Hitler- ein gläubiger Christ?

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Queequeg
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Queequeg »

closs hat geschrieben:
Woher nimmst Du die Annahme, dass Menschen damals weniger anfällig für gesellschaftliche Hypes gehabt haben sollen als heute - der Mensch war schon immer verführbar.
Guter closs, ich weiß ja nun, das du ein großer Meister metaphysischer Tendenzverschiebungen bist, aber das was du hier postulierst, das habe ich so und keineswegs, nicht einmal im Ansatz, hier irgendwo behauptet.

Und ich muss dir leider mitteilen, sollte dir das Umschalten in den ästhetischen Rezeptionsmodus nicht gelingen, dann bist du den Kindern des Ungeistes wohl doch gleichzustellen.
(Auf gut deutsch, unterlasse diesen Unsinn.)

Zu diesem hier:
Diese Frage wurde weiter oben bereits beantwortet: "Gottgläubigkeit", verstanden als führer-nahe, aber konfessionslose Religion, war ja gewünscht. - Den Grat zwischen Nazi-Gottgläubigkeit und dem was "Bekennende Kirche", etc dargestellt haben, haben viele nicht erkannt. - Menschliche Schwäche.
sagen wir es unterschwellig: ich halte dich für intelligent genug, einen zirkulären Vergleich mit den USA,.. inner circel..., und dem damaligen Geschehen der dritten Reiches zu ziehen.
Wenn auch auf anderen politischen und religiösen Ebenen, wenn auch die Fahnen andere Farben haben, die Parolen auch anders lauten, im inner circle...
(Sich hier auf Russland, oder Ungarn, oder ähnliche geartete Nationen zu beziehen, das wäre dann wie - deinem Geist eine gewisse Simplizität zuzumuten.)

Nun denn, ich muss mich nun wieder, mit stets heißem Bemühen, der Aufklärung der doch manchmal etwas geistig rückständig zu nennenden, christliche Kreise des ewigen Gestern widmen.

In dem Sinne - Amen, oder Allah akbar, wobei ich da immer weniger Unterschiede erkennen kann.
Queequeg
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Queequeg »

Springen wir jetzt einmal kurz in das Jahr 1945 und schauen uns das Tun und Trachten der katholische Kirche an, also in hingegebener Liebe zu den Faschisten, die doch eigentlich vor der Justiz geschützt werden sollten..., oder liebe deinen Nächsten im Selbstverständnis der katholischen Kirche:

Ab 1945 - "Rom ist in den Nachkriegsjahren der beliebteste Wallfahrtsort flüchtiger Nazis. In der Ewigen Stadt finden sie Unterschlupf und falsche Papiere zur Flucht ins Ausland".
Persilscheine und falsche Pässe, Frankfurt am Main 1991, S. 25)

Dank katholischer Hilfe können z. B. der Organisator der "Endlösung", das evangelische Kirchenmitglied Adolf Eichmann, und der Katholik und Auschwitz-Arzt Josef Mengele nach Südamerika fliehen. Eichmann, der als Jugendlicher im CVJM (= Christlicher Verein Junger Menschen) tätig war, sagt dazu am 14.5.1961: "Ich erinnere mich in tiefer Dankbarkeit an die Hilfe katholischer Priester bei meiner Flucht aus Europa und entschied, den katholischen Glauben zu honorieren, indem ich Ehrenmitglied wurde."

(Guter closs und Wohlmeinende, wir behalten jetzt einmal im Hinterköpfchen, das wir uns in der Nachkriegszeit befinden.)

Bei der Flucht hochrangiger Nazi-Kriegsverbrecher aus Deutschland war vor allem die römisch-katholische Kirche helfend tätig, da sie über die bessere internationale Infra-Struktur wie die evangelischen Kirchen verfügte. In ihrem Anliegen, schlimmste Verbrecher der Strafverfolgung zu entziehen, waren sich beide Kirchen aber einig. Stefan Klemp schreibt in seinem Buch KZ-Arzt Aribert Heim - Die Geschichte einer Fahndung, Münster 2001: "Ganz allgemein hat sich insbesonders die katholische Kirche aktiv an der Organisation der Flucht von deutsch-österreichischen NS- und kroatischen Ustascha-Verbrechern nach dem 2. Weltkrieg beteiligt ...Enger Mitarbeiter von [Franziskaner und Ustascha-Verbrecher] Krunoslav Draganovic war der österreichische Bischof Alois Hudal. Er beschaffte flüchtigen NS-Verbrechern falsche Papiere, ausgestellt von einem ´Österreichischen Bureau` in Rom. Päpstliche Stellen unterstützen die Flüchtlinge und beschafften notwendige Visa, das [von der Kirche dominierte] italienische Rote Kreuz war für Pässe zuständig. Beteiligt war auch die deutsche ´Stille Hilfe`, die zu Beginn ihrer Tätigkeit von [überwiegend evangelischen] Kirchenvertretern gefördert wurde. Es gab im Wesentlichen drei große Zielrichtungen der Flucht: Südamerika, Nahost und Spanien"

Es ist durchaus erlaubt und legitim, diesen Text zu bewerten und zu kommentieren!
Queequeg
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Queequeg »

Kleiner Zwischenruf: inzwischen, seit meinem ersten Beitrag zu diesem Thema sage und schreibe rund 600 (sechshundert) Zugriffe.
Das Thema stößt also auf ein nachhaltiges Interesse, auch wenn manch Kernchrist so manch Stoßgebet zum Himmel sendet: möge doch der Kelch an mir vorrübergehen...

