Jesus und andere Religionen

Rund um Bibel und Glaube
Faust

Re: Jesus und andere Religionen

Beitrag von Faust »

Ziska hat geschrieben: Mo 3. Jun 2019, 11:34Du unterstellst mir also kein Herz, kein Mitgefühl zu haben? :shock: Du tust mir wirklich unrecht... Du tust mir mit dieser Aussage sehr weh! Übrigens: An der Frucht ist zu erkennen wer ein Herz hat und wer nur sagt, er habe ein Herz!
Antworte lieber auf meine Frage: warum ist es verkehrt das heiligste Herz Jesu zu verehren? Ich bin ein Mensch der gerne dazu lernt, aber das Minimum ist: ich möchte ein paar sinnvolle Argumente hören :)
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Bonnie
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Re: Jesus und andere Religionen

Beitrag von Bonnie »

Rembremerding hat geschrieben: Mo 3. Jun 2019, 11:25 Das ist ein erschreckendes Gottesbild: Ein ZJ-Jehova als keine Person mit Herz, sondern ein in Buchstaben deformierter Heilsbeschaffer.
ZJ sind keine Heilsbeschaffer. Genauer, die die am Trolley stehen sind es ganz gewiss nicht mehr. Egal, wenn ich bei mir in der Stadt an einem Trolley der jw.org vorbeikomme, bietet sich dasselbe Bild: Zwei, drei Geschwister, die sich angeregt, die Köpfe einander zugewandt, unterhalten. Ja, sie haben die Anweisung, keinesfalls aktiv auf Passanten zuzugehen. Aber derart zu signalisieren, gehen Sie bitte weiter, wir sind beschäftigt, ist kein Predigtdienst. Auf der anderen Seite finde ich das natürlich wieder gut...

Der Trolleydienst (den nur vorbildliche Verkündiger machen dürfen) ist eine gute Gelegenheit, ohne große Anstrengungen, wie im Haus-zu-Hausdienst, Predigtdienststunden zu "reißen". Heilsbeschaffung ist das keine. Oder kann sich jemand daran erinnern, dass in der Bibel jemals beschrieben wurde, dass Jesus mit seinen Jüngern, später die Apostel, auf einem Platz miteinander schwatzend herum gestanden wären und darauf gewartet haben, dass SIE angesprochen werden? Ich wüsste nicht, dass Jesus auch nur einmal den Menschen seiner Zeit so das Evangelium gebracht oder eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen hätte!
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
Hebräer 11,1
Rembremerding

Re: Jesus und andere Religionen

Beitrag von Rembremerding »

Ziska hat geschrieben: Mo 3. Jun 2019, 11:34
Du unterstellst mir also kein Herz, kein Mitgefühl zu haben? :shock:
Du tust mir wirklich unrecht... Du tust mir mit dieser Aussage sehr weh!
Dann lese noch einmal, was ich geschrieben. Du hast dargestellt, dass Gott (für mich gibt es keinen Jehova-Kunstnamen) kein Herz hat, weil die Kirche das heiligste Herz Jesu verehrt und dies falsch ist.
Nirgends steht, dass du kein Herz hast.
Wo liegt das Missverständnis?
Zuerst schon bei mir oder zuletzt bei dir? :?:
Faust

Re: Jesus und andere Religionen

Beitrag von Faust »

