Vergebung ist keine Option

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
Aslan
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Re: Vergebung ist keine Option

Beitrag von Aslan »

Helmuth hat geschrieben: Fr 3. Okt 2025, 10:56 Immer wieder beschäftigt mich das Thema Vergebung. Ich denke, sie ist ein Schlüssel für ein erfolgreiches Leben schlechthin. Nichtchristen beteuern mir gegenüber immer wieder, dass man nicht alles vergeben kann. Als Christ sehe ich das betont anders.

Inwieweit ich allen vergeben könnte, müsste Gott testen, wobei ich hoffe, dass er das lieber nicht über meine Belastungsgrenze prüft. Aber ich denke, meine Bereitschaft lässt sich aus meinem Herzen ablesen und das kennt Gott besser als ich selbst.

Jedenfalls erlebe ich immer wieder, welche Befreiung mit Vergebung einhergeht, als das Gewissen entlastet wird. Und ich möchte mich nicht mit einem schlechten Gewissen tagaus und tagein herumplagen. Darum meine ich Vergebung ist keine Option. So hinterfrage ich mich auch, ob es versteckte Dinge gibt, die noch schlummern.

Wie sieht es dabei bei euch aus? Möchte jemand darauf eingehen?

PS: Das Thema habe ich bewusst in den Bereich „Familie & Partnerschaft“ gestellt, als es gerade dort am meisten Probleme Vergebung bzw. Unvergebung gibt. Ich ersuche aber, dass es hier nicht um foreninterne Dinge geht, denn dazu ist das Thema nicht gesetzt. Ein jeder möge aber etwaige Konsequenzen, so er solche erkennt, für sich selbst ziehen.
Klasse! Ein sehr schöner Beitrag! Vielleicht eines der wichtigsten Themen im christlichen Bereich, bei der es keine Kompromisse geben darf.
Ich sehe zu 100% wie du, daher weiß ich jetzt nicht genau, wie ich das noch toppen kann... :thumbup:
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd
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Ziska
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Re: Vergebung ist keine Option

Beitrag von Ziska »

Mir helfen diese Ratschläge aus der Bibel.
Die beste Motivation anderen zu vergeben ist die Liebe!
Und niemals Druck!
So nach dem Motto: Du mußt! Du mußt!

1.Korinther 13:4,5
4 Die Liebe ist geduldig und gütig. Die Liebe ist nicht eifersüchtig.
Sie prahlt nicht, ist nicht aufgeblasen,
5 benimmt sich nicht unanständig, hat nicht ihre eigenen Interessen im Sinn,
lässt sich nicht provozieren. Sie rechnet das Böse nicht an.
Epheser 4:32
Geht vielmehr freundlich miteinander um, seid von Herzen mitfühlend,
vergebt einander großzügig, so wie auch Gott euch durch Christus großzügig vergeben hat.
Kolosser 3:13
13 Ertragt einander weiterhin und vergebt einander großzügig,
selbst wenn jemand Grund hat, sich über einen anderen zu beklagen.

So wie Jehova euch großzügig vergeben hat, sollt auch ihr es tun.


Wie wichtig die Vergebung ist, sagte Jesus in Markus 11:25
25 Wenn ihr dasteht und betet,
dann vergebt, was immer ihr irgendeinem anderen übel nehmt,
damit euer Vater im Himmel auch eure Verfehlungen vergibt
.“

Das heißt, man muß nicht erst abwarten, ob der andere einsichtig ist.
Der erste Schritt geht von uns aus.

In diesem Zusammenhang ist dieser Vers einer meiner Lieblingsverse:
Jesaja 1:18
„Kommt nun und lasst uns die Sache zwischen uns klären“, sagt Jehova.
„Wenn eure Sünden auch scharlachrot sind,
werden sie so weiß werden wie Schnee.
Wenn sie auch rot sind wie Karmesinstoff, werden sie so weiß werden wie Wolle.

Jehova vergibt unsere Fehler und Schwächen, unsere Sünden wirklich.
Da wird keine Strichliste geführt. Unsere Sünden sind vergeben und vergessen!

Es ist aber immer eine persönliche Entscheidung, inwieweit man vergeben kann.
Niemand hat das Recht das zu beurteilen und jemanden sogar das Christsein absprechen!
Manchen fällt es natürlich sehr schwer.

Sie haben vielleicht etwas unvorstellbar Schlimmes erlebt.
Ich denke da an die Greueltaten im KZ. Trotzdem konnten viele überlebende Zeugen Jehovas ihren Peinigern vergeben!

