Was sind "unnütze Wörter"?

Themen des Neuen Testaments
Hiob
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Re: Was sind "unnütze Wörter"?

Beitrag von Hiob »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mi 19. Mär 2025, 00:32 Viellecht nicht immer, aber schlimm genug, wenn es nur ab und zu passiert.
Im Grunde sind es nicht die Worte selbst, sondern das System, das dahinter steht. Dieses ist heute üblicherweise ein Narrativ- bzw. Framing-System. Das heißt: Grundlagen werden gesetzt und Schlussfolgerungen auf Basis dieser Setzungen gezogen. Man sagt bspw. gedankenlos, dass die KAtholische Kirche definiert sei über Kindesmissbrauch - völlig abgehoben davon, dass solcher Missbrauch quantitativ wie qualitativ durch alle Bevölkerungs- und Institutionen-Schichten geht. Man nennt Parteien, die nicht medial etabliert sind, automatistisch als "populistisch" oder "extremistisch". Man könnte viele Beispiel anführen.

Letztlich ist dies alles eine Einlösung der orwellschen Welt: Man übernimmt Worte, die bereits für einen Inhalt stehen, für andere Inhalte. Dadurch entsteht mindestens Verwirrung - ein Beispiel: Die eine wissenschaftliche Studie ermittelte vor einigen Jahren, dass ca. ein Drittel aller inländischen Muslime "extremistisch" seien. Das BKA ermittelte zweitnah, dass es weniger als 1% seien. Woran liegt dies? Ganz einfach, weil die erste Studie eine orwellisierte Version des Wortes "extremistisch" zugrunde legte. Anderes Beispiel: Es wir medial herausgeplärrt, dass das Rauchen der deutschen Volkswirtschaft jährlich (!) 80 Milliarden Euro kosten würde - dies sei wissenschaftlich nachgewiesen. Eine kürzliche schweizerische Studie dazu kommt zum Ergebnis, dass die Bilanz unterm Strich ausgeglichen ist. Auch hier: Es wurden komplett unterschiedliche Modelle gewählt. Nach meinem Verständnis wäre der Journalismus dafür da, solche Dinge aufzuklären. Aber er tut es nicht, weil er - bei welchem Thema auch immer - in der Regel narrativ verstrickt ist.

Unter "unnützen Wörtern" im Sinne Jesu verstehe ich somit auch Worte, die gut oder sogar wissenschaftlich klingen, aber subtil auf Täuschung ausgelegt sind - oft ohne bewusste Mitwirkung der Täter, die selbst um den Finger gewickelt sind. Vielleicht passt hierzu die Geschichte vom Turm zu Babel.
Hiob
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Re: Was sind "unnütze Wörter"?

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Mi 19. Mär 2025, 10:12 Vielleicht sollten sich die Katholiken doch besser zuallererst darum bemühen, besser mit der Welt in Verbindung zu treten, denn zur Zeit scheint es mit den Verbindungen zur Welt, zu den Menschen überhaupt, wohl nicht so richtig zu funktionieren.
In Europa stimmt dies weitgehend - und daran wird sich auch nichts ändern, es sei denn, eine große Katastrophe kommt. Europa hat sich in den letzten 2 Jahrhunderten zu weit von den Wurzeln des Christentums entfernt. Der nächste Papst könnte Asiate oder Afrikaner sein.
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Sunbeam
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Re: Was sind "unnütze Wörter"?

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Mi 19. Mär 2025, 13:19
Sunbeam hat geschrieben: Mi 19. Mär 2025, 10:12 Vielleicht sollten sich die Katholiken doch besser zuallererst darum bemühen, besser mit der Welt in Verbindung zu treten, denn zur Zeit scheint es mit den Verbindungen zur Welt, zu den Menschen überhaupt, wohl nicht so richtig zu funktionieren.
In Europa stimmt dies weitgehend - und daran wird sich auch nichts ändern, es sei denn, eine große Katastrophe kommt. Europa hat sich in den letzten 2 Jahrhunderten zu weit von den Wurzeln des Christentums entfernt. Der nächste Papst könnte Asiate oder Afrikaner sein.
Warum nicht ein Afrikaner aus dem Stamm der Bantu, Fulbe und Haussa , oder Asiate, oder ein Aborigines als Papst?

