Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?
Verfasst: Mi 12. Jan 2022, 00:25
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Nachdem man sein Grab leer vorgefunden hatte, erteilen Engel auch eine entsprechende Anweisung:Mt 26,32 hat geschrieben: Nach meiner Auferweckung aber werde ich euch vorausgehen nach Galiläa.
Danach begaben sie sich auch dorhin:Mt 28,7 hat geschrieben:Und geht eilends hin und sagt seinen Jüngern, dass er von den Toten auferstanden ist; und siehe, er geht euch voraus nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt.
Wo fand nun die Begegnung mit den Elfen statt? Hier stimmen die Zeugnisse aus Mt. und Mk. nicht mit Lk. und Jh. überein. Es wird wird auch ein Berg erwähnt. Wurde das mit dem Ölberg verwechselt? Soweit die Darstellung nach dem Mt-Ev. Das Mk-Ev bestätigt auch die Anweisung der Engel sich nach Galiäa zu begeben (MK-16:7). Mehr erfahren wir aus dem Mk-Ev dazu aber nicht.Mt 28,16 hat geschrieben:Die elf Jünger aber gingen nach Galiläa, an den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte.
Eigentlich nicht, oder alle nach gleichen Grundsätzen. Jeder wird zunächst zu 100% ernstgenommen. Doch wie gehst du mit den Unschärfen um? Was heißt das, wenn ein Mensch 11=12 oder 1+1=1 oder die 3. und die 6. Stunde sind ein und dieselbe Uhrzeit für unumstößlich gültig wahre Aussagen hält? Mit dem Glauben an Gott hat das m.E. nichts zu tun, denn Gott hat uns auch die Gesetze der Logik gegeben.
Du konterst hier m.E in den Wind, oder du kannst kompetent die Unschärfen entschärfen, dann mach das. In der Sache der Sprachfigur "die 12" haben wir das m.E. ja in etwa auch geschafft. Ich versuche das soweit ich kann auch, schaffe es bloß nicht überall.
Letztendlich werden nicht die Bibelschreiber in Zweifel gezogen, sondern Gott. Ist beim AT nicht anders als beim NT. Wir sind hier im Bereich Bibelkritik. Das ist der Raum für sowas.
Richtig. Und jeder schrieb aus seiner Situation mit seinem eigenen Schwerpunkt. Falsch hat keiner der Evangelisten etwas überliefert. Bereits der Begriff „Unschärfe“ ist eine Setzung, die unsere europäische Art zu Denken als Maßstab nimmt. Das ist der Bibel nicht angemessen. Theoretisch wissen das hier einige. Praktisch hat es in der hiesigen Betrachtung biblischer Aussagen aber fast keine Auswirkung. Da wird weiter europäisch gedacht und ausgelegt, mit allen Schieflagen die sowas zur Folge hat.
Bei guten Augenzeugen stimmt nie alles 100% überein. Sowas erwartet man nur bei Leuten, die sich vorher abgesprochen haben, was den Wert der Aussage manchmal sogar eher in Zweifel zieht.
Ist ein Löwe auf der Gasse?
Ein sehr gute Analyse.
Mt 21,2 hat geschrieben:Geht hin in das Dorf euch gegenüber; und sogleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr; bindet sie los und führt sie zu mir.
Wie viele Esel hat Jesus angewiesen für ihn zu besorgen, einen oder zwei?Lk 19,30 hat geschrieben:Geht hin in das Dorf gegenüber, und wenn ihr hineinkommt, werdet ihr ein Fohlen darin angebunden finden, auf dem kein Mensch je gesessen hat; und bindet es los und führt es her.
Solche Dinge, sind mir in all den Jahren in denen ich mich in religiösen Foren bewege, noch nie begegnet. Es gibt sowas, aber sie betreffen nicht die Heilsgeschichte oder sonstige fundamentale Aussagen der Bibel. Mich wundert, dass solche Passagen der Bibel, die selbst frommen Fachleuten (Hebraisten, Judaisten, Professoren, messianischen Rabbinern) Schwierigkeiten bereiten, nie aufgegriffen werden. Aber vielleicht sind diese Aussagen auch gar nicht so bekannt, wie ich mir das dachte. Oder sie können nicht so gegen die Bibel (AT/NT) eingesetzt werden, um eine für die Kritiker befriedigende Kritik anzubringen.Abischai hat geschrieben: ↑Mi 12. Jan 2022, 08:45 Sollte in der Bibel selbst oder in der Sprache jener Zeit keine plausible Erklärung zu finden sein, dann, aber wirklich erst dann, darg in Erwägung gezogen werden, daß ein Schreibfehler oder ein inhaltlicher Fehler (Erinnerung des Schreibers) oder eine spätere Veränderung vorliegt. Damit beschäftigen sich viele Profis, die können das besser als wir. Wir dürfen das natürlich auch, aber noch vorsichtiger.
Hier sehe ich keine Unschärfe, da es dieses Wunder der Brotvermerhung auch zweimal gegeben haben kann. Es schrieb hier also nicht einer über 4.000 und der andere über 5.000 sondern es wird bei Mt. und Mk. auch zweimal erwähnt, bei Lk. und Jh. gibt es nur einen Bericht. Es widerspricht sich also nichts, nur weil zwei nur ein Ereignis erwähnen, denn dieses stimmt dann auch mit dem anderen überein.