Re: Die Texte der Bibel sind nicht mehr das Wort Gottes?
Verfasst: Do 17. Okt 2019, 01:20
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Di 15. Okt 2019, 16:15Nachdem ich im blauen Forum einige Kostproben "historisch- kritischer" Bibelbetrachtung genießen durfte und mich deswegen mehr mit dieser Thematik beschäftigte, bin ich nun doch ziemlich entsetzt, auf welch perfide Weise die Integrität der Bibel in Frage gestellt und Inhalte umgedeutet werden. Bibelkritik; mit einem hochintellektuellen Anstrich versehen.
Damit, dass die HKM in der Version von Atheisten und leider zunehmend auch "modernen" Theologen sich als einzige wissenschaftliche Exegese versteht (was nur dann stimmt, wenn man Wissenschaft vorher so umdefiniert) UND Wissenschafts-Gläubigkeit heute als einzige Religion von einem aufgeklärten Menschen ernst genommen werden darf. - Konkret auf Dein Beispiel:Oleander hat geschrieben: ↑Di 15. Okt 2019, 16:15 Was ist jetzt wieder so schwer? Wenn ich dir sage, daß ich heute Abend "......." werde, dann kannst du meine Aussage bezweifeln oder meiner Aussage glauben schenken(darauf vertrauen, dass es sich so verhalten wird.
Aber wissen kannst du es halt nicht ob ich "...." werde.
Was hat das jetzt mit HKM und Wunder zu tun?
"Wenn Du sagst, dass Du heute abend ' ... ' machst, dann ist MEINE 'wissenschaftliche' Expertise, dass dies gar nicht geht, die einzig aufgeklärt richtige". - Großzügig werde ich dann hinzufügen, dass Du aber trotzdem erzählen oder glauben darfst, was Du willst (auch dass Spaghetti-Monster gerne Schach mit Außer-Irdischen spielen), da ich ja 'tolerant' bin.
Der religiös Gläubige wird also unter Missbrauch der Worte "aufgeklärt" und "vernünftig" als Depp dargestellt, dem man großzügig übers Haar streicht, wenn er wie ein Kleinkind seine Puppe füttert ("Wir können nachweisen, dass Puppen kein ausgebildetes Verdauungssystem haben, also ist nachgewiesen, dass Puppen-Füttern Schwachsinn ist").
Andreas könnte jetzt einwenden, dass HKM so nicht gemeint ist - falls er es tut: Recht hat er. ---- Aber auf Wirkungs-Ebene läuft es halt eher so, wie ich es beschreibe.
Bezogen auf den Thread-Titel:
Bei dieser heute vorwiegend ausgeübten Leseweise werden die Texte der Bibel nicht mehr als spirituelle Aussagen/Wort Gottes gelesen - noch mehr: Es wird sogar ausgeschlossen, weil man das, was in der Welt geschieht, als ausnahmslos "innerbetrieblich" versteht. - Einfaches Beispiel:
Wenn Jesus sagt "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben" und man liest es "innerbetrieblich" (also ohne Einbezug einer göttlichen Macht), könnte ein solcher Satz von Oleander oder Hiob sein. - Wie reagieren wir hier, wenn Oleander ernsthaft hier im Forum sagt "Ich, Oleander, bin der Weg und die Wahrheit und das Leben"? - Wohlwollende würden Dir Hilfe anbieten oder Dir mindestens raten, Deinen Arzt zu wechseln. --- Wenn das dagegen Jesus als Selbstoffenbarung Gottes sagt, ist es was ganz anderes - dann ist es wahr. ---- Und jetzt komme ich und "weise nach", dass Jesus einen Sprung in der Schüssel hatte, weil er ja nur eine Oleander oder ein Hiob war - wissenschaftlich und somit wahr.
Dieses Beispiel zeigt in etwa, warum Ratzinger mit Blick auf diese Art von HKM von "Antichrist" gesprochen hat.