Plünderung des Sozialstaates

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ProfDrVonUndZu
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Re: Plünderung des Sozialstaates

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Johncom hat geschrieben: So 4. Mai 2025, 02:18 Ist doch ganz einfach, so wie in der Bibel: sei gut zu deinem Nachbarn, er ist auch gut zu dir.
Wenn wir hier Gas brauchen, der Nachbar hat es. Wenn der unsere Autos nachbauen will, dann bauen wir ihm drüben Fabriken. Geben und nehmen auf fairer Basis.
Mein Verständnis von Unabhängigkeit geht zwar etwas anders, aber nun gut. Also sind wir uns in der Sache doch einig. Die Verwirklichung ist aber leider nicht absehbar.

Johncom hat geschrieben: So 4. Mai 2025, 02:18 Das Land ist hoch korrupt, so viel kann man sehen. Die einen fliehen nicht vorm bösen Russen sondern weil man weiß, zB in Deutschland und der Schweiz gibt es Staatsgeld und Wohnung vom 1. Tag an.
Eine Menge junger Ukrainer-Innen sind auch in die USA "geflohen" und verdienen jetzt als Table Dancers in Las Vegas. Vermutlich haben Club-Besitzer Vorschuß bezahlt.
Niemand flieht leichtfertig. Niemand, der sich sein Leben lang um gute berufliche Qualifikation bemühte, möchte sich mutwillig und langfrisitig auf einem sozialstaatlichen Existenzminimum ausruhen.
Johncom hat geschrieben: So 4. Mai 2025, 02:18 Aber gerade unfreiwillig Kriegsdienst leisten, wäre das nicht Verrat am Glauben?
Beides, freiwillig oder unfreiwillig, kann man als Verrat sehen. Aber man kann den Zwang auch erst mal über sich ergehen lassen in der Annahme, dass es einem gerade an Erkenntnis mangelt, was das alles soll und vielleicht doch noch Gutes oder Nützliches bewirken könnte. Auch die Freiwilligen treibt ja sicher kein Blutrausch an, sondern die Überzeugung, für eine gute Sache zu arbeiten. Mich wundert viel mehr, dass du auch hier den Ersatzdienst auf die gleiche Stufe stellst. Klar, eine Art zivilen Dienst kann man zwar jederzeit und überall im Leben machen und sollte dies auch möglichst anstreben. Ich finde die ganze Debatte, von wegen "mal ein Jahr im Leben der Gesellschaft dienen" völlig daneben. Der kapitalistische Arbeitsmarkt gehört vielleicht einfach mal sozialer gemacht, aber man will ja bewusst Wettbewerb und Konkurrenz und nimmt Armut und Elend in Kauf. Jens Spahn sagte einst, Hartz IV sei die Antwortauf Armut. Nein, da irrte er sich oder er log bewusst. Hartz IV ist mutwillig Armut und diese Armut soll ein Anreiz zur Arbeitsaufnahme sein. Das ist die Ideologie hinter der Agenda 2010 und diese Ideologie hat eine jahrhundertealte Tradition. Wenn für Spahn Hartz IV nicht Armut ist, dann kommt danach nur noch Hungertod und Erfrieren. Das ist absurd. Einerseits sollen Arbeitslose gefälligst arbeiten gehen, um etwas für die Gesellschaft zu leisten, andererseits wird genau diese Arbeit dann in der Pflichtdienstdebatte von den gleichen Leuten abgewertet, idem man sie für einen sozialen Pflichtdienst unterbrechen soll. Ja, wieso ist denn die ganz normale profane Erwerbsarbeit auf dem 1. Arbeitsmarkt nicht sozialer Dienst genug ? Die ganze Rhetorik in dieser Debatte ist völlig absurd.
Offenbarung 1,3 Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!
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Johncom
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Re: Plünderung des Sozialstaates

