Magdalena61 hat geschrieben: ↑Di 24. Dez 2019, 19:20
Mal. 3, 23-24 (LUT): Siehe, ich will euch senden den Propheten Elia, ehe der große und schreckliche Tag des HERRN kommt. Der soll das Herz der Väter bekehren zu den Kindern und das Herz der Kinder zu ihren Vätern, auf dass ich nicht komme und das Erdreich mit dem Bann schlage.
Man könnte jetzt zwar so tun als ob, nämlich, als ob man wüßte, was gemeint ist. Und irgendetwas, das einigermaßen biblisch klingt und nicht vollkommen verkehrt ist, würde einem vielleicht sogar einfallen.
Man könnte auch spekulieren.
Wenn jemand mich nach der Bedeutung dieser Verse für unsere Zeit fragt, muß ich passen.
Wer ist "Elia"? Wer ist der Prophet, oder wer wird er sein, der es schafft die Generationen miteinander zu versöhnen? Wird Gott nochmals einen Propheten aus Fleisch und Blut schicken?
Und wie soll die Versöhnung der Väter mit den Kindern geschehen? Sind tatsächlich Eltern und ihre Kinder gemeint?
Oder bezieht sich die Ansage auf das Gesetz der "Väter" (Vorfahren), auf bestimmte Werte und ethisch- moralische Prinzipien, die von den "Kindern" nicht mehr oder nicht mehr so gelebt werden, wie es sein müsste?
Der letzte Teil von Vers 24 brachte mich auf diesen Gedanken. "...
damit ich nicht das ganze Volk vernichten muss, wenn ich komme." (GNB)
Noch eine Frage: Meint Maleachi explizit das Volk Israel oder sind auch Christen; eventuell die Angehörigen
aller abrahamitischen Religionen angesprochen?
An alle Freaks, die der Meinung sind, die Prophetie sei zuerst in der Person des Täufers und dann in Jesus Christus bereits erfüllt worden: Nein, das ist sie nicht.
(
Bitte in diesem Thread keine Diskussion über Reinkarnation)
Orthodoxe Juden leben zwar sehr diszipliniert, aber die Mehrheit des Volkes Israel, das ja nicht nur im Staat Israel wohnt... o wei. Ein moderner Staat halt. Mehr Welt als spirituell eins mit JHWH, fürchte ich. Der Grad der Heiligkeit dürfte vergleichbar sein mit Namens- oder Tauscheinchristen.
Und was Eltern und Kinder betrifft, so dominiert in der westlichen Welt "Generationenkonflikt".
LG
Der Elia ist, wie Travis schon richtig zitiert hat in einer ersten Erfüllung der Täufer Johannes. Mt 11,4 Johannes der Täufer ist im Geist des Elia vor dem Herrn hergegangen, um die Herzen des Volkes Israel zu dem HERRN zu bekehren, sagt der Engel Gabriel zu Zacharias, als er sein Priesteramt im Tempel versah. Lk 1,17
Wer wollte da zweifeln, daß Johannes der Täufer nicht eine Erfüllung von Mal 3,23 ElbÜ ist ? Es gibt auch eine andere Verszählung.
Aber desegen ist nicht auszuschließen, daß Gottes Wort auch noch eine weitere Erfüllung haben kann. Zu jeder Zeit soll das Wort Gottes den Menschen etwas zu sagen haben. Bei den Propheten gab es bereits eine Naherfüllung, die sich an dem Volk Israel und den umgebenden Völkern bereits erfüllt hat.
Dann gab es eine Erfüllung zu Jesu Zeiten. Da hat Johannes der Täufer eindeutig das Volk Israel auf seine Sündhaftigkeit hingewiesen und sie ermahnt sich zu dem HERRN ihrem Gott zu bekennen. 1 Kö 18
Johannes der Täufer hat am Jordan getauft und manche Kinder sind vielleicht aus den Städten zu ihm gelaufen und haben den Vätern erzählt, und dann sind die Väter hingelaufen und haben sich selbst überzeugt. Die Gottestreuen haben sich taufen lassen, die Gottlosen haben vielleicht gespottet. "Kann man etwa mit Wasser die Sünden abwaschen ?" Jetzt habe ich einmal die Phantasie spielen lassen.
Aber,der Täufer Johannes hat ja auch immer nur betont, daß es um den geht, der nach ihm kommt. Apg 13,25
Also hat es im Volk Israel wahrscheinlich ein Gespräch in den Familien gegeben und gut war es, wenn man sich über die Bedeutung von Johannes dem Täufer einig wurde.
Vielleicht gab es auch Streit in den Familien, aber durch die Taufe des Johannes fand Versöhnung statt. Das könnte eine Forderung des Johannes gewesen sein, als sie ihm im Jordan darüber Buße getan haben.
Was mich am Text von Mal 3 stutzig macht, ist die Beschreibung, die im AT oft "der Tag des HERRN" genannt,wird und es klingt, wie ein Tag des Gerichts über Israel.
Dieses Gericht hat der Herr Jesus ja von seinen Nachfolgern abhalten wollen und die ihm geglaubt haben, haben durch den Glauben an das Gericht, das der Herr Jesus für uns sündige Menschen getragen hat, ihr Leben gerettet. Der Weg will ja noch zuende gegangen werden, aber das Versprechen Jesu gilt auch heute noch: Joh 5,24
Die Kreuzigung Jesu könnte also schon als der "Tag des HERRN" interpretiert werden. Hier hat Gott selbst das Gericht der von Satan zu Fall gebrachten Menschheit getragen.
Ein irdisches Gericht über Jerusalem und das Volk Israel gab es auch schon durch die Römer während der jüdischen Kriege. Um 70 n. Chr. wurde der Tempel zerstört, zu dem der Engel des Bundes kommen sollte.Mal 3,1
Frage: Ist der Herr Jesus der Engel des Bundes oder hat Israel auf den Engel gewartet, der damals den Bund mit Israel geschlossen hat ? Apg 7; Ri 2,1 Vielleicht ist sogar beides der Fall, je nachdem, welcher Geist aus dem Herrn Jesus gesprochen hat.
Aber der Herr sprach in Mt 24 und die Offenbarung spricht ebenso von einer Trübsal, die noch größer sein wird, als es die jüdischen Kriege gewesen sind.
Das muß in der Zeit sein, wenn der Herr Jesus Christus zeichenhaft wieder am Himmel erscheint.
Wird man dann Mal 3 ganz anders lesen ? Mt 24,30; Off 1,7; Sach 12,10
Der Vers in Sach 12 hat übrigens auch eine offensichtliche Doppelbedeutung und -erfüllung.
Aber welcher Elia wird dann vor dem Herrn hergehen, um ihn anzukündigen ?
Gruß Thomas