Nein, liebe Adepten gestriger Ewigkeiten, der Kelch wird auch immer kräftig gefüllt sein, hier im Forum und noch mehr im realen Leben.
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Abischai
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Abischai »

Was Du da aufzählt ist bekannt, mir zumindest. Was aber bezweckst Du damit? Die deutsche Christenheit ist jedenfalls niemals nationalsozialistisch gewesen.
Zuletzt geändert von Abischai am Mi 22. Jul 2015, 21:20, insgesamt 1-mal geändert.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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closs
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von closs »

Queequeg hat geschrieben:Nun denn, ich muss mich nun wieder, mit stets heißem Bemühen, der Aufklärung der doch manchmal etwas geistig rückständig zu nennenden, christliche Kreise des ewigen Gestern widmen.
Ist es Aufklärung, wenn man eine Zeit über EINE extreme Perspektive zu interpretieren versucht.

Was Du machst, ist eine löbliche Stoffsammlung - ein anderer müsste ähnlich fleißig eine Stoffsammlung von der anderen Seite her machen. - Und dann müsste alles auf den Tisch und man müsste BEGINNEN, eine Urteilsfindung in die Wege zu leiten. - Du erweckst den Eindruck, diese Phase sportlich zu überspringen.
Queequeg
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Queequeg »

closs hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:Nun denn, ich muss mich nun wieder, mit stets heißem Bemühen, der Aufklärung der doch manchmal etwas geistig rückständig zu nennenden, christliche Kreise des ewigen Gestern widmen.
Ist es Aufklärung, wenn man eine Zeit über EINE extreme Perspektive zu interpretieren versucht.

Was Du machst, ist eine löbliche Stoffsammlung - ein anderer müsste ähnlich fleißig eine Stoffsammlung von der anderen Seite her machen. - Und dann müsste alles auf den Tisch und man müsste BEGINNEN, eine Urteilsfindung in die Wege zu leiten. - Du erweckst den Eindruck, diese Phase sportlich zu überspringen.
Meine Beiträge waren eine Reaktion auf diese Behautptung:
Mit offenen Visier kämpfte von Anfang an die Kirche gegen die Nazis.
behauptet von Rembrembering, mit einem, einem einzigen Zitat "untermalt".

Das dieses eine horrible, eigentlich durch nichts mehr zu entschuldigende Lüge ist*, das war dann nachhaltig und eindeutig zu beweisen, es ist nun den Menschen dieses Forums vor Augen und Sinnen gestellt und möge jeder nun selbst entscheiden, wie das gewissentlich zu werten ist.

* Das hier den Opfern der faschistischen Barbarei, auch und gerade die Opfer der Christenhei, in gewisser Weise noch nachträglich in's Gesicht geschlagen wurde, von der christlich fanatischen Klientel dieses Forums, das gestaltet dann diese Thema gewiss nicht angenehmer.

Solltest du mich jetzt auch noch fragen - auf welche Weise und von wem, dann bist auch du unter diese Geister des Ungeistes gewisslich einzureihen.

Nebenei und abschließend, diese Dokumentationen wäre jederzeit erweiterbar auf den Stalinismus, auf den Maoismus, auf den Islam, auf, ja, auf wen und was eigentlich nicht.
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Janina
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Janina »

sven23 hat geschrieben:"Es ist eine Tatsache, daß niemals eine Verurteilung, niemals eine Exkommunizierung gegen das Regime Hitlers ausgesprochen worden ist, nicht einmal, als dieser und seine Partei in den Konzentrationslagern Millionen von Menschen umbrachten."
Das stimmt nicht. Josef Goebbels ist exkommuniziert worden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Magda_Goe ... h_Goebbels
:devil:
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closs
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von closs »

Queequeg hat geschrieben:Meine Beiträge waren eine Reaktion auf diese Behautptung:

Mit offenen Visier kämpfte von Anfang an die Kirche gegen die Nazis.
Diese Aussage passt NICHT zu mir - kannst Du nochmal gucken? - Falls ich es war, würde ich diese Aussage zurücknehmen. -- Aso - jetzt sehe ich es: Es war Rem.

Nee -- reagiere doch auf MEINE Aussagen.
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Pluto
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Pluto »

closs hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:Meine Beiträge waren eine Reaktion auf diese Behautptung:

Mit offenen Visier kämpfte von Anfang an die Kirche gegen die Nazis.
Diese Aussage passt NICHT zu mir - kannst Du nochmal gucken?
Nee.... Die Aussage war von Rembermerding (hat Queequeg auch geschrieben)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
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closs
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von closs »

Pluto hat geschrieben:Nee....
Hab's gecheckt.
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