zu der absoluten Wahrheit erkennen, die Gott uns durch Jesus Christus offenbart. Und auf sie kommt es an. Dazu benötigte Gott kein Buch, sondern er brachte uns Jesus selbst. Der Stellenwert des Kanons des NT bleibt davon aber unberührt.

Man verteidigt wahre Dinge nur leider falsch und verfilzt sich damit in Nebenschauplätzen. Und so kämpft man nur um dieses Buch und heiligt es damit im Grunde genommen falsch.

Darum sage ich weiter: So evangelisiert man nicht! Man wir kein Kind Gottes, nur weil das Buch geheilgt wird. Es gilt also nicht "Die Bibel" zu verteidigen oder das Zeugnis eines Menschen, der das Buch "Und die Bibel hat doch Recht" geschrieben hatte, sondern Gottes Wort zu verkündigen. Dann beginnt der HG auch seine Werke, anders ist es religiös oder auch handfester Götzendienst.
Abischai hat geschrieben: Mo 21. Aug 2023, 22:25 Also entweder da steckt noch ein gewaltiger, geheimnisvoller, bislang unerkannter Aspekt drin, oder es ist einfach völlig egal, weil das allenfalls eine Nebelkerze ist, die dem eigentlichen Evangeliumsgehalt der Geschichte die Show zu stehlen droht.
Ich kann deine Aussage gut nachvollziehen und meint auch was ich sage (ich nannte es Nebenschauplatz), aber ich wiederhole. Wir verteidigen das Evangelium nicht dadurch, indem wir auf das Buch schwören, sondern indem wir das Evangelium verkündigen, das uns der HG durch die Zeugnisse aus der Bibel vermittelt.

Du willst also das Richtige, tust damit aber mitunter dennoch das Falsche. Und es bleibt weiter Fakt: Die Bibel hat auch Fehler. Der HG kann aber damit umgehen. Du auch? In einem anderen Thread redeten wir über das Verbrennen des Koran. Wie reagierst du darauf, wenn jemand dir zum Trotz öffentlich eine Bibel verbrennt?

Aber wie auch immer, Jesus ist für unsere Sünde am Kreuz gestorben, und was das alles für Konsequenzen hat, das sind die Dinge, die wir verkündigen sollen. Vielleicht wirst du mich eines Tages besser verstehen.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Spice
Beiträge: 11903
Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Re: "Und die Bibel hat doch Recht"

Beitrag von Spice »

Helmuth hat geschrieben: Di 22. Aug 2023, 07:30 Man verteidigt wahre Dinge nur leider falsch und verfilzt sich damit in Nebenschauplätzen. Und so kämpft man nur um dieses Buch und heiligt es damit im Grunde genommen falsch.

Darum sage ich weiter: So evangelisiert man nicht! Man wir kein Kind Gottes, nur weil das Buch geheilgt wird. Es gilt also nicht "Die Bibel" zu verteidigen oder das Zeugnis eines Menschen, der das Buch "Und die Bibel hat doch Recht" geschrieben hatte, sondern Gottes Wort zu verkündigen. Dann beginnt der HG auch seine Werke, anders ist es religiös oder auch handfester Götzendienst.
Stimmt, das ist auch die Lehre echter geistlicher Authoritäten: https://manfredreichelt.wordpress.com/2 ... ekenntnis/
Klee
Beiträge: 1424
Registriert: Fr 17. Feb 2023, 08:52

Re: "Und die Bibel hat doch Recht"

Beitrag von Klee »

Helmuth hat geschrieben: Di 22. Aug 2023, 07:30 ÜS-Fehler sind Tatsachen, aber nicht nur die. Es gibt auch nachweislich Fehler in der Bibel, d.h. im Grundtext, und in manchen Schriften sogar auffällig viele.
Vielleicht, weil DU nicht "lesen" kannst?
Es mutet doch merkwürdig an, als in einer Zeit mit frischer Überlieferung keine Beanstandung vorlang, nun aber bei gleichem Text (man kennt Ausgrabungen alter Texte) ein Gemecker ist.

Lernt doch mal endlich wie "Lesen" geht. Ich zeigte so viele Psalmen, dass die "Reimerei" wenigstens erahnt wird.
Auf dem "historischen Ast" geht nichts:
Abischai hat geschrieben: Mo 21. Aug 2023, 22:25 Josef im Bezug auf eine ismaelitische Karavane verschachert worden war, defacto aber Midianiter es waren, die ihn erwarben, dann Ismaeliter, die ihn nach Ägypten brachten und wiederum Midianiter, die ihn an Potifar verkauften. Midianiter haben mit Ismaelitern nun absolut nichts zueigen, es sei denn Kultur und Handel, aber die einen waren Nachkommen Hagars, die anderen Keturas, wenn auch beide Nachkommen Abrahams waren,
Wie soll da die Geschichte der "Aufwertung" [Josef, Eroberung Ägyptens] verstanden werden. Da ist doch überhaupt nichts zusammenzufinden. Weder das alte Wissen aus dem Zweistromland, noch was am Nil war und schon gar nicht, mit welcher Klärung dann das Volk nach Judäa ging, und noch viel,viel mehr.
Da muss erst einmal erfasst sein, was überhaupt drin steckt.
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 15182
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: "Und die Bibel hat doch Recht"

