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Re: Werden wie die Kinder

Verfasst: Mo 9. Sep 2024, 01:44
von Johncom
Helmuth hat geschrieben: Sa 7. Sep 2024, 05:32 Zur gefälligen Erinnerung, es geht hier um "Werden wie die Kinder". Dazu möchte deine Frage benutzen. Kinder, die noch keine bösen Erfahrungen gemacht haben, also noch unbescholten sind, wie wir das sagen, sind viel eher bußfertig als Erwachsene, die 1.000 Ausreden für alles finden.
Bussfertig? An welches Alter denkst du. Ich kann es nur laienhaft sagen, vermuten: so ab etwa 4 Jahren bildet sich ein Verstand, ein individuelles Denken. Ich kann es in eigener Erinnerung in diesem Alter festmachen.

Re: Werden wie die Kinder

Verfasst: Mo 9. Sep 2024, 02:09
von Johncom
Zippo hat geschrieben: So 8. Sep 2024, 18:14 Natürlich gefällt das, aber es entspricht nicht der Realität. Nicht einmal die Apostel erleben solch ein Behütetsein. Im Gegenteil, sie haben größte Probleme, die nicht selten mit dem Tod enden.
Realität ist, so meine Meinung, das was man selbst erlebt. Entsprechend findet man für alles ganz sicher die passenden Passagen in der Bibel, man kann sogar Stichwörter googeln.
Was sind Probleme. Wären sie so mächtig und bedrängend, hätte jeder Apostel (Heiliger, Lehrer) schon hingeschmissen. Aber sie wurden von einem viel Größerem "getragen" und das kann man benennen mit der Gegenwart Gottes. So konnte Dietrich Bonhoeffer noch im Gefängnis dichten:
Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
https://www.ekd.de/von-guten-machten-wu ... -11493.htm
Das ist Behütet sein trotz aller "Probleme". Und mit dem Tod könnte es ja so sein, dass der wahre Christ schon jetzt daran arbeitet, zu sterben bzw gestorben zu sein. Für die Welt und ihre Probleme. Realität könnte sein: Ja, es gibt Probleme, aber der Papa kümmert sich darum. Sein Wille geschieht.

Re: Werden wie die Kinder

Verfasst: Mo 9. Sep 2024, 06:20
von Helmuth
Magdalena61 hat geschrieben: Mo 9. Sep 2024, 00:37 Der Fehler liegt wohl irgendwo in der "Weitergabe" der Worte Jesu, vielleicht ist das auch nicht optimal übersetzt, das scheint mir auch so.
Ja, da stimme ich überein, als nicht optimal vom Autor wiedergegeben, nicht aber zwingend ein Problem der ÜS. Auch im Griech. wird das Verb "erniedrigen" wie im Deutschen reflexiv gebraucht als "sich" erniedrigen. Mk und Lk interpretieren es anders, ich sehe deren Wiedergabe auch authentischer.

Ein Kind ist niedrigeren Standes, dazu muss es sich gar nicht erniedrigen, das ist es ohnehin schon. Nun meint Jesus, sich so zu erniedrigen (gemeint jetzt ein Erwachsener), dass man so demütig wie ein Kind ist, das Hochmut noch gar nicht kennt.

Das kleine Kind ist sich seines Standes gar nicht bewusst, sodass Gedanken des Höherseins infolge seiner Unbescholtenheit nicht hochkommen. Gerade das macht es in Gottes Augen so wertvoll. Ein Erwachsener muss sich dagegen entscheiden, und es zu einer Haltung machen sein Wissen nicht gegen andere auszuspielen, sondern damit zu dienen. So interpretiere ich die Lehre Jesu.

Diese beiden Aspekte lehrt Jesus uns erwachsenen Jüngern: Sich erniedrigen und allen dienen, das geht Hand in Hand. Mit Schulalter, wo sich Kinder gegenseitig messen, kommt das Vergleichen mit anderen: "Ich habe in Rechnen eine 1, du eine 2, ich kann das daher besser." Das entwickelt sich bei vielen in der Folge zum Hochmut, besonders dort wo schon die Eltern arrogante Menschen sind.

