Alles, was der Mensch wahrnehmungstechnisch durchführt ("das Mentale") ist sicherlich Reaktion, aber es gibt eklatante Korrektheits-Unterschiede in Bezug auf die Folgereaktionen.
Der Begriff "Tatsache" steht für die maximal erreichbare Korrektheit. Eine "Tatsache" bleibt sozusagen unabhängig vom Blickwinkel stabil.
Die Begriffe "Deutung", "Interpretation" und "Weltbild" stehen für "es könnte doch so sein" bzw. "so erscheint es am ehesten plausibel zu sein".
"Deutung" muss nicht stabil bleiben, sondern kann in "neue Deutungen" übergehen.
Wenn du dir deine Aussage hier anschaust, dann möchtest du sie sicherlich als "Tatsache" anbringen, während deine Aussage vom Inhalt her aber enthält, dass du gar keine "Tatsache" vorlegen kannst.
In der Folgereaktion (also der Kombination deiner Absicht mit dem Inhalt deiner Aussage) entsteht hierfür keine Korrektheit, also kann etwas nicht stimmen.
Siehst du, egal welches Weltbild du vertrittst, die Tatsache einer "Annäherung" oder besser eines "Erarbeitens" kannst du nicht ignorieren.
Damit kommen wir durchaus an Tatsachen rund um den Vorgang heran, insbesondere "dass es ein Vorgang, ein Ablauf, ist".
Der Umstand, dass wir etwas nicht wissen, ist quasi die fundamentalste Tatsache überhaupt.
Der Durchschnittsmensch wäre doch sehr, sehr positiv überrascht, wenn er sich darin täuschen würde, etwas nicht zu wissen

Wenn ein Mensch an eine derartige Tatsache herankommt, dann stellen sich die Fragen "an was von der Welt kommt er dabei heran?" und "wie umfänglich kommt er heran?".
Auch für diese Fragen startet man mit den Tatsachen, dass man es nicht weiss und dass man es sich erarbeiten muss.
Die Strategie zum Aufstellen von Antworten lautet: "die Welt analysieren und sich selbst analysieren und dabei Tatsachen erarbeiten".
Wenn man das macht, dann findet man heraus, dass ein Mensch einen Weltzugang zur Verfügung hat, der vollständig auf Sensoren (Nervenzellen), Einwirkung/Reaktion/Auswirkung und dabei vor allem auf Veränderung basiert.
Über die Analyse erarbeitet man sich also die Tatsache, dass der Mensch wahrnehmungstechnisch an "ein Spektrum an Unterschieden in der Welt" herankommt.
Aus dem Welt-Umgang (und damit der Welt-Prägung) ergibt sich leicht die Vorstellung, dass Unterschiede eine Basis benötigen, d.h. "sie müssen irgendwie über etwas Vorhandenes vorliegen".
Ab hier muss man aufpassen, denn jetzt geht es nicht mehr um "Tatsache", sondern um "Weltbild", d.h. man hat eine Vermutung, dass das, was man nicht weiss, in einer ganz bestimmten Richtung zu beantworten ist.
Ich denke, das ist das, was du mit "ontischer Ebene" ausdrücken möchtest, also die Fragestellung, wass die grundlegende Existenz ist.
Was du dabei mit "beherrschen" meinst, ist mir nicht klar, aber vermutlich geht es dir um ein vollumfängliches Verstehen.
In meinem Weltbild gibt es keine Möglichkeit an mehr heranzukommen, als an die Unterschiede der Welt.
D.h. die "grundlegende Existenz" (die auch ich über mein Weltbild vermute) wird niemals über mehr erschlossen werden können, als durch ihre Wechselwirkungen.
Existenz bleibt (in meiner Vorstellung) sozusagen immer nur "ein Etwas, das für die Effekte verantwortlich ist".
Ein "vollumfängliches Verstehen", also die Kenntnis aller möglichen Effekte, wäre damit auch nicht ausreichend, denn die "eigentliche Existenz" bleibt "unbekannt" (nur der Charakter ist dann bekannt).
Ich versuche diesen Umstand mit der Formulierung "ein Mensch kommt nicht 1:1 an Existenz heran" auszudrücken, sprich: "er kommt nie über die Möglichkeiten von Wechselwirkungen hinaus".
Wichtig bei so einem Weltbild ist, dass es falsch sein könnte.
Es ist ja nur der Versuch, alle bisherigen Tatsachen zu berücksichtigen und darauf aufbauend, eine Fortführung in die richtige Richtung zu erreichen.
Dass wir also an die eigentliche Welt nicht herankommen, ist nur Weltbild und wie ich gerade aufgezeigt habe, kommen wir meiner Ansicht nach durchaus an die Wechselwirkungen in der Welt heran.
Würde die Welt nur aus Wechselwirkungen bestehen (wie auch immer das gehen soll), dann wäre das Weltbild falsch und wir kämen doch an die Welt heran.