Pluto hat geschrieben:Richtig ist: "Russland hat die Krim völkerrechtswidrig annektiert (würde jeder Jurist bestätigen), weil es sich um einen Griff nach ukrainischem Hoheitsgebiet handelte."
Absolut korrekt - und warum sagt man es nicht so, sondern verirrt in Begriffe wie "Griff nach DEM Westen" ---???---
Pluto hat geschrieben:Beispiel: Ich bezweifle die Richtigkeit deiner Aussage, in einer Studie sei man auf 38% Extremisten unter Moslems gekommen.
Du kannst sicher sein, dass ich nichts erfinde - es wurde in den öffentlichen Medien so zitiert und diskutiert (sonst würde ich es doch nicht aufgreifen) - es war ein paar Wochen lang ein Reißer in den Talkshows - und wurde kritiklos übernommen, bis sich dann mal das BKA hingestellt hat und seine Zahlen (weniger als 1%) dagegen gestellt hat.
Wie es überhaupt auffällig ist, dass es oft Ämter sind, die öffentliche Übertreibungen korrigieren - so wurde mehrfach seitens der Polizei unterstrichen, dass der Ausländeranteil an Straftaten NICHT überdurchschnittlich ist. - Und diese korrektive Funktion würde ich mir halt gerne von den Medien wünschen. - Wenn Staatsträger glaubwürdiger sind als Medien, ist das einerseits erfreulich - andererseits sollte es im Zweifelsfall umgekehrt sein.
Ein anderer Fall sind die hier bereits erwähnten beiden Zigarettenschachtelpreis-Studien (einmal über 40€, einmal unter 4 €- )- nur ist das schon über 5 Jahre her (man liest das, verarbeitet es und entsorgt es). - Davon abgesehen: Das sind doch nur Beispiele für Dinge, die man eigentlich auch schon selber gemerkt haben könnte, wenn man in der Welt unterwegs ist - solche "Gestaltungen" von Wahrheit sind normal: Formal und auch wissenschaftlich absolut unangreifbar, aber trotzdem beliebig.
Pluto hat geschrieben:Es gibt nun mal einen Zusammenhang zwischen der Glaubwürdigkeit einer Aussage und deren Quelle(n).
Prinzipiell ja - wenn die Abschaffung des Zölibats aus dem Vatikan verkündet wird, ist es sicherlich glaubwürdiger, als wenn es der STERN schreibt. - Mir geht es hier aber mehr um die Unsitte, dass dieselbe Aussage
inhaltlich ganz anders bewertet wird, ob sie a oder b sagt - als müsse man sich an Testimonials einer Meinung anlehnen, weil man selber gar nicht (mehr) in der Lage ist, etwas selber fundamental zu durchdenken.