Ich kannte eine Familie, in der die Mutter ihre Kinder selbst unterrichtet hatte und dort konnte man solche Tendenzen nicht bzw. nicht ausgeprägt beobachten, auch weil es nicht gleichaltrige gibt, außer bei Zwillingen. Dass Ältere mehr wissen soll einfach normal sein und in der Erziehung berücksichtig werden. Damit kommt auch Respekt.

Zurück zum Mt-Text. Es wäre anders, stünde dort, wie ein Kind erniedrigt "ist". Das Mk- und das Lk-Ev reden davon gar nicht, sie drücken das ganz anders auch. Sie haben das Problem damit schlicht nicht.

Also ist das Problem doch eines des Mt-Ev. Ich werde niemals behaupten, es wäre ein Problem Jesu, der weiß schon was er redet. Bei allen anderen Menschen darf man aber den Faktor Mensch als Fehlerquelle nie ausklammern, daher ist exegetisch immer der Kontext mit allen anderen Zeugenaussagen herzustellen.

Die Fehlerquelle Mensch, die ebenfalls klare Bibellehre ist, kann theologisch nicht weggeredet werde, nur weil man sich seine Bibel schönreden will. Wer das lernt, der wird damit auch erkenntnisfähiger. Dazu als Abschluss ein Wort, für Erwachsene: ;)
Ps 119,67 hat geschrieben: Bevor ich gedemütigt wurde, irrte ich; jetzt aber halte ich dein Wort.

Re: Werden wie die Kinder

Verfasst: Mo 9. Sep 2024, 06:50
von Helmuth
Johncom hat geschrieben: Mo 9. Sep 2024, 01:44 Bussfertig? An welches Alter denkst du. Ich kann es nur laienhaft sagen, vermuten: so ab etwa 4 Jahren bildet sich ein Verstand, ein individuelles Denken. Ich kann es in eigener Erinnerung in diesem Alter festmachen.
Verstand ist von Bußfertigkeit zu entkopplen und er ist auch eine Hürde. Buße tun ist aber keine Verstandes-, sondern zuerst Herzenssache. Das kann ein Kind schon mit 2 bis 2 1/2 Jahren haben. Bei meiner Tochter war das so.

Wichtig ist, dass es deine Worte verstehen kann. Klar, soweit muss der Verstand schon entwickelt sein, aber er muss noch keine großen Leistungen vollbringen. Das Kind muss nur verstehen, dass es eine Übertretung begangen hat, mit der man es nun konfriontert.

Wenn ein 1 1/2-Jähriger den Löffel wegwirft, weil der Kleine partout nicht essen will, aber das Wort: "Hör auf den Löffel wegzuwerfen" noch gar nicht versteht, dann ist es noch nicht schuldfähig. In dem Fall wird nur deine Geduld trainiert.

Aber mit dem Zeitpunkt, wo es dieses Wort versteht, begeht es damit eine bewusste Übertretung. Ich nenne es Adam & Eva Übertretung, weil es sich sozusagen um die erste bewusste Übertretung handelt. Wenn das Kind auch lernt, dass angebrachte Konsequenzen die Folge sind, dann wird es auch bußfertig.

Klarerweise beginnt so schon früh der Machtkampf zwischen dem Kindeswillen und dem Willen des Erziehers. Da muss jeder durch, aber in der Phase hat man noch die größten Möglichkeiten sein Kind zur Bußfertigkeit zu erziehen, denn man ist ihm ja haushoch überlegen im Wissen. So ist auch das ein Dienst am anderen. Das Kind nimmt so alle Dinge an, die du ihm beibringst. Beginnt man das erst mit 8-10, kann es zu spät sein.

Ich denke, das Kind, das Jesus in die Mitte der Apostel gestellt hatte, war noch keine 6, vermutlich aber schon schuldfähig, doch nicht in dem Sinn, dass es schon absichtlich böse Dinge macht. Es war schlicht unbescholten.

Re: Werden wie die Kinder

Verfasst: Mo 9. Sep 2024, 10:03
von Abischai
Helmuth hat geschrieben: Mo 9. Sep 2024, 06:50 Verstand ist von Bußfertigkeit zu entkopplen und er ist auch eine Hürde. Buße tun ist aber keine Verstandes-, sondern zuerst Herzenssache.
Das fürchte ich auch.

