Hitler- ein gläubiger Christ?

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Novas
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Novas »

Martinus hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:
Die Fortsetzung deutscher Zeitgeschichte und geschichtlicher Zeitzeugen - folgt!
Eben es ist Geschichte und bekannt. Bitte so viel Einsatz gegen den militanten Islam. Das wäre super. Deine durchaus nachvollziebare Christenkritik ( liest sich leider wie Hetze ) macht keinen mehr lebendig. Aktuell könnten Leben gerettet werden.
So spricht ein Ehrenmann. ;) so wählt euch heute, wem ihr dienen wollt.....
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Pluto
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Pluto »

Novalis hat geschrieben:so wählt euch heute, wem ihr dienen wollt.....
Josua 24,15 ;)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
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Martinus
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Martinus »

Queequeg hat geschrieben:Kleiner Zwischenruf: inzwischen, seit meinem ersten Beitrag zu diesem Thema sage und schreibe rund 600 (sechshundert) Zugriffe.
Das Thema stößt also auf ein nachhaltiges Interesse, .........
Dich schickt bestimmt der Himmel :angel:
Ich bin ein Dieselfahrer :oops: und bleibe es :clap:
Rembremerding

Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Rembremerding »

Zum Thema:
Hitler sagte in einem internen Gespräch 1938:
„Eine deutsche Kirche, ein deutsches Christentum ist Krampf. Man ist entweder Christ oder Deutscher. Beides kann man nicht sein."

Josef Goebbels definierte im selben Jahr den Nationalsozialismus wie folgt:
„Es ist ein großer Irrtum zu glauben, dass der Nationalsozialismus nur eine politische Lehre sei. Der Nationalsozialismus ist eine neue totale Auffassung des menschlichen Lebens, und weil er total ist, deshalb bezieht er alle Bereiche des menschlichen Denkens, Fühlens und Handelns in seinen Wirkungskreis ein."
Es ist unschwer zu erkennen, dass diese ideologische Festlegung kein Christentum dulden kann.

Der päpstliche Botschafter (Nuntius) in Deutschland Eugenio Pacelli (der spätere Papst Pius XII.) sagte bereits 1929 über Hitler in einer Ansprache und meldete es dem Vatikan:
Ich müsste mich sehr, sehr täuschen, wenn dies hier noch ein gutes Ende nehmen würde. Dieser Mensch ist völlig von sich besessen, alles, was ihm nicht dient, verwirft er, was er sagt und schreibt, trägt den Stempel seiner Selbstsucht, dieser Mensch geht über Leichen und tritt nieder, was ihm im Weg steht. Ich kann nur nicht begreifen, dass selbst so viele von den Besten in Deutschland das nicht sehen, oder wenigstens aus dem, was er schreibt und sagt, eine Lehre ziehen – wer von all diesen hat überhaupt das haarsträubende Buch „Mein Kampf“ gelesen?
Wir haben es mit einem Gegner zu tun, der Wahrheit und Treue nicht kennt. Was sie Gott nennen, ist nicht unser Gott. Etwas Teuflisches.

(aus: Michael Hesemann: Der Papst, der Hitler trotzte. Augsburg 2008)

In einer offiziellen Protestnote von Papst Pius XI. vom 14. Mai 1934 an die Reichsregierung liest man:
„Menschliche Norm ist undenkbar ohne Verankerung im Göttlichen. Diese letzte Verankerung kann nicht liegen in einem gewillkürten ‚Göttlichen‘ der Rasse, nicht in der Verabsolutierung der Nation.
Ein solcher ‚Gott‘ des Blutes und der Rasse wäre weiter nichts als das selbstgeschaffene Widerbild eigener Beschränktheit und Enge, eine Vergötterung kollektiven Stolzes, aber nicht das gläubige und demütige Anerkennen eines alles Geschöpfliche überragenden höchsten Seins, in dessen Vaterhand die ganze Menschheit geborgen ist als in ihrem Schöpfer, ihrem Erhalter und Lenker. (…)
Die Kirche als Hüterin des Glaubenserbes Christi kann nicht widerstandslos zusehen, wenn der Jugend, der Trägerin der kommenden Generationen, statt der Frohbotschaft der Lehre Christi die Trutz- und Trugbotschaft eines neuen Materialismus der Rasse gepredigt wird und staatliche Institutionen hierzu missbraucht werden.“


