Re: geboren oder geschaffen
Verfasst: Mi 9. Jun 2021, 11:26
Deswegen hat Satan in der Schlange ja auch etwas nachgeholfen. Der hat die Aufmerksamkeit Evas auf das Verbotene gelenkt und dann hat er ihnen da etwas schmackhaft gemacht, was ihnen schaden würde, wenn sie davon essen.
Durch diesen Einfluß wird die verbotene Frucht zu etwas Klugmachendem und die Mahnungen Gottes wurden beiseite geschoben.
Es bleibt nun mal deine Interpretation, daß Adam und Eva nicht verstanden haben, was Gott ihnen gesagt hat.
Die Verantwortung Adams bestand darin, die Gebote Gottes zu achten und das Mißachten wird als Ungehorsam gewertet und bestraft. Rö 5,19Hiob
Das ist richtig. - Hier geht es aber darum, dass man dazu nicht eine in Wirklichkeit nicht vorhandene Selbst-Verantwortung dazu dichten muss, damit Dein Satz stimmt - er stimmt auch ohne diesen Zusatz.
Wenn du deinen Kindern sagst: Von diesen Beeren dürft ihr nicht essen, dann wird euch schlecht und sie essen doch, weil sie so verlockend aussehen, dann werden die Kinder durch das Leben bestraft.
Wenn deine Kinder nicht mehr im behüteten Elternhaus bleiben wollen, weil sie es Leid sind die dort bestehenden Regeln einzuhalten und die mahnende Stimme der Eltern nicht hören wollen, können sie doch nicht die Eltern verantwortlich machen.
Da ist z. Bsp. eine Stimme, die sie dazu auffordert, erst mal die Schul- und Berufsausbildung zuende zu bringen, bevor sie in die Selbstständigkeit gehen, dann kann es passieren, daß sie scheitern.
Hatten sie nicht selbst die Verantwortung ?
Das Ich war schon vorher da und drängt in die Freiheit und die Unabhängigkeit. Aber dann muß man auch eigenverantwortlich für sein Leben sorgen und da kann einiges schiefgehen.Hiob
Ja - die Heilsgeschichte alias Erkenntnisgeschichte des Menschen beginnt mit dem "Fall" - ab diesem Zeitpunkt entwickelt sein Ich-Bewusstsein, bis er am Ende bei vollem Bewusstsein sagen kann "Dein Wille geschehe".
Bei der Menschheit ist nach dem Entfernen aus Gottes Gemeinschaft auch einiges schiefgelaufen. Satan hat sich auch weiterhin um die Menschen "gekümmert".
So manche Engel treiben ihren Mutwillen mit den Menschen und werden bestraft.1 Mo 6,4, 2 Petr 2,4
Die Menschheit wird böse und Gott bereut, daß er sie geschaffen hat. 1 Mo 6,5 und es kam zur Sindflut. Die Erkenntnis über Gut und Böse hat offensichtlich nicht ausgereicht, damit der Mensch vernünftig lebt und vernünftig entscheidet.
Gott haben sie nicht mehr geachtet, die Habgier begann und einer wollte die Frau und das Eigentum des Anderen haben und schon gab es Mord und Totschlag.
Nach der Sintflut hat Gott beschlossen durch einen Menschen namens Abraham ein Volk zur Sohnschaft zu nehmen, um diesem Volk noch einmal schriftlich klarzumachen, wie er sich ein vernünftiges Leben vorstellt. 2 Mo 4,22
Bei Übertretungen gab es Fluch und Strafe, bei Gehorsam gab es Segen, ähnlich, wie bei Adam und Eva.
Dem Volk Israel hat Gott dann im Laufe der Zeit den Heilsplan unterbreitet, weil Gott wußte, daß es mit den Geboten allein auch nicht lange gut gehen würde.
Paulus betrachtet das Volk Israel als Sohn Gottes in der Unmündigkeit. Gal 4,1-3
Dann kam der Zeitpunkt, die "Kinder Gottes" in die Freiheit zu entlassen. Wohlwissend, was sie in der Zeit des Gesetzes gelernt hatten, sollte sich Israel nun in der Freiheit bewähren und anderen Menschen auf priesterliche Weise erklären, wie Gott den Menschen aus seiner Sündennot erretten will.
