Re: Redewendungen bei Jesus
Verfasst: So 23. Okt 2022, 20:32
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Die Abwertung es Anderen und seiner "Lesekompetenz" , wäre der Hochmut den ich meineProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑So 23. Okt 2022, 19:23 Diese Gegenfrage bringt uns jetzt auch nicht weiter. So wundere ich mich weiter über deine Lesekompetenz.
Vielleicht hab ich ja auch was falsch bzw. dich missverstanden.
Wenn man oberflächlich bleibt und vor allem wenn man es ideologisch durch die jüdische Brille sieht. So wie wenn man eine beliebige deutsche Übersetzung als der Weisheit letzten Schluss sieht. Im wissenschaftlichen Sinne wäre das natürlich albern, aber es gibt viele Gläubige die in ihrer Lieblingsübersetzung sowas wie die höchste Autorität sehen. Es gibt diese Haltung tatsächlich, aber das sagt nichts über die tatsächliche Entwicklungsgeschichte des Textes aus.
Ich habe auch eine Menge an Fachliteratur - und das man heute (mit Fachliteratur) noch der Meinung sein kann, das Jesus nicht aramäisch sprach ist mir ein Rätzel.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mo 24. Okt 2022, 00:32 Dieser Abschnitt enthält nach meiner Lese nichts, was dich darin bestätigen würde. Im Gegenteil. Und da ich auch selber über Fachliteratur zum Thema verfüge, die deine These gar nicht bestätigt,
https://de.wikipedia.org/wiki/Jesus_von_NazaretAls galiläischer Jude sprach Jesus im Alltag das westliche Aramäisch. Das bestätigen einige aramäische Jesuszitate im NT. Ob man griechische Ausdrücke und Redewendungen ins Aramäische zurück übersetzen kann, ist seit Joachim Jeremias ein wichtiges Kriterium, mögliche authentische Jesusworte von urchristlicher Deutung zu unterscheiden.[39]
Das biblische Hebräisch wurde in Palästina zur Zeit Jesu kaum noch gesprochen. Er kann es dennoch beherrscht haben, da er den Tanach laut NT gut kannte und in den Synagogen Galiläas vorlas und auslegte. Er kann Bibeltexte auch aus aramäischen Übersetzungen (Targumim) kennengelernt haben.[40] Ob er die griechische Koine sprechen konnte, die damals Verkehrssprache im Osten des Römischen Reichs war, ist wegen fehlender direkter NT-Belege ungewiss.[
Ich denke schon dass ein Jude seine heiligen Schriften durch seine jüdische Brille sehen darf - ohne dabei ideologisch auf Abwegen zu geraten oder oberflächlich zu seinProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mo 24. Okt 2022, 00:32 Wenn man oberflächlich bleibt und vor allem wenn man es ideologisch durch die jüdische Brille sieht.
Die Frage ist nicht, ob Jesus aramäisch sprach oder nicht. Indizien dafür gibt es im NT schon, wenn seine Aussagen von einer semitischen Sprache griechisch transkribiert werden. Da sehe ich persönlich noch keine Beweise dafür, dass es sich hier um Aramäisch handeln muss und entsprechend keinesfalls um Hebräisch handeln kann. Die Transkribierung des Gehörten könnte hier für eine Lautverschiebung gesorgt haben. Und wie ich schon erwähnte, explizit wird die Benutzung des Aramäischen im NT nirgendwo bestätigt, die des Hebräischen dagegen schon. Daher ist es schon zweifelhaft, dass es sich bei Jesu semitische Worten tatsächlich um Aramäisch und nicht doch um Hebräisch handelt.
U.A.
"Bezüglich Matthäus aber behauptete er: „Matthäus hat in hebräischer Sprache die Reden zusammengestellt; ein jeder aber übersetzte dieselben so gut er konnte."
