Wer ist der Reiter auf dem weißen Pferd?

Themen des Neuen Testaments
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ProfDrVonUndZu
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Re: Wer ist der Reiter auf dem weißen Pferd?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Die Krone ansich ist schon nur ein Symbol. In der Offenbarung muss sie also ein doppeltes Symbol sein. Die Krone steht einerseits für übertragene Herrschaft im Gegensatz zur Autorität und Autonomie aus sich selbst heraus, aber sie steht auch für die Sonne, anders gesagt für das Licht der Welt. Der Gekrönte ist also die Leitfigur und Deutungshoheit der Gesellschaft und in seinem Licht wird die Realität wahrgenommen und gedeutet.

Auf welche Person trifft das realiter zu ? Auf Jesus nicht. Jesus wurde auch in der Offenbarung nicht gekrönt, er trägt "nur" Diadema (Offenbarung 19,12). Jesu Herrschaft ist noch latent, aber gegenwärtig herrscht jemand anders die reale Welt (der Teufel ist auf die Erde hinabgekommen (Offenbarung 12,12). Mir wäre es aber zu billig und trivial, den gekrönten Reiter einfach mit dem Teufel gleichzusetzen. Es geht um die Betrachtung realer Herrschaftsverhältnisse. Dazu muss man schauen, wem oder was die Menschheit dient. Es mag einst die Person des Papstes gewesen sein, der diese Rolle erfüllt hätte, aber diese Rolle hat er definitiv spätestens seit der Französischen Revolution nicht mehr. Was seitdem, und seitdem immer stärker die Menschen beherrscht, das ist ein Menschenbild von einem Typ Menschen, der Herr über sein Leben ist und sein soll. Es ist der Mensch, der sich durch Konsum und Lebensleistung selbst verwirklichen soll.

Thomas Luckmann hat in seinem Buch "Die unsichtbare Religon" diesen Typ Menschen und seine gesellschaftlichen Verhältnisse sehr gut heraus gearbeitet, sogar völlig ohne offenen Bezug auf Marx. Wahrscheinlich bewusst, weil er zunächst für ein amerikanisches Publikum schrieb und jeder Bezug zu Marx ihn der Sympathie mit dem verhassten Sozialismus verdächtig gemacht hätte.
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Erich
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Re: Wer ist der Reiter auf dem weißen Pferd?

Beitrag von Erich »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mi 27. Okt 2021, 15:40 Jesu Herrschaft
Hier bezeugt Jesus, dass er z.B. König ist!
Joh 18,32-37
32 So sollte das Wort Jesu erfüllt werden, das er gesagt hatte, um anzuzeigen, welchen Todes er sterben würde.
33 Da ging Pilatus wieder hinein ins Prätorium und rief Jesus und sprach zu ihm: Bist du der Juden König?
34 Jesus antwortete: Sagst du das von dir aus, oder haben dir's andere über mich gesagt?
35 Pilatus antwortete: Bin ich ein Jude? Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir überantwortet. Was hast du getan?
36 Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden darum kämpfen, dass ich den Juden nicht überantwortet würde; aber nun ist mein Reich nicht von hier.
37 Da sprach Pilatus zu ihm: So bist du dennoch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es: Ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeuge. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. (Hebr 13,8)
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ProfDrVonUndZu
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Re: Wer ist der Reiter auf dem weißen Pferd?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Erich hat geschrieben: Do 28. Okt 2021, 21:53 Hier bezeugt Jesus, dass er z.B. König ist!
Ja, er ist ein König, aber jetzt ist ihm noch nicht alles unterworfen (Hebräer 2,8).
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Erich
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Re: Wer ist der Reiter auf dem weißen Pferd?

