Antitrinitarier und Jesus

Themen des alten Testaments
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Oleander
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Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von Oleander »

frank hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 14:42 Das ist ein Forum, wo wir unsere Sicht vertreten (können).. ...
So ist es und auch "Lea" tat sie kund, was aber dann... bei dir? ;)
:Herz2:
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben ...
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Helmuth
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Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 15:15 Der Herr Jesus sagte: "ich und der Vater sind eins." Wenn man dieser Aussage eine eigene Kategorie zuordnen wollte, wäre das die "Zweieinigkeit", wenn man so will. Und diese behaupte ich immer als Kontrapunkt zu irgendeiner nebulösenen Dreieinigkeitslehre, mit der ich von klein auf großgeworden bin, diese aber aus genannten Gründen zu hinterfragen mich erfrechte.
Das Wesen der Zweieinigkeit (Einssein) habe ich erklärt, und damit komme ich mit keiner einzigen Schriftstelle in Konflikt. Ich wage sogar zu behaupten, ich verstehe das sogar. Ich habe mir abgewöhnt allzu theologisch zu denken, sondern lege das Wort Gottes als Grundlage meines Denkens.

Ich wurde nicht so erzogen, aber man wollte mir dieses Hütchen überstülpen, nachdem ich mich bekehrt hatte. Dann befasste ich mich einmal losgelöst von all der Dogmatik damit. Theologie geht über das Geschriebene immer wieder hinaus. Und was erreicht sie damit? Die Zersetzung dieses Einsseins.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Rilke
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Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von Rilke »

Die Trinität ist ein orthodoxer Begriff. Ich kann sehen, warum sich so mancher daran stößt.

Aber um von der Divinität Jesu abzukommen, muss man Johannes 1, Jesaja 9,5 und weitere Stellen nach Lehrart der ZJ uminterpretieren.
Was immer ein endliches Wesen begreift, ist endlich.
- Hl. Thomas v. Aquin
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Corona
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Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von Corona »

frank hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 13:26 Im Menschen wird der Atem (der Wind) mit der Kehle asoziert = die nefesch (psyche) bedeudet im AT die Seele, das Leben und die Person. - Das Zentrum ist das Herz
Geist im Sinne von Denken oder Verstand, oder Inneres wird dem Herzen zugeordnet - nicht dem Geist, der ruach oder dem pneuma.
Wenn also der Atem Gottes sich mit unserem Atem verbindet - und unsere nefesch erneuert wird = werden wir weder von einem Geist besetzt noch sind dadurch Gott oder denken nun göttlich.
nefesh bezeichnet den animalischen instinkt, der seelenteil der im blut sitzt und unser (inkl. tiere) basistrieb ist (sitz in der leber)
ruach bezeichnet den emotionalen teil der seele (sitz im herz), bei tier und mensch
neshama bezeichnet den intellektuellen teil der seele, nur beim menschen eingehaucht von gott (sitz im gehirn)

du kennst diese aufteilung sicher
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
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Helmuth
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Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von Helmuth »

Grüß dich mein Bruder Rilke, freut mich dich wieder zu lesen. :wave:
Rilke hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 16:28 Die Trinität ist ein orthodoxer Begriff. Ich kann sehen, warum sich so mancher daran stößt.
Ich sehe ihn katholisch, erzkatholisch sogar. Er hat die RKK nachhaltig geprägt und dieses Dogma konnte nicht einmal die Reformation brechen. Was kannst du aber sehen, warum man sich daran stößt?
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Rilke
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Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von Rilke »

Helmuth hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 16:42 Grüß dich mein Bruder Rilke :wave:
Grüß dich Helmuth! :Herz2: :wave:
Helmuth hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 16:42 Ich sehe ihn katholisch, erzkatholisch sogar. Er hat die RKK nachhaltig geprägt und dieses Dogma konnte nicht einmal die Reformation brechen. Was kannst du aber sehen, warum man sich daran stößt?
Ich stimme dir zu, und das obwohl ich es von der anderen Seite betrachte.
Wenn man sich vollständig von allen etablierten und orthodoxen Dogmen und Glaubenssätzen losbinden möchte, dann kann ich verstehen, dass die Trinität ein Dorn im Auge sein mag. Obwohl ich durchaus sagen würde, dass Jesus in vielerlei Hinsicht im Alten und im Neuen Testament Divinität zugesprochen wird, ist die Trintität wie im Konzil von Nicäa definiert als solche nicht biblisch fundiert. Ohne katholisches Lehramt würde man kaum zur orthodox definierten Trintitätslehre gelangen, was nicht heißt, dass Vater-Sohn-Heiliger Geist nicht allesamt göttlich sein können.
Was immer ein endliches Wesen begreift, ist endlich.
- Hl. Thomas v. Aquin
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Helmuth
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Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von Helmuth »

Rilke hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 16:51 Obwohl ich durchaus sagen würde, dass Jesus in vielerlei Hinsicht im Alten und im Neuen Testament Divinität zugesprochen wird, ist die Trintität wie im Konzil von Nicäa definiert als solche nicht biblisch fundiert.
An der Divintät stoße ich mich nicht, ich verstehe den Begriff bloß nicht trinitarisch, sondern eben wie man ihn verstehnen soll als göttlich. Jesus ist göttlich, ja was sonst?

