Warum offenbart (zeigt) sich Gott nicht den Menschen?

M.N.
Beiträge: 36
Registriert: Do 5. Nov 2020, 05:33

Re: Warum offenbart (zeigt) sich Gott nicht den Menschen?

Beitrag von M.N. »

Anthros hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 10:23 Der Mensch kann alles Mögliche als "Gott" bezeichnen - oder auch nicht.

Verwendet man das Wort "Gott", besteht damit die Gefahr, "ihm" ein menschliches Attribut zu geben, nämlich das der Persönlichkeit. Man sieht in "Gott" eine Person wie es ein Mensch ist, der nur besondere Fähigkeiten hat, und erwartet daher, wie es bei einem Menschen wäre, sich zu zeigen.
Wie wahr.
Anthros hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 10:23 Vielleicht schämt er sich trotz seiner Fähigkeiten und zeigt sich nich'?
Dann wäre er kein Gott und nicht anbetungswürdig. Eher ein Demiurg. Wir müssten uns den Kopf dann nicht zerbrechen.
M.N.
Beiträge: 36
Registriert: Do 5. Nov 2020, 05:33

Re: Warum offenbart (zeigt) sich Gott nicht den Menschen?

Beitrag von M.N. »

SilverBullet hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 09:42
M.N. hat geschrieben: An Michael:
Ehrlich gesagt ist es mir Schnurz ob die Bibel Heilig, Unheilig oder sonstwie genannt wird. Wahr muss sie sein. In Ihrer Gänze und nicht nur zu undefinierten Teilen.
Du stellst hier sicherlich einen vernünftigen und sinnvollen Anspruch auf, aber die antiken Texte werden das nicht erfüllen können - damals gab es diesen Anspruch nicht.

Aus meiner Sicht sind diese Texte übriggeblieben im Sinne von "sie haben sich durchgesetzt" (es gab sehr viel mehr davon), weil sie bei den damaligen Lesern/Zuhörern (wann "damals" war, muss auch erst noch geklärt werden) sozusagen die "stärkste Glaubensreaktion" auslösen konnten.
Der Text ist damit so designt, dass ein Mensch in seiner jeweiligen Situation (oftmals "ärmlich und leidend") sagt "oh, das ist ja toll - ich wäre gerne ein Teil davon".

Eine Idee der Vergangenheit durch die Legenden dieser Texten aufzubauen, ist falsch.

Wie viele Messiaserwartungen gab es in der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts?
Falls es mehrere gewesen sind, wieso steht nichts davon im Neuen Testament und auch nichts in der christlichen Literatur?

Welcher Art waren die Messiaserwartungen in der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts?
Falls es gewalttätig war, warum steht nichts davon im Neuen Testament und warum gibt es in der christlichen Literatur nirgendwo eine Abgrenzung (noch nicht einmal in den "Apologien")?

Wenn in der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts Messias-Anhänger (also "Christen") verfolgt wurden,
waren das dann "Jesus"-Christen, die unschuldig (weil "auffällig friedlich") gefoltert und hingerichtet wurden?
Falls es da eine regelrechte Kriegsfeindschaft zwischen Rom und einer anderen Partei gab, wieso steht nichts davon in der christlichen Literatur?

Wer hat das Märtyrertum auf eine, selbst von den Verfolgern bewunderte Spitze getrieben (und die heutigen Christen sind ja regelrecht stolz darauf)?
Falls dies keine "Jesus"-Christen waren, wieso steht nichts davon in der christlichen Literatur?

Wieso ist niemandem eine Liebes- und Friedensbewegung (auf Basis ihrer Harmlosigkeit) aufgefallen?
Wieso wird überhaupt der "Messias"-Begriff mit der Idee "Liebe und Friede" zusammengebracht?
Wieso zeichnet sich die christliche Vergangenheit (auch der frühen Jahrhunderte) in keiner Weise durch "Liebe und Friede" aus?

Ich nehme an, du hast derartige Fragen noch nie gesehen.

