Erbsündendogma ist nicht Christen- sondern Kirchenlehre

Ams

Re: Erbsündendogma ist nicht Christen- sondern Kirchenlehre

Beitrag von Ams »

Meine persönlich Ansicht weicht diesbzgl. sehr von den meisten christlichen (bzw. sich christlich nennenden) Ansichten ab... anders gesagt: Ich kenne nur sehr wenige Christen die das ähnlich so wie ich sehen.

Die Ur-Sünde ist für mich... daß der Mensch in der Illusion gefangen ist... daß er ein von Gott und allem Leben getrenntes Wesen sei.

"Durch Christus"... "von der Sünde erslöst"... "zu sein"... bedeutet daher für mich in aller erster Linie diese Illusion als solche zu erkennen.

Das ist für mich quasi der Inbegriff von Christus. Und nur so verstehe ich auch: "Niemand kommt zum Vater denn durch mich"

Damit ist nicht die Person Jesus von damals gemeint sondern das Bewustsein welches er erreicht hatte... und dieses Bewustsein - Christus genannt - erkennt sich als "Eins mit dem Vater".

Nur durch diese Erkentnis .... "kommt man zum Vater".

Wie will man zu Gott kommen, solange man sich selbst als getrennt von Gott betrachtet? Eben... das widerspricht sich.

So also in aller Kürze mein Verständnis von "der Ur-Sünde"... und was Jesus damit zu tun hat davon zu befreien bzw. erlöst zu werden.


"Adam und Eva" ist für mich einfach nur eine Analogie... eine Metapher... ein Bildnis... eine Art Gleichnis welches nicht Buchstäblich zu verstehen ist... was dem Menschen passiert wenn er sich von Gott als getrenntes Wesen betrachtet.

Die Schlange ist diesbzgl. die Verführung... die dem Menschen das versucht glaubhaft zu machen.

Die Frucht zu Essen --> ist die Entscheidung --> dieser Illusion von der Gottesgetrenntheit -- geglaubt zu haben.


Ansonsten... gab es in meinen Augen keine "zwei ersten Menschen"... namens Adam und Eva... im historischen/biologischen Sinne... da diese beiden einfach nur die erfundenen Figuren einer erfundenen Kullisse sind... um spirituelle Dinge lediglich bildlich zu veranschaulichen.

Es gab auch keine "biologische Schlange"... und es gab auch keinen "biologischen Baum"... all das betrachte ich als reine Kullisse der dazugehörigen Metapher... wird an die Kulisse geglaubt geht die spirituelle Aussage komplett verloren.

Und das ist vielen im Christentum in meinen Augen auch passiert. Und nicht nur bzgl. Genesis... sondern dieser "Buchstäbliche Glaube" an die Bildnisse selbst anstatt an die innere spirituelle Aussage die sie transportieren sollten.... zieht sich dann natürlich durch die ganze Bibelinterpreetation durch.
Faust

Re: Erbsündendogma ist nicht Christen- sondern Kirchenlehre

Beitrag von Faust »

Ams hat geschrieben: So 28. Apr 2019, 16:12 Meine persönlich Ansicht weicht diesbzgl. sehr von den meisten christlichen (bzw. sich christlich nennenden) Ansichten ab... anders gesagt: Ich kenne nur sehr wenige Christen die das ähnlich so wie ich sehen
Ja, das Gefühl kenne ich. :lol:
Catholic1968
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Re: Erbsündendogma ist nicht Christen- sondern Kirchenlehre

Beitrag von Catholic1968 »

Opa Klaus hat geschrieben: So 28. Apr 2019, 15:55
Catholic1968 hat geschrieben: So 28. Apr 2019, 15:48 >fragt Ams: Und,was meinst Du?
Etwas hat Ams ja schon dazu geschreieben:
...
Ams » Sa 27. Apr 2019, 23:48
„...Aller moralischer Sünde liegt die spirituelle Sünde zugrunde, und diese ist die Illusion der Gottesgetrenntheit.“
Und genau diese Aussage
"....de spirituelle Sünde...ist die Illusion der Gottesgetrenntheit."
Verstehe ich Ams richtig,dass demnach die Gottesgetrenntheit (oder zumindest deren Möglichkeit) nur eine Illusion und damit garnicht real möglich ist?
Catholic1968
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Re: Erbsündendogma ist nicht Christen- sondern Kirchenlehre

Beitrag von Catholic1968 »

Ams,was sagst Du hierzu?

