Travis hat geschrieben: ↑Di 23. Nov 2021, 05:42
Leider tut er das nicht zwangsläufig, der Mensch. Entsprechend gibt es in der Bibel viele und teils eindringliche Aufforderungen, dieser Entwicklung nicht im Weg zu stehen.
Klar - Gott gibt immer wieder Schubser. - Er "heischt" (Deut. 10,12) danach, gehört zu werden - und weiß genauso, dass es dauern wird, bis die Ohren offen sind.
Im Grunde ist dafür Kain ein gutes Beispiel. Sein Weg führt in fern von Gott, der ihn aber trotzdem zu seinem Schutz mit einem Mal versieht. Und zwar nicht, damit Kain als leibhaftiges böses Beispiel durch die Welt geht, sondern weil Gott immer noch sein Gott ist.
Michael hat geschrieben: ↑Di 23. Nov 2021, 07:42
Doch ich denke wenn der HG die Leitung hat, dann hört das sich im Kreis drehen auf.
Ja - aber es ist nicht am Menschen zu beurteilen, wer den HG hat und wer nicht. Im Gegenteil ist es eine intime Sache zwischen dem Einzelnen und Gott. - "Theologie" im von Dir verwendeten negativen Sinne ist, wenn man das eigene Verständnis verabsolutiert. Dies aber ist gerade ein Hinweis darauf, dass man NICHT den HG hat.
Michael hat geschrieben: ↑Di 23. Nov 2021, 07:42
Dazu muss die Basis des Evangeliums sitzen, sonst startet dieser Prozess nicht und gibt es keine Leitung durch den HG.
Das meinte ich mit "Henne und Ei". WAS ist zuerst?
1) Ist der Mensch ein leeres Gefäß, das erst vom Evangelium gefüllt werden muss?
2) Ist der Mensch ein ebenbildlich-geistliches Wesen, das im Evangelium die Vollendung seiner geistlichen Anlagen findet?
Ich plädiere für 2).
Mit anderen Worten: Die geistliche Anlage des Menschen muss erst aktiviert werden (= Prozess), damit das Evangelium "sitzen" kann.
Michael hat geschrieben: ↑Di 23. Nov 2021, 07:42
Einer der Gründe, die sehe ist, dass der HG Gaben und Aufgaben zuteilt, so dass er nicht alle gleich begabt und informiert.
Eben. - Und für alle gibt es einen Weg, der ihm gefügt wurde.
Stelle Dir einen Kreis vor, in dem alle Menschen leben. Zu jedem dieser Menschen gibt es eine Mitte, den Kreismittelpunkt. - Zieht es den Menschen zum Mittelpunkt = Gott, zieht es den einen in den Süden, weil er auf der nördlichen Kreishälfte lebt - den anderen zieht es in den Norden, weil er in der südlichen Kreishälfte lebt.
Für den südlichen Menschen sieht es so aus, als würde sich der nördliche Mensch in eine entgegengesetzte Richtung bewegen (stimmt ja auch). - Für Gott dagegen sieht es so aus, dass sich jeder mit der Zeit auf ihn zu bewegt. - Wir sollten deshalb nicht fragen, ob jemand sich weltanschaulich entgegengesetzt bewegt, sondern ob er sich zu Gott hin bewegt. - Allein diese Erkenntnis würde die meisten theologischen (alias Forums-) Streitereien zu Staub machen.