Stell dir die Antworten dazu vor (du kannst sie auch suchen) und wenn du Lust hast, formst du die übergeordnete Frage:
"wieso sollte ein Gott in einer derartigen Zeit, ein derartiges Menschwerdungs-Wunder-Schauspiel durchführen und dabei vollständig ausser Acht lassen, dass er die gerade ablaufenden Messias-Fantasien korrigieren müsste, weil sie in den totalen Untergang führen werden (dieses 'Wunder' fehlt nämlich komplett)?".
M.N. hat geschrieben: An Michael:
Sollte es den Bibel-Gott geben hat er mich weggeschmissen.
Niemand hat dich weggeschmissen, du bist lediglich eine Zeitlang den Ideen von Menschen gefolgt, die nicht sagen können, was "Gott" sein soll, die sich aber dennoch eine "ich ordne mich unter"-Haltung entworfen haben.

Du hast dich ab einem Punkt mit Selbstvertrauen und Selbstverantwortung dem Behauptungskonstrukt entgegengestellt und eine tatsächliche (Gegen-)Leistung verlangt.

Du hast keine Leistung bekommen und ziehst Konsequenzen - das ist ein normaler Ablauf, wie er im täglichen Leben ständig notwendig ist, damit es zu Funktionalität kommt.
Mit das Beste/Klügste was ich in diesem Thread hier gelesen habe.
M.N.
Beiträge: 36
Registriert: Do 5. Nov 2020, 05:33

Re: Warum offenbart (zeigt) sich Gott nicht den Menschen?

Beitrag von M.N. »

Spice hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 08:44 Man muss ja davon ausgehen, dass bei dieser Frage bereits eine Gottesvorstellung mitschwingt, die Dein bisheriges Leben bestimmt hat. Nämlich Gott als ein persönliches Wesen, das in der Welt handelt. Aber kann dergleichen wirklich Gott sein?
Was eine Persönlichkeit ist, wissen wir ja in etwa, da wir selbst eine sind. Aber da stellen wir fest. eine Person ist ein sehr kompliziertes Wesen und nicht ein einfaches. Dergleichen kann definitiv nicht am Anfang stehen, da es nur eine Ursache geben kann. Folglich ist Gott unpersönlich.
Ferner ist Gott keine Schöpfung, sondern das, was die Schöpfung hervorgebracht hat. Aber nur Geschaffenes kann sichtbar oder auf andere Arten wahrnehmbar sein. Das, was etwas hervorbringt, ist weder dies noch das, also in keiner Weise festgelegt, sondern reines Potential, das, wenn es in Aktualität übergeht, nur Vorstellungen von sich selbst erzeugen kann, aber nicht sich selbst. Denn alle Hervorbringung ist ja etwas, was vorher nicht war. Kann also nicht das gleiche sein, wie der Ursprung.

Ich hoffe, Du kannst nachvollziehen, was ich geschrieben habe?
Kann ich. In diese Richtung tendiere ich auch. Das bedeutet aber im Umkehrschluss: Die Bibel gehört in die Tonne und der uns verkaufte Gott der Christenheit ist ein Ammenmärchen da Gott ganz anders ist.
M.N.
Beiträge: 36
Registriert: Do 5. Nov 2020, 05:33

Re: Warum offenbart (zeigt) sich Gott nicht den Menschen?

Beitrag von M.N. »

Otto2 hat geschrieben:Sa 7. Nov 2020, 08:20 Stimmt, wir müssen M.N. Flügel verpassen :lol:
Die Wahrheit würde schon genügen. Aber bitte nicht nach den Maßstäben von Donald Trump.
Otto2 hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 07:48
Menschen die nicht glauben wollen oder nicht mehr glauben können, haben nach meiner Ansicht die Stimme Gottes, die eine feine Schwingung ist und leise spricht, einfach mit ihrem lauten 'Es gibt keinen Gott' übertönt, um einzig sich selber zu überzeugen auf die eigene Stimme als auf Gott zu hören.
Widerspruch: Menschen die nicht mehr an das Götzenbild Bibel glauben haben es geschafft ihr von Gott Geschenktes Gehirn richtig zu benutzen - und nicht nur zum Nachblabern und Auswendig-Lernen alter Literatur aus einer Zeit wo die Menschen noch ungebildeter wie heute waren.
M.N.
Beiträge: 36
Registriert: Do 5. Nov 2020, 05:33

Re: Warum offenbart (zeigt) sich Gott nicht den Menschen?

