Evangelium als Programm?

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Travis
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Re: Evangelium als Programm?

Beitrag von Travis »

lovetrail hat geschrieben: Mo 15. Jun 2020, 08:35 Ich bin da ja auch in einem Zwiespalt: Wie kann man Missstände ansprechen ohne einzelne Menschen zu verurteilen?
An Gesprächen und Gebeten führt kein Weg vorbei. Zunächst mit Verantwortlichen Deine Eindrücke und Gedanken durchsprechen.
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lovetrail
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Re: Evangelium als Programm?

Beitrag von lovetrail »

Travis hat geschrieben: Mo 15. Jun 2020, 08:38
lovetrail hat geschrieben: Mo 15. Jun 2020, 08:35 Ich bin da ja auch in einem Zwiespalt: Wie kann man Missstände ansprechen ohne einzelne Menschen zu verurteilen?
An Gesprächen und Gebeten führt kein Weg vorbei. Zunächst mit Verantwortlichen Deine Eindrücke und Gedanken durchsprechen.
Ja, da hast du recht. In der Regel versuche ich das auch.

LG
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Travis
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Re: Evangelium als Programm?

Beitrag von Travis »

lovetrail hat geschrieben: Mo 15. Jun 2020, 08:51 Ja, da hast du recht. In der Regel versuche ich das auch.
Bist Du denn fester Bestandteil einer Ortsgemeinde? Vielleicht habe ich das hier überlesen. Als Besucher sind solche Gespräche natürlich oft unangebracht, da man weder die Menschen kennt noch in alle Strukturen der Gemeinschaft überhaupt Einsicht hat.
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lovetrail
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Re: Evangelium als Programm?

Beitrag von lovetrail »

Travis hat geschrieben: Mo 15. Jun 2020, 08:54 Bist Du denn fester Bestandteil einer Ortsgemeinde? Vielleicht habe ich das hier überlesen. Als Besucher sind solche Gespräche natürlich oft unangebracht, da man weder die Menschen kennt noch in alle Strukturen der Gemeinschaft überhaupt Einsicht hat.
Also "halbfest", würde ich sagen. Ich bin seit 1,5 Jahren involviert aber formal nicht Mitglied.

Es ist ja so, dass sich über Jahre, ja Jahrzehnte hinweg gewisse Geister über eine Gemeinde legen können. Und die ziehen dann weiter ähnlich gesinnte Menschen an und stoßen anders gesinnte ab. Und so nährt sich oft eine gewisse Tendenz, ohne dass das recht vom einzelnen bemerkt wird oder geändert werden kann. Man kann es auch kaum festmachen. Es durchzieht sozusagen die Gemeinde.

LG
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Travis
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Re: Evangelium als Programm?

Beitrag von Travis »

lovetrail hat geschrieben: Mo 15. Jun 2020, 09:18 Also "halbfest", würde ich sagen. Ich bin seit 1,5 Jahren involviert aber formal nicht Mitglied.
Eine fehlende formale Mitgliedschaft würde mich nicht abhalten mit Verantwortlichen zu reden, zumal, wenn ich eh erkennbar und verlässlich involviert bin. Die Basis für ein Gespräch wäre trotzdem gegeben. Ich selber bin vor zwei Jahren aus dem KGR unserer Gemeinde ausgeschieden. Trotzdem bin ich weiter involviert, nicht nur durch meine Frau. Außerhalb des KGR habe ich gar geistlich mehr für und in der Gemeinde zu tun als zuvor. Gott geht seltsame Wege.
lovetrail hat geschrieben: Mo 15. Jun 2020, 09:18 Es ist ja so, dass sich über Jahre, ja Jahrzehnte hinweg gewisse Geister über eine Gemeinde legen können. Und die ziehen dann weiter ähnlich gesinnte Menschen an und stoßen anders gesinnte ab. Und so nährt sich oft eine gewisse Tendenz, ohne dass das recht vom einzelnen bemerkt wird oder geändert werden kann. Man kann es auch kaum festmachen. Es durchzieht sozusagen die Gemeinde.
Hinzu kommt, dass in Landeskirchen längst nicht nur Christen involviert sind. Eine schwierige Situation die man da oftmals hat. Daher wundert es mich, dass man mich "noch lässt". Allerdings sind Pastor und KGR Vorsitzender Christen. Die Situation ist also schwer, aber nicht aussichtslos.

Erst kürzlich hatten wir einen Fall, wo sich jemand gegenüber einen Ältesten erheben wollte. Dies möglichst öffentlich in einem Rundbrief und am Besten noch eine Anzeige im Wochenblatt. Mir ist nicht klar, ob diese Person ein Jesusnachfolger war, in jedem Fall habe ich so reagiert, wie Paulus es in der Bibel beschreibt. Die Aktion konnte somit zumindest teilweise gestoppt werden. Immerhin... nicht viel, aber immerhin.
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Helmuth
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Re: Evangelium als Programm?

Beitrag von Helmuth »

lovetrail hat geschrieben: Mo 15. Jun 2020, 09:18 Es ist ja so, dass sich über Jahre, ja Jahrzehnte hinweg gewisse Geister über eine Gemeinde legen können. Und die ziehen dann weiter ähnlich gesinnte Menschen an und stoßen anders gesinnte ab. Und so nährt sich oft eine gewisse Tendenz, ohne dass das recht vom einzelnen bemerkt wird oder geändert werden kann. Man kann es auch kaum festmachen. Es durchzieht sozusagen die Gemeinde.
All das kennzeichnet jede Gemeinde, sodass dies für mich überhaupt kein Kriterium mehr darstellt. Denn wenn man anfängt die perfekte Gemeinde zu suchen, genau dann wird man zum Solochristen. Es gibt sie nämlich nicht.

