Selbstliebe - Nächstenliebe

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
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Lena
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Re: Selbstliebe - Nächstenliebe

Beitrag von Lena »

Helmuth hat geschrieben: Do 21. Aug 2025, 20:51 Interessiert hier wirklich jemand mein Kleidungsstil?
Mich interessiert es.
Sagst du es nicht, so liebst du dich selbst. Du tust das was du willst.
Sagst du es, so liebst du deinen Nächsten, also dann mich.
Wie entscheidest du dich?
Welche Reaktion ist nun die Beste?
Das ist ja die Frage.
A chli Patschifig
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Lena
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Re: Selbstliebe - Nächstenliebe

Beitrag von Lena »

Viele Läden schenken den Kunden für ihren Einkauf Punkte die sie dann einlösen können.
Auch gibt es immer mal wieder so besondere Kleber die man sammeln kann. Dafür bekommt
man ein Plüschtier, Pfannen, oder sonst was. Eine Kollegin bat mich schon öfters solche
Punkte für sie zu sammeln, da ihre Tochter und sie zu wenig Punkte bekommen, um für die
Enkel das Begehrte zu erhaschen. Mir widerstrebt diese Praxis schon lange. Für mich sammle
ich nix. In keinem Laden, nirgends. Aus Nächstenliebe habe ich ihr nachgegeben. Kürzlich
kam wieder eine Anfrage. "Wenn du mir eine Freude machen willst, so hilf mir Punkte zu
sammeln". Da klingelten mir die Alarmglocken. Fühlte mich manipuliert. Wenn ich keine
Punkte sammle, so liebe ich sie nicht?! Ich machte ihr klar das ich in Zukunft nichts mehr
Sammeln wolle und hoffe ihr mal auf anderem Weg eine Freude bereiten zu können.
Ein paar Tage später kam ein ganzseitiger Bericht in der Zeitung genau über diese neue
Aktion eines Grossverteilers mit dem orangen M. Die Marketingexpertin schrieb mir aus dem
Herzen. Es geht den Läden nur um Kundenfang. In letzter Zeit immer mehr an Kinder gerichtet.

Ich war in dem Dilemma, der Kollegin eine Freude zu machen und damit auch von ihr geliebt
zu sein, oder nach meiner innersten Ueberzeugung zu handeln und damit mich zu lieben.
A chli Patschifig
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Helmuth
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Re: Selbstliebe - Nächstenliebe

Beitrag von Helmuth »

Lena hat geschrieben: Fr 22. Aug 2025, 10:01 Sagst du es nicht, so liebst du dich selbst. Du tust das was du willst.
Sagst du es, so liebst du deinen Nächsten, also dann mich.
Lena, diese Billigmasche ist deiner nicht würdig. Wenn du daran Liebe misst, tust du mir leid. Aber ich kann mich demütigen und sage, dass ich einen Casual Style bevorzuge. Für mich zählt dabei zuerst die Zweckmäßigkeit und das Wohlbefinden vor aktuellen Modetrends. Als modebewusst bezeichne ich mich sicher nicht.

Nun aber bitte wieder zum Thema. ;)
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Abischai
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Re: Selbstliebe - Nächstenliebe

Beitrag von Abischai »

Wen interessiert mein Kleidungsstil ?!?
Ich war mal als "Laufkunde" in einem Herrenbekleidungsladen, zwei Damen älteren Semesters bedienten dort. Ich kam da rein nach der Weise "ups, hier bin ich" und sprach höflich: "ich brauche irgendwie mal was vernünftiges auf den Leib, das geht so nicht mehr weiter..." mit etwas Humor in der Stimme, versteht sich. "Was hätten sie denn gern ?" war die Bedienerfrage, "Och, kleiden Sie mich mal ein !" meine Antwort. Also wuselten die beiden Damen um mich herum, 2-3 Hosen auf dem Arm, T-Shirts, Shorts, Schuhe. Abwechselnd musterten sie mich und namen dann das eine Hemd weg und ersetzten es durch ein anderes. Das dauerte gar nicht lange, ich hatte mich auf den Geschmack der beiden verlassen, denn ich sehe mich ja höchstens im Spiegel, die anderen aber müssen meinen Anblick ertragen.
So mache ich das auch beim Friseuer "machen sie mal, was empfehlen sie?" Und irgendwie haben die wohl mehr dezenten Geschmack als ich selbst.