Bonnie hat geschrieben: Mo 3. Jun 2019, 11:46Oder kann sich jemand daran erinnern, dass in der Bibel jemals beschrieben wurde, dass Jesus mit seinen Jüngern, später die Apostel, auf einem Platz miteinander schwatzend herum gestanden wären und darauf gewartet haben, dass SIE angesprochen werden? Ich wüsste nicht, dass Jesus auch nur einmal den Menschen seiner Zeit so das Evangelium gebracht oder eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen hätte!
Ja, da hast Du Recht. Es gibt Christen, welche die arabische Sprache lernen, sich sehr intensiv mit dem Islam beschäftigen und genau das machen, was die frühen Christen getan haben: sie versuchen sich hinein zu fühlen in die Gedankenwelt der Andersglaubenden, um ihnen noch besser den christlichen Glauben vermitteln zu können. Darin erkenne ich gelebte Nächstenliebe. Das Mahabba Network ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie sinnvolle und menschenfreundliche Missionierung aussieht. Das ist alles möglich ohne den eigenen Glauben zu verwässern, wenn der gute Wille vorhanden ist ;) der Wahrheitsanspruch ist nicht das Problem. Auch nicht der Wunsch zu missionieren. Die Frage ist eher: wie wird der Glaube kommuniziert? Teilweise sehr dilettantisch.
„Da sagte er zu ihnen: Kommt her, mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.“ (Mt 4,19)
Im Bereich der erfolgreichen und effektiven Menschenfischerei besteht noch ein sehr großer Lernbedarf, glaube ich. Das hat sehr viel mit Kommunikationskompetenz zu tun, mit rhetorischen Fähigkeiten und der Fähigkeit freundschaftliche Beziehungen mit Menschen eingehen zu können. Gordon Hickson sagt „Love never fails“. Die Liebe ist immer siegreich. Das ist mein Glaube, für den ich mit meinem Leben einstehe. Das ist die heilbringende Botschaft, welche ein Geschenk an alle Menschen ist, egal welcher Religion sie angehören oder auch gar keiner Religion. Der Name meines Gottes ist „Mahabba“ - sehr interessant ist ja, dass in dem Wort bereits „Abba“ enthalten ist. Der Abba ist Mahabba. Ein weiterer Beweis, wie die hebräische, aramäische und arabische Sprache verwandt sind.


Ziska
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Re: Jesus und andere Religionen

Beitrag von Ziska »

Rembremerding hat geschrieben: Mo 3. Jun 2019, 11:47
Ziska hat geschrieben: Mo 3. Jun 2019, 11:34
Du unterstellst mir also kein Herz, kein Mitgefühl zu haben? :shock:
Du tust mir wirklich unrecht... Du tust mir mit dieser Aussage sehr weh!
Dann lese noch einmal, was ich geschrieben. Du hast dargestellt, dass Gott (für mich gibt es keinen Jehova-Kunstnamen) kein Herz hat, weil die Kirche das heiligste Herz Jesu verehrt und dies falsch ist.
Nirgends steht, dass du kein Herz hast.
Wo liegt das Missverständnis?
Zuerst schon bei mir oder zuletzt bei dir? :?:

Rembremerding hat geschrieben: Mo 3. Jun 2019, 11:25
Ziska hat geschrieben: Mo 3. Jun 2019, 11:19
Faust hat geschrieben: Mo 3. Jun 2019, 11:13
Faust hat geschrieben: Mo 3. Jun 2019, 11:09
Ams hat geschrieben: Mo 3. Jun 2019, 11:04 Jesus wollte keine Buchreligion. Daher schrieb er auch keins.
Nach dem „orthodoxen“ Verständnis des christlichen Glaubens ist er ja das lebendige, fleischgewordene Wort Gottes in Person. Sein Leben ist demnach das Buch, welches er geschrieben und uns hinterlassen hat :)
Eine Anmerkung: in der Mystik der katholischen Kirche gibt es die sogenannte Verehrung des heiligsten Herzen Jesu Christi. Das hat auch etwas damit zu tun, dass das Christentum kein Buchstabenglaube ist, sondern eine lebendige Person verehrt wird. Mit einem schlagenden menschlichen Herzen.
Es hat wohl eher damit zu tun, dass die KK sich sehr sehr weit vom wahren Christentum entfernt hat! :(
Das ist ein erschreckendes Gottesbild: Ein ZJ-Jehova als keine Person mit Herz, sondern ein in Buchstaben deformierter Heilsbeschaffer.

Eine Bibel, die von keinem liebenden Gott berichten würde mit Herz und Weisheit, wäre die Druckerschwärze nicht wert.
So... Lese bitte noch einmal meine Antwort! Meine Antwort bezog sich auf das rot unterlegte...

Wie kommst du darauf, dass ich kein Herz, kein Mitgefühl habe?
Wie kommst du darauf, dass ich nicht an Jesus glaube und ihn Ehre?

Meine Antwort bezog sich auf die mystische Verehrung des Herzens Jesu!
Daran anknüpfend entstand im späten Mittelalter besonders in der Mystik eine Herz-Jesu-Verehrung. Später hat der Jesuiten-Orden diese Form der Frömmigkeit gepflegt. Der Oratorianer Johannes Eudes feierte am 20.10.1672 erstmals mit bischöflicher Erlaubnis ein Fest zu Ehren des Herzens Jesu. Papst Pius IX. führte das Fest dann für die ganze katholische Kirche ein. Jetzt ist dieses Fest auf den 3. Freitag nach Pfingsten festgelegt.
Name auch Hochfest "Heiligstes Herz Jesu"

https://www.kathweb.de/lexikon-kirche-r ... -fest.html
Die ersten Christen haben Jesus nicht so gesehen und verehrt.
Dieser Mystische Glaube kam Jahrhunderte später auf und wurde durch die KK als richtig festgelegt.

