Rilke hat geschrieben: ↑Mo 11. Mär 2024, 15:53
Ich sehe da keinen Widerspruch.
Es muss nicht zwangsläufig immer alles ein Widerspruch sein, aber die Aussagen sind objektiv gesehen nicht übereinstimmend und das ist Fakt. Oder sieht du das nicht so?
Hier beginnt der Prozess die rechte Auslegung zu finden oder aber es handelt sich schlicht um einen Irrtum einer der Autoren. Da ich nicht der Prämisse "Alle Schrift ist via HG eingegeben" folge, so stehen mir zur Exegese beide Möglichkeiten offen.
Den Dogmatikern bleibt nur der zwingende Versuch das in Übereinstimmung zu bringen, auch dann, wenn es wirklich ein Widerspruch ist. Das nenne ich unstatthafte Harmonisierung und damit ungülige Exegese. Dazu liefere ich dir später ein Beispiel.
Hier fehlt uns die Grundlage wer genau gesprochen hat, wer also der Verursacher oder Veranlasser des Befehls ist. An sich tendiere ich bei der Begebenheit zu Mose, wie er sich an das Ereignis erinnert, denn große Teile des 5. Buchs Mose stammen aus seiner Feder, darum die "Ich-Form". Diese Stellen wurden m.E. so weiter tradiert.
In 4 Mose 13 schreibt ein späterer Redakteur die Geschenisse nieder auf Basis überlieferter Texte. Dass er vom HG eingegeben bekommt, dass "JHWH zu Mose spricht" halte ich, wie du weißt, für ein Hirngespinst. Er weiß es entweder, oder meinte es zu wissen. Mose hätte sich daran wohl erinnern können, denn das war ein wichtiges Ereignis in der Wüstenwanderung.
Doch wie immer wir das auslegen, hiermit wollte ich dir vorführen, dass wir alle gefordert sind den Willen Gottes zu erforschen. Es genügt nicht zu sagen: "Das steht so in der Bibel. Es steht eben eimmal dies und einmal das. weil auch, wie hier der Fall, die Sprecher unterschiedlich sind.
Und das ist wichtig zu erkennen, weshalb der Thread läuft.
Wer anders denkt, der benützt seinen Verstand nicht mehr, oder er folgt nur einer vorgegebenen Dogmatik seiner Kirche und das lehne ich ab. Der HG lehrt uns und er schärft dabei auch unsere Sinne. So wird man durch ihn auch traniniert, indem man zwei Dinge tut: Im Gehorsam wandeln und objektiv denkt.
Es gibt aber gar keinen Zwang alles erklären zu müssen. Wo finden wir denn ein solches Wort Gottes? Es ist nicht wichtig alles zu wissen, aber was wir wissen, sollen wir umzusetzen, wenn es gefordert wird. Wir können es auch so stehenlassen, weil uns nichts zwingt eine Lösung für dieses Problem zu finden. Bloß ist es de facto da.
Aber eines unterlasse ich nicht. Das Intaktsein meines Verstandes und eine gewisse Sensibilisierung im Denken, das wir nicht verdummen lassen dürfen. Der Verstand wird von Jesus nicht minder bewertet, wenn es um die Liebe zu Gott geht:
Mk 12,29-30 hat geschrieben: Jesus antwortete: „Das erste ist: Höre, Israel: Der Herr, unser Gott, ist ein Herr; und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft.“
Wie du liest, zitiert Jesus das berühmte Wort, bekannt als "Sh'ma Israel". Im Originalwortlaut aus 5 Mose 6:4-5 gehört aber nicht dazu der Verstand. Für Jesus schon!