Ich stelle mir die Frage daher anders: Welche Gemeinde passt am besten für mich? Wo denke ich kann ich mit meinen Gaben nützlich beitragen?

Aber über das alles stehen die persönlichen Bezehungen, und spätestens dann ist es AUS mit jeder Art Programm. Diese Beziehungen muss man aber erst mal aufbauen, sie kommen nicht von alleine.

Ich habe hier Gnade erhalten. Aus meiner ersten Gemeinde, der ich mich nach der Bekehrung angeschlossen hatte, gewann ich feste Freundschaften fürs Leben. Nun gibt es diese Gemeinde schon längst nicht mehr und meine Freunde haben sich anderen Gemeinden angeschlossen. Ja sogar meine Kinder haben sich damit zerstreut, das schmerzt mich heute am meisten.

Aber geblieben sind die festen Beziehungen, wie auch die eigenen Kinder weiter zu meinem Leib gehören. Diese sind die echten Bindeglieder zum Leib Chrsiti. Von denen lasse ich mich daher auch mitformen. Hier im Forum versucht man das auch, aber dabei steigt der eine oder andere einfach nur auf die Seife. ;)

Die Gemeinde selbst ist das Programm dazu. Eigentlich ist sie aber nur ein Ersatz zur ursprünglichen Schöpfungsidee von Gottes Familie, die ein Fleisch sein soll. Wie auch immer die Form heute ist, der Mensch ist das lebendige Bindeglied darin.

Ein Pastor tätigte diesen Spruch, den ich mir merke: Der Leib Christi ist ein Organismus und keine Organisation. Meine Ergänzung dazu: Er braucht eine Organisation, aber diese ist nicht sein Wesen.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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lovetrail
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Re: Evangelium als Programm?

Beitrag von lovetrail »

Michael hat geschrieben: Mo 15. Jun 2020, 09:45
All das kennzeichnet jede Gemeinde, sodass dies für mich überhaupt kein Kriterium mehr darstellt. Denn wenn man anfängt die perfekte Gemeinde zu suchen, genau dann wird man zum Solochristen. Es gibt sie nämlich nicht.

Ich stelle mir die Frage daher anders: Welche Gemeinde passt am besten für mich? Wo denke ich kann ich mit meinen Gaben nützlich beitragen?
Und hast du eine Gemeinde gefunden? Oder predigst du Wasser und trinkst Wein?


Aber über das alles stehen die persönlichen Bezehungen, und spätestens dann ist es AUS mit jeder Art Programm. Diese Beziehungen muss man aber erst mal aufbauen, sie kommen nicht von alleine.
Das stimmt. Manche haben bei den ganzen Gemeindeprogrammen auch gar keine Zeit für "ausserplanmäßige" Beziehungen. Schon gar nicht für Christen welche nicht in derselben Gemeinde sind.
Der Leib Christi ist ein Organismus und keine Organisation. Meine Ergänzung dazu: Er braucht eine Organisation, aber diese ist nicht sein Wesen.
Dem stimme ich zu :-)

LG
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lovetrail
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Re: Evangelium als Programm?

Beitrag von lovetrail »

@Travis: Über spezifische Dinge in meinem Fall mag ich nicht öffentlich eingehen. Wie du richtig sagst, muss man da wohl zuerst mit den Ältesten bzw dem Pastor sprechen.

LG
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Travis
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Re: Evangelium als Programm?

Beitrag von Travis »

lovetrail hat geschrieben: Mo 15. Jun 2020, 11:39 @Travis: Über spezifische Dinge in meinem Fall mag ich nicht öffentlich eingehen. Wie du richtig sagst, muss man da wohl zuerst mit den Ältesten bzw dem Pastor sprechen.

LG
Da habe ich volles Verständnis für. Falls Bedarf besteht, schreibe mir gerne eine PM.
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Helmuth
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Re: Evangelium als Programm?

Beitrag von Helmuth »

lovetrail hat geschrieben: Mo 15. Jun 2020, 11:37 Und hast du eine Gemeinde gefunden? Oder predigst du Wasser und trinkst Wein?
Du hast mich scheinbar nicht verstanden. Meine Gemeinde ist die Familie und Freunde. Ich habe begriffen, was "Gemeinde" in Jesu Namen ist. Früher war das alles EINS. Die weiteren Entwicklungen zerstörten diese Einheit. Doch so hat es auch meinen Gemeindebegriff geschärft.

In der ersten Gemeinde entwickelte sich mit der Zeit vieles programmäßig, doch das störte mich weiter nicht. Was wichtiger war, war diese Einheit und Verbundenheit untereinander. Dann war der wöchentliche GD, der wöchentliche Hauskreis, die vielen Musikproben, die Gebetstreffen, die Evangelisationsdienste die öffentlichen Auftritte etc. etc., alles kein Problem.

Die schönste Gemeinde allerdings, die ich kennenleren durfte, liegt leider nicht in Wien, sondern in Argentinien. Für diese hätte ich Spanisch gelernt und wäre ihr sofort beigetreten. Nun ja, für den wöchentlichen GD a wengl z'weit. :lol:

Zum Probelm wurde erst die Zerstörung der alten Einheit. Das bringt es mit sich, dass ich heute an mehreren Gemeinden Anschluss habe, aber zu keiner verbindlich gehöre. Ich bin aber gerade am überlegen, das wieder zu ändern.

Wien ist leider kein Dorf. Dann wäre es einfacher. Für verbindlich sind aber die Glieder, an denen man hängt, und darin meine ich begriffen zu haben, was Paulus in 1 Kor. 12 darüber predigt.

Und ich mache dabei alles, Ich trinke sowohl Wasser als auch Wein und predige sowohl Wasser als auch Wein, alles zu seiner Zeit. ;)
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