Beitrag von Helmuth »

Klee hat geschrieben: Di 22. Aug 2023, 09:39 Vielleicht, weil DU nicht "lesen" kannst?
Vielleicht, vielleicht auch nicht. Und du weißt das also besser als ich? Woher? :mrgreen:

In den gemeinsamen Gespächen mit Tobias geht es immer auch zur Sache und erschöpft sich nicht in nebulosen Nebelkerzen, wie du gerade eine solche wirfst. Überdies kenne ich den Mann sogar persönlich, und das als einen meiner geliebten Brüder. Ich kann mit ihm daher anders reden als mit dir. Uns tut das gut. Unter uns beiden muss das erst festgestellt werden, und es kann ja auch so werden.

Aber was hast du mir denn konkret vorzuwerfen? Jetzt wieder zur Sache. Das Lesen? Das ist aber nicht Thema. Oder: "Und die Bibel hat doch Recht"? Das etwa? Bleib bitte auch in dem Thema und bringe dazu Fleisch (inhalt).
Klee hat geschrieben: Di 22. Aug 2023, 09:39 Auf dem "historischen Ast" geht nichts:
Mit dieser Prämisse geht bei mir leider nichts, denn für mich ist es eine nicht verhandelbare Prämisse, dass die Bibel ein durch und durch historisches Buch ist. Gott hat von Anfang an zu Menschen geredet, die er ja geschaffen hatte und gewirkt. Was Menschen dabei erlebt haben wurde niedergeschrieben, jeder so gut wie er konnte. Genau so entsteht ja auch jedes andere historische Werk. Wer das anders sieht, mit dem kann ich das weitere Gespräch beenden.

Daher ist die Archäologie mit Sicherheit ein gutes Werkzeug Gottes, das er uns in die Hand gibt, die Vergangenheit zu erforschen. Nur haben auch Archäologen ihre Prämissen. Die einen sind Atheisten und verwerfen biblische Zusammenhänge und werden so unwissenschafltich.

Es gibt aber auch Gläubige, die mitunter einen zwingenden Zusammenhang herstellen wollen. Auch das ist nicht wissenschaftlich, sondern von einer falschen Motovation getrieben etwas beweisen zu wollen, wozu sie aber nicht imstande sind.

Von dieser falschen Motivation habe ich Tobias geschrieben. Ich bin kein Experte der Alterumsgeschichte, aber ich verweise erneut auf den wichtigen Grundsatz niemand aus der Hand zu fressen, sondern nüchtern eine Prüfung nach 1. Thess 5:19-11 anzustellen. Für mich gilt das auch für die Texte der Bibel. Warum sollte da eine Ausnahme gemacht werden?

Doch wie auch immer, mich lehrt dazu der HG dieses: Wer zwanghaft etwas beweisen will, nur um der Bibel zu mehr Recht zu verschaffen, der ist in der Sache nicht angetrieben vom HG, sondern von einem anderen Geist. Das gilt ebenso für die Theologie, wie Menschen sie eben betreiben. Theologie wurde immer schon auch so geformt, damit Widersprüche nicht zur Geltung kommen dürfen.

Also anstelle weitere Nachforschungen zu betreiben, versiegelt man das Forschungsobjekt theologisch und macht es für andere nicht weiter zugänglich. So wurde im 4. Jh. der NT-Kanon in seiner weiteren Entwicklung abgewürgt und man erklärte ihn für final. War das nun wissenschafltich oder rechtschaffen? Man beraubt also dem HG der Möglichkeit Dinge zu korrigieren?

Das AT ist in der Hinsicht anders enstanden, was nicht heißt, dass darin nicht ebenso Ungereimtheiten stehen. Ich könnte ein Buch darüber schreiben, für das NT tue ich das gerade und bin mit den Evangelien schon durch.