Eusebius - Kirschengeschichte 3,39 - https://bkv.unifr.ch/de/works/cpg-3495/ ... visions/83
Wenn du der Fußnote mal nachgehst, und das hat offenbart der Autor des Wikipedia Artikels hier nicht sorgfältig gemacht, dann gelangt man auf Seite 35 des Buches von Guido Balthes nicht nur zu den Aussagen von Joachim Jeremias, welcher sich der Ansicht von Birkland und (oder) Grintz anschloss, "dass Aramäisch, und nur Aramäisch die Sprache Jesus gewesen sein kann, hält er für ein Forchungsergebnis, das „nicht mehr angezweifelt werden kann.“"frank hat geschrieben: ↑Mo 24. Okt 2022, 10:49Als galiläischer Jude sprach Jesus im Alltag das westliche Aramäisch. Das bestätigen einige aramäische Jesuszitate im NT. Ob man griechische Ausdrücke und Redewendungen ins Aramäische zurück übersetzen kann, ist seit Joachim Jeremias ein wichtiges Kriterium, mögliche authentische Jesusworte von urchristlicher Deutung zu unterscheiden.[39]
Palästina ist groß. Ein biblisches Hebräisch wird wahrscheinlich bezogen auf diesen Gesamtraum nie die vorherrschende Sprache gewesen sein. Es geht bei unserer Betrachtung vor allem um den judäischen Raum, den man noch mal vom galiläischen unterscheiden muss. Das mit den Targumim ist reine Spekulation. Die gab es zwar sehr wahrscheinlich zu der Zeit, aber ob sie in der offiziellen Liturgie auch verwendet wurden, kann durchaus angezweifelt werden. Weder die Priester, noch die Pharisäer und Schriftgelehrten kommen als ihre Befürworter in Frage (siehe Alexander Achilles Fischer - Der Text des Alten Testaments, S.159)frank hat geschrieben: ↑Mo 24. Okt 2022, 10:49https://de.wikipedia.org/wiki/Jesus_von_NazaretDas biblische Hebräisch wurde in Palästina zur Zeit Jesu kaum noch gesprochen. Er kann es dennoch beherrscht haben, da er den Tanach laut NT gut kannte und in den Synagogen Galiläas vorlas und auslegte. Er kann Bibeltexte auch aus aramäischen Übersetzungen (Targumim) kennengelernt haben.[40] Ob er die griechische Koine sprechen konnte, die damals Verkehrssprache im Osten des Römischen Reichs war, ist wegen fehlender direkter NT-Belege ungewiss.
Natürlich darf ein Jude seine heiligen Schriften durch seine Brille lesen. Der jüdische Glauben bildet sich ja nicht auf Basis wissenschaftlicher Argumente und Erkenntnisse, sondern durch die gesamte überlieferte Tradition. Das ist beim christlichen Glauben ähnlich. Wissenschaftliche Betrachtungen sind da sehr viel differenzierter und kommen zu anderen Ergebnissen, die aber deswegen auch nicht über alle Zweifel erhaben sein müssen.
In vielen Gleichnissen, aber ohne Redewendungen, sondern in, wie ich es bezeichne, „Klartext“. Oder rechnest du auch dazu z.B.: "Ihr seid die Reben, ich der Weinstock"? sog. Bildreden dazu? Oder die "Ich bin" Sprüche (das Brot des Lebens, das Licht der Welt, der gute Hirte, der Weg, die Wahrheit, das Leben ...)
Nein, diese Frage stellt sich in der Form gar nicht. Für die Interpretation des NT, besonders der Worte Jesu, müssen wir die Bedeutungsspektren hebräischer Wörter mit einbeziehen. Aber wir können auch nicht mit letzter Gewissheit sagen, welches semitisch gesprochene Wort der griechischen Textüberlieferung zu Grunde lag.
wikipediaEine Redewendung, auch Phraseologismus, Idiom oder idiomatische Wendung, ist eine feste Verbindung mehrerer Wörter („feste Wortverbindung“) zu einer Einheit, deren Gesamtbedeutung sich nicht unmittelbar aus der Bedeutung der Einzelelemente ergibt. Es handelt sich um ein rhetorisches Stilmittel