Jeder Mensch ist einzigartig!
Ihre einzige Hoffnung ist dann, es Gott zu überlassen.
Das heißt, sie tragen es nicht mehr mit sich herum, sondern überlassen es Gott zu entscheiden.

Wer ein persönliches Verhältnis zu seinem Schöpfer hat und ihn von Herzen liebt, fühlt dich gedrängt so zu handeln, dass wir ihm Freude machen wollen.
Diese innere Überzeugung, diese innere Liebe zu Gott hilft wirklich anderen ihre Verfehlungen zu vergeben. Ohne, dass der andere das überhaupt wußte, dass wir mit ihm ein Problem hatten.

Es gibt aber Sünden, die vergibt Gott niemals! Das ist aber ein anderes Thema!
Liebe Grüße von Ziska
Wie Kriegen und Konflikten ein Ende gemacht wird!
Was sagt die Bibel?

Neugierig geworden? Schreib mir bitte PN! :wave:
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Hoger
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Re: Vergebung ist keine Option

Beitrag von Hoger »

Ziska hat geschrieben: Do 9. Okt 2025, 09:16 Wie wichtig die Vergebung ist, sagte Jesus in Markus 11:25
25 Wenn ihr dasteht und betet,
dann vergebt, was immer ihr irgendeinem anderen übel nehmt,
damit euer Vater im Himmel auch eure Verfehlungen vergibt
.“

Das heißt, man muß nicht erst abwarten, ob der andere einsichtig ist.
Der erste Schritt geht von uns aus.
Der Text sagt aus, wie im VaterUnser, der Vater vergibt uns erst unsere Schuld - wenn wir den anderen vergeben.

Auch hier liegt die Aussage auf die Vergebung unserer Schuld die immer vom Vater ausgeht. Auch beim anderen. Geht sie vom Vater aus.

Was in diesem thread schiefläuft.ist die Wertigkeit der Vergebung: nur Gott kann Schulden vergeben - bin ich als Christ der Meinung, dass meine Vergebung die gleiche Wertigkeit wie die von Gott hat, stelle ich mich auf die gleiche Stufe wie Gott - ich bin aber nicht der heilige Geist in mir.
Da wird etwas verwechselt
Der Ewige segne dich und behüte dich! Der Ewige lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig! Der Ewige erhebe sein Angesicht zu dir und gebe dir Frieden! (Num 6,24–26.)
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Helmuth
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Re: Vergebung ist keine Option

Beitrag von Helmuth »

Aslan hat geschrieben: Do 9. Okt 2025, 08:11 Klasse! Ein sehr schöner Beitrag!
Danke!
Ziska hat geschrieben: Do 9. Okt 2025, 09:16 Und niemals Druck! So nach dem Motto: Du mußt! Du mußt!
Der Druck, den Menschen ausüben, ist oft falsch, wobei man dem anderen m.E. durchaus auch die Konsequenzen der Unvergebung vor Augen halten kann. Jesus tut es schließlich auch und sein Wort hat die Kraft des Heiligen Geistes. Dieser soll sie überführen, und so kann auch jemand zur Umkehr gebracht werden. Aber ich bin bei dir: Nicht mit Druck!

Es übt der Heilige Geist den richtigen Druck aus, indem er das Gewissen belastet. Das geht in beide Richtungen, nämlich für eigenes Fehlverhalten um Vergebung zu bitten bzw. anderen ihres zu vergeben und das wie gesagt, ohne dass sie mich darum bitten, sondern weil mich in dem Fall der Heilige Geist drängt. So geht es mir beizeiten, wenn ich das Vater Unser bete.

Wenn Menschen Druck ausüben, dann sehe ich das differenziert. Es kommt nämlich nicht selten vor anderen Dinge vorzuwerfen, wobei sie sich gar nicht versündigt haben. Man ist aber aufgrund einer Sache verletzt und meint, es wäre die Schuld des anderen. So hinterfrage ich zuerst, an wem liegt das? Etwa an meiner Eitelkeit, oder der des anderen?

Ich denke nicht, dass sie aus der Nummer rauskommen, indem man sie um Vergebung bittet, wobei man sich gar keiner Schuld bewusst ist, aber so tickt diese Welt, dass sich Menschen laufend für Nichtiges entschuldigen, das wirklich vor Gott Schuldige dabei nicht erkennend, dafür lastet man es den anderen an.