Jesus wird zwar in diese Welt gegeben und unter das Gesetz getan, aber durch seinen Gehorsam, seinen Tod und seine Auferstehung wird er zum ersten Menschen einer neuen Schöpfung. 1 Kor 15,20
Durch den Glaubensgehorsam können Viele nachfolgen. Es entsteht also in unserer alten Schöpfung eine Neue und die Frage war ja nun, welche Qualitäten diese neue Schöpfung hat, die mit der sogenannten Wiedergeburt angefangen hat ?
"Aus ebenbildlichem Potential gerufener Geist" , was meinst du damit ?
"Ein Geist, der sich nach Gott sehnt", da denke ich direkt an König David und seine Psalmen. Ps 63,2, Ps143,6. David war ja als König Israels mit dem Heiligen Geist gesalbt.
Er hat etwas von Gott geschmeckt und mit Gott erlebt und da hat er es als schmerzlich empfunden, wenn dieser Gott plötzlich nicht mehr da war.
In der neuen Schöpfung, können die Menschen auch schon mal Gottes Nähe spüren und sich nach Gott sehnen.
Das wird aber nicht das Einzige sein, was den Menschen in der neuen Schöpfung ausmacht.
Der Heilige Geist ist zwar auch da und vertritt den Vater und den Sohn in uns, aber seine mahnende Stimme wird auch nicht immer gehört.
Die Qualität unseres neuen Lebens wird ja in erster Linie davon abhängen, ob wir ihm gehorsam sind oder nicht ?
Es ist ja viel von Nachfolge die Rede im NT. Jeder soll in seiner Begabung Gott zu Diensten sein. 1Kor 12
Der neue Mensch soll Nahrung zu sich nehmen, also in der Bibel lesen und wachsen.
Israel soll gute Frucht bringen, sonst wird Israel abgehauen, wie ein Baum der keine Früchte bringt, sagte Jesus seinen Landsleuten.Mt 3,8-10, Mt 13,8
So ähnlich spricht doch auch Paulus zu der Gemeinde. "Früher hattet ihr schlechte Frucht, deren ihr euch schämt Rö 6,21 und das Ende ist der Tod, und nun sollt ihr Gott Frucht bringen.
Das sind doch die Ermahnungen, die, abgesehen von der Erkenntnis Gottes, den neuen Menschen mit Leben erfüllen und wachsen lassen ? 1 Kor 3,6-8
Vielleicht würde es schon reichen, wenn jeder anfangen würde, eine Kleinigkeit zu tun, die ihm Gott aufs Herz legt.HiobIdealiter ja - aber im Irdischen nicht auf Dauer machbar. Im Grunde sündigst Du schon, wenn Du nicht heute all Deine Habe verkaufst und Dich nicht bekümmerst, wo Du heute abend schläfst. - Oder wenn Du beim Gang durch die "Fußgängerzone nicht Dein Geld an Bettler gibst, statt Dir eine nicht ganz nötige neue Jeans zu kaufen. - Ich denke, dass Johannes dies als Zielpunkt meint, nicht aber als VOLLSTÄNDIG Umsetzbares in der Welt.
Oder wenn wir bei bestimmten Anschaffungen unseren Herrn fragen, ob und wie dieser Wunsch angemessen umgesetzt werden kann.
Au, da kannst du aber von Vielen lesen, die keine Lust mehr hatten. Paulus redet schon von einigen Mitarbeitern, welche die Welt liebgewonnen haben. Viele haben ihn verlassen. 2 Tim 4,10 Es war ja vor allem zu Beginn nicht einfach mit der Nachfolge und Satan hat kräftig opponiert. 1 Kor 16,9 Er hat ja diejenigen Menschen in seiner Fuchtel, die zu dem Samen der Schlange gehören und die tun, was er sagt.Hiob
Ich habe noch nie jemanden erlebt, der NICHT "in ihm bleiben" wollte, der schon mal "drin" war. - Auch hier ist nicht das Entscheidende, ob jemand "entscheidet" oder "will", sondern ob er erkannt hat. - Man kann tun, was man will, aber man kann nicht wollen, was man will.
Erkenntnis ohne Tun bringt uns vor Gott nicht weiter, sagt Jakobus. Jak 1,23-24 Du beschaust dein Angesicht im Spiegel, läßt dich aber nicht verändern.
Du weißt zwar gute Werke zu tun, tust sie aber nicht und lebst, wie jeder Mensch.
Das kannst du doch so entscheiden, aber am Ende hat dich vielleicht die Schlange betrogen und Gott will dich nicht haben.
Gruß Thomas