ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mi 2. Apr 2025, 00:07
Abischai hat geschrieben: ↑Mi 2. Apr 2025, 00:02
Wenn Begriffe wie
ewig darin vorkommen, ist
Salomo typisch gemeint, aber nur als Bild für den, der ewig auf dem Thron sitzt, das ist nicht
Salomo.
Spätestens mit der babylonischen Gefangenschaft war das mit Salomos Thronerbe eh vorbei.
Salomo ist nicht die Thronlinie zu Jesus, sondern Nathan:
Lk 3,31 hat geschrieben: des Melea, des Menna, des Mattatha, des Nathan, des David
ich denke aber nicht, dass dies der Prophet war, sonst hätte das wo seine Erwähnung gefunden. Jedenfalls ist für mich damit die Stammbaumlinie nach dem Mt-Ev falsch.
Der Harmonierungsversuch von Abischai ist was üblich gemacht wird, wenn Ungereimtheiten auftreten. Da sie nach dogmatischen Vorgaben nicht sein dürfen, muss zwanghaft eine möglichst theologisch klingende Erklärung gefunden werden, die das wegerklärt.
Der ungemeine Vorteil meiner undogmatischen Herangehensweise ist, dass in der Berichterstattung auch Fehler möglich sind, weil eben Menschen am Werk sind und keine Heiligen-Geist-Roboter, denen das alles so eingegeben wurde. Das ist nur ein Beispiel von vielen dafür, dass dieses Dogma an der Realität der Berichterstattung der Bibel selbst zerbricht. Ich gebe in historischen Belangen auch Lukas den Vorzug.
Nun, auf die Taten Davids hat das keinen Einfluss. Jesus ist weiter ein Sohn Davids, nur nicht über Salomo. Ein Makel an David war seine Vielweiberei, zwar nicht so wie Salomo, aber seine Schwäche für Frauen wurde ihm beinahe zu einem Verhängnis.
Vielleicht ist das schon eine mögliche Erkläriung, dass Salomo zwar noch den Thron bestieg, wie David das zugesagt wurde, aber er sollte nicht mehr die geistliche Erbfolge anführen, da Gott dazu auch eine Bedingung nach dem Wort gesetzt hatte:
1. Kön 9,4-5 hat geschrieben: Und du, wenn du vor mir wandeln wirst, so wie dein Vater David gewandelt ist, in Lauterkeit des Herzens und in Geradheit, dass du tust nach allem, was ich dir geboten habe, und wenn du meine Satzungen und meine Rechte beachten wirst, so werde ich den Thron deines Königtums über Israel befestigen auf ewig, so wie ich zu deinem Vater David geredet habe, indem ich sprach: Es soll dir nicht an einem Mann fehlen auf dem Thron Israels.
Salomo erbrachte die Bedingung nicht. Weiters gilt die Verheißung der Festigung des ewigen Thrones nicht ihm, sondern seinem Vater David. So muss man die Verheißungen trennen. Es fehlte ja auch nie an einem Mann, und zwar um Davids willen, aber die geistliche Erbfolge zu Jesus läuft nicht über Salomo, sondern über Nathan.
Das entspricht auch ganz der Art wie Gott seinen einziggezeugten Sohn nicht aus einem großartigen Herrschergeschlecht hervorkommen hat lassen, sondern aus eine ganz normalen Bürgerfamilie aus Nazareth, die keine nationale Bedeutung hatte, bzw. erst dann, und dann in geistlicher Hinsicht, als der Messias geoffenbart werden sollte.