Descartes, OT von Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?

Philosophisches zum Nachdenken
Hiob
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Re: Descartes, OT von Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?

Beitrag von Hiob »

Jack Sparrow hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 18:35 Ebenso wenig ist physisch zu erklären, weshalb ein "Gesamtgeschehen" vorliegen sollte
Genau so.
Jack Sparrow hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 18:35 Du hast für Götter ebenso wenig Hinweise wie für eine spirituelle Ausströmung meines Toasters.

Die kannst du gar nicht haben, da du ja bereits mehrfach einräumtest, das Metaphysische sei physisch nicht nachweisbar.
Denkfehler. - Geistige Hinweise auf Gott gibt es genug. Selbstverständlich ist er nicht beweisbar, sonst wäre es ja ein Beweis.
Jack Sparrow hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 18:35 Die Hypothese, dass sich sibirische Flusskrebse mit einer Geschwindigkeit von 5 km/h fortbewegen, ist nicht nur experimentell überprüfbar, sondern sie kann vor allem entweder wahr oder falsch sein
Richtig - durch experimentelle Überprüfung ermittelbar.
Jack Sparrow hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 18:35 In Wahrheit sind Chemie, Biologie und Psychologie doch nur Teilgebiete der Physik...
Psychologie nicht - es sei denn, man versteht Geist/Seele als Produkt der Materie.
Hiob
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Re: Descartes, OT von Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?

Beitrag von Hiob »

Claymore hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 20:40 Warum traut er sich nicht, seine eigenen Meinungen einfach als solche zu kennzeichnen? Sie sind durch Descartes vielleicht inspiriert, aber selbst nicht “Descartes”.
Bevor ich auf Deinen langen Post antworte: Dass Descartes in manchen SChlussfolgerungen geirrt hat, weiß ich schon auch - allein das Wort Gottes-BEWEIS ist ein Irrtum. Dass er im SChwung seiner Zeit offenbar euphorisch wurde, scheint mir der Fall zu sein.

MEINE Aussage zu Descartes bezieht sich nicht auf richtige oder falsche Schlussfolgerungen von ihm, sondern auf seinen logischen Nachweis, dass wir GLAUBEN müssen, dass das, was wir als äußere Welt verstehen (physische Welt/res extensae), nicht Vorstellung, sondern Entität ist - weil wir es nicht nachweisen können. - Daraus gibt es EINE Ausnahme, nämlich dass "Ich" eine sichere Entität ist - seit spätestens Augustinus. Einfach deshalb, weil bei der Ich-Selbstbespiegelung Subjekt und Objekt zusammenfallen.

Wenn wir uns darüber einig wären, wäre schon viel gewonnen.
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Re: Descartes, OT von Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?

Beitrag von Claymore »

Paul hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 20:17 ich glaube, hiob meint das nicht so wie du es interpretierst...was ihm wichtig ist, ist die einsicht, dass das einzige, wessen wir uns sicher sein können, das ergo sum ist

ich stimme ihm als der dreimalgrößte natürlich zu :mrgreen:
Na siehste:
Hiob hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 21:41 Psychologie nicht - es sei denn, man versteht Geist/Seele als Produkt der Materie.
Der Geist ist die “große Ausnahme” – was habe ich jetzt nochmal falsch interpretiert?

Ursprünglich gehörte zu der Rolle – und zum Privileg – des Hofnarrens, ungestraft Kritik an den bestehenden Verhältnissen zu üben. Die sogenannte Narrenfreiheit.

Aber du bist nur ein Claqueur für gewisse User hier – traurig.
Hiob hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 21:51MEINE Aussage zu Descartes bezieht sich nicht auf richtige oder falsche Schlussfolgerungen von ihm, sondern auf seinen logischen Nachweis, dass wir GLAUBEN müssen, dass das, was wir als äußere Welt verstehen (physische Welt/res extensae), nicht Vorstellung, sondern Entität ist - weil wir es nicht nachweisen können.
Was soll diese Geschichtsklitterung? Willst du – jemand, der sich andauernd über die Moderne beschwert – Anachronismen und extreme Falschinterpretationen auf die Spitze treiben?

Der echte Descartes hat das zu keinem Zeitpunkt behauptet.

Der historische Descartes meinte niemals, dass wir “GLAUBEN müssen, dass das, was wir als äußere Welt verstehen (physische Welt/res extensae), nicht Vorstellung, sondern Entität ist.”