Ich glaube man ehrt und respektiert sein Gegenüber, wenn man nicht "overdressed", aber schicklich gekleidet und frisiert durch den Tag geht.

Und ich habe festgestellt, daß mein Äußeres mit meinem Wohlbefinden korrespondiert. Obwohl ich mich selbst nicht sehe, fühle ich mich frisch frisiert, rasiert und "gut" gekleidet seltsamerweise viel wohler in meiner Haut, wenn auch mir das erst viel später bewußt wird.

Mein Vater war lange vor seiner Berentung in großen Firmen als Ing. zugange und daher gewöhnt, Hemd und Kravatte zu tragen. Das behielt er auch als Rentner noch eine Weile so bei. Und es war ein ganz anderes Flair wenn wir ihn besuchten, er trug das zu Hause ohne besonderen Anlaß, für uns aber angenehm zu sehen, eine respektable Geste, finde ich.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Helmuth
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Re: Selbstliebe - Nächstenliebe

Beitrag von Helmuth »

Bemisst man denn Selbst- und Nächstenliebe nur am äußeren Erscheinungsbild? Dann hätte es nur wenig mit Gott zu tun. Johannes der Täufer war sicher nicht gekleidet wie König Salomo.

Wer mich liebt, kauft mir mit Sicherheit keine Kleidung. Er würde mich dann nur wenig kennen. Wer mich liebt, lädt mich z.B. in ein gutes Restaurant meiner Wahl ein oder kauft mir ein paar exzellente Rotweine.

Ich hatte eine Tante, die beschenkte mich als Kind jedes Jahr zu Weihnachten mit einer Kilopackung Orangetten. Nun, mit der Zeit hingen sie mir zum Hals heraus. Aber sie liebte mich auf diese Weise.

Das Problem war nur, sie kannte mich nicht und ich wurde damals so erzogen, dass man sich dafür bedankt und nicht kritisiert. Heute weiß ich, dass Dank jedenfalls zur Liebe gehört, aber auch zu sagen, dass man andere Dinge lieber hätte. Und falls das jemand beleidigt, dann ist es ein Fall für übermäßige Eigenliebe, die über der Nächstenliebe steht.
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Sara Funkelstein
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Re: Selbstliebe - Nächstenliebe

Beitrag von Sara Funkelstein »

Helmuth hat geschrieben: Do 21. Aug 2025, 20:51 Ich will von mir wegkommen. Das soll kein persönlicher Thread werden. Der Einstieg mit meinem Sohn war bloß ein Beispiel. Interessiert hier wirklich jemand mein Kleidungsstil? Mich interessiert fürs erste der eure hier gar nicht.
Du hast doch angefangen.

Es geht also rein um den Stil?

Weil du eingangs geschrieben hast, dass dein Sohn dich ungepflegt findet. Für mich ist das ein Unterschied. Jemand kleidet sich gern sportlich, der andere lieber klassisch. Wäre mir vollkommen egal, ich gehe mit jedem vor die Tür. Was anderes ist es, wenn jemand mit kaputten, verwaschenen und vielleicht schmutzigen, stinkenden Sache ankommt, 100x getragen... Und das von jemandem, der sich durchaus pflegen könnte. Ich meine keine Obdachlosen oder andere, die nicht in der Lage sind, auf sich zu achten.
Das hat mit Nächstenliebe für mich auch nichts zu tun, sich in dem Aufzug mit anderen zu treffen. Wie viel ist man der Person wert, wenn sie so ungepflegt daher kommt?

Da hätte ich mir gewünscht, dass du da mal darauf eingehst. Ansonsten finde ich, dass dein Sohn einen fetten Punkt hat. Mag der hier im Forum mitschreiben?
Gott hat entschieden, dass die Welt ohne dich nicht auskommt.
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Lena
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Re: Selbstliebe - Nächstenliebe

Beitrag von Lena »

Helmuth hat geschrieben: Fr 22. Aug 2025, 11:00Lena
War nur ein aktuelles Beispiel von Selbstliebe und Nächstenliebe und wie man es sehen und darüber denken kann oder könnte.