Wer besonders klug ist, aber ohne Liebe, ist gerissen (vgl. 1. Kor. 13) und vermag alle anderen in die Ecke zu reden und die plausibelsten Ausreden für seine Mängel zu formulieren, zu erklären, daß Umkehr gar nicht nötig ist, weil nichts zu bekennen und zu ändern sei. Und das geht so gut, daß der betreffende das sogar selbst wirklich und ehrlichen Herzens glaubt, was er da gesagt hat. Und wegen der fehlenden potenten Gegenwehr, bestätigt sich ja die Richtigkeit seiner Selbstechtfertigung damit anscheinend.

Wenn mir nicht widersprochen wird, induziert das zweierlei Gefühle (je nach dem).:
1. Bestätigung und gefühltes Lob
2. heimliches Unbehagen, bis hin zum Grauen, weil da irgendwas nicht stimmen kann, aber was ?!?

Das ging mir als Kind auch schon so. Und heute möchte ich von dem Herrn diagnostizierte Zurechtweisung haben (gern vom Herrn auch durch Geschwister), weil ich mich dann auf sicherem Grund fühle und auf dem rechten Weg weiß.

Erinnern wir uns stets daran: "dem Hochmütigen widersteht Gott (!) dem Demütigen aber gibt er Gnade."
Das gilt in erster Linie uns Christen, die "draußen" spielen zunächst keine Rolle, das ist ein ganz anderes Thema.

Re: Werden wie die Kinder

Verfasst: Di 10. Sep 2024, 00:29
von Johncom
Danke, schöne Antwort.
Helmuth hat geschrieben: Mo 9. Sep 2024, 06:50 Ich denke, das Kind, das Jesus in die Mitte der Apostel gestellt hatte, war noch keine 6, vermutlich aber schon schuldfähig, doch nicht in dem Sinn, dass es schon absichtlich böse Dinge macht. Es war schlicht unbescholten.
Böse Dinge machen, schuldfähig ...
"Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel kommen!"

Werdet wie die Kinder! Umgekehrte werden wie die Kinder in ihrer Unbescholtenheit. Oder Reinheit oder Unschuld. Da steht ja nichts von noch nicht ganz schuldfähig oder schon halb.

Ich selber bin als Kind schon sehr früh ausgerückt, auf Entdeckungstour durch die Stadt. Meine Eltern in Aufregung zogen los mich zu suchen. Ich hatte einfach vergessen, dass es die gab. Ich war mir keiner Schuld bewusst! Als meine eigenen Kinder klein waren haeb ich versucht sie her mit kleinen Geschichten zu erziehen, also falsch und richtig zu erklären. Wenn ich wütend war weil sie über die Stänge schlagen, versuchte ich mich zu beherrschen. In meiner Kindheit gab es Schläge, mein Vater war oft unberechenbar und brutal. Das ging sehr früh los, als erstes auf die ältere Schwester. Es war der Fehler seines Lebens, und ich konnte ihm von klein auf nicht mehr vertrauen. Er litt damals und später unter sich selbst, am Sterbebett vergab ich ihm. Erwachsene sind nur relativ verantwortlich. Wenige Erwachsene sind in sich so klar, dass sie ihre eigene Konditionierung überwunden haben.

Diese Umkehr, die Jesus meint, ist wahrscheinlich ein langer Prozess. Sehr schön, wie du erzählst, wie deine Tochter sich leiten ließ. Bestimmt weil sie deiner väterlichen Fürsorge vertraute. In diesem frühen Alter werden die Werte eingepflanzt und auch wenn dann bockige Jahre kommen, irgendwann setzen sie sich durch.

