Detlef hat geschrieben: ↑Di 13. Apr 2021, 18:26
Hat ein Programm einen eigenen Willen zur Veränderung? - Nachkommen unterscheiden sich immer geringfügig von ihren Eltern, somit bleibt aus genetischer Sicht nichts wie es ist. Evolution lässt sich mit "Programm" nicht erklären.
Das sehe ich jetzt anders als Du.
Das Programm lautet: Mische die Gene von Mann und Frau. Zucht bedeutet, selektive Vermehrung. Man kreuzt so lange, bis das gewünschte Ergebnis dabei heraus kommt. Das ist ein natürlicher Weg, zu bekommen, was man will. Im Einklang damit, wie das System entworfen ist. Das System bleibt unangetastet.
Gentechnik hingegen greift in das System ein, um ganz gezielt Eigenschaften zu erhalten.
Wie kann man das vergleichen? Das eine respektiert das bestehende System, da andere modifiziert es.
Und was dagegen einzuwenden sein könnte? Ich denke: Vielleicht nichts, wenn der Gentechniker weiß, was er tut und man dann auch entsprechend damit umgeht? Vielleicht. Ich kann aber nicht sehen, dass das der Fall ist. Man ist unendlich weit davon entfernt, den menschlichen Körper und das Erbgut zu beherrschen. Einige Zeit dachte man, der meiste Teil des Erbguts hätte keine Funktion, keinen Sinn. Nur weil man nichts damit anfangen konnte. Da geht es um die innere Haltung. Wenn Menschen, die so denken, dass sie etwas, das sie nicht verstehen, einfach als nutzlos, sinnlos abtun, Eingriffe in den Bauplan von Lebewesen eingreifen, halte ich das für sehr bedenklich.
Und wenn man das im religiösen Licht sieht, Gott hat den Menschen erschaffen, er kennt und beherrscht das System Mensch. Wenn Du eine komplexe Maschine entwickelst, die einem bestimmten Zweck dienen soll, und dann siehst, wie Leute, die überhaupt keine Ahnung haben und nicht wissen, was sie da tun, an Deiner Maschine herum machen, weil sie ihnen nicht passt, wie würdest Du das denn finden?
Und noch einen Schritt weiter: Wenn Gott alle Lebewesen erschaffen hat, wird er sich dabei sicher auch etwas gedacht haben. Er wird das alles nicht "rein zufällig" erschaffen haben und dabei auch die Wechselwirkungen zwischen den Lebewesen im Sinn gehabt haben. Alles hängt zusammen und beeinflusst sich gegenseitig, hängt voneinander ab. So wie eine gewaltige Maschinerie mit zahllosen Rädchen und Bauteilen aller Art. Nimmt man etwas heraus oder modifiziert es, hat das Auswirkungen auf das ganze System, das nicht so gedacht war, dass andere etwas daran ändern. Die Maschine soll benutzt werden im Sinne der Entwicklers und so wie von ihm erschaffen. Aber nicht das Gehäuse demontieren und dann rumschrauben etc. etc... So war es nicht gedacht. Eine Kleinigkeit kann zu schwerwiegenden Fehlfunktionen führen. Die vielleicht erstmal nicht sichtbar sind für die winzigen Menschlein, deren Lebensspanne, Verständnis, Wissen, Erkenntnisfähigkeit, Wahrnehmungsfähigkeit lächerlich gering ist gegen die Lebensspanne des Erbauers.
Detlef hat geschrieben: ↑Di 13. Apr 2021, 18:26
Entscheidend ist m.E. nicht das "wie" der Veränderung, sondern der verantwortungsvolle Umgang damit.
Auch das sehe ich anders. Das "wie" ist m.E. sehr wichtig und letztlich entscheidend. Wie man die Tiere dann hält, behandelt und benutzt ist eine ganz andere Sache, ein anderes Thema. Mit Gentechnik hat das nichts zu tun.
Scheinbar bist Du der Ansicht, dass die Wissenschaftler da wissen, was sie tun, ist das richtig? Angesichts der enormen Komplexität des menschlichen Körpers (allen biologischen Lebens) und der Hilflosigkeit des Menschen, ihn zu beherrschen, wundert es mich, wenn man sowas glaubt.
Was sagst Du denn zu den religiösen Aspekten? Glaubst Du nicht, dass Gott den Menschen erschaffen hat? Dass er alle Lebewesen erschaffen hat und sich etwas dabei gedacht hat? Glaubst Du, er findet das gut, wenn man in diese Schöpfungen eingreift?