Re: Leben um Leben
Verfasst: Mi 23. Jun 2021, 18:26
menschen lassen sich besser verstehen
Selbstjustiz muss nicht zwingend falsch sein. Verwechsle das nicht mit Lynchjustiz, bei der man gar keine Gerechtigkeit sucht, sondern den Täter schlicht nur beseitigen will. Solchen Prozessen fehlt das faire Untersuchungsverfahren, das selbst einem Mörder zusteht.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mi 23. Jun 2021, 18:13 Die Worte an Noah lassen Raum für Selbstjustiz.
Du hast ein negatives Bild von der Blutrache. Sie wird in Gottes Augen nicht negativ gesehen, sondern es besteht darauf der legitime Rechtsanspruch. So soll ein überführter Mörder dem Blutächer übergeben werden, dass er ihn tötet. Die Blutrache bildet einen festen Bestandteil des Bundesgesetzes.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mi 23. Jun 2021, 18:13 Mit der Selbstjustiz (dem Bluträcher) wurde aber auch weiterhin im Bund am Sinai gerechnet, dass mit einer neuen Rechtsordnung nun das alte Denken zwar verboten wurde, damit aber noch nicht de facto aus der Welt geschafft war.
Ich habe glücklicherweise keine Erfahrung darin und bin auch froh darüber. Aber gesetzt den Fall jemand ermordert einen meiner Blutsverwandten, dann wüsste ich nicht, wie ich das verarbeite.5. Mose 19:12 hat geschrieben: So sollen die Ältesten seiner Stadt hinsenden und ihn von dort holen lassen und ihn in die Hand des Bluträchers ausliefern, dass er sterbe.
2. Mose 21,14 hat geschrieben: Und wenn jemand gegen seinen Nächsten vermessen handelt, dass er ihn umbringt mit Hinterlist – von meinem Altar sollst du ihn wegnehmen, dass er sterbe.
Interessant wie unterschiedlich man denkt. Während Mose weissagt, dass man so das Wohlergehen Gottes erhält, so hält man das heute für barbarisch. Man erklärt damit aber Gott zum Barbaren. Was man übersieht ist, dass Blutschuld anders nicht aus der Welt geschafft wird und das erhält dann auch nicht den Segen des Wohlergehens.5. Mose 19:13 hat geschrieben: Dein Auge soll ihn nicht verschonen; und du sollst das unschuldige Blut aus Israel wegschaffen, und es wird dir wohl ergehen.
Daran ist nicht das Talionsprinzip Schuld, sondern wie du richtig sagst der Mensch. Die Talion bleibt dabei gerecht, weil sie "Leben um Leben" regelt, damit es nicht wegen der Bosheit des Menschen ausartet in "Leben um 100 Leben" oder "Verletzung um Leben" --> siehe den Fall Lamech, der unbeherrscht und ungerecht war (1 Mose 4:23-24).ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mi 23. Jun 2021, 18:13 Das Talionsprinzip hat sich für die Wirklichkeit als untauglich erwiesen. Das ist nicht eine Schwäche in der Gerechtigkeit Gottes, sondern menschliche Schwäche. Das wollte Gott uns auch immer damit zeigen.
Lieber Michael,Michael hat geschrieben: ↑Mi 23. Jun 2021, 15:00Ich bespreche das aber vorerst auf dieser Grundlage, wie Gott mit dem Volk Israel einen Bund geschlossen hatte. Dabei ist Gott weiterhin auch der Gott der Heiden. Er misst das Leben nicht mit unterschiedlichem Maßstab. Es wurde ebenso schon erklärt, dass das bereits seit Noah gilt, das ist also nicht nur für den Sinai-Bund von Relevanz, sondern eine Norm für alle Menschen!
Oder wurde das immer noch nicht erfasst?
Man muss dir hierin völlig zustimmen!Michael hat geschrieben: ↑Do 24. Jun 2021, 07:29 Die Gerchtigkeit Gottes zu erlernen sollte ein Herzensanliegen jedes Christen werden. Es schult den Charakter und bringt dessen Früchte hervor. Ich möchte nicht, dass man das missversteht, dass wir nun gesetzliche Talions-Richter werden, sondern wir sollen lernen denselben Maßstab für Gerechtigkeit in uns zu tragen wie Gott. Jesus lernte das.
Das ist zwar falsch zitiert, aber ich denke zu wissen was du meinst. Es geht dir um Gnade vor Recht (nicht Gerechtigkeit). Gerecht urteilt Gott immer, sei es aus Gnade oder sei es nach dem Gesetz (seinem ewigen Recht). Aber darum geht es mir gar nicht. D.h. du erfasst mein Anliegen immer nicht nicht.
Man unterliegt einem Irrtum, dass er sagte: "Schafft die Steinigung ab." Im Gegenteil bestätigt er, dass sie erfolgen möge, aber er stellte die Bedingung ohne Sünde zu sein. Es zeigte Wirkung, indem man davon abließ. Danach sagte er, er verurteile sie auch nicht.Johannes 8:7 hat geschrieben: Als sie aber fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie.
Tja, da kann man wohl nix machen.
Die Formulierung legt sich selbst aus: Leben um Leben.
Gar nicht, denn die Gesetze galten für den alten Bund und sind im neuen Bund obsolet.
Galater 5,1-6 hat geschrieben: Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen! Siehe, ich, Paulus, sage euch: Wenn ihr euch beschneiden lasst, so wird euch Christus nichts nützen. Ich bezeuge abermals einem jeden, der sich beschneiden lässt, dass er das ganze Gesetz zu tun schuldig ist. Ihr habt Christus verloren, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt, aus der Gnade seid ihr herausgefallen. Denn wir warten im Geist durch den Glauben auf die Gerechtigkeit, auf die wir hoffen. Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist.
Du erliegst auch dem Irrum, ich könne dir nicht folgen. Und ob ich das kann, samt den theologischen Lehr-Irrtümern, die du damit hereinträgst, die ich aber genau deswegen hier nicht diskutieren will, weil sie gar nicht in Zusammenhang mit der Talion stehen. Warum willst du das nicht begreifen? Welcher Zwang treibt dich an, mich von meinem Thema abbringen zu wollen?
Schon wieder ein Irrtum meinerseits? Ja, so wirds wohl sein...
RUMMMMMMSSS! Da war er wieder.
RUMMMMSS!
RUMMMSSS!!!
Will ich gar nicht.
"Lieber PeB" wäre mir lieber. "Werter" klingt so nach Reinhold.
Das glaube ich nicht. Ich versuche - nach meinem Empfinden - einen Kontext herzustellen.
Auch für mich. Allerdings im Zusammenhang mit unserem Glauben - dem christlichen - und nicht abgekoppelt davon.
RUMMMSSS!!!
Zustimmung.Michael hat geschrieben: ↑Di 18. Mai 2021, 09:22 Hier geht es um eine streng juristische Betrachtung, die darauf Bezug nehmen wird, aber insgesamt darum, die Talion besser zu verstehen lernen, und zwar als das, wie ich es sehe als Wort Gottes übermittelt durch Mose.Gottes Wort, die Talion hat geschrieben: 2. Mose 21:23: Wenn aber ein Schaden entsteht, so sollst du geben: Leben um Leben, ... !
3. Mose 24:18: Wer aber ein Vieh erschlägt, der soll es erstatten; Leben um Leben !
5. Mose 19:21: Du sollst ihn nicht verschonen: Leben um Leben, ... !
Hier unterliegst du einer Fehleinschätzung.