Re: Deutschland- wohin?
Verfasst: Mo 6. Jan 2020, 04:15
Einige demonstrieren hier schön anschaulich, was Bedürftige erwartet, wenn sie es wagen, Defizite zu formulieren und um Hilfe zu bitten.
- "Das kann nicht sein! Du irrst. Wenn du Mangel hast, dann machst du etwas falsch."
-"Deine Ansprüche sind zu hoch. Es liegt also an dir!"
... und warum Hilfebedürftige dann irgendwann, wenn sie oft genug gegen die Wand gerannt sind, nicht mehr um Hilfe bitten. Auch nicht bei Behörden. Hartz IV ist kein Zuckerschlecken für Menschen, die es wirklich brauchen.
Die anderen, die Faulenzer und Arbeitsverweigerer, die tun sich leichter damit, den Staat abzukassieren und Geld auszugeben, das sie nicht verdient haben. Mir kommt auch die Empörung hoch, wenn ich sehe, dass der Rentnerin mit über 70 die Herzmedikamente nicht bezahlt bzw. die Zuzahlungen nicht erlassen werden und sie, weil sie von 3,50 Euro am Tag nicht leben kann, noch putzen geht für 80 Euro im Monat, wovon ihr das Amt 50 Euro abzieht. Und wenn ich dann gleichzeitig sehe, ein junges Pärchen, Anfang bis Mitte zwanzig, lebt lustig von Hartz IV und geht vor laufenden Kameras mit zwei großen Hunden an der Leine zur Tafel spazieren.
Die Gewährung von Hilfeleistungen sollten vielleicht doch noch besser geregelt werden. Junge Leute, die vor der Fernsehkamera (!) selbstbewußt sagen: "Für 8,50 Euro die Stunde gehe ich nicht zum Arbeiten!" kann man durchaus sanktionieren und in den Allerwertesten treten; eventuell die Zahlung von Geldern mit Arbeitsleistungen für den Staat verknüpfen, aufdass sie klug werden.
Aber Rentner haben meist keine Alternative. Rein von der Gesundheit und von den Kräften her kann man sie nicht gleichstellen mit den jungen Abzockern und zugewanderten Mehrfachidentitäten im besten Mannesalter.
Wißt ihr, ich glaube, der reiche Mann aus Lk. 6 war ein Realitätsverweigerer. Er ließ die Lebenswirklichkeit des Lazarus nicht an sich heran, sie interessierte ihn nicht. Der Bettler durfte sich vor seiner Tür aufhalten und vom Abfall aus dem wohlhabenden Haus leben. Das musste genügen.
Nun, der reiche Mann war nicht für die Existenz und auch nicht für das Wohlergehen des Lazarus verantwortlich, das ist schon richtig. Und dass er den Armen nicht fortjagen ließ, war auch ein guter Zug an ihm. Aber warum--- warum in aller Welt, kam er nach seinem Tod in den Hades?
Ich muss die Probleme meiner Mitmenschen doch gar nicht lösen, wenn ich es nicht kann. Manchmal ist es schon viel, sie einfach nur auszuhalten; wahrzunehmen. Eine ablehnende Haltung, die den Betroffenen zum Bettler macht und ihn, wenn er seine Lage thematisiert, in die Defensive zwingt, ist unfair und verletzend.
LG
- "Das kann nicht sein! Du irrst. Wenn du Mangel hast, dann machst du etwas falsch."
-"Deine Ansprüche sind zu hoch. Es liegt also an dir!"
... und warum Hilfebedürftige dann irgendwann, wenn sie oft genug gegen die Wand gerannt sind, nicht mehr um Hilfe bitten. Auch nicht bei Behörden. Hartz IV ist kein Zuckerschlecken für Menschen, die es wirklich brauchen.
Die anderen, die Faulenzer und Arbeitsverweigerer, die tun sich leichter damit, den Staat abzukassieren und Geld auszugeben, das sie nicht verdient haben. Mir kommt auch die Empörung hoch, wenn ich sehe, dass der Rentnerin mit über 70 die Herzmedikamente nicht bezahlt bzw. die Zuzahlungen nicht erlassen werden und sie, weil sie von 3,50 Euro am Tag nicht leben kann, noch putzen geht für 80 Euro im Monat, wovon ihr das Amt 50 Euro abzieht. Und wenn ich dann gleichzeitig sehe, ein junges Pärchen, Anfang bis Mitte zwanzig, lebt lustig von Hartz IV und geht vor laufenden Kameras mit zwei großen Hunden an der Leine zur Tafel spazieren.
Die Gewährung von Hilfeleistungen sollten vielleicht doch noch besser geregelt werden. Junge Leute, die vor der Fernsehkamera (!) selbstbewußt sagen: "Für 8,50 Euro die Stunde gehe ich nicht zum Arbeiten!" kann man durchaus sanktionieren und in den Allerwertesten treten; eventuell die Zahlung von Geldern mit Arbeitsleistungen für den Staat verknüpfen, aufdass sie klug werden.
Aber Rentner haben meist keine Alternative. Rein von der Gesundheit und von den Kräften her kann man sie nicht gleichstellen mit den jungen Abzockern und zugewanderten Mehrfachidentitäten im besten Mannesalter.
Wißt ihr, ich glaube, der reiche Mann aus Lk. 6 war ein Realitätsverweigerer. Er ließ die Lebenswirklichkeit des Lazarus nicht an sich heran, sie interessierte ihn nicht. Der Bettler durfte sich vor seiner Tür aufhalten und vom Abfall aus dem wohlhabenden Haus leben. Das musste genügen.
Nun, der reiche Mann war nicht für die Existenz und auch nicht für das Wohlergehen des Lazarus verantwortlich, das ist schon richtig. Und dass er den Armen nicht fortjagen ließ, war auch ein guter Zug an ihm. Aber warum--- warum in aller Welt, kam er nach seinem Tod in den Hades?
Ich muss die Probleme meiner Mitmenschen doch gar nicht lösen, wenn ich es nicht kann. Manchmal ist es schon viel, sie einfach nur auszuhalten; wahrzunehmen. Eine ablehnende Haltung, die den Betroffenen zum Bettler macht und ihn, wenn er seine Lage thematisiert, in die Defensive zwingt, ist unfair und verletzend.
LG