"Ich glaube an
Gott,den Vater,den Allmächtigen,den Schöpfer des Himmels und der Erde..."

"und an Jesus Christus,seinen eingeborenen Sohn,unseren HERRN,....geboren von der Jungfrau Maria..."

"gekreuzigt,gestorben und begraben,..."

"auferstanden von den Toten."

"Er wird wiederkommen zu richten die Lebenden und die Toten."

??
Ams

Re: Erbsündendogma ist nicht Christen- sondern Kirchenlehre

Beitrag von Ams »

Catholic1968 hat geschrieben: So 28. Apr 2019, 16:47 Verstehe ich Ams richtig,dass demnach die Gottesgetrenntheit (oder zumindest deren Möglichkeit) nur eine Illusion und damit garnicht real möglich ist?
Ja. Völlig richtig. Wer daran glaubt daß er von Gott getrennt sei... der beist in die verbotene Frucht. Der glaubt der Schlange.

Bzgl. dem apostolischen Glaubensbekenntnis: Ca. die Hälfte davon kann ich weder bekennen... noch daran glauben... und hab das auch noch nie. Im Gegenteil: Umso älter ich werde umso klarer wird mir auch warum.

zB betrachte ich die katholische Kirche gewiss nicht als heilig... noch glaube ich an sie (noch hab ich das jemals)

Auch betrachte ich die Geburt Jesus nicht als Jungefrauengeburt.

Noch war es Maria bei der Zeugung von Jesus.

Noch richtet Jesus irgendwem... weder Lebendige noch Tote. Weder gestern, heute... noch morgen.

Noch glaube ich an ein physikalisches zweites Kommen Christi.

Noch teile ich das Sünden-Vergebungs-Verständnis... weder jenes der rkk, noch der anderen etablierten Konfessionen im Christentum.

Noch interpretiere ich "eingeborener Sohn" als "einziger Sohn Gottes".

Und mein persönliches Verständnis von "der Auferstehung von den Toten" weicht mit hochkarätiger Sicherheit genauso ab... vor allem wenn damit eine "leibliche Auferstehung aus den Gräbern" gemeint ist.
Zuletzt geändert von Ams am So 28. Apr 2019, 17:23, insgesamt 5-mal geändert.
Maryam
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Re: Erbsündendogma ist nicht Christen- sondern Kirchenlehre

Beitrag von Maryam »

Faust hat geschrieben: So 28. Apr 2019, 15:03
Maryam hat geschrieben: So 28. Apr 2019, 12:40Nicht jedes Bibelzitat, oder was du als biblische Wahrheit bezeichnest, entspricht den Lehren Jesu Christi. Dazu gehört auch die These jeder Mensch sei von Geburt bis zum irdischen Ableben ein Sünder.
Im Islam gibt es die Lehre von der ursprünglichen Natur des Menschen (fiṭra), dem idealen Urzustand, der als rein, edel und gut gedacht wird, niemals sündhaft und verdorben. Du stimmst also dieser Lehre zu?
Hi Faust
Finde ich passender als das damals finanziell einträgliche Erbsündedogma.Wie sagte doch Jesus wohl passend zum Thema

:Lk 18,16 Aber Jesus rief sie zu sich und sprach: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes.