Beitrag von M.N. »

Otto2 hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 07:48
Wir können Gott nicht mit einer Forderung nach Offenbarung unseren Willen aufzwingen. Gott stellt die Bedingungen, weil er weiß, was in den Menschen vor sich geht und was sie benötigen. Manchmal, den Zeitpunkt bestimmt einzig Gott, wird er einige mit einer Erschütterung wieder aufwecken, andere verbleiben in ihrer geistigen Blind-und Taubheit, die immer selbst gewählt ist.
Ist ja drollig. Der Bibel-Gott weiß was in dem Menschen vorgeht und sie brauchen. Dann haben die Verhungernden Kinder, die Ersoffenen beim Tsunami oder die Corona-Toten in Bergamo die tagelang nach Luft japsten bevor sie starben das gebraucht, ja? Oder die Menschen in der Gaskammer im 2. WK?

Herzallerliebst. Solche Gedankengänge sind einfach asozial und verabscheuungswürdig. Du bist Dir dessen nicht bewust; ist mir schon klar. Daher soll es kein direkter Vorwurf an Dich sein.

Es zeigt aber die Auswirkungen von Indoktrination und die Gefährlichkeit seine Menschlichkeit einem alten, nicht ehrwürdigen Buch, unzähligen Dogmen und einem religiösen Wahn zu überlassen.
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 16027
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Warum offenbart (zeigt) sich Gott nicht den Menschen?

Beitrag von Helmuth »

M.N. hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 21:47 Herzallerliebst. Solche Gedankengänge sind einfach asozial und verabscheuungswürdig. Du bist Dir dessen nicht bewust; ist mir schon klar. Daher soll es kein direkter Vorwurf an Dich sein.
An wen wäre der Vorwurf denn sonst gerichtet? Ich trete hier aber für meinen Bruder ein. Greifst du ihn an, dann auch mich. Halt uns bitte nicht für dumm. Mittlerweile denke ich, dass du noch nie Christ warst, zumindest wurdest du keiner.

Man könnte das auch so beschreiben, dass du ein gutes Lehrbeispiel zu Jesu Sämannsgleichnis Bodentyp II oder III bist. Dein Weltbild ist geprägt vom humanistischen Ideal dieser Welt und das verwechseln auch sehr viele Christen mit dem was Jesus ist und lehrt. Jesus nachzufolgen heißt sich auch von Gott umerziehen zu lassen.

Christen beignnen mit der Zeit zu erkennen, dass die Maßstäbe dieser Welt falsch sind, manche brauchen bloß länger. Insofern warst du ein Mitläufer. Irgendwann wurde dir deine eigene Inkonsequenz bewusst und du hast entschieden "NEIN" gesagt. Es gab zuvor voraussichlich auch noch kein entschiedenes "JA", soweit meine Einschätzung.
M.N. hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 21:47 Es zeigt aber die Auswirkungen von Indoktrination und die Gefährlichkeit seine Menschlichkeit einem alten, nicht ehrwürdigen Buch, unzähligen Dogmen und einem religiösen Wahn zu überlassen.
Ich denke du kannst aus dem Forum wieder aussteigen, denn wenn das in dem Ton so weitergeht offenbarst du nur deinen wahren Geist. Versuchs mit dem anderen Forum, da passt du perfekt rein.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Timmi

Re: Warum offenbart (zeigt) sich Gott nicht den Menschen?

Beitrag von Timmi »

M.N. hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 21:47
Otto2 hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 07:48
Wir können Gott nicht mit einer Forderung nach Offenbarung unseren Willen aufzwingen. Gott stellt die Bedingungen, weil er weiß, was in den Menschen vor sich geht und was sie benötigen. Manchmal, den Zeitpunkt bestimmt einzig Gott, wird er einige mit einer Erschütterung wieder aufwecken, andere verbleiben in ihrer geistigen Blind-und Taubheit, die immer selbst gewählt ist.
Ist ja drollig. Der Bibel-Gott weiß was in dem Menschen vorgeht und sie brauchen. Dann haben die Verhungernden Kinder, die Ersoffenen beim Tsunami oder die Corona-Toten in Bergamo die tagelang nach Luft japsten bevor sie starben das gebraucht, ja? Oder die Menschen in der Gaskammer im 2. WK?

Herzallerliebst. Solche Gedankengänge sind einfach asozial und verabscheuungswürdig. Du bist Dir dessen nicht bewust; ist mir schon klar. Daher soll es kein direkter Vorwurf an Dich sein.