So lange es nicht eine Dragqueen aus dem grünen Regenbogenmilieu ist, da können die Katholiken dann doch beruhigt sein.
(Allerdings würde das mich nicht wirklich wundern, wenn eines schönen Tages eine kunterbunte Tunte auf dem Stuhle Petri sitzen würde, denn so fern stehen die katholischen Generalstäbler diesem zeitgeistlichen Rummel um die Geschlechtsidentitäten wohl nun auch nicht.)
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Lena
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Re: Was sind "unnütze Wörter"?

Beitrag von Lena »

Es zeigt uns Gottes Heiligkeit.

Wenn schon unnütze Worte schlimm sind, wie viel mehr bösartige.
Hebr. 12,14 hat geschrieben: Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird,
Halleluyha
gepriesen sei Yhashuah
der ins Fleisch gekommene
Yhaweh
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Re: Was sind "unnütze Wörter"?

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Mi 19. Mär 2025, 13:44 Allerdings würde das mich nicht wirklich wundern, wenn eines schönen Tages eine kunterbunte Tunte auf dem Stuhle Petri sitzen würde
Bei den Renaissance-Päpsten wäre dies gut denkbar gewesen. Heute tippe ich eher auf eine konservativere Entwicklung in Rom. Das, was man in Deutschland als "aufgeklärten" Katholizismus versteht, findet in Lateinamerika, Asien und Afrika eher nicht auf Widerhall.
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Sunbeam
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Re: Was sind "unnütze Wörter"?

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Mi 19. Mär 2025, 17:11
Sunbeam hat geschrieben: Mi 19. Mär 2025, 13:44 Allerdings würde das mich nicht wirklich wundern, wenn eines schönen Tages eine kunterbunte Tunte auf dem Stuhle Petri sitzen würde
Das, was man in Deutschland als "aufgeklärten" Katholizismus versteht, findet in Lateinamerika, Asien und Afrika eher nicht auf Widerhall.
Stimmt, denn in Lateinamerika und Asien, würde man die Priester und katholischen Unteroffiziere wohl mit Mistgabeln aus dem Gottesdienst jagen, wenn diese mit dieser ganzen Gender und Regenbogensch... anfangen würden.
In Deutschland ist das auch die evangelische Kirche in diesen Dingen ganz vorn mit dabei, unter anderem, denn die AfD zu wählen, stößt da in gewissen kirchlichen Kreisen nicht gerade auf Wohlwollen.

Wenn man das einmal in seiner gesamten Entwicklung betrachtet, dann können die Atheisten samt Verbänden doch eigentlich Feierabend machen und sich gemütlich zurück lehnen, denn was sie nicht schafften, das schaffte die Kirche selbst und das in einem atemberaubenden Tempo.
Man schafft sich ab und ebnet die Bahn für den Islam, freiwillig und das immer im untertänig vorauseilenden Gehorsam, was ist aus der Kirche, egal ob katholisch oder evangelisch, nur für ein bejammernswerter Haufen von mutlosen Jasagern, systemimmanenten Schleimern und feigen Duckmäusern geworden.

(Ich dachte früher einmal, warum haut der liebe Gott da nicht endlich einmal mit dem Hammer auf den Tisch, aber der hat wohl selbst die Schnauze von diesem vor feiger Angst schlotternden Verein restlos voll, mit Verlaub...)
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Re: Was sind "unnütze Wörter"?

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Mi 19. Mär 2025, 17:29 Wenn man das einmal in seiner gesamten Entwicklung betrachtet, dann können die Atheisten samt Verbänden doch eigentlich Feierabend machen und sich gemütlich zurück lehnen, denn was sie nicht schafften, das schaffte die Kirche selbst und das in einem atemberaubenden Tempo.
Sehe ich anders. Natürlich kann sich der materialistisch-atheistische Ansatz in Europa endgültig durchsetzen (dominant ist er ja schon), aber er wird es nicht im Rest der Welt tun. Europa wird zukünftig möglicherweise nicht mehr der Taktgeber für das sein, was die restliche Welt meint nachahmen zu müssen.
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Sunbeam
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Re: Was sind "unnütze Wörter"?