Re: Werden wie die Kinder

Verfasst: Do 12. Sep 2024, 15:54
von Zippo
Abischai hat geschrieben: So 8. Sep 2024, 18:42
Zippo hat geschrieben: So 8. Sep 2024, 18:14 Natürlich gefällt das, aber es entspricht nicht der Realität. Nicht einmal die Apostel erleben solch ein Behütetsein.
Im Bezug auf die völlig zweifellose Anerkennung dessen, was Gott gesagt hat ("Gottes Wort") sind Kinder und Apostel Jesu gleich, sie glauben dem Wort Gottes und bezweifeln das in keiner Weise.
In Nöte geraten Kinder und reife Erwachsene vielleicht sogar gleichermaßen, aber das tut dem bedingungslosen Glauben an Gottes Wort keinerlei Abbruch. Nur die etwas noch "erwachseneren" (die sich dafür halten) hören auf das was rechts und links des Weges noch so alles erzählt wird, wie das einst bei Adams Weib der Fall war. Dann fruchtet es, wenn "jemand" sagt: "sollte Gott wirklich gesagt haben... ??"
Es fällt natürlich leichter, dem Wort Gottes zu vertrauen, wenn die sogenannten Kinder Gottes rundum glücklich versorgt sind, wie ein kleiner Säugling, dem es an nichts fehlt. Aber dann kommt für manche Kinder Gottes eine schwere Zeit, wo ihr Glaube z. T. schwer geprüft wird.
Mag sein, daß es im Leben eines Christenn mit dem Glauben an Gott und seinem Wort ganz gut gegangen ist und oft wird ja gedacht, daß es anderen dann auch ganz gut mit Glauben an Jesus Christus gehen muß.
Das kann aber ein ganz schöner Irrtum sein. Gerade sehr gute Christen sind sehr hart geprüft worden, sie starben z. Bsp., weil sie eine bessere Lehre hatten, als andere. Da gab es kein kindliches Behütetsein, sondern den Tod in der Zirkusarena oder auf dem Scheiterhaufen. Das kann man ja in der Apostelgeschichte schon lesen.

Der Glaube und dss Vertrauen entsteht nicht nur durch Bibelworte, sondern auch durch die täglichen Erfahrungen.

Ich weiß jetzt nicht, was du mit dem Hinweis meinst, " was da so links und rechts noch alles gesagt wird" ?
Meinst du die Informationen aus dem Fernsehen, dem Internet und Büchern, die in irgendeiener Form glaubensschädigend auch an Christen herantreten ?
Ich weiß, daß meine Mutter dadurch ihren kindlichen Glauben verloren hat, außerdem hat sie den 2 Weltkrieg erlebt und hatte dann erhebliche Mühe in Glaubensfragen. Nur die christliche Tradition mit Kinder- und Tischgebeten ist noch hängengeblieben, Weihnachten wurden ein paar volkstümliche, christliche Lieder gesungen.

Ich war in der Familie der Frommste und habe mich direkt nachdem ich zum Glauben an Jesus Christus kam sehr hineingekniet und die Bibel gelesen, die Gemeinde besucht fromme Lektüre gelesen, Menschen begleitet usw.
Die ersten Jahre mag noch so etwas wie ein Behütetsein gewesen sein, aber da kam schon sehr schnell ein bitterer Ernst dazu, weil ich mich in der Gemeinde um einen epileptischen und oft böse und unfriedlichen Menschen bemühen mußte.
Später kam die Belastung und der Eingriff durch böse Mächte, die mir bis zu dem heutigen Tag körperliche und seelische Quälereien antun, sodaß ich mich oft bei Gott beschwere, weil von einem kindlichen Behütetsein nicht mehr unbedingt die Rede sein kann. Das heißt nicht, daß mich Gott verlassen hätte, aber es ist eben kein so schnuckeliges Verhältnis, wie es ein behütetes Kind erfahren mag.

Abischai

DAS fruchtet bei einem Kind nicht, dem kann man nicht einreden, daß Vater und Mutter nicht recht haben, das klappt erst später, wenn das Kind nicht mehr in diesem Sinne Kind ist, sondern mit der Frucht am Baum der Erkenntnis liebäugelt, einer Erkenntnis die von Gott entfernt (= Sünde). (vgl. " so nehmen wir jede Erkenntnis gefangen unter den Gehorsam Christi..." sinngemäß)