Beitrag von Johncom »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: So 4. Mai 2025, 10:33 Niemand flieht leichtfertig. Niemand, der sich sein Leben lang um gute berufliche Qualifikation bemühte, möchte sich mutwillig und langfrisitig auf einem sozialstaatlichen Existenzminimum ausruhen.
Ja so ist es. Die Migration kommt oft aus der Not, und die Massenmigration aus Kriegsgebieten. Bei und um die Ecke werden schon Container aufgestellt für Flüchtlinge, die noch erwartet werden.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: So 4. Mai 2025, 10:33
Johncom hat geschrieben: So 4. Mai 2025, 02:18 Aber gerade unfreiwillig Kriegsdienst leisten, wäre das nicht Verrat am Glauben?
Beides, freiwillig oder unfreiwillig, kann man als Verrat sehen. Aber man kann den Zwang auch erst mal über sich ergehen lassen in der Annahme, dass es einem gerade an Erkenntnis mangelt, was das alles soll und vielleicht doch noch Gutes oder Nützliches bewirken könnte. Auch die Freiwilligen treibt ja sicher kein Blutrausch an, sondern die Überzeugung, für eine gute Sache zu arbeiten. Mich wundert viel mehr, dass du auch hier den Ersatzdienst auf die gleiche Stufe stellst. Klar, eine Art zivilen Dienst kann man zwar jederzeit und überall im Leben machen und sollte dies auch möglichst anstreben. Ich finde die ganze Debatte, von wegen "mal ein Jahr im Leben der Gesellschaft dienen" völlig daneben. Der kapitalistische Arbeitsmarkt gehört vielleicht einfach mal sozialer gemacht, aber man will ja bewusst Wettbewerb und Konkurrenz und nimmt Armut und Elend in Kauf.
Die Armen sind bereit, härter zu arbeiten für weniger Geld. Wer gehungert hat, ist motivierter. Ja sicher, die Wirtschaft rechnet eiskalt. Dort sagt man ja "zurecht": alle denken so. Wenn wir ausscheren, gewinnen die anderen.
Jens Spahn sagte einst, Hartz IV sei die Antwortauf Armut. Nein, da irrte er sich oder er log bewusst. Hartz IV ist mutwillig Armut und diese Armut soll ein Anreiz zur Arbeitsaufnahme sein. Das ist die Ideologie hinter der Agenda 2010 und diese Ideologie hat eine jahrhundertealte Tradition. Wenn für Spahn Hartz IV nicht Armut ist, dann kommt danach nur noch Hungertod und Erfrieren.
Ich finde eine Mischung aus sozialistischem Ideal und kapitalistischem Egoismus wäre das Beste. Wer das untermehmerische Risiko mit Höchstleistung eingeht, der sollte auch grenzenlos reich werden können. Viele reichgewordene Industrielle sahen ihre Arbeiter wie Teil ihrer Familie und bauten ihnen Häuser, gründeten Sportvereine, investierten in Bildung. Dieser Geist ist nicht mehr erwünscht. Es soll alles globalisiert werden. Deutsche Konzerne sind nur dem Namen nach deutsch, die Anteile gehören jetzt den weltweiten Aktien-Fonds, und deren Kunden sind zB amerikanische, britische, arabische Milliardäre, die natürlich keinen Bezug haben zum sozialen Leben in Deutschland. Der Kanzler-Kaspar Merz als Beispiel kommt von BlackRock. Dort bekam er 10 mal mehr Gehalt als jetzt im Bundestag, und wer glaubt, der mache jetzt Politik für die Menschen, der träumt.

