Rilke hat geschrieben: ↑Do 19. Dez 2024, 14:30
Gerne, ich bin gespannt. Vielleicht kannst du das mit dem Neuen Testament darlegen?
rudolfer hat geschrieben: ↑Do 19. Dez 2024, 14:31
Magst du diese unterschiedlichen Verheißungen bitte auch einmal darstellen? Bisher lese ich nur deine Behauptung dazu
Machen wir als Zwischenschritt etwas Bundestheologie. Man braucht aber dazu zuerst das AT, werter Rilke. Wer nur das NT liest, versteht einfach vieles nicht. Erst danach versteht man Dinge, wenn z.B. Paulus darauf referenziert. Wenn konkrete Bibelstellen gewünscht sind, dann liefere ich sie nach, ansonsten wird das in einem Beitrag zu lang.
Bund mit Abaraham:
Verheißung: Das Land Israel zum ewigen Besitz
Bundesbedingung: Die Beschneidung
Bundeszeichen: Die Beschneidung
Bund am Horeb (unter Mose):
Verheißung: Die Weltherrschaft in einem überströmenden Segen für alle Welt
Bundesbedingung: Die EInhaltung des Gesetzes
Bundeszeichen: Der Shabat
Bund mit Jesus:
Verheißung: Das ewige Leben
Bundesbedingung: Der Glaube an Jesus als Erlöser
Bundeszeichen: Die Taufe bzw. das öffentliche Bekenntnis
Vielleicht könnt ihr erkennen, dass die erste beiden Bündnisse kein ewiges Leben beinhalten. Insofern ist der Besitzanspruch auf Land auch nur temporär. Es gibt aber keine weitere Bedingung als nur die Beschneidung, es ist auch keine Glaube erforderlich, sondern nur, dass man ein Nachkomme Jakobs ist, der beschnitten ist.
Damit ist man anspruchsberechtigt in Eretz Israel zu leben, jedenfalls bis dich der irdische Tod ereilt. Für uns Heiden also uninteressant, für jeden Juden allerdings lebensnotwendig. denn in der Diaspora wird sie Gott nie derart segnen, da ihnen dies als Fluch auferlegt worden ist.
Beim Bund am Horeb ist der Glaube schon indirekt Bedingung, denn man kann das Gesetz umöglich einhalten, wenn man nicht auch glaubt, dass es der Maßstab für Gottes Gerechtigkeit ist. Diejenigen, die diesem Glauben hatten, war das Gesetz damals schon ins Herz geschrieben, und sie waren durch den HG neugeboren, wie heute jedermann, der an Jesus glaubt. Gott konnte ja einen Glauben an Jesus damals nicht einfordern, der noch nicht in die Welt gekommen ist.
Wir sehen unter der Herrschaft Salomos, dass sich dessen Verheißung schon im Ansatz zeigte. Unter seiner Regentschaft ist Israel zu einer Hochblüte aufgestiegen und seine Herrschaft erstreckte sich bis zum Eufrat. Es war damit auch ein Segen für diese Heiden. Insbesondere war die Königin von Saba mehr als nur davon angetan und kehrte reich beschenkt wieder nach Hause zurück. Sie beschenkte aber auch Salomo, ganz wie die messianischen Verheißungen das auch weissagen.
Wie ging diese Ära wieder den Bach runter? Salomo brach am Ende den Bund wegen seiner Vielweiberei, denen er Zugeständnisse zum Götzendienst gemachte hatte und nach ihm teilte Gott das Land. Es war damit mit einem weiteren Aufstieg Israels vorbei, stattdessen kam ein laufender Abstieg, und zwar weil unentwegt der Bund gebrochen wurde.
Aber wie auch immer, Salomo musste wie David sterben, wie alle Menschen wegen der Sünde. D.h. die ewigen Verheißungen können sich erst in Christus erfüllen, für den auch die Voraussetzungen geschaffen werden als oberster Weltherrscher, dem auch der Himmel untergeordnet ist. Nur der Thron Gottes, seines und unseres Vaters steht noch über ihm.
Um nun in diese Verheißung zu kommen, war vor Chr. die Einhaltung des Gesetzes und ist heute der Glaube an Jesus Voraussetzung. So wird also auch Abraham seine persönliche Verheißung als Vater vieler Nationen erst im Millenium erhalten. Dabei darf man nicht vergessen, dass die Ausübung der Herrschaft zuerst Israel erhält, da er als der Erstgeborene gesetzt ist. Durch Israel soll dabei der überströmende Segen zu den Heiden kommen. Am Horeb machte Gott seinem Erstlings-Volk dieses Angebot:
2. Mo 19,5-6 hat geschrieben: Und nun, wenn ihr fleißig auf meine Stimme hören und meinen Bund halten werdet, so sollt ihr mein Eigentum sein aus allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein; und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein. Das sind die Worte, die du zu den Kindern Israel reden sollst.
Ich ende mal hier, weil das zu verdauen schon genug ist, meine ich.