Auch folgendes Zitat zeigt, dass das Erbsündedogma (so auch das Sühneopferdogma) keine christliche Glaubensdogmatik ist sondern einzig kirchenseits in die Welt gesetzt und gefordert.
Mt 9,13 Geht aber hin und lernt, was das heißt (Hosea 6,6): »Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer.« Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.
lg Maryam
Catholic1968
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Re: Erbsündendogma ist nicht Christen- sondern Kirchenlehre

Beitrag von Catholic1968 »

Glaubst Du an Gott als ein irgendwie existierendes geistiges System/Etwas oder so ähnlich,das dafür sorgt,dass nach dem irdischen Leben direkt oder nach diversen Wiedergeburten alle Menschen ohne jede Ausnahme erlöst werden und dann irgendwo als Geistwesen im Universum oder wo auch immer mit dem geistigen Etwas zusammen durch den Äther oder was auch immer schweben oder sich sonstwie fortbewegen werden?
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Re: Erbsündendogma ist nicht Christen- sondern Kirchenlehre

Beitrag von Catholic1968 »

Maryam hat geschrieben: So 28. Apr 2019, 17:18 ...
Wie sagte doch Jesus wohl passend zum Thema

:Lk 18,16 Aber Jesus rief sie zu sich und sprach: Lasset die Kinder zu mir kommen....denn solchen gehört das Reich Gottes.

....
lg Maryam
Womit Jesus klar gesagt hat,dass kein Erwachsener in den Himmel kommen kann. ;-)
Ams

Re: Erbsündendogma ist nicht Christen- sondern Kirchenlehre

Beitrag von Ams »

Catholic1968 hat geschrieben: So 28. Apr 2019, 17:22 Glaubst Du an Gott als ein irgendwie existierendes geistiges System/Etwas oder so ähnlich,das dafür sorgt,dass nach dem irdischen Leben direkt oder nach diversen Wiedergeburten alle Menschen ohne jede Ausnahme erlöst werden und dann irgendwo als Geistwesen im Universum oder wo auch immer mit dem geistigen Etwas zusammen durch den Äther oder was auch immer schweben oder sich sonstwie fortbewegen werden?
:lol: :clap:
Ich glaube zwar an Gott... aber so würde ich meinen Glauben an Gott niemals formulieren :-) :-)

An eine Allversöhnung glaube ich zudem auch nicht. (aber auch nicht an eine ewige Verdammnis)
Catholic1968 hat geschrieben: So 28. Apr 2019, 17:22 und dann irgendwo als Geistwesen im Universum oder wo auch immer mit dem geistigen Etwas zusammen durch den Äther oder was auch immer schweben oder sich sonstwie fortbewegen werden?
Nicht daß ich sage daß dies nach dem Tode nicht möglich sei.
Aber es wäre immer noch nicht das... was ich unter --> "in das Reich Gottes eingehen" <-- verstehe.

"Im Reich Gottes"... "eingegangen zu sein"... bedeutet für mich ja gerade eben nicht... sich als abgegrenztes Wesen zu Gott und allem Leben zu identifizieren.

Was aber jenes von Dir dargestellte Geisteswesen welches nach dem Tode "im Universium umherschwirrt" ...immer noch wäre.
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Re: Erbsündendogma ist nicht Christen- sondern Kirchenlehre

Beitrag von Catholic1968 »

Ams hat geschrieben: So 28. Apr 2019, 17:37 ...
"Im Reich Gottes"... "eingegangen zu sein"... bedeutet für mich ja gerade eben nicht... sich als abgegrenztes Wesen zu Gott und allem Leben zu identifizieren.
...
Abgegrenzt kann bedeuten dass wir dann absolut von Gott getrennt sind,das glaube ich auch nicht.
Oder aber dass wir in einer seeehhhrrr engen Beziehung zu ihm stehen werden,Gott aber immer noch er selber sein wird,wir also weder Gott oder ihm gleich sein werden,wir werden uns nicht mit Gott vereinen,in ihm aufgehen oder so...schon deswegen weil das hiesse dass wir danach nicht mehr existieren würden.
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