Es zeigt aber die Auswirkungen von Indoktrination und die Gefährlichkeit seine Menschlichkeit einem alten, nicht ehrwürdigen Buch, unzähligen Dogmen und einem religiösen Wahn zu überlassen.
Ja, wirklich aufschlussreich, dass anscheinend nur Nichtgläubige verhungern, beim Tsunami ersaufen oder an Corona sterben. Das wußte ich nicht. Oder aber 'Erschütterung' bedeutet was anders als 'zu Tode bringen'.

Mir scheint, du bist wirklich wütend auf den Glauben, auf Gott und auf Christen, was zeigt uns das? Vielleicht das du einen Schuldigen brauchst für das, was in deinem Leben falsch lief. Es ist oft so, dass die Schuld in äußeren Dingen gesucht wird, bei anderen, bei den Umständen, der Gesellschaft und was weiß ich noch alles, aber nie bei einem selber.
Anthros
Beiträge: 3535
Registriert: Do 2. Jul 2020, 09:25

Alleinvertretungsrecht?

Beitrag von Anthros »

M.N. hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 21:41
Anthros hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 10:23 Der Mensch kann alles Mögliche als "Gott" bezeichnen - oder auch nicht.

Verwendet man das Wort "Gott", besteht damit die Gefahr, "ihm" ein menschliches Attribut zu geben, nämlich das der Persönlichkeit. Man sieht in "Gott" eine Person wie es ein Mensch ist, der nur besondere Fähigkeiten hat, und erwartet daher, wie es bei einem Menschen wäre, sich zu zeigen.
Wie wahr.
Ja, ist man sich über diese Gefahr bewusst, müsste denn dann nicht eine Konsequenz gezogen werden, damit auch andere durch den Begriff "Gott" nicht verleitet werden, von einer Person auszugehen?


M.N. hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 21:41
Anthros hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 10:23 Vielleicht schämt er sich trotz seiner Fähigkeiten und zeigt sich nich'?
Dann wäre er kein Gott und nicht anbetungswürdig. Eher ein Demiurg. Wir müssten uns den Kopf dann nicht zerbrechen.
Umgekehrt wäre es ein Selbstdarsteller, jemand, der sich selbst inszeniert.


M.N. hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 21:44 Das bedeutet aber im Umkehrschluss: Die Bibel gehört in die Tonne und der uns verkaufte Gott der Christenheit ist ein Ammenmärchen da Gott ganz anders ist.
Damit wird den "Christen" ja doch wieder eine Macht zugestanden, ihnen das Alleinvertretungsrecht der Bibelinterpretation zuzubilligen und sie sich damit, ohne Kritik zu fürchten, selbst darstellen zu können. Das heißt demnach, dass nämlich sie allein es seien, die Bibel zu verstehen und sie nicht anders verstanden werden könne.
Zuletzt geändert von Anthros am So 8. Nov 2020, 10:44, insgesamt 2-mal geändert.
Anthros
Beiträge: 3535
Registriert: Do 2. Jul 2020, 09:25

Demokratie

Beitrag von Anthros »

Michael hat geschrieben: So 8. Nov 2020, 05:49 Ich denke du kannst aus dem Forum wieder aussteigen, denn wenn das in dem Ton so weitergeht offenbarst du nur deinen wahren Geist. Versuchs mit dem anderen Forum, da passt du perfekt rein.
Das Forum ist der Öffentlichkeit angeboten, darum herrscht hier auch Demokratie. "Christen" haben oft ein Problem mit Meinungsfreiheit, wenn den Inhalten ihrer kritisch nicht entsprochen wird. Sie fangen dann ganz undemokratisch an, andere ausgrenzen zu wollen.
Benutzeravatar
Kingdom
Beiträge: 4229
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 18:25

Re: Warum offenbart (zeigt) sich Gott nicht den Menschen?

Beitrag von Kingdom »

M.N. hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 21:40
Ja, wenn man nicht weiter weiß muss die „Schuld“ des Nicht-Glaubens und Nicht-Erkennens logischerweise beim Sucher liegen. Schwups, Problem gelöst. Weltsicht gerettet. Gratuliere zu soviel Weitblick und Realitässinn.
Ja so einfach ist es. Wer die Hure sucht, wird die Hure finden und nicht Gott und wer dem Teufel glaubt, der bekommt keine Offenbarung Gottes. Was der Mensch liebt und sucht, das findet er.

Lg Kingdom
Antworten