Auch wir können über alles reden, aber Zweifel am Wort Gottes, an dem was Gott gesagt hat, die sind tabu.
Ich meine, genau dann, nehmen wir das Reich Gottes an wie ein Kind, nämlich ohne Zweifel.
Die Zweifel kommen aber und je mehr Probleme du hast, desto mehr wirst du alles in Frage stellen und hinterfragen. Das ist ja wie im normalen Erwachsenwerden, wie es jedes Menschenkind erfährt.
Die ständige Frage, warum einem so etwas geschieht, was man bei anderen wenig sieht, so in etwa, wie es das Buch Hiob lehrt. Denn man fühlt sich nicht schuldig, hat ja nur getan, was Gott wollte.
Was wir in dieser Welt des Glaubens erleben ist ja in mancher Weise irgendwie verdreht. Demjenigen, dem es gut zu gehen scheint, der muß nicht denken, daß Gott ihn besonders lieb hat, das Gegenteil könnte der Fall sein und nach dem Tode muß er sich vor Gott verantworten. Lk 12,20
Derjenige, dem es schlecht ergeht, kann ja von Gott ganz besonders geliebt und geschätzt sein, aber er wird seine Seele nur durch den Tod erretten. Off 2,10
Gott will gar nicht den Eindruck erwecken, daß es ein gläubiger Christ irdisch gesehen besser hat, wie andere Menschen.
Abischai

Und auch jenes Kind, das der Herr Jesus rief, kam einfach. Auch dieses Kind hatte Vertrauen zu dem Herrn Jesus, warum auch immer. So sollen wir auch sein.

Natürlich kann sowas auch mißbraucht werden, aber Gott mißbraucht uns niemals!
Wer aber ein solches Kind mißbraucht (ihm Anlaß gibt, daß es sein Vertrauen zu Gott verliert) für den wäre es besser, daß ein Mühlstein um seinen Hals gelegt würde... na und so weiter, ihr kennt die Stelle der Schrift.

Ich möchte dem Herrn Jesus Christus so sehr vertrauen, daß ich, mal angenommen Gott würde mein Vertrauen mißbrauchen, ich absolut ins Verderben stürzen würde (wie gesagt: würde, passiert aber nicht, war nur eine übertriebene, theoretische Überlegung)

Ich behalte mir viele Rückversicherungen und Ausstiegsklauseln vor, weil Menschen eben nicht zuverlässig sind, soll ja vorkommen. Gott gegenüber habe ich keinerlei Sicherungen, im Gegenteil Gott ist meine Sicherung in allem.
Gott mißbraucht uns nicht, aber er setzt uns ein. Und das kann eine ganze Menge Gefahren bedeuten. Ich war z. Bsp. mit dem epileptischen Gläubigen aus meiner Gemeinde mehrfach in Rußland, um Sachen dorthin zu bringen. Michael fuhr zu diesem Zweck einen LT28 VW Transporter, und ich frage mich eigentlich heute, ob es richtig war, meinen Glauben in der Weise zu strapazieren. Aber es waren die ersten Jahre meines Glaubens und da habe ich Gott was zugetraut. Heute würde ich es nicht mehr machen.
Aber so einen kindlichen Glauben habe ich mir bewahrt. Ich mache alles mit Gott gemeinsam, zumal ich weiß, daß mitunter das Leben davon abhängen kann.
Vielleicht ist es das, was mit dem Schirm des Höchsten und dem Schatten des Allmächtigen gemeint ist. Ps91,1 Wer darunter bleibt, dem wird Gott zur Zuflucht und Burg, das sind wohl in erster Linie die Engel die den Menschen begleiten. Ps 91,11
Man soll tun was Gott sagt und lassen, was ihm nicht gefällt. Es hat keinen Zweck, wenn wir als gläubige Christen in der Weise erwachsen werden, daß wir uns von Gott lösen. Da ist schon noch kindliches Vertrauen gefragt.
Gott schenkt Wollen und Verbringen, wenn ihm eine Sache gefällt, aber, wenn sich Zweifel melden, Bedenken und innere Blockaden kommen, ist es wohl besser, von einer Sache Abstand zu nehmen. Phil 2,13

Gruß Thomas

Re: Werden wie die Kinder

Verfasst: Do 12. Sep 2024, 21:09
von Abischai
Zippo hat geschrieben: Do 12. Sep 2024, 15:54 Meinst du die Informationen aus dem Fernsehen, dem Internet und Büchern, die in irgendeiener Form glaubensschädigend auch an Christen herantreten ?
Ja, das u.a. meine ich. Auch obsolete "christliche" Sekundärliteratur, die offensichtlich erklären soll, mitunter aber zerredet und zertrampelt und mehr Wirrnis anrichtet, Zueg als, das niemand braucht, was den Autoren aber Geltung und Einkommen verschafft.