Man kann vielleicht das eine oder andere Verhältnis entspannen, indem man die Schuld auf sich nimmt, nur löst es das Problem nicht. Die eigene Schuld ist in dem Fall nicht vorhanden und die des anderen bleibt. Spricht man das aber an, tritt man gewissermaßen noch in ein Fettnäpfchen, dass der Satan auf diese Weise zubereitet. Schuldumkehr ist ein Problen dieser Welt, schuld sind immer die anderen. :(

Deshalb setze ich sehr darauf, dass es immer der Heilige Geist ist, der mich einer Sünde überführt und nicht der Mensch. Nehmen wir an man sagt jemand, er hätte dieses oder jenes nicht gut gemacht und nun ist jener beleidigt. Wessen Schuld ist das nun? Es war aber keine Absicht den anderen schlecht zu machen, sondern man wollte nur eine Sache ansprechen, die man nicht für gut befindet. Eitelkeit ist m.E. satanisch, die solche Probleme verursacht.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Magdalena61
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Re: Vergebung ist keine Option

Beitrag von Magdalena61 »

Helmuth hat geschrieben: Mo 6. Okt 2025, 15:58
Magdalena61 hat geschrieben: Mo 6. Okt 2025, 14:46 Wenn ein Täter fortlaufend ungerecht handelt oder wenn er an mir einmalig schuldig wurde und nicht einsichtig ist, gebe ich, wenn man die Angelegenheit nicht vernünftig klären kann, weil der Täter sich weigert oder weil er dazu nicht in der Lage ist, das Problem an Gott ab. Komplett. Ich hole es mir nicht wieder, sondern bleibe erst einmal auf Distanz (zum Täter), um mich zu schützen.
Das klingt nicht nur vernünftig, sondern dazu mahnt uns auch der Heilige Geist und zwar schon durch die Schrift, bei mir aber auch durch das Gewissen. Aber es bleibt was haften, wenn man nicht richtig loslässt. Dann ist es auch kein Selbstschutz.
Möglicherweise muss man die willentliche Übergabe an Gott einige Male wiederholen. Wenn man merkt, dass die Last nicht weichen will, sollte man Gott fragen, ob die Vorgehensweise die Richtige ist oder ob Gott mir zeigen will, dass ich in dieser Sache etwas Bestimmtes (selbst) tun soll.

Es ist der bequemere Weg, "großzügig" und bedingungslos zu vergeben, wobei diese "Vergebung" Gefahr läuft, Heuchelei zu produzieren... weil meine Motivation nicht wirklich ist, mit aller Kraft nach Gerechtigkeit zu streben, sondern, es ist mir lästig, mich mit der Sünde des anderen beschäftigen zu müssen, ich will einfach meine Ruhe haben und natürlich will ich, dass Gott mir meine eigenen Sünden allezeit vergibt.
Also "vergebe" ich, im Kämmerlein... ohne biblische Grundlage, oder, besser gesagt: Ich berufe mich auf Mt. 6, 14-15 und erkläre nebenbei die Bedingungen, die in er Schrift mehrmals wiederholt werden, für obsolet.
Lk. 17,3 (ELB): Wenn dein Bruder sündigt, so weise ihn zurecht, und wenn er es bereut, so vergib ihm!
Kann ich allen Ernstes vor Gott darauf bestehen: "Ich vergebe ihm auch dann, wenn er nicht bereut"?
Wie dreist ist DAS denn?

Ja, es ist ein Problem mit uneinsichtigen Mitmenschen. Meinungen prallen aufeinander, und oftmals merkt jemand gar nicht, dass er mit seinem Verhalten andere auf die Nerven geht oder sogar verletzt-- was dann?

Es gibt nur eine Möglichkeit: Ungelöste Schuldfragen sowie Differenzen mit anderen, die sich nicht auf friedlichem Weg, etwa durch Kommunikation, ausräumen lassen, vor den Thron der Gnade zu bringen.

Und zwar, OHNE Gott vorschreiben zu wollen, wie das Problem zu lösen ist. Manchmal muss man lange warten.

Das Warten (müssen) in der richtigen Haltung lehrt uns, Gott immer mehr zu vertrauen.
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Magdalena61
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Re: Vergebung ist keine Option

Beitrag von Magdalena61 »

Helmuth hat geschrieben: Mo 6. Okt 2025, 15:58 Übergeben an Gott kann auch bedeuten ihn um Rache zu bitten.
Und deshalb soll man es nicht tun, oder wie meinst du das?

Ja, das wurde mir auch schon unterstellt. Übrigens von "Christen", die mindestens den schmalen Weg verlassen hatten, wenn sie mal überhaupt irgendwann in grauer Vorzeit überhaupt auf diesem gewesen waren... aber offene Ungerechtigkeit und Sünde (eine himmelschreiende Bosheit) unterstützten. Wahrscheinlich waren sie der Meinung, auf der richtigen Seite zu sein- etwa wie die Deutschen Christen, die begeistert oder, weil sie vor dem Zeitgeist einknickten und Angst hatten, den rechten Arm hoben.

