Hiob hat geschrieben: ↑Di 4. Mai 2021, 14:48
PeB hat geschrieben: ↑Di 4. Mai 2021, 10:37
Insofern impliziert der Satz "Am Anfang war das Wort" doch ganz eindeutig die Gleichsetzung des Wortes mit Gott selbst.
Aber damit ist doch nicht "Wort" im Sinne von " 'Haus' ist ein Wort" gemeint, sondern eine Übertragung der Normalo-Bedeutung von "Wort" in eine speziell geistliche Bedeutung. - Was mich juckt: Ich habe manchmal den Eindruck, dass mancher den Satz "Am Anfang war das Wort" versteht als "Am Anfang war das phonetisch Gesagte bzw. das Niedergeschriebene". - Denkst Du das auch manchmal?
Selbstverständlich!
Denn selbst, wenn 'Wort' hier im Sinne einer Chiffre gebraucht ist, sollte die Chiffre 'Wort' doch etwas ausdrücken, was dem allgemeinen Verständnis von 'Wort' auch entspricht.
Oder übertrieben ausgedrückt: die Chiffre 'Wort' hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht die Bedeutung 'Brezel'.
Auf deine Frage also, ob Gott die Welt mittels seiner 'Bass-Stimme' ins Leben gerufen hat, will ich mal Folgendes formulieren: wenn wir an anderen Stellen in der Bibel von der Stimme Gottes lesen, wird diese zumindest 'bombastisch' oder auffällig beschrieben. Wie Posaunen...
Demnach würde ich es so ausdrücken: das Wort Gottes innerhalb unserer materiellen Welt stellt sich uns hier als geschriebenes oder gesprochenes Wort dar. Wie es sich für Gott oder bei Gott ausdrückt, lässt sich nicht sagen, da wir die vollständige Natur Gottes nicht kennen können.
Insogern 'dürfen' wir 'das Wort' auch alltagssprachlich als 'Wort' auffassen, wenngleich wir einräumen sollten, dass wir die Natur des 'Wortes' ebensowenig erfassen können wie die Natur Gottes.
Darüber hinaus sollten wir auch nicht überinterpretieren, denn letztlich ist jeder einzelne von uns doch sein eigener Interpretations-Kosmos, weil wir gar nicht anders können, als alles durch die eigene Ego-Brille zu betrachten.
Darauf gebe ich dir mein 'Wort' - du wirst aber feststellen, dass du deswegen mein Wort nicht besitzt.
