Re: Wer ist der Reiter auf dem weißen Pferd?
Verfasst: Mi 27. Okt 2021, 15:40
Die Krone ansich ist schon nur ein Symbol. In der Offenbarung muss sie also ein doppeltes Symbol sein. Die Krone steht einerseits für übertragene Herrschaft im Gegensatz zur Autorität und Autonomie aus sich selbst heraus, aber sie steht auch für die Sonne, anders gesagt für das Licht der Welt. Der Gekrönte ist also die Leitfigur und Deutungshoheit der Gesellschaft und in seinem Licht wird die Realität wahrgenommen und gedeutet.
Auf welche Person trifft das realiter zu ? Auf Jesus nicht. Jesus wurde auch in der Offenbarung nicht gekrönt, er trägt "nur" Diadema (Offenbarung 19,12). Jesu Herrschaft ist noch latent, aber gegenwärtig herrscht jemand anders die reale Welt (der Teufel ist auf die Erde hinabgekommen (Offenbarung 12,12). Mir wäre es aber zu billig und trivial, den gekrönten Reiter einfach mit dem Teufel gleichzusetzen. Es geht um die Betrachtung realer Herrschaftsverhältnisse. Dazu muss man schauen, wem oder was die Menschheit dient. Es mag einst die Person des Papstes gewesen sein, der diese Rolle erfüllt hätte, aber diese Rolle hat er definitiv spätestens seit der Französischen Revolution nicht mehr. Was seitdem, und seitdem immer stärker die Menschen beherrscht, das ist ein Menschenbild von einem Typ Menschen, der Herr über sein Leben ist und sein soll. Es ist der Mensch, der sich durch Konsum und Lebensleistung selbst verwirklichen soll.
Thomas Luckmann hat in seinem Buch "Die unsichtbare Religon" diesen Typ Menschen und seine gesellschaftlichen Verhältnisse sehr gut heraus gearbeitet, sogar völlig ohne offenen Bezug auf Marx. Wahrscheinlich bewusst, weil er zunächst für ein amerikanisches Publikum schrieb und jeder Bezug zu Marx ihn der Sympathie mit dem verhassten Sozialismus verdächtig gemacht hätte.
Auf welche Person trifft das realiter zu ? Auf Jesus nicht. Jesus wurde auch in der Offenbarung nicht gekrönt, er trägt "nur" Diadema (Offenbarung 19,12). Jesu Herrschaft ist noch latent, aber gegenwärtig herrscht jemand anders die reale Welt (der Teufel ist auf die Erde hinabgekommen (Offenbarung 12,12). Mir wäre es aber zu billig und trivial, den gekrönten Reiter einfach mit dem Teufel gleichzusetzen. Es geht um die Betrachtung realer Herrschaftsverhältnisse. Dazu muss man schauen, wem oder was die Menschheit dient. Es mag einst die Person des Papstes gewesen sein, der diese Rolle erfüllt hätte, aber diese Rolle hat er definitiv spätestens seit der Französischen Revolution nicht mehr. Was seitdem, und seitdem immer stärker die Menschen beherrscht, das ist ein Menschenbild von einem Typ Menschen, der Herr über sein Leben ist und sein soll. Es ist der Mensch, der sich durch Konsum und Lebensleistung selbst verwirklichen soll.
Thomas Luckmann hat in seinem Buch "Die unsichtbare Religon" diesen Typ Menschen und seine gesellschaftlichen Verhältnisse sehr gut heraus gearbeitet, sogar völlig ohne offenen Bezug auf Marx. Wahrscheinlich bewusst, weil er zunächst für ein amerikanisches Publikum schrieb und jeder Bezug zu Marx ihn der Sympathie mit dem verhassten Sozialismus verdächtig gemacht hätte.