Aber klagen, jammern, kritisieren ist dumm. Jeder einzelne kann eigene Schlauheit einsetzen und dem neoliberalen Faschismus den Stecker ziehen. Sich verweigern, nicht gehorchen. Im Moment sehe ich dass man überall, wo man in Discountern einkauft, zu SB-Kassen geleitet wird. Das ist ein Vorstufe, wieder ein Sozial-Experiment, zum bargeldlosen bezahlen. Es würde dann weitergehen, der Kunde wird am Ende elektronisch abgerechnet, was auf den 1. Blick dann wie eine Erleichterung aussieht.Beim Betreten macht es Piep, beim Verlassen nochmal, die Rechnung wird automatisch abgebucht. Der Mensch (heute heißt er "Verbraucher") geht wie ein Schaf einkaufen und wird wie ein Schaf verrechnet. Alle Handelsbewegungen der kleinen Leute werden nach Plan der Globalisten zentral erfasst, aber auch wie wir denken, fühlen und glauben. Und mit diesen Daten sollen die Menschen dann gesteuert werden, was heute teilweise schon geschieht.
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Zippo
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Re: Plünderung des Sozialstaates

Beitrag von Zippo »

Wo das Bürgergeld landet:

https://youtu.be/8x2uSxNvUF8?si=IX171Y9wIpI5d7xA

Gruß Thomas
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Re: Plünderung des Sozialstaates

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Zippo hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 13:07 Wo das Bürgergeld landet:

https://youtu.be/8x2uSxNvUF8?si=IX171Y9wIpI5d7xA

Gruß Thomas
Die statistischen Angaben in diesem Video sind nicht einfach aus den Statistiken der Bundesagentur für Arbeit übernommen, sondern wurden daraus abgeleitet. Ich habe versucht das nachzuvollziehen und bin dabei auf sehr viele fragliche Zusammenhänge gestoßen, die hier im Video einfach hingeklatscht werden. Bevor hier nicht sauber dekodiert wird und exakte Quellenangaben gemacht werden, sind die Behauptungen völlig wertlos.
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Re: Plünderung des Sozialstaates

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Johncom hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 02:03 Ich finde eine Mischung aus sozialistischem Ideal und kapitalistischem Egoismus wäre das Beste. Wer das untermehmerische Risiko mit Höchstleistung eingeht, der sollte auch grenzenlos reich werden können. Viele reichgewordene Industrielle sahen ihre Arbeiter wie Teil ihrer Familie und bauten ihnen Häuser, gründeten Sportvereine, investierten in Bildung. Dieser Geist ist nicht mehr erwünscht. Es soll alles globalisiert werden. Deutsche Konzerne sind nur dem Namen nach deutsch, die Anteile gehören jetzt den weltweiten Aktien-Fonds, und deren Kunden sind zB amerikanische, britische, arabische Milliardäre, die natürlich keinen Bezug haben zum sozialen Leben in Deutschland. Der Kanzler-Kaspar Merz als Beispiel kommt von BlackRock. Dort bekam er 10 mal mehr Gehalt als jetzt im Bundestag, und wer glaubt, der mache jetzt Politik für die Menschen, der träumt.
Du sabotierst deinen guten Ansatz aber schon damit, indem du vom grenzenlosen Reichtum sprichst. Das Streben nach grenzenlosem Reichtum führt eben zu den ganzen Effekten, die wir spätestens seit den 80ern haben, was oft als neoliberale Wende beschrieben wird. Sie sind dem eigentlichen Liberalismus, der ja immer eine elitäre Bewegung war, schon inhärent. Demnach sehe ich das Neo- nicht als böse Markierung und Pervertierung eines eigentlich guten Liberalismus, sondern als Wiedererstehung von etwas, das mal für kurze Zeit überwunden war.
Johncom hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 02:03Aber klagen, jammern, kritisieren ist dumm. Jeder einzelne kann eigene Schlauheit einsetzen und dem neoliberalen Faschismus den Stecker ziehen. Sich verweigern, nicht gehorchen.
Das Denken in Individuen ist ja Teil der (neo)liberalen Agenda. Wir brauchen mehr Kollektivierung dagegen.

