Es wird vom Satan nicht gesagt, dass er der Chef der Dämonen sei. Beim Evangelist Markus steht, dass Jesus in Gleichnissen sprach (Markus 3,23).Helmuth hat geschrieben: ↑Mi 19. Jul 2023, 13:55Es steht, dass es der Teufel bzw. Satan war, also der Chef über alle Dämonen.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mo 17. Jul 2023, 17:05 Von einem Dämon ist bei der Versuchungszene zwar keine Rede, aber es spielt doch auch keine besondere Rolle, wer Jesus verführte, sondern welcher Gedanke da eine Rolle spielte.
In Matthäus 12,26 hingegen spricht Jesus von dem Satan, der den Satan austreibe. Nein, kein unbestimmter Artikel hier. Es ist der Satan gemeint. Allerdings eben als Gleichnis, wie Markus kenntlich macht.
Es ist unerheblich, was für eine Persönlichkeit da an Jesus heran trat. Es ist ja sicher keineswegs so, als hätte jener Verführer Jesus die versprochene Macht übergeben, wenn Jesus der Forderung nachgekommen wäre. Das hieße ja : "Ich trete an dir ab, was mir gehört." Ob und in wie weit ihm alle Weltreiche tatsächlich gehören, kann man nicht daran festmachen, dass er die vermeintliche Wahrheit sagt. Worum es hier primär geht : Macht, die man vorgeblich durch eine Form der Unterwerfung erhalten könne. Dazu braucht es keinen natürlichen Dialog. Der Dialog den Jesus scheinbar führte, führte er mit den Ideen und Narrativen des Common Sense. Das macht jeder, wenn er an einem Punkt in seinem Leben ist mit der Frage, wie es nun weiter gehen soll. Man wägt die eigenen Vorstellungen und Bedürfnisse mit den Anforderungen des Umfeldes ab. Da dreschen dann die verschiedensten Stimmen im Kopf von Eltern, Schule, Arbeitskollegen usw. auf einen ein.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mo 17. Jul 2023, 17:05Was meints du mit "welcher Gedanke"? Jeder trug seine Gedanken vor, Jesus reagierte aber darauf geleitet vom HG, die Lüge also durchschauend.
Hier ging es weniger um Jesu Versuchung, sondern um die von Petrus und Judas. Jeder hat also seine eigenen Satane mit der einzigen Gemeinsamkeit der Versuchung. Ihre Schwachpunkte und Begehren sind eben individuell, und so tritt die Versuchung bei ihnen etwas anders in Erscheinung als bei Jesus. Man sieht aber deutlich, dass es wiederum was mit Machtstreben zu tun hat.Helmuth hat geschrieben: ↑Mi 19. Jul 2023, 13:55Natürich widersteht Jesus auch menschlicher Versuchung, wie er auch Petrus barsch zurechtgewisen hatte und ihn einmal "Satan" nannte.
Aber da meinte er nicht Teufel, das ist eine klassische Fehlauslegung. Hingegen nannte er Judas Iskariot einen Teufel, konkret meinte er damit, dass er damit Same der Schlange ist, also eines seiner Kinder und Handlanger. Der unbestimmte Artikel zeigt an, dass er ihn nicht als "den" Teufel ansprach.
Wir artikulieren die biblischen Sachverhalte unterschiedlich. Deine Art von Beschreibung wird von Kritikern als Aberglaube aufgefasst. Nicht ganz zu Unrecht wie ich finde. Jene Kritiker aber führt so eine abergläubische Deutung von der Bibel weg und dazu, sie nicht ernst nehmen zu können. Ich will darauf hinaus, dass die Bibel Dinge und Vorgänge beschreibt, die auch heute noch vergleichsweise banal und alltäglich sind, die aber ein ganz anderes Vokabular dafür hatten. Ich halte das nicht für Aberglauben, sondern für eine sehr starke Fähigkeit von Reflexionen psychischer Vorgänge. Die Theologen und Kirchenväter haben das einfach nicht mehr begriffen und daraus paranormale Aktivitäten gemacht die dann zusätzlich durch künstlerische Darstellungen immer mehr in den Bereich des Fantastischen geschoben wurden. Was sollte man denn von Kritikern bitteschön verlangen ?