Deine Reaktion befremdet mich.
A chli Patschifig
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Helmuth
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Re: Selbstliebe - Nächstenliebe

Beitrag von Helmuth »

Sara Funkelstein hat geschrieben: Fr 22. Aug 2025, 13:37 Da hätte ich mir gewünscht, dass du da mal darauf eingehst. Ansonsten finde ich, dass dein Sohn einen fetten Punkt hat. Mag der hier im Forum mitschreiben?
Genau darum hat es keinen Sinn das unter uns auszutragen, da Sohnemann II hier nicht mitschreibt. Eure Eindrücke sind nicht relevant, weil ihr unsere Unterschiede nicht kennt. Meinen Sohn werde ich hier aber nicht beschreiben.

Mir ging es darum die Selbstliebe von der Nächstenliebe auseinanderzuhalten bzw. sie im rechten Maß aufeinander abzustimmen. Es war mein Fehler überhaupt einen persönlichen Bezug herzustellen. Aber bringt einfach andere Beispiele, das Thema meine Kleidung hake ich hiermit ab.

Ich kann ein neues Beispiel bringen. Wenn ich Gäste einlade, dann bewirte ich sie gerne. Ginge es nur um mich, läge ich die Speisen im Alleingang fest. Falls mir bekannt wäre, dass meine Gäste kein Fleisch essen, wäre es keine Nächstenliebe ihnen Fleischgerichte zu servieren. Es wäre egoistisch. So stimme ich mit ihnen vorher ab, was sie gerne mögen und was nicht. So denke ich bewahre ich das Gebot sie zu lieben wie mich selbst.
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Abischai
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Re: Selbstliebe - Nächstenliebe

Beitrag von Abischai »

Das ist sehr speziell. Das Prinzip ist aber das Gleiche wie bei er Kleidung, nicht bei Deiner, natürlilch, aber bei meiner.
Die Mühe und Umsicht, mit der ich anderen begegne, sei es nun mit meiner Kleidung oder dem Stil der Bewirtung (Gastfreundschaft), genau das kommt aus dem Herzen, und es ist entweder egoistisch, oder brauchbar.

Ein Gastgeber, der zerzaust herumläuft, bringt seine Gäste auch in Verlegenheit.

Diese Dinge sind an sich nicht "Liebe", aber sie sind eine unausweichliche Folge, ein Zeichen. Und daran kann man untrüglich erkennen, wie jemand im Herzen drauf ist.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Helmuth
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Re: Selbstliebe - Nächstenliebe

Beitrag von Helmuth »

Dann bringe ich ein weiteres Beispiel, um auch die Schrift mit einzubeziehen, die mir zum Thema etwas abgeht. Da ich kein Auto habe, so kann ich meinen Nächsten nicht damit dienen sie zu chauffieren. Aber man kann mich mit dem Auto abholen bzw. heimbringen.

Dann lieben mich Freunde/Bekannte wie sich selbst, wenn sie das tun. Und wenn sie meine Mutter auch noch extra heimführen, dann entsprechen sie dem Maßstab Jesu:
Mt 5,41 hat geschrieben: Und wer dich zwingen will, eine Meile mitzugehen, mit dem geh zwei.
Aus meiner Sicht wäre es allerdings selbstsüchtig, das stillschweigend zu verlangen. Mit anderen Worten muss ich dann auch diverse Bitten erfüllen, die ich erbringen kann, der andere aber nicht. Ich habe so im Gegenzug oft die Konsumation beglichen, die ich mir leisten kann, der andere wieder nicht.

Unbiblisch fände ich es, wenn ich Dinge anderen abverlange, sie sozusagen als selbstverständlich ansehe. Daher sollte es so sein, dass man in Bereitschaft zu geben ist und nichts dafür verlangt. Ich halte nichts davon jemanden zu dienen, als Akt der Nächstenliebe, dann aber als Gegenleistung einen Dienst für mich einfordere.

Wenn jeder bereit ist zu geben, was er kann, dann erfüllt sich wie automatisch dieses Prinzip:
Lk 6,38 hat geschrieben: Gebt, und euch wird gegeben werden: Ein gutes, gedrücktes, gerütteltes und überlaufendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn mit demselben Maß, mit dem ihr messt, wird euch wieder zugemessen werden.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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