Hallo Travis,
Travis hat geschrieben: ↑Do 3. Sep 2020, 07:14Aber selbst wenn die Rahmenbedingungen für eine korrekte Testung perfekt vorhanden sind, hat man die Probleme nicht gelöst. Genau darauf zielt der Inhalt des Artikels und der Hinweis von Herrn Bhakdi und seiner Frau.
Da bleibe ich erstmal bei dem Offensichtlichen: die beiden verdienen mit ihrem Buch Geld. „Richtige“ Virologen haben in den letzten Monaten nicht ihre Zeit mit dem Schreiben von Büchern verbracht, sondern sich mit nützlicher Forschung beschäftigt und entsprechende wissenschaftliche Beiträge in wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht ... so wie es eben RICHTIGE Wissenschaftler machen. Dass es Hr. Bhakti wohl eher auf den „Applaus“ der Ahnungslosen abgesehen hat und diese dafür mit eigentlich nutzlosen Informationen füttert, macht ihn halt zu einer Art Popikone unter den Kritikern der getroffenen Maßnahmen.
Travis hat geschrieben: ↑Do 3. Sep 2020, 07:14Denn eine extrem hohe Genauigkeit bei Punkt 1. sagt noch nichts darüber aus, welche Viren- bzw. Infektionsituation man im Körper des positiv Gestesteten tatsächlich vor sich hat. Denn PCR-Tests zeigen lediglich an, ob SARS-Cod-2 sich im Körper eines Menschen aufhält oder nicht.
Genau genommen sagt es nur Eines aus, was schon vor SARS-CoV-2 jeder über PcR-Tests wissen konnte: es wird nur entweder bestätigt oder abgelehnt, dass sich das Genmaterial, wo nach man sucht, an der im Labor untersuchten Probe befindet. Was würde denn eine quantitative Bestimmung dann aussagen? Mehr oder weniger nichts. Aber für Leute, die nur daran interessiert sind diese Erkrankung zu verharmlosen, streut er eben ein paar Krümelchen hin woran diejenigen sich dann aufgeilen können ... klappt ja gut, wie man bei Amazon in den Rezensionen lesen kann.
Travis hat geschrieben: ↑Do 3. Sep 2020, 07:14 Der Test sagt nicht, ob die Infektion (noch) im vollen Gange, ob die Infektion bereits überstanden ist oder ob der Virus überhaupt noch lebt.
Erstmal: Viren „leben“ nicht. Diese Unterscheidung könnte man machen, ist aber medizischi eigentlich irrelevant, da die Medizin damit Lediglich feststellt, ob ein solcher Patient besser isoliert gehört bis man davon ausgehen kann, dass er nicht mehr für Andere ansteckend sein kann (also 14 Tage inklusive einem Puffer um sicher zu gehen) und im Falle von Symptomen wie diese behandelt werden sollten um die Wahrscheinlichkeiten für etwaige krankheitsspezifische Komplikationen zu reduzieren. Eine Differenzierung nach Krankheitsphase könnte bestenfalls aufgrund anderer Informationen getroffen werden wie z.B. der mutmaßlichen Exposition mit dem Virus oder dem bisherigen Krankheitsverlauf, aber auch das bringt doch eigentlich nichts, da es nicht viel mehr als ein sinnloses Raten wäre.
Travis hat geschrieben: ↑Do 3. Sep 2020, 07:14 Mir war bisher nicht klar, dass man da unterscheiden muss.
„Muss“ man ja auch nicht.
Travis hat geschrieben: ↑Do 3. Sep 2020, 07:14Denn auch einen immunen Menschen, also jemand mit ausreichend Antikörpern und geschulten Killerzellen, wird ein PCR-Test ggf. positiv testen.
Um Infektionsketten während einer Pandemie zu unterbrechen, isoliert man alle Leute, bei denen man das Virus feststellt - so einfach und naheliegend ist die medizisch empfohlene Vorgehensweise solange man über keine wirksame Therapie verfügt. Eine weitergehende Differenzierung zu erwarten ist eigentlich schon realitätsfern. Aber wenn man sein Buch auch möglichst oft verkaufen möchte, bläst man halt die eine oder andere Mücke zum Elefanten auf