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Mi 19. Mär 2025, 18:42
Sunbeam hat geschrieben: Mi 19. Mär 2025, 17:29 Wenn man das einmal in seiner gesamten Entwicklung betrachtet, dann können die Atheisten samt Verbänden doch eigentlich Feierabend machen und sich gemütlich zurück lehnen, denn was sie nicht schafften, das schaffte die Kirche selbst und das in einem atemberaubenden Tempo.
Sehe ich anders. Natürlich kann sich der materialistisch-atheistische Ansatz in Europa endgültig durchsetzen (dominant ist er ja schon), aber er wird es nicht im Rest der Welt tun. Europa wird zukünftig möglicherweise nicht mehr der Taktgeber für das sein, was die restliche Welt meint nachahmen zu müssen.
Ich bin der Meinung, das der Atheismus den Dämmerschlaf des Dornröschen..., denn so richtig sind dem, also dem Atheismus, die Feindbilder abhanden gekommen, kein Christ mehr da nirgens, jedenfalls nicht so richtig, die Kirchen reiten über den Bodensee, also auch kein Ansatz mehr, außerdem werden die Kirchen auch ohne den Atheismus leerer und leerer, und selbst in Gottes eigenem Lande, da übernimmt jetzt ein zerzaustes Toupee die Rolle des Dings an sich....

(Vielleicht sollten die Heiden, Freigeister und sonstige Ketzeriche so etwas wie den Römisch-Evangelischen-Agnostizismus als Kirche gründen, aber irgendwie habe ich das Gefühl - den haben wir schon.)
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Re: Was sind "unnütze Wörter"?

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Mi 19. Mär 2025, 21:09 Vielleicht sollten die Heiden, Freigeister und sonstige Ketzeriche so etwas wie den Römisch-Evangelischen-Agnostizismus als Kirche gründen, aber irgendwie habe ich das Gefühl - den haben wir schon.
Sehe ich ähnlich. Es gibt (auch im Katholischen) viele theologischen Richtungen, die nur dann funktionieren, wenn es Gott NICHT gibt. Diesbezüglich ist Europa überreizt, was eben Asien, Lateinamerika und Afrika nicht sind. Die USA sind auf ihre Art überreizt: Ihr weißes Christentum überholt in vielen Fällen Rom sozusagen rechts, nicht aber, weil sie fundamental-christlicher wären, sondern weil sie so weit überreizt haben, dass das Böse im Gewand des Guten erscheint. Man ist uns also voraus. :devil:
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Johncom
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Re: Was sind "unnütze Wörter"?

Beitrag von Johncom »

Sunbeam hat geschrieben: Mi 19. Mär 2025, 10:12 Die Angehörigen der Taoistischen Religion werden auch auf nichts sehnsüchtiger gewartet haben, als darauf, das die Katholiken den Taoisten dabei helfen, besser mit der Welt in Verbindung zu treten.
Du sagtest ja, diese Religionen seien so verschieden, da stimmt. Aber im Ergebnis, in der Erkenntnis, sind sie sehr nahe. Die Taoisten brauchen vielleicht diese weltlich bezeugte Anerkennung weniger, sie missionierten nicht.

Es kann sein, die römische Kirche muss ihr eigenes Karma ausgleichen, deshalb das diplomatische Entgegenkommen?

Aber geht es um "unnütze Wörter"?
Alles was Trennung, Feindschaft, Verleumdung füttert, sind unnütze Wörter, oder?
Kritik an Anderen ist eigentlich unnütz. Solange ich en anderen nicht verstehen will, solange diffamiere ich ihn als Unmensch, "Heide", als Dämonisierten, irgendwas Unheimliches.
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