Es gibt nun einmal vernagelte Zeitgenossen, auch unter Christen, und vielleicht ist man ja auch selbst in irgendeiner Beziehung vernagelt und merkt es nicht. Wenn man daraus folgend schuldig wird an Gott und an anderen Menschen, dann gehe ich jetzt so weit, zu warnen: "Eine Schwamm- drüber- Vergebung" derjenigen, die sich angegriffen und gekränkt fühlen, die also der Meinung sind, das Verhalten des Nächsten sei Sünde, kann ebenfalls Sünde sein, weil "Schwamm-drüber" uns nicht geboten ist.

Man muss im Hinblick auf vermeintliches oder tatsächliches Fehlverhalten anderer differenzieren.

Mit Meinungsverschiedenheiten kann man leben, wenn man nicht unbedingt darauf besteht, jederzeit Recht haben zu müssen und die Spielregeln der zwischenmenschlichen Kommunikation einhält. Dann kann man auch mit konträren Zeitgenossen auskommen. Leider ist das auch im Forum oftmals nicht der Fall, weil Beiträge derjenigen, die sich wähnen, im Recht zu sein, immer mal wieder mit subtilen oder aogar deutlicheren Beleidigungen gespickt sind.

Doch für eindeutige Übertretungen des Gesetzes Christi gilt: Es gibt keine Vergebung ohne Buße.

Ich muss die Last aber loswerden, weil ich sie auch nicht behalten kann...meine Psyche würde darunter leidern, und Unversöhnlichkeit wäre auch eine ernste Sache und heilsgefährdend- für mich. Also bleibt mir nur, die Last vor Gott zu bringen, mit der Bitte, sie mir abzunehmen und mit der Bitte um Wegweisung.

Rache?
Ein Christ, der Gott liebt, sehnt sich nach Gerechtigkeit. Und das ist legitim. Und damit unsere Emotionen nicht dominieren, überlässt man die Entscheidung, auf welche Weise Gerechtigkeit geschehen soll.... Gott-. Was bedeutet denn "dein Reich komme"?
Es ist die Bitte um die Herrschaft der Gerechtigkeit.
Helmuth hat geschrieben: Mo 6. Okt 2025, 15:58In einem ersten Moment ist das auch oft meine Reaktion, aber dann will ich meinen Willen haben und nicht länger, dass jene verlorene Seele zur Erkenntnis der Wahrheit kommt um umzukehren. Wenn der erste Groll verflogen ist, schwenke ich in Fürbitte um.
Es ist befreiend, dass man vor Gott nicht Theater spielen muss.
Er versteht meine Gefühle. Ich muss sie nicht verstecken; Er weiß doch sowieso, wie es mir geht. Er wird darum bemüht sein, meine verletzten Gefühle zu heilen.
Die Aussicht, dass Gott Gerechtigkeit üben wird, ist natürlich hilfreich.
Die Kraft, Fürbitte zu tun, kommt auch von Ihm.

Vielleicht ist man nicht gleich, also nicht zeitnah, dazu in der Lage, und da würde ich ernstlich davon absehen, eine Show abzuziehen und Vergebung zu heucheln, die ich aktuell gar nicht von Herzen leisten kann.

Es ist unmenschlich und beweist eine erschreckende Herzenskälte, wenn man von Menschen "Vergebung" verlangt oder ihnen "Vergebung" predigt, wenn sie durch eine unbeschreibliche Bosheit, völlig ohne eigene Schuld, durch die Hölle gehen und solche seelischen Schmerzen fühlen, dass sie gar nicht mehr aufrecht stehen können, sondern hilflos am Boden liegen und sich vielleicht auch nicht zu 100% zivilisiert ausdrücken und verhalten.

Illustration: Die Mutter des kleinen André, der in Magdeburg auf dem Weihnachtsmarkt getötet worden war... oder wenn jemand, der verheiratet ist, erfährt, dass sein Partner ihn betrügt.

Mit dieser scheinheiligen Vergebungslehre: "Vergib mir gefälligst, wenn du etwas gegen mich hast" stehe ich auf Kriegsfuß. Und ich meine, es gibt genügend Schriftstellen, die beweisen, dass "bedingungslose Vergebung" unbiblisch ist.
LG
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Re: Vergebung ist keine Option

Beitrag von Lena »

Warum ist es so wichtig, anderen zu verzeihen? Dr. Wolf: Wenn wir einem anderen Menschen oder uns selbst vergeben, kehrt innerer Frieden ein und wir können wieder in der Gegenwart leben. Nicht zu vergeben ist wie eine unerledigte wichtige Aufgabe, die unsere Aufmerksamkeit immer wieder auf sich zieht.