Der päpstliche Nuntius meldete 1939 an den Vatikan:
„Ich wurde vom Führer und Kanzler Hitler empfangen, aber sobald ich das Thema Juden und Judentum ... angeschnitten hatte, drehte sich Hitler ab, ging ans Fenster und trommelte mit den Fingern gegen die Scheibe. ... Dann drehte sich plötzlich Hitler um, ging an einen Tisch, wo ein Glas Wasser stand, faßte es und schleuderte es wütend auf den Boden. Mit dieser hochdiplomatischen ... Geste durfte ich meine Mission als beendet und gleichzeitig leider als abgelehnt betrachten."

Eine hervorragende Dokumentensammlung zum Thema veröffentlichte Weihbischof Johann Neuhäusler: Kreuz und Hakenkreuz, München 1946. Der Autor war kirchlicher Widerstandskämpfer und selbst im KZ Dachau inhaftiert. Das Buch ist noch antiquarisch erhältlich.

Hitler zeigte sich zunächst aus bereits dargelegten Gründen kirchenfreundlich. Dennoch kam es 1938 zur endgültigen Auflösung aller kirchlichen Organisationen durch Beschluss Himmlers, was das katholische Leben ganz auf den innerkirchlichen Raum beschränkte. So wurden Theologische Fakultäten geschlossen, die katholische Presse verboten. Seit 1940 wurden unter dem Deckmantel von "Reichsaufgaben" Klöster und kirchliche Einrichtungen vollständig beschlagnahmt und ihre Bewohner vertrieben. Aufgrund eines Geheimerlasses des NSDAP-Reichsleiters Martin Bormann vom 13. Januar 1941 startete dann ein groß angelegter Raubzug gegen die katholischen Ordensgemeinschaften in Deutschland. Mehr als 300 Klöster wurden geschlossen und enteignet.
Wer selbst recherchieren will, einfach "Himmlers Klostersturm" in Suchmaschine eingeben.

Um es noch einmal klar hervorzuheben: Christentum und Nationalsozialismus sind unvereinbar und dies wurde von kirchlicher Seite klar publiziert und gelebt. Inwieweit einzelne Menschen, unter ihnen auch Christen, davon abwichen und schreckliches sagten und verübten, liegt allein in deren Gewissensbereich. Man sollte aber gerade manche diese "Abweichler" nicht vorschnell verurteilen. Immer sollte man sich die Frage stellen: Hätte ich unter diesen Umständen anders handeln können? Mit Hetze ist da nichts gewonnen, aber alles verloren: die Liebe.
Und: Wie handle ich heute richtig in diesen Umständen?

Danke fürs bis hierher lesen bei diesem schwierigen und emotionalen Thema
Servus :wave:
Queequeg
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Queequeg »

Martinus hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:Kleiner Zwischenruf: inzwischen, seit meinem ersten Beitrag zu diesem Thema sage und schreibe rund 600 (sechshundert) Zugriffe.
Das Thema stößt also auf ein nachhaltiges Interesse, .........
Dich schickt bestimmt der Himmel :angel:
Natürlich, ich bin der Universums letztes, trauriges Seufzen...

Nebenbei, deine etwas greisenhaften Einwürfe, hier, sind von einer etwas auffälligen Infantilität geprägt, die so humorig wie du denkst, gewiss nicht sind.
Queequeg
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Queequeg »

Novalis hat geschrieben:
Martinus hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:
Die Fortsetzung deutscher Zeitgeschichte und geschichtlicher Zeitzeugen - folgt!
Eben es ist Geschichte und bekannt. Bitte so viel Einsatz gegen den militanten Islam. Das wäre super. Deine durchaus nachvollziebare Christenkritik ( liest sich leider wie Hetze ) macht keinen mehr lebendig. Aktuell könnten Leben gerettet werden.
So spricht ein Ehrenmann. ;) so wählt euch heute, wem ihr dienen wollt.....
Es ist erstaunlich, was alles wie ein Nagel aussieht - wenn man einen Hammer in der Hand hat.
(Aus des deutschen Volkes fröhlichen Maule.)
Queequeg
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Queequeg »

Rembremerding hat geschrieben: Wer selbst recherchieren will, einfach "Himmlers Klostersturm" in Suchmaschine eingeben.