Johncom hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 02:03Im Moment sehe ich dass man überall, wo man in Discountern einkauft, zu SB-Kassen geleitet wird. Das ist ein Vorstufe, wieder ein Sozial-Experiment, zum bargeldlosen bezahlen.
Wahrscheinlich. Ich sehe aber ständig, dass die Teile nicht funktionieren und die Kassierer dadurch vom Kassieren abgehalten werden. Ich weiß nicht, ob die das selber nicht checken oder so unter Druck stehen. Was ihren Job angeht, tun sie sich damit aber selber keinen gefallen, wenn sie da mitspielen.
Johncom hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 02:03Es würde dann weitergehen, der Kunde wird am Ende elektronisch abgerechnet, was auf den 1. Blick dann wie eine Erleichterung aussieht.Beim Betreten macht es Piep, beim Verlassen nochmal, die Rechnung wird automatisch abgebucht. Der Mensch (heute heißt er "Verbraucher") geht wie ein Schaf einkaufen und wird wie ein Schaf verrechnet. Alle Handelsbewegungen der kleinen Leute werden nach Plan der Globalisten zentral erfasst, aber auch wie wir denken, fühlen und glauben. Und mit diesen Daten sollen die Menschen dann gesteuert werden, was heute teilweise schon geschieht.
Ich bin noch nicht ganz sicher, was ich von der fortschreitenden Automatisierung halten soll. Das muss nicht nur schlecht sein. Bei vielen Kritikern schwingt sicher mit, wenn auch oft unbewusst, dass dies irgendwas mit endzeitlichen Entwicklungen zu tun haben könnte. Davon bin ich weniger überzeugt. Diese sehe ich auf einer anderen Ebene.
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Johncom
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Re: Plünderung des Sozialstaates

Beitrag von Johncom »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Di 6. Mai 2025, 11:08 Du sabotierst deinen guten Ansatz aber schon damit, indem du vom grenzenlosen Reichtum sprichst. Das Streben nach grenzenlosem Reichtum führt eben zu den ganzen Effekten, die wir spätestens seit den 80ern haben, was oft als neoliberale Wende beschrieben wird. Sie sind dem eigentlichen Liberalismus, der ja immer eine elitäre Bewegung war, schon inhärent. Demnach sehe ich das Neo- nicht als böse Markierung und Pervertierung eines eigentlich guten Liberalismus, sondern als Wiedererstehung von etwas, das mal für kurze Zeit überwunden war.
Geld, Reichtum macht nicht glücklich, das weiß jede Religion und auch jeder Psychologe. Aber wie es die Geschichte zeigt: die Kreativen mit der Vision, ich werde reich und kann meine Ideen entfalten, die zog es immer in die kapitalistischen Staaten. Im Sozialismus entscheiden Partei-Funktionäre, wenig intelligente Sesselfurzer, wer sich einbringen darf. Im Kapitalismus gibt es Freiheit, zu gewinnen oder auch in der Gosse zu landen. Schon interessant, was China macht: die Unternehmer-Typen dürfen Milliarden verdienen, wer aber gegen Partei bzw Volksinteresse handelt, wird verhaftet, vorgeführt und verurteilt. Bei uns laufen sie noch frei rum ..
Das Denken in Individuen ist ja Teil der (neo)liberalen Agenda. Wir brauchen mehr Kollektivierung dagegen.
Wer sich aus eigener Entscheidung einem Kollektiv anschließt, gerne. Ich bin sehr zufrieden mit der Genossenschaft, in der ich als Mieter wohne. Kollektivierung sollte nie über Zwang laufen, man sollte frei entscheiden ob man einer kollektiven Verwaltung vertraut. Auch in Genossenschaften gab es Betrug, auch unter denen kann ein Wettbewerb zeigen, welche ist überschaubar ehrlich, welcher vertraue ich mein Geld an.
Ich sehe aber ständig, dass die Teile nicht funktionieren und die Kassierer dadurch vom Kassieren abgehalten werden. Ich weiß nicht, ob die das selber nicht checken oder so unter Druck stehen. Was ihren Job angeht, tun sie sich damit aber selber keinen gefallen, wenn sie da mitspielen.
Ganz sicher: sie stehen unter Druck. Gehirnwäsche: jeder Filliale wird erzählt, die anderen können es schon, wo ist euer Problem. Jeder einzelen Kassierer weiß, er wird digital bewertet. Also in wie vielen Sekunden er wie viel Umsatz kassiert hat, das weiß er nicht, aber seine Chefs. Ich hatte ein paar Gespräche, sie sagen immer, dass sie viel Kritik anhören müssen, aber sie müssen den Anordnungen folgen.
Ich bin noch nicht ganz sicher, was ich von der fortschreitenden Automatisierung halten soll. Das muss nicht nur schlecht sein. Bei vielen Kritikern schwingt sicher mit, wenn auch oft unbewusst, dass dies irgendwas mit endzeitlichen Entwicklungen zu tun haben könnte. Davon bin ich weniger überzeugt.
Nicht Endzeit, das ist Agenda: Jeder Schritt überwacht, alle durchgeimpft, alle kontrolliert.
Und alle kontrollierten Institutionen müssen mitmachen, auch Kirchen, Verbände, Gewerkschaften, die Medien so wie so .. und irgendwann ist jeder frei aus Glauben und Gewissen Entschiedene (Denken in Individuen) Staatsfeind. Sogar Terrorist.
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Re: Plünderung des Sozialstaates