Sogar die Psychologie bestätigt, dass der Befehl des Herrn Jesus Christus zu vergeben, dem Menschen Frieden schenkt.
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Helmuth
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Re: Vergebung ist keine Option

Beitrag von Helmuth »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 9. Okt 2025, 14:27 Mit dieser scheinheiligen Vergebungslehre: "Vergib mir gefälligst, wenn du etwas gegen mich hast" stehe ich auf Kriegsfuß.
Vom wem wurde denn eine solch abstruse Vergebungslehre hier eingebracht? Ich war’s nicht, meine Exegese erfolgt komplett anders. Es beginnt damit, dass keiner unter einem Zwang steht, weder das Opfer, noch der Täter. Es gibt aber klare Konsequenzen der Unvergebung. Ich zitiere nochmals Jesu Wort:
Mk 11,25-26 hat geschrieben: Und wenn ihr dasteht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemand habt, damit auch euer Vater, der in den Himmeln ist, euch eure Vergehungen vergebe. Wenn ihr aber nicht vergebt, so wird euer Vater, der in den Himmeln ist, auch eure Vergehungen nicht vergeben.
Die Lage verschlimmert sich nur, wenn um Vergebung sogar gebeten wurde und man sie nicht erhält. In dem Fall kann sogar von einer Täter/Opfer Umkehr gesprochen werden, denn Gott vergibt dem Bittenden auch, den er damit freisetzt, während sich das Opfer nun der Unvergebung schuldig macht und damit unter die Unvergebung Gottes fällt.

Ich betone nochmals die notwendige Unterscheidung der Beziehungsverhältnisse Gott <—> Mensch und Mensch <—> Mensch. Ich muss keinen Menschen mir gegenüber in einem Schuldverhältnis belassen, da ich darüber nicht zu richten habe. Ich kann und soll das sogar dem zuständigen Gericht Gottes überlassen, wenn es notwendig wäre einen etwaigen Tatausgleich zu veranlassen.
Magdalena61 hat geschrieben: Do 9. Okt 2025, 14:27 Und ich meine, es gibt genügend Schriftstellen, die beweisen, dass "bedingungslose Vergebung" unbiblisch ist.
Du hast 2 Bibelstellen aus dem AT angeführt, die aber nicht das Thema der Vergebung unter Menschen betreffen, sondern das Beziehungsverhältnis Gott <—> Mensch. Diese Differenzierung ist exegetisch aber relevant.

Für mich ist das dann nicht anders als in Untergebung bleiben zu wollen. Jesus redet von keiner Bedingung. Diese Stelle musst du mir erst zeigen. Diejenigen, die Kingdom bzw. ich bereits eingebracht haben, lehren das nicht.

Haben wir eine Stelle übersehen?
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Kingdom
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Re: Vergebung ist keine Option

Beitrag von Kingdom »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 9. Okt 2025, 14:15
Lk. 17,3 (ELB): Wenn dein Bruder sündigt, so weise ihn zurecht, und wenn er es bereut, so vergib ihm!
Kann ich allen Ernstes vor Gott darauf bestehen: "Ich vergebe ihm auch dann, wenn er nicht bereut"?
Wie dreist ist DAS denn?

Hat aber nicht Jesus genau das getan am Kreuz, wo er mal im voraus dieses Gebet sprach:
Lu 23:34 Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!
Bei einem Bruder der nicht einsichtig ist, soll man dann die Gemeindeleitung zu Hilfe holen und wenn er immer noch keine Einsicht zeigt, soll man ihn von der Gemeinde ausschliessen. Aber sicher sollten wir eben nicht nachtragend sein, sondern vergebend und eben bittend das er doch zur Einsicht gelangt und dann eben Busse tun kann vor Gott.

David hat er es uns nicht vorgelebt im Umgang mit Saul?

Ja er hat auch mal Gefühle gezeigt die in eine andere Richtung gingen als Vergebung, das lesen wir ja in den Psalmen aber im grossen und ganzen wollte er nicht Bitter und nachtragend sein, bei allem Leid was ihm durch Saul wiederfuhr.

Lg Kingdom
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Lena
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Re: Vergebung ist keine Option

Beitrag von Lena »

Vielleicht sieht mein Nächster sein Fehlverhalten mir gegenüber nicht ein oder erst in 40 Jahren oder nie.
Somit kann er sich gar nicht entschuldigen. Ich aber kann ihm zum Voraus vergeben so oder so und bin frei.
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