Um es noch einmal klar hervorzuheben: Christentum und Nationalsozialismus sind unvereinbar und dies wurde von kirchlicher Seite klar publiziert und gelebt. Inwieweit einzelne Menschen, unter ihnen auch Christen, davon abwichen und schreckliches sagten und verübten, liegt allein in deren Gewissensbereich. Man sollte aber gerade manche diese "Abweichler" nicht vorschnell verurteilen. Immer sollte man sich die Frage stellen: Hätte ich unter diesen Umständen anders handeln können? Mit Hetze ist da nichts gewonnen, aber alles verloren: die Liebe.
Und: Wie handle ich heute richtig in diesen Umständen?
Danke für den Hinweis (Klostersturm), somit ist dem unmenschlichen Wesen des Nationalsozialismus ein weiteres, trauriges Kapitel hinzuzufügen.

Kommen hier zu dieser Behauptung:
Um es noch einmal klar hervorzuheben: Christentum und Nationalsozialismus sind unvereinbar und dies wurde von kirchlicher Seite klar publiziert und gelebt. Inwieweit einzelne Menschen, unter ihnen auch Christen, davon abwichen und schreckliches sagten und verübten, liegt allein in deren Gewissensbereich.
Nein, es wurde von krichlicher Seite eben nicht "klar gelebt", absolut nicht. Es gab Ausnahmen, es gab mutige Christen, die gegen die lichtlose Brut der Faschisten aufbgehrten, aber im großen und ganzen gingen die Kirchen mit dem Nationalsozialismus Hand in Hand und das flächendeckend, in Deutschland.
Das habe ich bewiesen und werde es weiterhin beweisen.

Wir beginnen also
Queequeg
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Queequeg »

Machen wir also weiter im Jahre 1937, mit der Beweisaufnahme, das christliche Kirchen und der Nationalsozialismus ein wahres Duo Infernale waren, also in Liebe zueinander entbrannt, einmal so gesagt:

1937 - Der evangelisch-lutherische Kreisdekan und Oberkirchenrat D. Otto Bezzel aus Bayreuth, der der Bekennenden Kirche und dem Führungsstab Meisers in München angehört, fordert in einer Predigt in der Erlöserkirche in Bamberg: "Die Juden sind die Zerstörer und gehören hinausgepeitscht".
(zit. nach Evangelisches Sonntagsblatt in Bayern Nr. 42/1988, S. 15)

Anmerkung: Kreisdekan D. Otto Bezzel wird 1947 zum Personalreferenten der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern befördert. Damit ist er neben den Landesbischöfen Hans Meiser (bis 1955) bzw. Hermann Dietzfelbinger (ab 1955) der einflussreichste Mann der Kirchenleitung nach dem Krieg.

Nebenbei: das viele dieser strammen, christlichen Faschisten auch nach dem Krieg noch in ihren Ämtern blieben, das dürfte sich dann selbst kommentieren.
Queequeg
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Queequeg »

Weiter mit Dokumenten und Belegen, die eindeutig beweisen, das der Kuschelkurz der deutschen Kirchen, mit den Nationalsozialisten, eindeutig kein "Einzelfall" gewesen ist:

22.4.1939 - Die Junge Kirche (Halbmonatsschrift für reformatorisches Christentum), die Zeitschrift der "Bekennenden Kirche", sendet eine Ergebenheitsadresse an Adolf Hitler zu dessen 50. Geburtstag:

