Lea hat geschrieben: ↑Do 8. Dez 2022, 15:27
Zippo hat geschrieben: ↑Do 8. Dez 2022, 14:23
ber dann ist im Gesetz auch viel von Opferung die Rede und es war dem Volk Israel nicht immer so ganz klar, warum Gott so etwas haben wollte.
Ich denke nicht, dass es bedeutet, dass Gott etwas haben wollte von seinem Volk. Opfer waren von Anfang an in den Bibelberichten üblich. Weil Menschen Gott etwas geben wollten. Gott hat ihnen dann Gesetze gegeben, damit das Ganze nicht zu chaotisch wird. Er hat quasi Ordnung darein gebracht, und den Opfern einen Sinn gegeben. Aber nicht, weil Gott etwas von den Menschen haben wollte, sondern, Er ist den Menschen immer da entgegen gekommen, wo sie sich befinden. Und er hat sie in der "Sprache" angesprochen, die sie verstanden - eben auch die bildliche Sprache.
Die Opfer wurden gebracht, weil Gott es haben wollte. In der Geschichte mit Kain und Abel liest man das nur indirekt, weil Gott mit dem Opfer Abels zufrieden war. Bei Abraham liest man, daß Gott Tieropfer anordnet. 1 Mo 15,9...
Und im Gesetz sind doch zahlreiche Opfer für Schuld 3 Mo 4,2-3, zum Dank 3 Mo 3,1.. und zum Brandopfer 2 Mo 20,24 usw.
Menschen wären von ganz allein nicht auf die Idee gekommen, Tieropfer zu bringen.
Lea
Zippo hat geschrieben: ↑Do 8. Dez 2022, 14:23
Das hat doch auch alles eine Bedeutung für das christliche Leben und wird damit nicht auch das Gesetz aufgerichtet ?
Ich bleibe einfach mal bei dem Vergleich mit den Verkehrsschildern. Immer wenn Gott Regeln/Gesetze aufgestellt hat, dann hat er diese den jeweiligen Situationen und sonstigen Gegebenheiten der Menschen angepasst, denen seine Botschaft galt. So auch bei der Stiftshütte und den Opferstätten.
Gut, bleiben wir bei den Verkehrsschildern. Aber die ändern sich doch nicht. Gottes Gebote für das Volk Israel waren doch überall gleich und ewig gültig. 5 Mo 29,28 Man kann natürlich noch darüber streiten, was für eine Bedeutung das Wort "olam" hier hat. Aber wenn Gott gesagt hat: "Du sollst nicht töten" oder "Du sollst nicht stehlen oder die Ehe brechen", dann ist das doch heute noch gültig.
Die Strafe für Übertretung wird allerdings im neuen Bund nicht angeordnet, sondern Gott wartet, bis der Tod die Übertreter alle zu ihm bringt. Am Tage des jüngsten Gerichts wird dann abgerechnet.
Pred 12,13-14; Off 20
Bis dahin haben Menschen die Gelegenheit zur Buße und Umkehr.
Im Gesetz gab es nicht nur Gebots- und Verbotsschilder. Es gab auch Hinweisschilder, die aber als solche nicht inmer verstanden wurden. Bei den Opfern hat man wohl gedacht, daß Gott Sünde bestraft und Leben gegen Leben fordert. Aber vielleicht hat nur Abraham ein wenig darüber nachgedacht, wohin das Opfern von Leben einmal führen wird. Joh 8,56
Wir wissen heute, daß die Opfer auf den Herrn Jesus hinweisen, der sich am Kreuz für uns geopfert hat. "Leben aus dem Einen" ist ein christliches Motto oder sein Leben gegen unseres. Denn wir Menschen waren schon zu Beginn der Schöpfung schon dem Tode geweiht 1 Mo 2,17.
Lea
So ist das ja auch mit den Verkehrsschildern. Es stehen nie die gleichen Schilder in jeder Straße. Jedes Schild ist an die Gegebenheiten der jeweiligen Straße angepasst. In einer Einbahnstraße darf man nur in eine Richtung fahren. Eine Sackgasse endet irgendwo und es gibt keine Möglichkeiten, abzubiegen ... man muss umkehren, wenn man woanders hin will. Eine Spielstraße darf nicht von Autos befahren werden ... oder nur ganz vorsichtig, um die spielenden Kinder zu schützen. In Wohngegenden darf man nur 50 fahren - auf der Autobahn dürfen nur Autos fahren - keine Fahrräder ... usw.
Wenn wir mal zusammenzählen würden, wie oft wir die Verkehrsregeln übertreten haben und dabei sogar Menschenleben in Gefahr gebracht haben, dann kommt auch eine ganz stattliche Summe zusammen.