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Johncom, Gedanken dieser Art gibt es auch bei Verfolgungswahn. Alle hätten sich verschworen um alle Menschen zu knechten und zu verderben.
Es mus kein Verfolgungswahn sein, es kann auch russische Propaganda sein, die Demokratien möglichst schlecht macht.

Trump und Putin sind deine positiven Leitfiguren ? Für mich überhaupt nicht, im Gegenteil. So haben wir im Prinzip ziemlich entgegengesetzte Standpunkte.
Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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Re: Plünderung des Sozialstaates

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Johncom hat geschrieben: Mi 7. Mai 2025, 01:39 Geld, Reichtum macht nicht glücklich, das weiß jede Religion und auch jeder Psychologe. Aber wie es die Geschichte zeigt: die Kreativen mit der Vision, ich werde reich und kann meine Ideen entfalten, die zog es immer in die kapitalistischen Staaten.
Dann treibt sie aber nicht die Kreativität und ihre Vision an, sondern ihre Gier. Kapitalisten geht es nicht darum, der Menschheit mit Ideen zu dienen, sondern Ideen zu verkaufen, um damit unendlich reich zu werden. Davon haben dann all die Menschen nichts, die sich die Teilhabe nicht leisten können. Und als Krönung braucht der Kapitalismus das Narrativ, dass es jeder schaffen können mit Fleiß und Ehrgeiz und wer es nicht schafft, der ist entweder dumm oder faul und landet mit Recht in der Gosse. Da geht es sogar in Deutschland noch etwas humaner zu, als in Amerika. Die mit der großen Kreativität waren überwiegend auch nicht Leute aus der Gosse, sondern Menschen, die schon privilegiert aufwuchsen und vielleicht sogar ein bereits erfolgreiches Unternehmen geeerbt haben, das eine dunkle Vergangenheit hat. Trump und Musk sind solche Bonzenerben. Auch Bill Gates, Mark Zuckerberg und Steve Jobs kommen nicht aus der Gosse.

