Abischai hat geschrieben: ↑So 8. Sep 2024, 18:42
Zippo hat geschrieben: ↑So 8. Sep 2024, 18:14
Natürlich gefällt das, aber es entspricht nicht der Realität. Nicht einmal die Apostel erleben solch ein Behütetsein.
Im Bezug auf die völlig zweifellose Anerkennung dessen, was Gott gesagt hat ("Gottes Wort") sind Kinder und Apostel Jesu gleich, sie glauben dem Wort Gottes und bezweifeln das in keiner Weise.
In Nöte geraten Kinder und reife Erwachsene vielleicht sogar gleichermaßen, aber das tut dem bedingungslosen Glauben an Gottes Wort keinerlei Abbruch. Nur die etwas noch "erwachseneren" (die sich dafür halten) hören auf das was rechts und links des Weges noch so alles erzählt wird, wie das einst bei Adams Weib der Fall war. Dann fruchtet es, wenn "jemand" sagt: "sollte Gott wirklich gesagt haben... ??"
Es fällt natürlich leichter, dem Wort Gottes zu vertrauen, wenn die sogenannten Kinder Gottes rundum glücklich versorgt sind, wie ein kleiner Säugling, dem es an nichts fehlt. Aber dann kommt für manche Kinder Gottes eine schwere Zeit, wo ihr Glaube z. T. schwer geprüft wird.
Mag sein, daß es im Leben eines Christenn mit dem Glauben an Gott und seinem Wort ganz gut gegangen ist und oft wird ja gedacht, daß es anderen dann auch ganz gut mit Glauben an Jesus Christus gehen muß.
Das kann aber ein ganz schöner Irrtum sein. Gerade sehr gute Christen sind sehr hart geprüft worden, sie starben z. Bsp., weil sie eine bessere Lehre hatten, als andere. Da gab es kein kindliches Behütetsein, sondern den Tod in der Zirkusarena oder auf dem Scheiterhaufen. Das kann man ja in der Apostelgeschichte schon lesen.
Der Glaube und dss Vertrauen entsteht nicht nur durch Bibelworte, sondern auch durch die täglichen Erfahrungen.
Ich weiß jetzt nicht, was du mit dem Hinweis meinst, " was da so links und rechts noch alles gesagt wird" ?
Meinst du die Informationen aus dem Fernsehen, dem Internet und Büchern, die in irgendeiener Form glaubensschädigend auch an Christen herantreten ?
Ich weiß, daß meine Mutter dadurch ihren kindlichen Glauben verloren hat, außerdem hat sie den 2 Weltkrieg erlebt und hatte dann erhebliche Mühe in Glaubensfragen. Nur die christliche Tradition mit Kinder- und Tischgebeten ist noch hängengeblieben, Weihnachten wurden ein paar volkstümliche, christliche Lieder gesungen.
Ich war in der Familie der Frommste und habe mich direkt nachdem ich zum Glauben an Jesus Christus kam sehr hineingekniet und die Bibel gelesen, die Gemeinde besucht fromme Lektüre gelesen, Menschen begleitet usw.
Die ersten Jahre mag noch so etwas wie ein Behütetsein gewesen sein, aber da kam schon sehr schnell ein bitterer Ernst dazu, weil ich mich in der Gemeinde um einen epileptischen und oft böse und unfriedlichen Menschen bemühen mußte.
Später kam die Belastung und der Eingriff durch böse Mächte, die mir bis zu dem heutigen Tag körperliche und seelische Quälereien antun, sodaß ich mich oft bei Gott beschwere, weil von einem kindlichen Behütetsein nicht mehr unbedingt die Rede sein kann. Das heißt nicht, daß mich Gott verlassen hätte, aber es ist eben kein so schnuckeliges Verhältnis, wie es ein behütetes Kind erfahren mag.
Abischai
DAS fruchtet bei einem Kind nicht, dem kann man nicht einreden, daß Vater und Mutter nicht recht haben, das klappt erst später, wenn das Kind nicht mehr in diesem Sinne Kind ist, sondern mit der Frucht am Baum der Erkenntnis liebäugelt, einer Erkenntnis die von Gott entfernt (= Sünde). (vgl. " so nehmen wir jede Erkenntnis gefangen unter den Gehorsam Christi..." sinngemäß)
Auch wir können über alles reden, aber Zweifel am Wort Gottes, an dem was Gott gesagt hat, die sind tabu.