"Es ist heute dem Letzten offenbar geworden, dass die Gestalt des Führers, mächtig sich durchkämpfend durch alle Welten, Neues mit innerem Auge schauend und seine Verwirklichung erzwingend, auf den wenigen Seiten der Weltgeschichte genannt ist, die den Anfängern einer neuen Zeit vorbehalten sind. Die deutsche Sendung in die Völkerwelt ist von einer mächtigen und festen Hand die Waagschale der Geschichte geworfen ... Wir bitten Gott, den Führer zu segnen"
(Junge Kirche, Heft 8 vom 22.4.1939, zit. nach idea-spektrum Nr. 31/32/2006)

Machen wir weiter:

6.5.1939 - Elf (wohlgemerkt - elf)evangelische Landeskirchen gründeten im Gasthof der Wartburg in Eisenach das Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das kirchliche Leben, im Volksmund "Entjudungsinstitut" genannt.
"Ein Förderkreis mit Mitgliedern aus dem gesamten Deutschen Reich unterstützte die Arbeit finanziell. Die elf Gründer- und Trägerkirchen waren: Altpreußen, Sachsen, Nassau-Hessen, Schleswig-Holstein, Thüringen, Mecklenburg, Pfalz, Anhalt, Oldenburg, Lübeck und die neudeutsche Evangelische Kirche in Österreich ... In zahlreichen Arbeitskreisen waren fast 200 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter tätig, unter ihnen Professoren, Pfarrer, Lehrer, Schriftsteller, die teilweise aus den Landeskirchen stammten, die ursprünglich die Institutsgründung nicht unterstützt hatten".
(Heinrich W. Hebeler in: Israel heute Nr. 26/2005)

Als "Einzelfälle" würde ich das nun nicht so unedingt bezeichnen...

Aber machen wir auf den folgenden Seiten weiter, mit der Beweisführung, das die deutschen Kirchen, und damit auch Christen sich dem Nationalsozialismus in freudigen Gehorsam andienten.
Queequeg
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Queequeg »

Und weiter mit Zeitzeugen und Zeitzeugnissen:

2.6.1940 - Landesbischof Meiser [sic!]hält die Festpredigt zum 50jährigen Jubiläum der Rummelsberger Diakonie. Darin nimmt der Landesbischof zu den Überfällen Deutschlands auf Frankreich, Belgien und die Niederlande Stellung und zu der Besetzung Dänemarks und Norwegens:

"Auf den Schlachtfeldern Flanderns, wo so oft schon Völker um ihr Schicksal gerungen haben, haben unsere Heere einen Sieg errungen, wie er ähnlich in der Geschichte der Völker nicht gefunden wird ... Wir beugen uns vor der Größe dieser Stunde; wir stehend anbetend vor unserem Gott, der die Geschicke der Völker so majestätisch lenkt. Wir gedenken voll Ehrfurcht derer, die so Großes so kühn planten, und derer, die es so tapfer und wagemutig vollbrachten".
(zit. nach: Bericht über die Feier des fünfzigjährigen Bestehens der Diakonenanstalt Rummelsberg; zit. nach Gerhard Wehr, Gutes tun und nicht müde werden, München 1989, S. 175)

Die "Einzelfälle" scheinen dann irgenwie immer mehr "Legion" zu werden...

Aber machen wir weiter:

16.6.1940 - Der bekannte Erlanger Theologieprofessor, Universitätsprofessor und Luther-Experte Paul Althaus (1888-1966) sieht in den Siegen Deutschlands im Krieg "Gottes Gericht" über die Kriegsgegner kommen: "Wir bewundern in tiefstem Danke den Führer und die Soldaten. Aber wir erschauern ehrfürchtig, da wir den gewaltigen Schritt des Herrn der Geschichte spüren. Immer ist er am Werke. Aber heute sehen wir seine Hand, die oft so verborgene und stille, mächtig ausgereckt über unserem Vaterlande, über Europa; … Hält Gott nicht Gericht? Nimmt er nicht Rache, auch wenn wir und unser Führer das gar nicht gewollt haben?"
(zit. nach Adolf Joachim Diestelkamp, Das Tier aus dem Abgrund, Dessau 1993, S. 245)

Fortsetzung der "Einzelfälle" folgt...
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