Johncom hat geschrieben: Mi 7. Mai 2025, 01:39Im Sozialismus entscheiden Partei-Funktionäre, wenig intelligente Sesselfurzer, wer sich einbringen darf. Im Kapitalismus gibt es Freiheit, zu gewinnen oder auch in der Gosse zu landen. Schon interessant, was China macht: die Unternehmer-Typen dürfen Milliarden verdienen, wer aber gegen Partei bzw Volksinteresse handelt, wird verhaftet, vorgeführt und verurteilt. Bei uns laufen sie noch frei rum ..
Du kritisierst hier aber nicht den Sozialismus, sondern eine Diktatur. Was an Chinas Wirtschaft sozialistisch sein soll, müsstest du mal erklären. Wahrscheinlich fällt dir auch nichts anderes ein, als ein autoritäres Regime. Wenn du an Kapitalismus denkst, ist das wohl synonym für dich mit Gewerkschaften und Betriebsräten. Allerdings sind Gewerkschaften und Betriebsräte keine kapitalistischen Erfindungen, sondern Errungenschatfen sozialistischer Bewegungen gegen die Macht der kapitalistischen Unternehmen. Kapitalisten wollen Gewerkschaften und Betriebsräte verhindern, unterwandern, zurückdrängen und zerschlagen. In vielen Lädern ist ihnen das auch gelungen. Deutschland ist hier eher eine Ausnahme und damit gerade kein Beispiel für Kapitalismus in Reinform. Die Idee des Sozialismus ist von Grund auf demokratischer und internationaler Natur. "Die Proletarier haben kein Vaterland", so heißt es von Marx und Engels im Manifest der Kommunistischen Partei. Kapitalismus ist von Grund auf antidemokratisch und basiert auf Ausbeutung. Was Arbeitgeberpräsident Dulger mal wieder fordert, steht Beispielhaft für den Charakter des Typ Unternehmers, sonst wäre er ja nicht in dieser Position : https://www.stern.de/news/arbeitgeberpr ... 93534.html

Johncom hat geschrieben: Mi 7. Mai 2025, 01:39 Wer sich aus eigener Entscheidung einem Kollektiv anschließt, gerne.
Jeder wird nun mal irgendwo hineingeboren. Da kommst auch du nicht so ohne Weiteres raus, nur weil du das gern möchtest.

Johncom hat geschrieben: Mi 7. Mai 2025, 01:39Ich bin sehr zufrieden mit der Genossenschaft, in der ich als Mieter wohne.
Da es zu wenig davon gibt, haben die meisten Menschen eben nicht die Wahl. Es gibt vielleicht auch einfach zu wenig Bewusstsein für die Vorteile von Genossenschaften. Ich habe auch seit der frühen Kindheit in genossenschaftlichen Wohnungen gelebt und den Vorteil eigentlich erst erkannt, als ich davon wegegzogen bin. Für mich war das bis dahin einfach nur ein Vermieter. Dann lernte ich den Unterschied zu Privatvermietern am eigenen Leib kennen. Ich hätte schon früher drauf kommen können, da ich einige Leute kannte, die mit ihrem Privatvermieter Ärger hatten, der mir mit meinem Mieterdasein völlig fremd war. Momentan wohne ich in einer ganz anderen und sehr speziellen Wohnform, aber dazu vielleicht an anderer Stelle irgendwann mal mehr.
Johncom hat geschrieben: Mi 7. Mai 2025, 01:39 Kollektivierung sollte nie über Zwang laufen, man sollte frei entscheiden ob man einer kollektiven Verwaltung vertraut. Auch in Genossenschaften gab es Betrug, auch unter denen kann ein Wettbewerb zeigen, welche ist überschaubar ehrlich, welcher vertraue ich mein Geld an.
Das Problem ist doch, dass es Genossenschaften eher schwer gemacht wird, da es dabei nicht primär um Profitsteigerung geht. Die Immobilienlobby ist es, die immer anspruchsvolle Bauvorschriften will und in Gesetze verfassen lässt, um der weniger finanzstarken Konkurrenz das Wasser abzugraben. Es ist doch nicht die Masse der Mieter im deutschen Land der Mieter (statt Wohneigentümer), die solche Gesetze haben will und die die Politiker nur zum Wohle dieser Leute umsetzen.
Johncom hat geschrieben: Mi 7. Mai 2025, 01:39 Ganz sicher: sie stehen unter Druck. Gehirnwäsche: jeder Filliale wird erzählt, die anderen können es schon, wo ist euer Problem. Jeder einzelen Kassierer weiß, er wird digital bewertet. Also in wie vielen Sekunden er wie viel Umsatz kassiert hat, das weiß er nicht, aber seine Chefs. Ich hatte ein paar Gespräche, sie sagen immer, dass sie viel Kritik anhören müssen, aber sie müssen den Anordnungen folgen.
Das ist eben die Folge des Kapitalismus, den du eben noch beweihräuchert hast. Die Kunden wollen das nicht, aber der Geschäftseigentümer setzt es trotzdem durch. Das ist die Realität von Angebot und Nachfrage. Die Leute können sich schließlich nicht dazu entscheiden, gar nicht mehr einzukaufen.
Johncom hat geschrieben: Mi 7. Mai 2025, 01:39 Nicht Endzeit, das ist Agenda: Jeder Schritt überwacht, alle durchgeimpft, alle kontrolliert.
Und alle kontrollierten Institutionen müssen mitmachen, auch Kirchen, Verbände, Gewerkschaften, die Medien so wie so .. und irgendwann ist jeder frei aus Glauben und Gewissen Entschiedene (Denken in Individuen) Staatsfeind. Sogar Terrorist.
Ist das nun die Diktatur eines Sozialismus oder eines Kapitalismus ?
Offenbarung 1,3 Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!
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Re: Plünderung des Sozialstaates