Ich meine, genau dann, nehmen wir das Reich Gottes an wie ein Kind, nämlich ohne Zweifel.
Die Zweifel kommen aber und je mehr Probleme du hast, desto mehr wirst du alles in Frage stellen und hinterfragen. Das ist ja wie im normalen Erwachsenwerden, wie es jedes Menschenkind erfährt.
Die ständige Frage, warum einem so etwas geschieht, was man bei anderen wenig sieht, so in etwa, wie es das Buch Hiob lehrt. Denn man fühlt sich nicht schuldig, hat ja nur getan, was Gott wollte.
Was wir in dieser Welt des Glaubens erleben ist ja in mancher Weise irgendwie verdreht. Demjenigen, dem es gut zu gehen scheint, der muß nicht denken, daß Gott ihn besonders lieb hat, das Gegenteil könnte der Fall sein und nach dem Tode muß er sich vor Gott verantworten. Lk 12,20
Derjenige, dem es schlecht ergeht, kann ja von Gott ganz besonders geliebt und geschätzt sein, aber er wird seine Seele nur durch den Tod erretten. Off 2,10
Gott will gar nicht den Eindruck erwecken, daß es ein gläubiger Christ irdisch gesehen besser hat, wie andere Menschen.
Abischai
Und auch jenes Kind, das der Herr Jesus rief, kam einfach. Auch dieses Kind hatte Vertrauen zu dem Herrn Jesus, warum auch immer. So sollen wir auch sein.
Natürlich kann sowas auch mißbraucht werden, aber Gott mißbraucht uns niemals!
Wer aber ein solches Kind mißbraucht (ihm Anlaß gibt, daß es sein Vertrauen zu Gott verliert) für den wäre es besser, daß ein Mühlstein um seinen Hals gelegt würde... na und so weiter, ihr kennt die Stelle der Schrift.
Ich möchte dem Herrn Jesus Christus so sehr vertrauen, daß ich, mal angenommen Gott würde mein Vertrauen mißbrauchen, ich absolut ins Verderben stürzen würde (wie gesagt: würde, passiert aber nicht, war nur eine übertriebene, theoretische Überlegung)
Ich behalte mir viele Rückversicherungen und Ausstiegsklauseln vor, weil Menschen eben nicht zuverlässig sind, soll ja vorkommen. Gott gegenüber habe ich keinerlei Sicherungen, im Gegenteil Gott ist meine Sicherung in allem.
Gott mißbraucht uns nicht, aber er setzt uns ein. Und das kann eine ganze Menge Gefahren bedeuten. Ich war z. Bsp. mit dem epileptischen Gläubigen aus meiner Gemeinde mehrfach in Rußland, um Sachen dorthin zu bringen. Michael fuhr zu diesem Zweck einen LT28 VW Transporter, und ich frage mich eigentlich heute, ob es richtig war, meinen Glauben in der Weise zu strapazieren. Aber es waren die ersten Jahre meines Glaubens und da habe ich Gott was zugetraut. Heute würde ich es nicht mehr machen.
Aber so einen kindlichen Glauben habe ich mir bewahrt. Ich mache alles mit Gott gemeinsam, zumal ich weiß, daß mitunter das Leben davon abhängen kann.
Vielleicht ist es das, was mit dem Schirm des Höchsten und dem Schatten des Allmächtigen gemeint ist. Ps91,1 Wer darunter bleibt, dem wird Gott zur Zuflucht und Burg, das sind wohl in erster Linie die Engel die den Menschen begleiten. Ps 91,11
Man soll tun was Gott sagt und lassen, was ihm nicht gefällt. Es hat keinen Zweck, wenn wir als gläubige Christen in der Weise erwachsen werden, daß wir uns von Gott lösen. Da ist schon noch kindliches Vertrauen gefragt.
Gott schenkt Wollen und Verbringen, wenn ihm eine Sache gefällt, aber, wenn sich Zweifel melden, Bedenken und innere Blockaden kommen, ist es wohl besser, von einer Sache Abstand zu nehmen. Phil 2,13
Gruß Thomas