Eine zweite Chance

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Re: Eine zweite Chance

Beitrag von jesher »

Hiob hat geschrieben: Do 15. Aug 2019, 15:10 Das glaube ich NICHT, weil der Mensch im Fürstentum der Welt nich losgelöst sein kann.
Aus biblischer Perspektive trifft Deine Aussage auf den Leib des Menschen zu, nicht jedoch auf den Geist.
Hiob hat geschrieben: Do 15. Aug 2019, 15:10 Schon - aber Römer 2,14 gilt doch trotzdem.
Ja, natürlich. Da jedoch kein Mensch aus Gesetz gerechtfertigt wird, sei es geschrieben oder nicht geschrieben, spielt es für die Erlösung keine Rolle von welchem Gesetz man gerichtet wird.
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Re: Eine zweite Chance

Beitrag von Hiob »

jesher hat geschrieben: Do 15. Aug 2019, 17:23 Aus biblischer Perspektive trifft Deine Aussage auf den Leib des Menschen zu, nicht jedoch auf den Geist.
Wirklich? - Der Geist wird NICHT vom Satan bedroht?
jesher hat geschrieben: Do 15. Aug 2019, 17:23 Da jedoch kein Mensch aus Gesetz gerechtfertigt wird, sei es geschrieben oder nicht geschrieben, spielt es für die Erlösung keine Rolle von welchem Gesetz man gerichtet wird.
Wobei wir beim nächsten Stolperer wären: Was ist "Gericht"?
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Re: Eine zweite Chance

Beitrag von jesher »

Hiob hat geschrieben: Do 15. Aug 2019, 17:25 Wirklich? - Der Geist wird NICHT vom Satan bedroht?
Zumindest wenn Du Paulus nicht auch in dem Punkt bezweifelst, ja wirklich. Die Bedrohung durch Satan hat mit der Erlösung des Geistes zunächst nichts zu tun.
Hiob hat geschrieben: Do 15. Aug 2019, 17:25 Wobei wir beim nächsten Stolperer wären: Was ist "Gericht"?
Wie gesagt geht es in Rö 2,14ff nicht primär um Erlösung, sondern um die Frage, ob die Juden durch das Gesetz des Mose einen Vorteil den Heiden gegenüber hätten.

Das Endgericht ist die Frage, ob ein Mensch Jesus Christus bei dessen Parusie oder zum Zeitpunkt seines eigenen Todes als seinen Erlöser angenommen hat, oder nicht. Daran entscheidet sich aus biblischer Perspektive alles.
Zuletzt geändert von jesher am Do 15. Aug 2019, 20:01, insgesamt 1-mal geändert.
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lovetrail
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Re: Eine zweite Chance

Beitrag von lovetrail »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 15. Aug 2019, 14:09 Du meinst, dieser hoffnungslose Zustand sei ein Gericht Gottes gewesen?
Man könnte ihn auch als Folge falscher Entscheidungen sehen.
Der Sohn hat sein Geld verprasst. Er hat es nicht dazu verwendet, um sich eine Zukunft aufzubauen, sondern "verschwendet", sagt Lk. 15.
Man kann diese Geschichte in mehreren Dimensionen betrachten. Ich sehe sie primär als Allegorie des Adam/Menschen, der Gott-Vater verlässt, durch das Todestal wandern muss, schließlich einen Impuls der Umkehr erfährt, worauf ihn der Vater in seiner Liebe ganz zurücknimmt.

LG
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Re: Eine zweite Chance

Beitrag von Hiob »

jesher hat geschrieben: Do 15. Aug 2019, 17:32 Die Bedrohung durch Satan hat mit der Erlösung des Geistes zunächst nichts zu tun.
Richtig. - Mir geht es aber darum, dass auch ein erlöster Geist vom Satan bedrohbar ist - und sei es nur im Sinne von "das Fleisch ist schwach". --- Von besessenheit ganz zu schweigen. Ist ein erlöster Geist vom Satan besetzbar?
jesher hat geschrieben: Do 15. Aug 2019, 17:32 Das Endgericht ist die Frage, ob ein Mensch Jesus Christus bei dessen Parusie oder zum Zeitpunkt seines eigenen Todes als seinen Erlöser angenommen hat, oder nicht. Daran entscheidet sich aus biblischer Perspektive alles.
Aber man kann sehr Unterschiedliches darunter verstehen.