Wir können das Wort Gottes nicht verbessern.

Re: Werden wie die Kinder

Verfasst: Fr 13. Sep 2024, 12:48
von Zippo
Johncom hat geschrieben: Mo 9. Sep 2024, 02:09
Zippo hat geschrieben: So 8. Sep 2024, 18:14 Natürlich gefällt das, aber es entspricht nicht der Realität. Nicht einmal die Apostel erleben solch ein Behütetsein. Im Gegenteil, sie haben größte Probleme, die nicht selten mit dem Tod enden.
Realität ist, so meine Meinung, das was man selbst erlebt. Entsprechend findet man für alles ganz sicher die passenden Passagen in der Bibel, man kann sogar Stichwörter googeln.
Was sind Probleme. Wären sie so mächtig und bedrängend, hätte jeder Apostel (Heiliger, Lehrer) schon hingeschmissen. Aber sie wurden von einem viel Größerem "getragen" und das kann man benennen mit der Gegenwart Gottes. So konnte Dietrich Bonhoeffer noch im Gefängnis dichten:
Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
https://www.ekd.de/von-guten-machten-wu ... -11493.htm
Das ist Behütet sein trotz aller "Probleme". Und mit dem Tod könnte es ja so sein, dass der wahre Christ schon jetzt daran arbeitet, zu sterben bzw gestorben zu sein. Für die Welt und ihre Probleme. Realität könnte sein: Ja, es gibt Probleme, aber der Papa kümmert sich darum. Sein Wille geschieht.
Ja, Papa hat sich drum gekümmert, Dietrich Bonhöfer ist im Gefängnis gestorben, er wurde erschossen. Wieder so ein Fall, wo es irdisch gesehen scheinbar nicht so gut gelaufen ist. Da er ein guter Christ war, wird seine Seele im Himmel gelandet sein.
Wäre er geflohen, wie man ihm , so viel ich weiß, nahegelegt hat, wäre er am Leben geblieben und hätte seiner Gemeinde später wieder dienen können.
Geht es da nur um kindliches Vertrauen oder geht es nicht auch darum, als gläubiges Kind Gottes die Stimme Gottes zu hören und vor allem zu gehorchen. Mt 10,23
Du sprichst mir zu abfällig von der Bibel, sie ist doch den gläubigen Christen eine wertvolle Hilfe und ein Trost. Menschlichem Reden kann ich folgen, wenn es vernünftig ist, aber die Bibel hat für mich immer noch einen viel höheren Stellenwert.

Die Worte Jesu, "so zu werden wie ein Kind" , beziehen sich in erster Linie auf den Zugang in das Himmelreich. Diese Kreuzigungsgeschichte ist nun mal schwer zu verstehen, da weigert sich der Verstand, so etwas als hilfreich oder rettend anzusehen. Warum sollte es sinnvoll sein, wenn ein guter Mensch für böse Menschen stirbt ? Da sollen doch lieber die bösen Menschen bestraft werden. Und dann noch so grausam, da muß man ja denken, daß Gott diesen Menschen gar nicht lieb gehabt hat.
Wer die:Bibel gelesen hat, der weiß, daß dies eben nicht so ist, weil Gott das Problem der Menschheit auf eben diese Weise gelöst hat, aber so steht man am Anfang nicht vor dem Kreuz.
Ich kann von Glück sagen, daß ich das Evangelium angenommen habe, ohne viel zu verstehen. Ich wußte bloß, daß der Herr Jesus für meine Sünden gestorben ist. und ein schwaches Drängen in meinem Herzen gab mir zu verstehen, daß ich dem Bibelstudenten, der mit mir sprach, vertrauen und ein kleines Gebet mit ihm sprechen sollte.