Und übertragen auf unser geistiges Leben ist es ja folgendermaßen: Wir fühlen uns immer noch ganz unschuldig, aber in Gottes Licht betrachtet sieht es ganz anders aus. Das liegt vielleicht daran, daß wir uns immer mit unserer Umgebung vergleichen. Und dann wird gesagt, ich lebe auch nicht schlechter, wie die anderen. Rö 2
Außerdem haben Menschen die Fähigkeit, ihre Schuld zu verdrängen und Satan hilft ihnen dabei. Es ist aber auch eine Art Selbsterhaltungstrieb über das eigene Versagen den Mantel des Vergessens auszubreiten.
Und zu guter Letzt kennen die meisten Menschen Gottes Maßstab nicht. Vielleicht nicht einmal die 10 Gebote. Und trotz Unkenntnis und Verführungsmacht will Gott alles abstrafen.
Gott wird jede Unbarmherzigkeit vor Gericht bringen, auch, wenn sie schon "gesellschaftsfähig" geworden ist. Jak 2,13
Wer z. Bsp. seine Eltern ohne Grund in ein Altersheim abschiebt oder sich mit übermäßigem Reichtum umgibt und alles nur für sich selber haben will, der handelt zwar, wie viele andere Menschen auch, und wird auch von weltlichen Gerichten nicht dafür verurteilt, aber Gott denkt darüber ganz anders. Lk 6,24
Lea
Auch im Leben mit Gott geht jeder seine eigene Straße. Gott setzt jedem seine Leitplanken und Verkehrsschilder, die in die Sitution der jeweiligen Straße mit den Menschen, die sich dort befinden, und sich begegnen, passen. Nicht jeder muss die gleichen Gesetze befolgen, wie auf einer anderen Straße, die er vielleicht niemals betritt.
Das Gesetz war doch für ganz Israel gleich und manche Gebote sind auch für alle Menschen gültig, zum einen, weil sie in unserem Gewissen verankert sind und weil sie auch in dem Gebot der Liebe zu Gott und dem Nächsten mit eingebunden sind.
Es mag sein, daß Gott bestimmten Menschen besondere Hinweise gibt, aber das hat mit dem Gesetz Gottes nichts zu tun.
Lea
Das oberste Gebot auf allen "Straßen" des Lebens heißt einfach: Lebe MIT Gott ... und nicht nur: lebe einfach nach den aufgeschriebenen
Gesetzen - und irgendwo zwischendrin kannst du immer mal beten oder etwas Gutes tun - oder Opfer bringen.
"Lebe mit Gott", was bedeutet das in Bezug auf das Gesetz ?
Einmal wird sicherlich jeder Christ, der die Möglichkeit hat, das AT und die Gebote des Gesetzes lesen. Und der Heilige Geist, wird auf die Gebote zeigen, vor allem wenn der Mensch sich vornimmt, ein Gebot zu übertreten.
Sollte es passiert sein, dann zeigt der Heilige Geist auf das Kreuz und führt zur Buße.
Außerdem erklärt er, was er sich bei der Gestaltung der Festlichkeiten und Rituale gedacht hat. Da bekommt ja alles, was im Gesetz beschrieben ist, eine neue Bedeutung. Um sie zu verstehen, ist der Hebräerbrief ja sehr aufschlußreich.
Heißt nicht, das Gesetz durch den Glauben aufrichten auch, die Bedeutung der Dinge und Handlungen im Gesetz in ihrer wahren Bedeutung zu verstehen ? Der Hebräerbrief spricht ja viel von dem Abbild des Himmlischen. Hebr 8,4-5
Und das NT spricht auch von dem piesterlichen Dienst der Gläubigen und sie selbst sollen ein Tempel des Heiligen Geistes sein. 1 Petr 2,5; Off 1,6 Auch hier wird ja am Gesetz angeknüpft, um es in einer Bedeutung für Geist und Seele neu aufzurichten.
Lea
Wenn Menschen ihr Leben mit Gott leben, dann gibt Gott diesen Menschen seine Gebote/Hinweisschilder/Mahnungen/Warnungen direkt ins Herz. Er öffnet dann quasi die Augen (das Herz) dieser Menschen, dass sie die "Verkehrsschilder" auf dem Weg erkennen - und verstehen. .
Es gibt Verbotsschilder, es gibt Gebotsschilder, es gibt Schilder, die auf einen Ort hinweisen. Das alles macht der Heilige Geist, wenn Menschen im neuen Bund das Gesetz lesen und verstehen.
Das Aufrichten geschieht im Glauben und in der Kraft des Heiligen Geistes, sonst bliebe es in Stein gemeißelt nur eine Serie von Anordnungen, die eben erfüllt werden sollten , damit Gott zufrieden war.
Das ist sicher auch mit dem fleischernen Herz gemeint Hes 11,9, denn unser Glaube ist so lebendig, wie der Heilige Geist in uns eben lebendig ist.
Gruß Thomas