Beitrag von Erich »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 29. Okt 2021, 00:01
Erich hat geschrieben: Do 28. Okt 2021, 21:53 Hier bezeugt Jesus, dass er z.B. König ist!
Ja, er ist ein König, aber jetzt ist ihm noch nicht alles unterworfen (Hebräer 2,8).
Von Jesus Christus, dem Sohn, heißt es:
1Kor 15,25 Denn er muss herrschen, bis Gott
»alle Feinde unter seine Füße gelegt hat« (Psalm 110,1).
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. (Hebr 13,8)
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ProfDrVonUndZu
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Re: Wer ist der Reiter auf dem weißen Pferd?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Erich hat geschrieben: Fr 29. Okt 2021, 20:33 Von Jesus Christus, dem Sohn, heißt es:
1Kor 15,25 Denn er muss herrschen, bis Gott
»alle Feinde unter seine Füße gelegt hat« (Psalm 110,1).
Aber über was herrschen ? Über seine Feinde ja wohl noch nicht, wenn sie noch nicht unter seine Füße gelegt sind. Die gegenwärtige Herrschaft Jesu bezieht sich also nicht auf die Feinde, die den Tieren aus der Offenbarung und den sich ihnen unterwerfenden Menschen entsprechen. Der Herrschaftsbereich Jesu und das der Herrschaftsbereich des Tieres gehen nicht zusammen. Jesus wird auch nicht das Tier beherrschen, sondern es hinweg tun.
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Erich
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Re: Wer ist der Reiter auf dem weißen Pferd?

Beitrag von Erich »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 29. Okt 2021, 20:59
Erich hat geschrieben: Fr 29. Okt 2021, 20:33 Von Jesus Christus, dem Sohn, heißt es:
1Kor 15,25 Denn er muss herrschen, bis Gott
»alle Feinde unter seine Füße gelegt hat« (Psalm 110,1).
Aber über was herrschen ? Über seine Feinde ja wohl noch nicht, wenn sie noch nicht unter seine Füße gelegt sind. Die gegenwärtige Herrschaft Jesu bezieht sich also nicht auf die Feinde, die den Tieren aus der Offenbarung und den sich ihnen unterwerfenden Menschen entsprechen. Der Herrschaftsbereich Jesu und das der Herrschaftsbereich des Tieres gehen nicht zusammen. Jesus wird auch nicht das Tier beherrschen, sondern es hinweg tun.
Jesus Christus herrscht in allen seinen gläubigen Christen-Menschen!

Das Reich Gottes (Himmelreich) ist in allen gläubigen Kindern Gottes.

- Dein Reich komme!
Wir bitten in diesem Gebet,
dass es auch zu uns komme.

Jesus sprach:
"Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende." (Mt 28,20)
Gal 2,20
Ich lebe, doch nun nicht ich,
sondern Christus lebt in mir.
Denn was ich jetzt lebe im Fleisch,
das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes,
der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.
Jesus Christus ist der König über alle Könige!
Lk 19,27 Doch diese meine Feinde,
die nicht wollten, dass ich über sie herrsche,
bringt her und macht sie vor mir nieder.
Jesus Christus ist auch der Richter!

Jesus Christus ist:
Eph 1,21
über alle Reiche, Gewalt, Macht, Herrschaft
und jeden Namen, der angerufen wird,
nicht allein in dieser Welt,
sondern auch in der zukünftigen.
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. (Hebr 13,8)
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Oleander
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Re: Wer ist der Reiter auf dem weißen Pferd?

Beitrag von Oleander »

Erich hat geschrieben: Fr 29. Okt 2021, 23:07
Lk 19,27 Doch diese meine Feinde,
die nicht wollten, dass ich über sie herrsche,
bringt her und macht sie vor mir nieder.
Jesus Christus ist auch der Richter!
Eine andere Übersetzung:
Lukas 19
…26Ich sage euch aber: Wer da hat, dem wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat.
27Doch jene meine Feinde, die nicht wollten, daß ich über sie herrschen sollte, bringet her und erwürget sie vor mir.
Diese Verse stammen aus einem Gleichnis, welches Jesus (lt.Bibel) zu einer Menschenmenge(wem genau, ist nicht ersichtlich)sprach.
Das Gleichnis beginnt mit folgendem Vers:
Ein Edler zog ferne in ein Land, daß er ein Reich einnähme und dann wiederkäme. 13Dieser forderte zehn seiner Knechte und gab ihnen zehn Pfund und sprach zu ihnen....
Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass Jesus mit dem Edlen sich selber meinte.
"Wer mich nicht als König haben will, den macht nieder und erwürgt ihn vor mir?"
Ne, never würde Jesus sowas sagen....
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Re: Wer ist der Reiter auf dem weißen Pferd?

