Helmuth hat geschrieben: ↑Mo 17. Jul 2023, 15:27
Wäre das die Bedeutung, wieso lästert man damit dann den HG, wenn man damit lediglich sagt, Jesus stünde im Auftrag eines Patriarchen? Die Pharisäer meinten damit durchaus einen der Obersten der Dämonen, und genau diesen bösartigen Vorwurf erhoben sie.
Die Ideologie des Patriarchat ist keine harmlose, dass man dazu "lediglich" sagen könnte. Es geht dabei nicht einfach darum, dass der Vater Kinder und Ehefrau hat, sondern die Haltung, dass er Boss ist und sie sein persönliches Eigentum, mit dem er alles machen kann, was zu dem er fähig wäre. Inklusive sie zu töten, wenn sie nicht gehorchen. Man findet durchaus Anklänge dieser Idee im AT, aber es geht nicht um die bloße rechtliche Verordnung, sondern um die persönliche Haltung zu seiner Familie die man mit dem Recht legitimiert. Das Recht des AT dient dem Schutz der Gemeinschaft, nicht dazu, dass sich die Hausväter über ihre Familie erheben und sie als bloße Bedienstete sieht, die ihm den Bauch zu pinseln haben. In der Tat ist so eine Haltung ein uraltes Grundübel, das man auch bei Königen, Feudalherren oder Unternehmensführern beobachten kann und keineswegs aus der Welt geschafft ist. Führungspositionen verleiten immer zu so einer Haltung und damit war auch Jesus von dem Teufel konfrontiert worden.
Auch Petrus spricht sowas an in 1. Petrus 5,2-3. Also er warnt davor von der behütenden in die herrische Haltung zu kippen.
Entsprechend auch Jeremia 23,1-4 ; Hesekiel 34 ; Sacharja 11,5 ff ; 1. Timotheus 5,8 ; Matthäus 24,45 ff ; Lukas 12,42 ff
Helmuth hat geschrieben: ↑Mo 17. Jul 2023, 15:27
Du triffst keine Differenzierung. Du beschreibst die Götzen, und so sehe ich deren Entstehung auch. Aus nichtigen Gedanken entstehen Götzen und falsche Götter, Dinge, die es aber gar nicht gibt.
Natürlich gibt es die nicht. Aber die Menschen glauben und handeln so, als gäbe es sie. Und dadurch schaffen sie ihre entsprechenden Realitäten.
Helmuth hat geschrieben: ↑Mo 17. Jul 2023, 15:27
Aber für dich ist Dämon und Götze damit dasselbe. Das entspricht keiner biblischen Realität. Jesus hatte also in der Wüste reine Selbstgespräche geführt. Der Teufel war er damit selbst. Medizinisch betrachtet wäre er dann schizophrän.
Von einem Dämon ist bei der Versuchungszene zwar keine Rede, aber es spielt doch auch keine besondere Rolle, wer Jesus verführte, sondern welcher Gedanke da eine Rolle spielte. Es ging um das Versprechen von Macht. Die Leute wollten Jesus mehrfach zum König machen und wegen seiner Fähigkeiten und seines Charismas war er theoretisch auch ständig der Versuchung ausgesetzt, eine "Führungsposition" zu übernehmen und den Beelzeboul raushängen zu lassen.
Helmuth hat geschrieben: ↑Mo 17. Jul 2023, 15:27
Tut mir leid, ich denke, du musst du deine Theologe noch erweitern und aus deiner gewohnten Ratio des Denkens austreten und erfassen, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt als unsere Gedankenwelt fassen kann. Genua darum brauchen wir Gottes Wort gewohnte Denkmuster zu durchbrechen.
Ich war früher auch solcher Annahmen, aber das musste ich gründlich revidieren.
Ich war früher so wie du heute, bzw. ich vertrat auch mal in etwa das, was du vertrittst. Was ich hier äußer hat also nichts mit gewohnten oder anerzogenen Mustern zu tun, sondern mit einer mehrfachen Verwerfung und Lossagung von mir aufgeprägten und anerzogenen Inhalten, die ich lange Zeit unkritisch übernahm, wenngleich ich bei verschiedenen Lehrern von Anfang an schon gewisse Bauchschmerzen hatte, weil mir da irgendwas nicht konsistent genug war.