Beitrag von Johncom »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mi 7. Mai 2025, 08:55 Das Problem ist doch, dass es Genossenschaften eher schwer gemacht wird, da es dabei nicht primär um Profitsteigerung geht. Die Immobilienlobby ist es, die immer anspruchsvolle Bauvorschriften will und in Gesetze verfassen lässt, um der weniger finanzstarken Konkurrenz das Wasser abzugraben. Es ist doch nicht die Masse der Mieter im deutschen Land der Mieter (statt Wohneigentümer), die solche Gesetze haben will und die die Politiker nur zum Wohle dieser Leute umsetzen.
Leider wahr, bauen ist extrem teuer und ist der Staat an hohen Kosten interessiert, denn umso mehr Steuern kann er einstreichen. Und mit jeder Rekord-Steuereinahme kann er sich noch höher verschulden. Diejenigen, die den Staat verschulden, also das Gelddrucken, sind die einzige Reichen weil sie immer reicher werden. Kein Staat will oder darf schuldenfrei werden, es wird nur vorgeschwindelt, als wolle man es. Der Grund ist, dass die Geldverleiher dann keine Einnahmen mehr hätten in den nächsten Jahrzehnten, Jahrhunderten. Und die wählen die Regierungen aus, nicht wir. Ob von links oder von rechts, jeder der das System angreift, wird entweder von der Presse klein gemacht (Ex-Präsident Wulff) oder erkrankt plötzlich oder verunfallt.

Übrigens ist Deutschland im Europa-Vergleich das Land mit dem geringsten privatem Hausbesitz. Ich selber mag kein Haus besitzen, es ist teuer, die Rechnungen extrem, und jetzt gehts erst recht los über die Klima-Religion. Ja, die Mieter wollen günstig wohnen, deshalb verspricht jede Partei, wir kümmern uns drum. Nur nicht mehr nach der Wahl. Scharfe Reden im Bundestag sicnd erwünscht, damit man glaubt, die Opposition würde es besser machen in 4 Jahren.

Die Immobilienlobby ist auch die Bankenlobby ist auch die Industrielobby, der Handel, die Konzerne, man kennt sich. Und die Gewerkschaftsmanager in den Chef-Etagen duzen sich mit den Bankmanagern, man kennt sich aus der Loge: halt du sie dumm, ich halt sie arm. Der Punkt ist doch, sie nennen sich die "verantwortliche" Klasse, die 5-6 stellig Verdiener. Ohne uns wäre Chaos, die kleinen Leute können sich selbst nicht organisieren, die sollen arbeiten und konsumieren, abends vom Fernsehen unterhalten (unten halten) lassen.