Gott sei Dank gibt es auch rechtschaffene Historiker und überhaupt gute Forscher. Sie können Dinge auch in Frage stellen und bleiben dabei bei den erforschten Beobachtungen und Fakten. Sie schließen damit eine mögliche Tatsache theologischer oder historischer Natur nicht aus, posaunen das aber nicht als Gottes Offenbarung vor sich her und indoktrinieren andere damit.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Benutzeravatar
Abischai
Beiträge: 7376
Registriert: Sa 27. Apr 2013, 14:25

Re: "Und die Bibel hat doch Recht"

Beitrag von Abischai »

Helmuth hat geschrieben: Di 22. Aug 2023, 07:30 Wie reagierst du darauf, wenn jemand dir zum Trotz öffentlich eine Bibel verbrennt?
Da das Buch kein magischer Gegenstand ist, würde ich milde lächeln, aber um der Motivation des Heizers willen wäre ich etwas betrübt, gereicht es ihm doch sicher nicht zum Segen. Verbrannte er MEINE Bibel, gäbe es aufs Maul, weil das mein Werkzeug ist, mein Auto lasse ich mir auch nicht einfach ungestraft absichtlich zerkloppen, is ja meins...
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
Benutzeravatar
Corona
Beiträge: 8195
Registriert: Sa 29. Jun 2019, 19:27

Re: "Und die Bibel hat doch Recht"

Beitrag von Corona »

würde es sich für einen christen nicht ziemen, die andere backe hinzuhalten, und wenn er fragt noch den mantel (oder auto) zu geben
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
Klee
Beiträge: 1424
Registriert: Fr 17. Feb 2023, 08:52

Re: "Und die Bibel hat doch Recht"

Beitrag von Klee »

Helmuth hat geschrieben: Di 22. Aug 2023, 09:54 (Du kannst nicht *lesen ...) Und du weißt das also besser als ich? Woher
Durch deine Äußerungen ...
Du malst dauernd an dem Imagebild, ok, es klingt sympatisch, aber ... Meine Bitten an dich hast du bisher nicht erfüllt.
Es gibt wenige mit Hebräischkenntnissen. Nimm Bibelstellen und lese sie nicht im Übersetzungsmodus, sondern mache mit der Grammatik was da steht.
Beispiele habe ich genug gezeigt, bei den Psalmen und anderswo.
Der Rest ... wer lesen kann hat Vorteile ... und da ist dann eine Basis für einen Austausch.
Ziska
Beiträge: 5201
Registriert: Do 18. Apr 2013, 11:32

Re: "Und die Bibel hat doch Recht"

Beitrag von Ziska »

Klee hat geschrieben: Di 22. Aug 2023, 17:43
Helmuth hat geschrieben: Di 22. Aug 2023, 09:54 (Du kannst nicht *lesen ...) Und du weißt das also besser als ich? Woher
Durch deine Äußerungen ...
Du malst dauernd an dem Imagebild, ok, es klingt sympatisch, aber ... Meine Bitten an dich hast du bisher nicht erfüllt.
Es gibt wenige mit Hebräischkenntnissen. Nimm Bibelstellen und lese sie nicht im Übersetzungsmodus, sondern mache mit der Grammatik was da steht.
Beispiele habe ich genug gezeigt, bei den Psalmen und anderswo.
Der Rest ... wer lesen kann hat Vorteile ... und da ist dann eine Basis für einen Austausch.
Die Bibel ist für alle Menschen geschrieben worden. Ihre Botschaft ist für alle Menschen!

Denkst du nicht, dass Gott, der ja der Urheber der hebräischen und christlich griechischen Schriften ist, dafür sorgen kann, dass sie allen Menschen zugänglich ist?

Niemand muß erst hebräisch lernen um zu verstehen, was da steht.

Um herauszufinden was in den Urschriften steht, kann die Schriftrollen vom toten Meer mit den heutigen Übersetzungen vergleichen.
…………………
Die Israeliten haben in der Stiftshütte und später im Tempel hunderte von Jahren echte Tieropfer dargebracht.

Nichts von „Da verstanden sie die "Opferung einer Kuh" als Hochbringen der Fruchtbarkeit, sprachlich gesehen. Verstanden wurde es, indem es eine Mahlzeit gab.“
Natürlich wurde ein Teil der Tiere an die Leviten und ihren Familien abgegeben. Sie hatten kein Land und wurden so mit Lebensmittel versorgt.

Du kannst doch das Leben, die Opfer der Israeliten irgendwie in andere Dimensionen erheben…
LG Ziska

Immer weniger Anstand – was sagt die Bibel?

https://www.jw.org/de/bibliothek/artike ... ibel-sagt/
Ziska
Beiträge: 5201
Registriert: Do 18. Apr 2013, 11:32

Re: "Und die Bibel hat doch Recht"

Beitrag von Ziska »

Corona hat geschrieben: Di 22. Aug 2023, 13:06 würde es sich für einen christen nicht ziemen, die andere backe hinzuhalten, und wenn er fragt noch den mantel (oder auto) zu geben
Nein! Warum soll sich ein Christ ausnutzen lassen?
„Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen!“
Faulheit wird garantiert nicht unterstützt!
LG Ziska

Immer weniger Anstand – was sagt die Bibel?

https://www.jw.org/de/bibliothek/artike ... ibel-sagt/
Antworten