1) Kann ein Heide, der das Gesetz in sich hat, als jemand gerichtet werden, der Jesus Christus bei dessen Parusie oder zum Zeitpunkt seines eigenen Todes als seinen Erlöser nicht angenommen hat? - Oder hat er ihn allein dadurch angenommen, dass er mit dem Gesetz in sich auch inkognito Jesus in sich hat?

2) Ist "Gericht" in etwa mit dem zu vergleichen, was man heute darunter versteht ("Strafkammer")? - Oder ist es das, was Buber mit "Bewahrheitung" übersetzt? Da wo der Mensch gerichtet wird wie ein Chirurg verletzte Knochen richtet. ---- Geht es beim Gericht zum Hin-Richter oder zum Her-Richter?
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lovetrail
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Re: Eine zweite Chance

Beitrag von lovetrail »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 15. Aug 2019, 14:16
Die einfachste und für mich einleuchtendste Interpretation ist:
Diese Sünde des Widerstands; der Rebellion gegen Gott kann nicht vergeben werden, weil der Sünder nicht im Traum daran denkt, um Vergebung zu bitten.
Er verharrt stur in seiner falschen Sichtweise und ist und bleibt beratungsresistent. Auch das Werben des Geistes weist der Stolze zurück. Er sieht sich nicht im Unrecht. Möglicherweise begründet er seine Haltung auch noch mit einem Sammelsurium von Schriftstellen, die er als ausgewählte Zutaten in seine ganz persönliche Bibelsuppe gegeben hat.
In Diskussionsgruppen mit Atheisten habe ich auch ein paar ehemalige Christen erlebt, die zu dieser Darstellung passen.
Ich würde mir da aber dennoch keine Prognose zutrauen, ob sie nicht doch irgendwann zusammenbrechen und umkehren. Es ist zudem für mich nicht ganz klar, ob die Hebräerstelle verallgemeinerbar ist bzw ob sie nicht auch ein Zuchtmittel ist/war:

vgl:
Wir sind aber überzeugt, ihr Geliebten, dass euer Zustand besser ist und mit der Errettung verbunden ist, obgleich wir so reden.(Heb.6,9. Elb.)
Das Video von dem Tauben der wieder hören kann, kannte ich noch nicht. Aber ich kenne einige solcher Zeugnisse.
Das ist schon sehr erbaulich.

LG
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Re: Eine zweite Chance

Beitrag von jesher »