Er ist göttlicher Herkunft, hat göttlichen Charakter und spricht göttlich Worte. Das wird alles nicht nur unterschrieben, sondern steht auch tief drinnen in meinem Herzen.

Nur gilt für uns dieselbe Aufforderung, dazu kurz mal Jesu Wort selbst:
Mt 5,48 hat geschrieben: Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.
Coole Aufforderung, nicht wahr? Jesus sagt das, nicht ein Pfarrer, nur das man sich das mal verinnerlicht!

Wir haben also die Aufforderung göttlich zu sein. Und wenn man nun im Gegnezug sagen würde, indem wir dem nachkommen sind wir gleicher Göttlichkeit wie Gott oder Jesus, dann wird das aber rasch als Blasphemie verstanden. Dabei will man nur Gottes Willen tun!

Und so stößt man sich dann an uns, und zwar eben weil mit der Trinität eine unnötige, nicht logisch erklärbare religiöse Überhöhung vorgenommen wird. Es ist, wie ich das sehe, eine Form falscher Anbetung. Und wie sehr solches in Arroganz umschlägt sieht man an den Pharisern, die gleichfalls den Anspruch erhoben, dass sie die unfehlbare Autorität seit Mose und Deutungshoheit für das Wort Gottes hätten.

Und an wem genau hatten sie damit am meisten Anstoß genommen? Richtig, an Jesus selbst! Und später dann auch an seinen wahren Nachfolgern, nachdem diese durch den HG für das Evangelium zu predigen getauft wurden.
Zuletzt geändert von Helmuth am Mo 5. Sep 2022, 17:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Corona
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Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von Corona »

Helmuth hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 17:18 Und wie sehr solches in Arroganz umschlägt sieht man an den Phariser, die gleichfalls den Anspruch erhoben, dass sie unfehlbare Autorität seit Mose und Deutungshoheit für das Wort Gottes hätten.
Wem wurde denn die Deutungshoheit übergeben von Gott? Dass jemand unfehlbar sei, habe ich auch nirgends gelesen. Im Gegenteil, wurde ja auch für eine allfällige Fehlinterpretation ein Sündopfer vorgesehen.
Jer 23
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Rilke
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Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von Rilke »

Helmuth hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 17:18 An der Divintät stoße ich mich nicht, ich verstehe den Begriff bloß nicht trinitarisch, sondern eben wie man ihn verstehnen soll als göttlich. Jesus ist göttlich, ja was sonst?

Er ist göttlicher Herkunft, hat göttlichen Charakter und spricht göttlich Worte. Das wird alles nicht nur unterschrieben, sondern steht auch tief drinnen in meinem Herzen.
Würdest du sagen, dass Gott in Jesus Christus Gestalt angenommen hat, um für unsere Sünden zu sterben? Dass Gott für dich am Kreuz gehangen hat? Dass Maria die Mutter Gottes wurde?
Ansonsten verstehe ich nicht, inwiefern Jesus göttlicher war als Abraham oder Jesaja.
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Helmuth
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Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von Helmuth »

Rilke hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 17:24 Würdest du sagen, dass Gott in Jesus Christus Gestalt angenommen hat, um für unsere Sünden zu sterben? Dass Gott für dich am Kreuz gehangen hat? Dass Maria die Mutter Gottes wurde?
Ich lehre das nicht, sondern die RKK. Ich bleibe beim biblischen Befund der Sohnschaft. Der Sohn starb für uns, nicht Gott! Dass Gott stirbt ist solch ein Gedankenschrott, das muss man sich erst mal vorstellen (ich kann's nicht). :P
Rilke hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 17:24 Ansonsten verstehe ich nicht, inwiefern Jesus göttlicher war als Abraham oder Jesaja.
Das sehen wir gleich. Aber eines war er: Er war (ist) jedenfalls vollkommen, denn wir (auch Abraham oder Jesaja) sind darin durch die Sünde gehemmt. Also er ist es, wir sollen es sein (werden). Und eines Tages werden wir das auch. Und das genau meint auch Nachfolge: So zu werden wie er.
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