Genau das Gegenteil ist der Fall.

Nach Descartes sind die res extensae mit absoluter, unumstößlicher Sicherheit Entität.

Originalzitate, Kommentare – ich habe sie alle geliefert. Dass du all das eselsgleich ignorierst, ist dein Problem. Das Volk der Dichter und Denker – im Eimer.
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Re: Descartes, OT von Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?

Beitrag von Hiob »

Claymore hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 22:07 Der echte Descartes hat das zu keinem Zeitpunkt behauptet.
Moment: Dass die Res cogita nicht entscheiden kann, ob die Res extensae Vorstellung oder davon unabhängige Entität sind, stammt schon von Descartes. Warum sonst würde er als skeptizistisch bezeichnet werden? - Und die Gegenüberstellung "Fallor ergo sum" (Augustinus) und "Cogito ergo sum" (Descartes) war ein Klassiker dafür, dass man den selben Inhalt unterschiedlich begründen kann. --- Würdest Du diese beiden Sachen dem Descartes absprechen?
Claymore hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 22:07Nach Descartes sind die res extensae mit absoluter, unumstößlicher Sicherheit Entität.
Aber doch nur, NACHDEM Descartes einen wohlwollenden Gott voraussetzt, an den er glaubt. - Ganz einfach gesagt: "Die Res extensae sind mit absoluter, unumstößlicher Sicherheit Entität, weil für mich, Descartes, mit absoluter, unumstößlicher Sicherheit Gott existiert. Also kann ich getrost Wissenschaft betreiben <bei der ich dann teilweise ganz schön daneben gelegen habe>".

Genau aus diesem Grund habe ich es immer kritisch gesehen, dass Descartes "Skeptizist" genannt wird - eigentlich ist er es nicht.
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Re: Descartes, OT von Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?

Beitrag von Claymore »

Hiob hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 23:07 Moment: Dass die Res cogita nicht entscheiden kann, ob die Res extensae Vorstellung oder davon unabhängige Entität sind, stammt schon von Descartes. Warum sonst würde er als skeptizistisch bezeichnet werden? - Und die Gegenüberstellung "Fallor ergo sum" (Augustinus) und "Cogito ergo sum" (Descartes) war ein Klassiker dafür, dass man den selben Inhalt unterschiedlich begründen kann. --- Würdest Du diese beiden Sachen dem Descartes absprechen?
Das ist alles nur korrekt bezogen auf deine fiktive, erfundene Descartes-Figur.

Der echte, historische Descartes hat nichts dergleichen von sich gegeben.

Muss ich da nun ernsthaft die vielen, vielen Belege und Zitate noch ein weiteres mal wiederholen? Nachdem ich sie doch schon dutzende Male wiederholte?

Lies Egon Friedell, lies Descartes selbst, lies wen immer du willst.

Für deine abstruse Geschichtsklitterung gibt es keine Rechtfertigung.
Hiob hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 23:07 Aber doch nur, NACHDEM Descartes einen wohlwollenden Gott voraussetzt, an den er glaubt. - Ganz einfach gesagt: "Die Res extensae sind mit absoluter, unumstößlicher Sicherheit Entität, weil für mich, Descartes, mit absoluter, unumstößlicher Sicherheit Gott existiert. Also kann ich getrost Wissenschaft betreiben <bei der ich dann teilweise ganz schön daneben gelegen habe>".

Genau aus diesem Grund habe ich es immer kritisch gesehen, dass Descartes "Skeptizist" genannt wird - eigentlich ist er es nicht.
Nix Voraussetzung.

Beweis.

Du wiederholst seit Monaten den gleichen Unsinn. Siehe mein letzter Beitrag:
Claymore hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 01:18Nochmal:
René Descartes: “Untersuchungen über die Grundlagen der Philosophie” hat geschrieben:Zweiter Lehrsatz. Das Dasein Gottes wird daraus allein, dass seine Vorstellung in uns ist, rückwärts bewiesen. Beweis: […]
Dritter Lehrsatz. Das Dasein Gottes wird daraus bewiesen, dass wir, die wir diese Vorstellung haben, bestehen. Beweis: […]
Ich habe Zitate von Descartes ohne Ende gebracht. Du keinen einzigen (lustiges Fakt: Descartes hat “Cogito ergo sum” nachweislich überliefert nie von sich gegeben. Es findet sich wörtlich nirgends in seinen Schriften).

