piscator hat geschrieben:Dein Beispiel mit den Buchhaltern ist übrigens nicht ganz richtig. Es gibt keinen Gegensatz Buchhalter zu Unternehmen. Sowohl der Buchhalter als auch das Unternehmen unterliegen den jeweils gültigen Gesetzen.
Gut - das weißt Du berufsbedingt besser. - Aber irgendwas wurde immer wieder von Buchhaltern diesbezüglich betont - allerdings waren das gleichzeitig Prokuristen, wenn ich mich recht erinnere. - Jedenfalls war das öfter bei uns ein Thema.
Pluto hat geschrieben:Verstehe ich nicht. Unsere Wahrnehmung ist UNSERE Realität.
Mit "Quelle" hast Du "Urheber einer Äußerung" gemeint - darauf bezog ich mich.
Pluto hat geschrieben:Du magst das als die Norm sehen, aber es ist eben NICHT die Norm.
Naja - ich meine das übrigens gar nicht mit krimineller Unterstellung, sondern einfach - naja - normal.
Pluto hat geschrieben:Nein, das ist bestenfalls provokativ aber irgendwie unehrlich.
Sehe ich wirklich nicht so. - Stelle Dir mal vor, dieser Insititutionsleiter würde gleichzeitig von Raucherlobby und Nichtraucher-Lobby den Auftrag zu einer Studie bekommen - Ziel der Studie:
1) "Wir glauben, dass die Kosten der Folgen des Rauchens in der Öffentlichkeit
zu hoch eingeschätzt werden - was kann man statistisch dazu sagen?
2) "Wir glauben, dass die Kosten der Folgen des Rauchens in der Öffentlichkeit
zu niedrig eingeschätzt werden - was kann man statistisch dazu sagen?
Der Insititutionsleiter würde sich das jeweils anschauen und beiden sagen:
"Wenn man die Studie 'SO' anlegt, ist ihre Vermutung statistisch begründbar". - Dieses "SO" wäre natürlich in beiden Fällen sehr unterschiedlich gemeint. - Die Folge könnte sein, dass statistisch (und wissenschaftlich sauber) nachgewiesen wäre:
1) "Ein Päckchen Zigaretten müsste wissenschaftlich begründbar
weniger als 4,- Euro kosten, um alle Kosten abzudecken"
2) "Ein Päckchen Zigaretten müsste wissenschaftlich begründbar
mehr als 40 Euro kosten, um alle Kosten abzudecken"
Das ist beides wissenschaftlich einwandfrei - aber es verwirrt halt die allermeisten der Menschen, weil sie die Mechanismen dahinter nicht verstehen - und das kann man auch nicht erwarten. - Es wären die Medien, die sich eben NICHT vor den einen oder anderen Karren spannen lassen dürften, sondern hier aufklären müssten - aber das strengt halt an und ist sehr ungeil - also macht man lieber einen auf Sensation und Empörung.
Pluto hat geschrieben:Sag ich doch: Es liegt an den Prämissen. Die richtige Strategie ist eben, solche Prämissen von Anfang an zu meiden.
Das geht doch gar nicht, da Du eine Fragestellung präzise definieren musst - das IST die Prämisse.
Pluto hat geschrieben:Kannst du, bei deinem Wissensstand sagen, du verstehst warum etwas anderes rauskommt?
Siehe das Beispiel oben.
Pluto hat geschrieben:Wenn jemand die Ergebnisse aus Ignoranz falsch versteht, dann hat er die Pflicht sich gefälligst entsprechend zu bilden.
Das ist wirklich zu viel verlangt - Du kannst nicht erwarten, dass der hart arbeitende Durchschnitts-Mensch nebenbei wissenschafts-theoretische Kurse belegt - denn darauf würde es hinauslaufen.
Du kannst die Wissenschaften hier ihre Hände in Unschuld waschen lassen - aber letztlich wird sie die Zeche mitzahlen. - Denn das, was man heute unscharf als "postfaktisch" bezeichnet, führt zur Ignorierung redlicher wissenschaftlicher Leistung - da heißt es dann "Mitgegangen - mitgefangen".- Das kann nicht im Interesse der Wissenschaft sein.
Pluto hat geschrieben:Der Abgas-Skandal war alles andere als ehrlich oder redlich; es war ganz einfach Betrug
So nennt man es seit zwei Jahren - aber den Wissenschaftlern war es bereits 20 Jahre vorher bekannt.