Ich achte und liebe meinen Herrn Jesus so, wie ihn auch die ersten wahren Christen bis Ende des 1. Jahrhunderts geachtet und geehrt haben.
Später kam der Abfall von der wahren Lehre...
LG Ziska

Immer weniger Anstand – was sagt die Bibel?

https://www.jw.org/de/bibliothek/artike ... ibel-sagt/
Faust

Re: Jesus und andere Religionen

Beitrag von Faust »

Ziska hat geschrieben: Mo 3. Jun 2019, 13:28
Rembremerding hat geschrieben: Mo 3. Jun 2019, 11:47Das ist ein erschreckendes Gottesbild: Ein ZJ-Jehova als keine Person mit Herz, sondern ein in Buchstaben deformierter Heilsbeschaffer. Eine iBibel, die von keinem liebenden Gott berichten würde mit Herz und Weisheit, wäre die Druckerschwärze nicht wert.
So... Lese bitte noch einmal meine Antwort! Meine Antwort bezog sich auf das rot unterlegte... Wie kommst du darauf, dass ich kein Herz, kein Mitgefühl habe?
Du scheinst ihn missverstehen zu wollen. Er sprach nicht von dir, sondern von dem Gottesverständnis: wenn Gott eine lebendige Person mit einem Herzen ist, dann macht die Verehrung des heiligsten Herzen Jesu sehr viel Sinn. Rem kritisierte die Idee eines herzlosen Gottes. Da kann ich ihm nur zustimmen. Wenn sich mir in meinem Leben nicht das Herz Gottes erschlossen hätte, dann wäre ich noch heute Atheist. Ein bloßer Buchstabenglaube hätte niemals, niemals, niemals etwas an meiner Sicht der Dinge geändert :)
Die ersten Christen haben Jesus nicht so gesehen und verehrt.
Doch, die wahren Christen erlebten schon immer eine Verbindung ihres Herzens mit dem Herzen Jesu. Das ist ja der Sinn des gesamten Christentums. Insbesondere die großen Mystiker und Heiligen erlebten und beschrieben diese Herzensverbindung. Nun musst du mir erklären, weshalb sich die gesamte Gemeinschaft der Heiligen, getäuscht haben sollte, während du alles besser weißt? Das klingt nicht wirklich plausibel für mich, tut mir leid.
Ich achte und liebe meinen Herrn Jesus so, wie ihn auch die ersten wahren Christen bis Ende des 1. Jahrhunderts geachtet und geehrt haben. Später kam der Abfall von der wahren Lehre...
Jesus sieht es anders: „Ich werde meine Kirche bauen, und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen“ (Mt 16,18) du unterstellst ja, dass die Kirche über Jahrhunderte hinweg zu existieren aufhörte und erst die Zeugen Jehovas zur wahren Lehre zurückkehrten. Das ist vollkommen unvereinbar mit dem, was Jesus selbst gesagt hat.
Ams

Re: Jesus und andere Religionen

Beitrag von Ams »

Stattdessen wollte Jesus eine Gemeinschaft der Liebe und des Friedens. Das war (und ist) das primäre Erkennungszeichen der (wahren) Christen. Das lebendige Wort Gottes findet sich primär dort.
Faust

Re: Jesus und andere Religionen

Beitrag von Faust »

Ams hat geschrieben: Mo 3. Jun 2019, 13:49 Stattdessen wollte Jesus eine Gemeinschaft der Liebe und des Friedens. Das war (und ist) das primäre Erkennungszeichen der (wahren) Christen. Das lebendige Wort Gottes findet sich primär dort.
Ja, du vertrittst eben eine sehr „mystische“ Interpretation der Kirche: die Kirche existiert im Herzen der wahren und authentischen Jesus-Nachfolger, während du andererseits die Idee einer historischen Kirche und Überlieferungskette ablehnst. Ich sehe es folgendermaßen: es gibt beides. Eine innere und eine äußere Kirche. Beides ist wichtig und notwendig. Schon alleine deshalb: die wahren und authentischen Nachfolger fallen ja nicht einfach vom Himmel. Transformation, die Vergöttlichung („Theosis“) ist ein langwieriger Prozess und die Verankerung und Geborgenheit in einer äußeren Gemeinschaft unterstützt diese Entwicklung. Die Gnostiker vertraten im Grunde diese Sichtweise: vergiss die historische Kirche. Die wahre Kirche lebt im Herzen.
Zuletzt geändert von Faust am Mo 3. Jun 2019, 14:38, insgesamt 1-mal geändert.
Rembremerding