Und entsprechend wird das Bildungssystem gestaltet, vom Kindergarten bis zur Uni: Talente fördern, ja. Die sind nützlich, die werden wir gebrauchen. Ansonsten Jungs und Mädchen angleichen, alles sollen ja Nutzen bringen, auch für weibliche Seite. Welchen Beruf wünschest du? Mutter ist kein Beruf mehr. Wenn beide Eltern arbeiten, verdoppelt sich die Zahl der "nützlichen" Steuersklaven. Und der Staat bekommt schon die Kleinsten um sie zu indoktrinieren.

Olaf Scholz 2012: "Wir wollen die Lufthoheit über den Kinderbetten erobern". Das ist kein Witz, das ist Agenda. Und es ist die sozialistische Ideologie, finanziert von den reichsten Geldgebern, die auch die Zukunftsforschung bezahlen, die zunächst an die Elite-Unis geht, von da an die kleineren.
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Re: Plünderung des Sozialstaates

Beitrag von Johncom »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mi 7. Mai 2025, 08:55
Nicht Endzeit, das ist Agenda: Jeder Schritt überwacht, alle durchgeimpft, alle kontrolliert.
Und alle kontrollierten Institutionen müssen mitmachen, auch Kirchen, Verbände, Gewerkschaften, die Medien so wie so .. und irgendwann ist jeder frei aus Glauben und Gewissen Entschiedene (Denken in Individuen) Staatsfeind. Sogar Terrorist.
Ist das nun die Diktatur eines Sozialismus oder eines Kapitalismus ?
Es ist die Diktatur des Geldes. Heutige Mega-Kapitalisten, Adelshäuser, Bilderberger fördern (kaufen) die westliche Linke für ihre Agenda der sozialistischen "jeder ist gleich" Armut und wollen uns als bargeldlose Verbraucher vollüberwacht unterm Deckel halten. Vergnügen, Spaß, sexuelles Ausleben, damit die geistigen Fähigkeiten durch Überbeschäftigung der unteren sinnlichen Instinkte sich nicht mehr entfalten brauchen. Wir sehen es ja in den Groß-Kirchen, plötzlich wird lustvolles Ausleben abgesegnet, und nicht etwa: Was ist Sünde und wie kommen wir zum Heil.

Die kommunistische Revolution in Russland war die 1. überhaupt. Wer hat sie finanziert? Die UdSSR war bis zu ihrem Ende hoch verschuldet. Nicht nur die Rüstung gegen den deutschen Überfall wurde durch westliche Kredite ermöglicht und erst vor wenigen Jahren zu Ende beglichen.
Du kritisierst hier aber nicht den Sozialismus, sondern eine Diktatur. Was an Chinas Wirtschaft sozialistisch sein soll, müsstest du mal erklären. Wahrscheinlich fällt dir auch nichts anderes ein, als ein autoritäres Regime.
Frage die Chinesen. Ein Land, in dem vor Jahrzehnten noch Menschen verhungerten, baut heute Eisenbahnen, die sich kein Europäer vorstellen kann. Dein PC, dein Handy enthält Bauteile, die hier keiner mehr zusammen lötet. Chinas Mittelschicht wächst rasant, auch die Einkommen und immer mehr Chinesen kommen als Touristen zu uns um zu sehen wie es früher war. Was uns hier (danke an die Medien) als "demokratisch oder autoritär" verkauft wird, darüber lächelt man in der Wirtschaftswelt. Die Menschen in China wie auch hier wollen einen guten Lebensstandart, relative Sicherheit, aber ganz besonders: verstanden werden. Die Führung, das Regime, muss dem Volk ständig seine Fortschritte sichtbar und fühlbar machen, hier wir dort. Dort gelingt es scheinbar. Ähnlich wie in Russland und überall. Das Volk erwartet, unser Regime dient uns.

Und hier hat man immer mehr Zweifel: wir haben doch demokratisch gewählt, dann sagt der vorläufige Gewinner, tja Pech gehabt. Was ich versprochen habe, war nie so gemeint.
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