Auch diesen Beleg ignorierst du. Du gehst nicht mit einem einzigen Satz darauf ein. Sondern wiederholst nur deine absurden Falschinterpretationen, so wie als wäre nichts gewesen.
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Re: Descartes, OT von Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?

Beitrag von Hiob »

Claymore hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 23:26 Descartes hat “Cogito ergo sum” nachweislich überliefert nie von sich gegeben.
Stimmt - er hat "Cogito ego sum" gesagt.
Claymore hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 23:26 Das ist alles nur korrekt bezogen auf deine fiktive, erfundene Descartes-Figur.

Der echte, historische Descartes hat nichts dergleichen von sich gegeben.
Milde ausgedrückt: Da scheint es sehr unterschiedliche Verständnisse zu geben. - Vor inzwischen um die 2 Jahre gab es mal einen Vortrag in "alpha", beim ich aus dem Kopfnicken gar nicht rausgekommen bin, weil da exakt das gesagt wurde, was uns als Studenten gesagt wurde und was sich mir aus eigenem Verständnis erschlossen hat.

Aber jetzt mal an Dich: Was ist aus Deiner Sicht die Bedeutung von Descartes?
Claymore hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 23:26 Ich habe Zitate von Descartes ohne Ende gebracht.
Was nützt das, wenn man daraus falsche Schlussfolgerungen zieht? - Deine eben noch mal wiederholten Zitate passen beim mir bekannten Descartes-Verständnis voll rein, selbst wenn Descartes dabei Fehler macht. - Nehmen wir einfach mal ein Zitat:
Claymore hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 23:26 Zweiter Lehrsatz. Das Dasein Gottes wird daraus allein, dass seine Vorstellung in uns ist, rückwärts bewiesen. Beweis: […]
Selbstverständlich ist die KEIN Beweis. - Descartes schließt hier aus der Cogito-Ebenbildlichkeit, dass das, wozu das Cogito Ebenbild ist, existiert. - Ich kann nicht erkennen, wie dies mit meinen Auffassungen kollidieren sollte.

Was sagst Du zu Folgendem?
Simon Holledung
"Per analytischer Methode, wie im methodischen Zweifel erprobt, zeigt Descartes, dass es über die Materie des menschlichen Körpers keine gesicherten Urteile geben kann. Da ich aber beweisbar existiere, kann meine Existenz nicht vom körperlichen, unbeweisbaren abhängen".
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Re: Descartes, OT von Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?

Beitrag von Paul »

Claymore hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 22:07
Paul hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 20:17 ich glaube, hiob meint das nicht so wie du es interpretierst...was ihm wichtig ist, ist die einsicht, dass das einzige, wessen wir uns sicher sein können, das ergo sum ist

ich stimme ihm als der dreimalgrößte natürlich zu :mrgreen:
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Hiob hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 21:41 Psychologie nicht - es sei denn, man versteht Geist/Seele als Produkt der Materie.
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tja, in der philosophie gibt es das sogennante principle of charity...dazu gehört aber eben nicht, mit strohmännern hier aufzumarschieren :devil:

das ergo sum ist die einzige setzung, die descartes macht, passt sogar auf einen spickzettel :lol: :lol: :lol:

alles andere ist deduktion...inwieweit schlüssig und gerechtfertigt, darüber ließe sich reden :mrgreen:
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich

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es gibt nichts gutes, außer man tut es

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Re: Descartes, OT von Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?

Beitrag von Paul »

ich kann euch noch was verraten, noch nicht einmal die chemie lässt sich restlos auf die physik reduzieren, die biologie schon mal gar nicht...von psychologie und soziologie ganz zu schweigen :mrgreen:

in memoriam wittgenstein :lol:
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Paul
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Re: Descartes, OT von Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?

Beitrag von Paul »

was ich eigentlich sagen wollte, ich empfinde es nicht so...rein philosophisch :mrgreen:

ich denke, ich fühle, ich liebe.. also bin ich nicht unbedingt exklusiv ein haufen materie...oder :denken:
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Paul
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Re: Descartes, OT von Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?

Beitrag von Paul »

möchtest du bestreiten, dass ich das recht dazu habe?
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