Beitrag von R.F. »

Oleander hat geschrieben: Sa 30. Okt 2021, 00:46 - - -
Ein Edler zog ferne in ein Land, daß er ein Reich einnähme und dann wiederkäme. 13Dieser forderte zehn seiner Knechte und gab ihnen zehn Pfund und sprach zu ihnen....
Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass Jesus mit dem Edlen sich selber meinte.
"Wer mich nicht als König haben will, den macht nieder und erwürgt ihn vor mir?"
Ne, never würde Jesus sowas sagen....
So wie ich die Schrift verstehe, zählt als schlimmstes Vergehen, wenn man gegen die Herrschaft Gottes ist. Würde Er das dulden, der künftigen Welt, die unendlich viel größer als das winzige Erdelchen ist, würde eine unsichere Zukunft bevor stehen. Nicht ohne Grund erschuf Gott den Menschen sterblich. Erst nach einer harten Bewährungszeit kann er zum unsterblichen Gottessohn werden.

Bei Seiner Rückkehr lässt Jesus mit Hilfe Seiner Militärs die verblieben Feinde niedermachen - in wahren Blutbädern.
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Oleander
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Re: Wer ist der Reiter auf dem weißen Pferd?

Beitrag von Oleander »

R.F. hat geschrieben: Sa 30. Okt 2021, 13:57 Bei Seiner Rückkehr lässt Jesus mit Hilfe Seiner Militärs die verblieben Feinde niedermachen - in wahren Blutbädern.
Willst du nicht mein....sein, dann hau ich dir den Schädel ein?
Möge jeder glauben, was er will, ich sag never never handelt so die Liebe.
Liebe streckt die Hand aus und lässt dem anderen die Freiheit, sie zu ergreifen oder es zu lassen.
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Re: Wer ist der Reiter auf dem weißen Pferd?

Beitrag von R.F. »

Ich hatte schon mehrfach drauf hingewiesen, dass mit der Aktivierung des Reiters auf dem weißen Pferd das Finale eingeläutet wird.

Nicht erst die so genannten Endzeitgruppen fragten/ fragen nach dem Zeitpunkt, ab dem Jesus die politische Macht über die Erde übernehmen wird. Auch die Nachfolger Seiner Zeit sehnten sich danach:
Apostelgeschichte 1,6 (Luther):
Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel?
Wie die Antwort Jesu lautete, ist bekannt und wird merkwürdig oft und gerne zitiert:

Apostelgeschichte 1,7 (Luther):
Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat;
Also nur Gott selbst als Urheber des mit dem Menschen verfolgten Planes weiß um die Zeiten. Und auch nur Er konnte sie dem Sohn mitteilen. Genau das tat Er mit der Offenbarung, die Er Jesus übergab:

Offenbarung 1,1 (Luther):
Dies ist die Offenbarung Jesu Christi, die ihm Gott gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was in Kürze geschehen soll; und er hat sie gedeutet und gesandt durch seinen Engel zu seinem Knecht Johannes,
Diese Schrift muss folglich die Grundlage bilden, um die gegenwärtige und künftige Weltlage zu beurteilen.

Großen Einfluss auf die Weltöffentlichkeit werden die beiden in Offenbarung 11 beschriebenen Botschafter haben. Es wird jedoch eine gewisse Zeit dauern, bis deren Wirken allgemein wahrgenommen wird.

Doch fast zeitgleich kommt es zu derzeit nicht für möglich gehaltenen Entwicklungen auf politischem Gebiet, nämlich zu dem in Offenbarung 17,12-ff. vorhergesagten Bündnis. Ab diesem Zeitpunkt darf übrigens gerechnet werden.

Was aber macht die Botschaft der beiden Gesandten so ungewöhnlich dass sie damit die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf sich lenken? Nun, sie werden reales Fehlverhalten in erster Linie der Spitzen der Gesellschaft kritisieren. Was diesen sauer aufstößt, ist, dass sie Geld und Macht mit der Ankunft Jesu verlieren werden. Diese Vorhersage und die Kritik wird als derart schmerzhaft empfunden, dass man die beiden Zeugen tötet. Keineswegs werden nur die beiden Seher verfolgt, sondern auch einige weitere Nachfolger Jesu (Offenbarung 13,9-10).

Worauf nur selten näher eingegangen wird, ist die u.a. in Offenbarung 19,11-ff. angekündigte Invasion aus dem All. Wahrgenommen auf der Erde wird diese ca. ein Jahr vor der Ankunft des Messias.
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