Hiob hat geschrieben: Do 15. Aug 2019, 20:06 Richtig. - Mir geht es aber darum, dass auch ein erlöster Geist vom Satan bedrohbar ist - und sei es nur im Sinne von "das Fleisch ist schwach". --- Von besessenheit ganz zu schweigen. Ist ein erlöster Geist vom Satan besetzbar?
Das Fleisch bleibt bis zur leiblichen Auferstehung schwach. Daran gibt es aus biblischer Perespektive keinen Zweifel. Ein erlöster Geist ist nicht durch den Satan besetzbar, da er als Eigentum Gottes versiegelt ist. Entsprechend gibt es im ganzen NT auch keinen besessenen Christen und die Aussagen die sich um die Angriffe des Bösen auf Christen drehen, lösen dieses Problem nie durch Austreibung.
Hiob hat geschrieben: Do 15. Aug 2019, 20:06 1) Kann ein Heide, der das Gesetz in sich hat, als jemand gerichtet werden, der Jesus Christus bei dessen Parusie oder zum Zeitpunkt seines eigenen Todes als seinen Erlöser nicht angenommen hat? - Oder hat er ihn allein dadurch angenommen, dass er mit dem Gesetz in sich auch inkognito Jesus in sich hat?
Römer 2 dreht sich nicht um die Erlösung und jeder Mensch bleibt Sünder, auch Juden und die erwähnten Heiden. Da das Gesetz, wie wir zuvor übereingekommen waren, niemanden erlöst, hilft ihm dessen Anwesenheit auch nicht bei der Erlösung. Jesus erlöst von der Sünde, welche ihre Kraft aus dem Gesetz bezieht. Der Punkt ist doch, dass die Wiedergeburt gleichzeitig bedeutet dem Gesetz gestorben zu sein (Römer 6+7). Das oder ein Gesetz in sich zu haben, bringt einem der Erlösung also gar nicht näher. Es bringt einem dem Gericht näher.
Hiob hat geschrieben: Do 15. Aug 2019, 20:06 2) Ist "Gericht" in etwa mit dem zu vergleichen, was man heute darunter versteht ("Strafkammer")? - Oder ist es das, was Buber mit "Bewahrheitung" übersetzt? Da wo der Mensch gerichtet wird wie ein Chirurg verletzte Knochen richtet. ---- Geht es beim Gericht zum Hin-Richter oder zum Her-Richter?
Die quasi ärztliche Betreuung Gottes die er an Menschen vornimmt um sie zu reinigen, ihnen aufzuhelfen und letztendlich eben erlösen zu können, werden in der Schrift auf andere Weise thematisiert. Gericht wird geübt, wenn ein Chirurg nicht mehr helfen kann.
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Re: Eine zweite Chance

Beitrag von Spice »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 15. Aug 2019, 14:09
lovetrail hat geschrieben: Mi 14. Aug 2019, 20:55Wobei der verlorene Sohn ja sein Gericht gehabt hat. Er hat ja mit den Schweinen um die Schoten ringen müssen. Es ging ihm also gar nicht gut.
Du meinst, dieser hoffnungslose Zustand sei ein Gericht Gottes gewesen?
Man könnte ihn auch als Folge falscher Entscheidungen sehen.
Der Sohn hat sein Geld verprasst. Er hat es nicht dazu verwendet, um sich eine Zukunft aufzubauen, sondern "verschwendet", sagt Lk. 15.

Dann kam eine Hungersnot Lk. 15,14. Mittellose Menschen und Niedriglohnverdienerm, die von der Hand in den Mund leben müssen, sind von den Auswirkungen einer Rezession immer am stärksten betroffen.
Es steht nicht dabei, die Hungersnot sei von Gott bewirkt worden. Man kennt die Ursache nicht.

Die Not zwang den Sohn, nach Möglichkeiten zu suchen, um zu überleben. In dieser Lage erinnerte er sich 8endlich mal) wieder an seinen Vater und er überlegte, ob er zurückgehen sollte. Rein materialistisches Denken, würde ich sagen. Aus der Distanz sah er klar seines Vaters Gerechtigkeit, gerade auch im Umgang mit den Tagelöhnern.

Sein Recht als Sohn hatte er verspielt, das war ihm klar.
Kam er aus Liebe zum Vater?
Für mich sieht es nicht unbedingt danach aus. Mir scheint, er zielte in erster Linie auf die Gaben, auf den Nutzen, den er von einer Rückkehr ins "Vaterhaus" haben würde.

Positiv ist seine Selbsterkenntnis. Er wollte sich als Tagelöhner auf dem Gut des Vaters verdingen.

Wer im Regen spazieren geht, der wird naß. Und wer sich bei Minustemperaturen im Wald schlafen legt, der kann erfrieren. Mehr sehe ich eigentlich nicht in Lk. 15.
Deine Interpretation ist richtig. Das Gleichnis vom verlorenen Sohn ist das Bild für die Umkehr des Menschen zu Gott.
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Re: Eine zweite Chance

Beitrag von lovetrail »

Spice, kennst du die Liebe des Vaters?
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
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Re: Eine zweite Chance

Beitrag von Spice »

lovetrail hat geschrieben: Fr 16. Aug 2019, 08:39 Spice, kennst du die Liebe des Vaters?
Ich versteh' den Zusammenhang nicht.
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