Danach habe ich die Bibel gelesen und so nach und nach verstanden, warum Gott so gehandelt hat. Lk 24,..25-26

Ich glaube, daß Gott bestimmten, auf irdische Weise klugen und vernünftigen Menschen etwas verheimlichen will. So, wie es die Weissagung in Jes 6,9-10 aussagt, die der Herr Jesus den Pharisäern zitiert. Mt 13,13-15
Gott will gewissen vernünftigen Menschen den Weg ins Himmelreich versperren. Nicht viele Weise nach dem Fleisch sollen den Zugang finden 1 Kor 1,19-21, aber Erwachsene, die wie Kinder, noch ein Gefühl für das Böse haben, die haben eine Chance, den Zugang zum Herzen Gottes zu finden, da wird erhöht, wer sich erniedrigt.

Wenn es um das Böse geht, dann sollen wir sein, wie Kinder, aber nicht, wenn es um den Verstand geht, da sollen wir erwachsen werden, sagt Paulus in 1 Kor 14,20
Und dazu gehört auch die Beschäftigung mit der Bibel, das ist ja gewissermaßen die Nahrung des gläubigen Christen und er soll geistig wachsen und nicht Kind bleiben. Eph 6,13-17, sondern bereit werden zum Kampf gegen Mächte, die uns vom guten Wege abbringen und vernichten wollen.

Interessant auch die Worte, die Paulus seinem Schützling Timotheus sagt. 2 Tim 2,1-7 Wenn es dir nicht zu viel ist, lies es ruhig mal durch, ich meine hier geht es auch um mehr, als nur ein kindliches Vertrauen.

Gruß Thomas

Re: Werden wie die Kinder

Verfasst: Fr 13. Sep 2024, 18:25
von Kingdom
Zippo hat geschrieben: Fr 13. Sep 2024, 12:48
Ich glaube, daß Gott bestimmten, auf irdische Weise klugen und vernünftigen Menschen etwas verheimlichen will. So, wie es die Weissagung in Jes 6,9-10 aussagt, die der Herr Jesus den Pharisäern zitiert. Mt 13,13-15
Gott will gewissen vernünftigen Menschen den Weg ins Himmelreich versperren.
Hallo Thomas

Den Weg ins Himmelreich versperrt sich der Mensch wohl durch die Sünde oder eben durch das nicht hören was der Vater sagt, eher selbst. Selbst der kluge und vernüftige kann die zehn Gebote lesen oder eben hören was Jesus sagte.
Joh 3:16 Denn Gott hat die Welt so geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.
Gott hat lediglich für das Himmelreich eben Grenzen eingerichtet. Also der Unglaube (Sünde) findet keinen Zugang ins Reich Gottes oder hat keinen Bestand, wenn es um den wahren Segen geht.

Wir sehen in deinem Beispiel von Jes. 6. 9-10 schon das es unmöglich war für den Moment aber nicht weil Gott eben nicht wollte, nein weil das Volk im Vorfeld bereits in der Sünde war, darum wird ihm diese Verstockung auferlegt und eben nicht für immer sondern für ein bestimmte Zeit der Zucht/Züchtigung, wo das Volk durch einen Erziehungprozess gehen musste. Im Vers 11 lesen wir ja dann bis wann, es unmöglich sein wird.

Wenn ein guter Vater uns eben aufklärt über den Segen und den Fluch, bleibt eben nur eines übrig Glauben. Der Mensch der sich dort für den Unglauben entscheidet und eben meint alles besser zu wissen als der Schöpfer, der muss dann mit den Konsequenzen des Fluches leben. Entweder er entscheidet sich dann eben es mit den Glauben zu versuchen oder hält es nicht, noch nicht oder nie für nötig in diese Freundschaft zwischen Vater und Kind ein zu treten.

Es ist ja nicht Gottes Wille das der Mensch den Unglauben wählt. Es ist immer der Mensch selbst der diesen wählt.

Ja ein kindlicher Glauben ist dem Vater einfach zu vertrauen, das es geliebt ist, das es versorgt wird, das der Vater sich immer schützend vor das Kind stellen wird selbst wenn der Tod es verschlingen will, das der Vater es immer gut meint mit seinem Kind, das der Vater auch mal einen Umweg toleriert (nicht wünscht) aber so das das Kind selbst erfahren darf/kann das Umwege meist nicht das ist was sich der Vater wünscht und das Umwege mit sehr viel Leid verbunden sind/sein können.