Re: Jesus und andere Religionen

Beitrag von Rembremerding »

Faust hat geschrieben: Mo 3. Jun 2019, 13:39 Du scheinst ihn missverstehen zu wollen.
Ja leider, und auch nur, um seine eigene Agenda: "Wir als ZJ sind die wahren Christen" los zu werden. Sich zu immunisieren, in dem man dem anderen dann auch noch einen persönlichen Angriff unterstellt, ist ebenso nicht hilfreich. Deshalb als Klarstellung, obwohl es eigentlich nachzulesen wäre, Worte, die dieses ausdrücken würden:
Ziska hat geschrieben: Mo 3. Jun 2019, 13:28 Wie kommst du darauf, dass ich kein Herz, kein Mitgefühl habe?
Wie kommst du darauf, dass ich nicht an Jesus glaube und ihn Ehre?
habe ich nirgends niedergeschrieben.

Man kann Gott als lebendigen Gott erleben. Er ist auferstanden und lebt mitten unter uns und in uns.
Schon in der Hl. Schrift ist jener, der am Herzen Jesu ruhte, jener, der von sich behaupten kann, dass der Herr ihn liebt (Joh 21:20 NEÜ).
Petrus wandte sich um und sah den Jünger folgen, den Jesus liebte und der beim Abendmahl an seiner Brust gelegen
Das ist übrigens nicht arrogant von Johannes (... den Jünger, den Jesus liebte), das kann eigentlich jeder Christ von sich behaupten.
Als Christ gibt es nichts geborgeneres als am Herzen Jesu zu ruhen, denn das bedeutet auch, dass man am Herzen des Vaters ruhen kann (Joh 1:18):
Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.
Die Verehrung des Herzens Jesu, also im Grunde sein Wesen, die Liebe, ist somit das Christlichste, was man tun kann, aber nicht muss.
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Bonnie
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Re: Jesus und andere Religionen

Beitrag von Bonnie »

Faust hat geschrieben: Mo 3. Jun 2019, 13:39 Jesus sieht es anders: „Ich werde meine Kirche bauen, und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen“ (Mt 16,18) du unterstellst ja, dass die Kirche über Jahrhunderte hinweg zu existieren aufhörte und erst die Zeugen Jehovas zur wahren Lehre zurückkehrten. Das ist vollkommen unvereinbar mit dem, was Jesus selbst gesagt hat.
Genau da liegt der Hase im Pfeffer. Man muss nur eine große Lehre der WTG, nämlich die vom "treuen und verständigen Sklaven", der heutzutage für das Austeilen "geistiger Speise" zuständig ist, und nur er und das verbindlich, hinterfragen. Dass eine Lehre, die gestern noch gültig war, bereits heute eine Lüge sein kann, ist dabei ein Nebenkriegsschauplatz. Und schon erkennt man, das der Fisch vom Kopf her stinkt. Es ist eine einzigartig abenteuerliche Konstruktion und Begründung, wie sich die LK, auf Basis eines Gleichnisses unseres Herrn und des Apostlkonzils, zum Mittler zwischen Jehova und den Menschen erhoben hat - ganz im Gegensatz zu dem was Jesus sagte, Johannes 14,6. Nur der bedingungslose Gehorsam gegenüber der Organisation Jehovas führt zum Heil. Sie werden sich besonders dafür verantworten müssen! ZJ MÜSSEN Menschen folgen und das ohne jegliche Kritik, auch wenn die Lehren noch so haarsträubend unbiblisch sind.

Die wahren Bibelforscher sind mitnichten zur wahren Lehre zurückgekehrt (die Anfänge waren noch sehr gut!), sondern verstanden es, vor allem unter ihrem 2. Präsidenten Rutherford, unter dem Deckmäntelchen des Glaubens einen riesigen Machtapparat aufzubauen. Die WTG-Religion ist keine Christus zentrierte, gesunde Religion.
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
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