Magdalena61 hat geschrieben: ↑Mo 13. Mär 2023, 20:36
Aber: Wie frei ist unser Wille?
Das wäre ein aufschlussreiches neues Thema, aber wir können übereinstimmen, dass die Prädestinationslehre wieder so eines jener Dogmen ist, das ich unter Christen entsorgt wissen möchte. Man könnte dazu untersuchen, ob es nicht an der Verstockung mancher Theologen liegt einen solchen Nonsens ausbrüten. Es kämen da einige in Frage.
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Mo 13. Mär 2023, 20:36
Wer Sünde tut, gerät in die Knechtschaft der Sünde; er verliert zunehmend die Selbstkontrolle, das kann dann auch in zwanghaftes Denken und Handeln ausarten.- Wenn das bei dem Pharao so war und der HERR tat nichts dagegen, könnte das auch eine Nuance sein von "der HERR verstockte das Herz des Pharao".
Man sollte den historischen Aspekt dazu beleuchten. Der Pharao stand nicht in der Anfangsphase seines Leben und war kein unerfahrener König, wie es z.B. Salomo zu Beginn war, der erst Weisheit lernen musste. Der Pharao wusste schon was er tat, aber er missbrauchte die ihm seine Weisheit zum Bösen, wenn es um Israel ging.
Er war der Nachfolger eines grausamen Herrschers, der Kinder im Fluss entsorgt, Menschen als billge Handelsware ansieht und als Gefahr, wenn er sich vermehrt. In diesen Fußstapfen wandelte er, anders als einst der Pharao zu Josefs Zeiten.
Was für ein Mensch ist das, der zu solchen Grausamkeiten Ja und Amen sagt? Ich denke auch, dass Gott es mit seinem Eingreifen am Lebensende seiner Regentschaft damit auch auf die Spitze treiben wollte, damit sein Name weltweit verherrlicht werde. So lese ich dieses Wort:
2. Mo 9,15-16 hat geschrieben: Denn jetzt hätte ich meine Hand ausgestreckt und hätte dich und dein Volk mit der Pest geschlagen, und du wärest vertilgt worden von der Erde; aber eben deswegen habe ich dich bestehen lassen, um dir meine Kraft zu zeigen und damit man meinen Namen verkündige auf der ganzen Erde.
Wäre der Pharao nur eine Spur zugänglicher gewesen, ich denke Gott würde das nie tun. Der Pharao war unumkehrbar und Gott zeigt nun sein Wesen als El Shaday, dass es zwecklos ist sich ihm mit Härte zu widersetzen. Als JHWH offenbart er sich nur denen, die sich ihm auch zuwenden.
Und Gott agierte später an seinem eigenen halsstarrigen Volk nicht anders. Er macht darin keine Unterschiede unter Menschen, denn er ist gerecht und sieht dabei die Person nicht an. Das gereicht mir immer zum Vorbild bei jeder geistlichen Beurteilung.
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Mo 13. Mär 2023, 20:36
Wankelmütig, egoistisch, streitsüchtig, hartherzig, habgierig, machtbesessen... solche Leute haben verhärtete Herzen. Die können echt zusehen, wie neben ihnen jemand leidet und rühren keinen Finger, um sich zu engagieren. Appelle an die Vernunft oder an die Menschlichkeit sind zwecklos.
Das ist der Zustand, an dem sich das Engagenment Gottes zürückzieht einen Menschen noch retten zu wollen. Heute würden wir theologisch sagen, der Vater gibt das "Ziehen" auf und die Folge ist, dass du in Finsternis gerätst, aus der es kein Entrinnen mehr gibt.
Darum sagte Jesus, nur wen der Vater zieht, der kann zu ihm kommen. Aber das gibt Gott nicht willkürlich auf, sondern wenn du dich dem Ziehen beharrlich widersetzt, wie uns gerade die Geschichte Israels das immer wieder bestätigt. Beim Pharao war der Zeitpunkt, so interpretiere ich das, schon überschritten. Es war dann nur mehr noch ein Machtkampf.
Tragisch, wenn ein solch verhärteter Mensch dann noch Macht in Händen hält, aber der Pharao ist ja auch ein Beispiel dafür, wie Gott vor den Augen der damaligen Welt vorführt einem solchen das Handwerk für immer zu legen.
Eine solche Zeit ist für jedes Volk auch eine Traumata, aber Gott ist in seinen Rettungsaktionen nicht zimplerlich. Auch das lehrt immer wieder die Heilsgeschichte an Israel. Etwas davon durfte ich auch schon persönlich lernen und darum darf man sein Herz nicht verstocken, wenn es dir mal schlechter geht, es gibt auch Prüfungszeiten des Glaubens.
Keinesfalls darf man mit humanistischem Denken herangehen, das ist ein Geist, der viele vergiftet. Solche sprechen immer die Falschen schuldig, weil sie an das Gute im Menschen glauben wollen und ihre Sünde nicht wahrhaben wollen. Sie sehen im Pharao am Ende sogar noch ein Opfer der Aktivitäten Gottes als einen bösen Schalk und Missetäter, JHWH also als der böse Gott des AT. Wir kennen solche, die Gott derart lästern.