Re: Tanz im Orient-Express – eine feministische Islamkritik
Verfasst: Di 19. Jun 2018, 23:11
Das mag für Burkas gelten - aber doch nicht fürs Kopftuch. Gegen Burkas bin ich genauso wie Du - weil es in unserer Gesellschaft möglich sein muss, Menschen jederzeit zu identifizieren - aber das hat nichts mit Religionsfragen zu tun. - Davon abgesehen: Burka-Trägerin sind in Deutschland exotisch - ein paar hundert Leute seien es bei uns, wurde neulich berichtet.PeB hat geschrieben:Nämlich Ausdruck einer patriarchalischen Gesellschaft mit einem abwertenden Frauenbild. Dazu passt auch die Einstellung, dass Frauen weit hinter ihren Männern (und Söhnen) gehen müssen
Im übrigen sehe Kopftuchfrauen immer NEBEN ihren Männern laufen. - Noch mehr: Wenn eine Familie patriarchalisch geformt ist, ist das nicht Sache des Gesetzgebers - zumal es auch viele ethno-deutsche Familien gibt, die patrarchalisch (oder auch matriarchalisch) geformt sind.
Doch - VIELE gemäßigen Muslima UND sogar icht-gläubige Muslima tragen oft Kopftuch - aus Ausdruck eigener kultureller Identität.PeB hat geschrieben: sonst würde auch eine gemäßigte Muslima ein Kopftuch tragen - was sie aber nicht tut.
Zum Teil ja - zum Teil auch einfach zur Landeskultur, die muslimisch geprägt ist, selbst wenn man selbst nicht gläubig ist. - Schau Dir Söder an: Er hängt das Kreuz aus KULTURELLEN Gründen auf (weshalb sich die Kirchen ja so aufgeregt haben).PeB hat geschrieben:Kulturelle Identität zu was? Zum Islam?
Das gilt nicht fürs Kopftuch, eventuell für manche Burka-Träger.PeB hat geschrieben:Zum Islamismus? Ja, so würde ich das interpretieren.
Das kann schon unterhalb des Radars der Behörden passieren - aber das kann es doch überall geben. - Aber deswegen wird doch nicht die öffentliche Ordnung bedroht.PeB hat geschrieben:das Mobbing von Nicht-Moslems in Flüchtlingsunterkünften...
Weder noch, sondern ein archetypisches Veständnis von Mann und Frau. - Ich persönlich halte das androgyne und zum Teil exhibitionistische Menschenbild derer, die sich aufgeklärt nennen, NICHT für aufgeklärt.PeB hat geschrieben:Wer sorgt denn dafür, dass sich Frauen schämen müssen, weil sie "nur" einen Badeanzug tragen? Eine aufgeklärte, emanzipierte Gesellschaft oder ein partriarchalisches, frauenfeindliches Gesellschaftsbild?
Wie willst Du das von außen beurteilen? - Auch hier: Solange sich unterschiedliche Kulturgruppen nicht gegen das Gesetz verhalten, haben wir keine Rechte zur Missionierung. - Zumal unsere Unterstellung, dass klar definierte Rollenbilder von Mann und Frau zu Lasten der Frauen gehen würden, nicht richtig sein muss. - Im Grunde unterstellen wir, dass muslimische Frauen lieber säkular-westlich leben würden - das ist mindestens nicht in allen Fällen richtig.PeB hat geschrieben:Im Grunde erwarten wir, dass Frauen selbstbestimmt ihr Leben gestalten können, ohne dafür von ihren Landsmännern und -frauen diskrimiert zu werden.
Jeans hat man vor 60 Jahren sehr wohl wahrgenommen - Kopftücher wird man in 20 Jahren genauso wenig wahrnehmen wie Jeans heute.piscator hat geschrieben:Jeans nimmt man nicht wahr, Kopftücher dagegen schon.
Nein - jede deutsche Frau darf rumlaufen, wie sie will.piscator hat geschrieben: Aber wir sollen unsere Schamgrenzen verschieben?