Ziel eines jedes guten Vater ist es ja das ein Kind am Ende fähig wird das Gute zu wählen und das Böse zu meiden und das es erkennt Unglauben führt nicht ans Ziel, Glauben schon.

Menschen die mit ihren Irdischen Vätern nicht so gute Erfahrungen machten, haben manchmal sehr viel Mühe, dem Himmlischen Vater Blind zu glauben und vertrauen.

Beim Himmlischen Vater bleibt aber nur dieser Kindliche Glaube übrig, das man ihm glaubt und vertraut zu 100 %.

Ja dieser Glaube und dieses vertrauen wird wachsen und geht über Höhen und Tiefen, nicht weil Gott will das das Kind in der Tiefe leidet, nein weil uns eben der eigene Unglauben oft in die Tiefe führt und wir erst dort wieder erkennen, es gibt nur einen der uns helfen kann und es wirklich gut mit uns meint.

Ja Stolze Menschen denen alles gelingt im Leben und alles rund läuft haben Mühe mit dem Glauben, weil sie denken sich können alles selbst erreichen. Es ist ja nicht der Wille Gottes, das er diese nicht erreichen möchte oder ihnen sein Botschaft vor enthält, sonst hätte er den Jüngern nicht den Auftrag gegeben das Evangelium bis ans Ende der Welt zu verkündigen.

Es ist Ihr Wille das sie fern bleiben wollen und wer eben fern bleibt, ja dem bleibt der Himmel verschlossen, dem einen eine bestimmte Zeit, dem anderen eine längere Zeit, dem einen für die Ewigkeit. Wem sein selbst erschaffenes Irdisches Glück, wichtiger als die Beziehung und den Frieden zum Himmlischen Vater und dessen Verheissungen, für den bleibt die Türe zu, nicht weil Gott nicht anklopft, nein weil er die Türe nicht Gott öffnet.

Wir sehen wenn die Zorngerichte Gottes kommen werden, in der letzten Zeit, wird es einigen nicht mehr möglich sein um zu kehren, nicht weil Gott es so wollte, nein weil diese Menschen jegliche Gnade und jedes reden Gottes so mit Füssen getreten und ignoriert haben, das ein Point of no return erreicht wurde und weil der Tag eben bestimmt ist, wo die Türe zu geht. Gott hat es allen gesagt aber nur die klugen hörten und handelten.

Wir sehen es ja auch hier oder in anderen Foren.

Jesus redete über die Zeiten Nohas und die Endzeit und Errettung, wir als seine Jünger reden darüber.

Der eine hört es und glaubt es wie ein Kind, kehrt um und findet Errettung, der andere sagt so was von kindischem naiven Glauben, die Wissenschaft hat längst das Gegenteil bewiesen und meine Vernuft lehrt mich besser als Gott und sein Sohn, es je wissen könnte.

Vetrraue nicht auf Menschen oder dich selbst, denn das ist der Fluch. Wer aber auf den Menschensohn/Gottes Sohn hört der ist alles andere als naiv, auch wenn er in den Augen der Welt so dargestellt wird und dafür auch noch verspottet wird.


Vertraue Gott allein das ist der Segen der in Ewigkeit Bestand haben wird.

Es ist also nicht Gott, der sagt, ich will das du mir nicht glauben kannst, es ist immer der Mensch der sagt, ich will nicht glauben.

Kinder welche eben kein gestörtes Verhältnis haben zu Ihrem Schöpfer, vertrauen 100 %.

Ist aber das Verhältnis gestört durch welche Sünde auch immer, ist das Verhältnis nicht so wie es sein sollte aber der Fehler dafür ist nicht Gott der liebende Vater, sondern immer der Mensch der die Sünde lieber hat, als denjenigen der ihn daraus befreien will und kann. Gott hat gesagt, das dieses gestörte Verhältnis Mensch Gott wieder hergestellt werden muss und wie allein dies geschehen kann.

Wie ein Kind eben dem himmlischen Vater glauben, vertrauen, zuhören, mit ihm unterwegs sein, die Beziehung pflegen, suchen, ihn lieben, ehren, dankbar sein, wie das in einer gesunden Beziehung üblich ist.

Lg Kingdom