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Travis hat geschrieben: ↑Do 3. Sep 2020, 07:14 Die maximale Genauigkeit unter Punkt 1 hat also nicht nur Vorteile. Sie hat auch den Nachteil, dass sie SARS-Cov-2 zu "schnell" anzeigt. Der Vorteil (hohe Genauigkeit) ist also gleichzeitig ein Nachteil.
Ein „zu schnell“ gibt es nicht, nur ein „ob, oder ob nicht. Nimmt man 10 Mal im Rachen ein Probe, würde sich auch die Viruslast je Probe sicherlich von mal zu mal deutlich unterscheiden, eben je nachdem welche Sorte Schleim man da gerade erwischt. Erwischt man mehr Speichel, werden es weniger Viren sein, erwischt man eher den Schleim der Rachenwand, werden es mehr sein. Also sollte man dann noch bei jedem Test histologisch den Anteil der Rachenwandzellen durch Pathologen bestimmen lassen? Natürlich nicht, weil das realitätsferner Schwachsinn wäre.
Travis hat geschrieben: ↑Do 3. Sep 2020, 07:14Aber auch die Genauigkeit der Labore spielt hier eine Rolle. Denn durch den Aufwand der notwendig ist, um das Virus in einer Probe aufzuspüren, kann man bereits Informationen über die VIrenlast ableiten.
Nur über die mutmaßliche Menge Viren auf der Probe, was eben für sich isoliert betrachtet nur sehr wenig bis nichts über die Situation des Patienten aussagt.
Travis hat geschrieben: ↑Do 3. Sep 2020, 07:14 Je schneller es geht den Virus nachzuweisen, je höher ist dessen Vorkommen.
Nur in Bezug zur Probe nicht zwangsläufig in Bezug zum Patienten. Wenn man schon Haarspalterei und Korinthenkackerei betreiben möchte, dann aber auch bitte schön richtig.
Travis hat geschrieben: ↑Do 3. Sep 2020, 07:14 Da die Labore jedoch mit sehr vielen Zyklen testen (damit ihnen nichts entgeht) und die Anzahl der Zyklen die notwendig waren um in einer Probe den Nachweis zu führen nicht weitergeben, bleiben alle Beteiligten darüber im Unklaren, wie es um die tatsächliche Infektionslage bei dem Betroffenen überhaupt bestellt ist.
Darf ich raten: Hr. Bakhdi war sein Leben lang in einem Labor „weggesperrt“ und ihm fehlt da ein wenig die Praxis. Zur Durchbrechung der Infektionsketten genügt die Information, ob eine Probe positiv auf das Virus getestet wurde. Wie gering die quantitative Aussagekraft der Viruslast auf der Probe ist, könnte man, wenn man es denn wollte, z.B. Auch daran erkennen, dass bis zu 20 % der Proben bei sicherlich Erkrankten auch negativ ausfallen können (sogenannte falsch negative Ergebnisse). Wenn also selbst EINE Negativ-Testung nicht zuverlässige eine mögliche Infektiosiät ausschließen kann, was sollte dann eine quantitative Angabe bei den positiven Proben bringen? Genau: nichts. Man müsste meiner Ansicht nach nur ein klein wenig mitdenken, dann sollte es einem klar werden, dass diese Argumentation des Hr. Bhakdi, wie Du sie hier wiedergibst, an den Haaren herbeigezogen ist.
Travis hat geschrieben: ↑Do 3. Sep 2020, 07:14 Das Testergebnis könnte also aussagen, ob das Labor eine massive Infektionssituation oder lediglich einige tote VIren-DNA Fragmente gefunden hat.
Nein, das könnte es nicht. Zu Erinnerung: Infizierte werden manchmal auch negativ getestet.
Travis hat geschrieben: ↑Do 3. Sep 2020, 07:14Im "WorstCase" schickt man also viel zu viele Menschen in die Isolation und verbreitet viel zu viel Unruhe über die Anzahl positv Getesteter.
Das ist nicht der Worst-Case, sondern Absicht: wer positiv getestet wird, gehört in Quarantäne, da man über keine weitere sinnvolle Differenzierung verfügt (vielleicht könnte man ja mehrere tausend Euro teure Aufnahmen mit Elektronenrastermikroskopen machen, nur wer sollte das bezahlen). Ob Covid-19 als pandemische Erkrankung eine solche Vorgehensweise rechtfertigt, ist wenn überhaupt, die einzige sinnvolle Frage. Für die Risikogruppen, die unter Umständen noch mehrere Jahre leben könnten, wenn sie sich nicht daran infizieren, ist es vermutlich angemessen. Für viele Andere ist es unangenehm bis beispielsweise wirtschaftlich existenzgefährdend. Das ist aber eine gesellschaftliche Abwägung, was einem wichtig ist und wie das erreicht werden kann. Die Medizin an sich beschäftigt sich nur mit den Möglichkeiten der Krankheitsbekämpfung und dafür ist eine quantitativer Bestimmung von Viren höchstens sinnlos ... außer für Hr. Bhakdi, der damit ein Buch verkauft

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Travis hat geschrieben: ↑Do 3. Sep 2020, 07:14
Aus dem Artikel:
Ein Labor in New York hat auf Bitten der NYT die 793 positiven Tests im Juli mit einer Zyklusschwelle von 40 überprüft. Würde man die Schwelle auf 35 senken, würde die Hälfte nicht mehr als positiv gelten, bei 30 wären es schon 70 Prozent. In Massachusetts würden 85-90 Prozent nicht mehr als positivgelten, wenn die Zyklusschwelle bei 30 liegt.
Die aktuell trotz steigender Positiv-testung unklarer Weise sinkenden Anzahl an hospitalisierten und (an bzw. mit) Corona sterbenden Menschen bekommt also einen weiteren möglichen Grund hinzu.
Und wenn man nur einen oder keinen Zyklus nehmen würde, gäbe es kein Covid-19 mehr

. Was für eine Intelligenzbestie.
Grüße,
Daniel.