SilverBullet hat geschrieben: ↑Do 9. Nov 2023, 09:44
Wie kommst du jetzt auf Haushaltsstudien?
Ich habe von "Studien rund um den Haushalt" durch einen RKI-Text erfahren.
In dem Text kommt das RKI zu dem Ergebnis "(diese Studien) sind jedoch aufgrund methodischer Limitationen in ihrer Aussagekraft eingeschränkt".
Mehr habe ich nicht herauslesen können - keine Ergebnisse (bestimmt ging es in alle Richtungen oder es war ganz offensichtlich "übertrieben günstig")
=> versuchst du gerade einen Taschenspielertrick?
Lustigerweise ist der darauf
direkt folgende Satz:
RKI hat geschrieben:In der Gesamtschau legen die verfügbaren Daten nahe, dass die COVID-19-Impfung eine Virustransmission in erheblichem Maß reduziert und dass vollständig geimpfte Personen in Bezug auf die Epidemiologie der Erkrankung keine wesentliche Rolle mehr spielen.
In den Wintermonaten gab es viele Maßnahmen parallel, die sich nun in ihrer Wirkung nicht gut auseinanderdröseln lassen. Auf die Haushaltsstudie komme ich, weil - selbst wenn man meint, dass sowas wie Kontaktsperre das Entscheidende war - es ja immer noch die Infektionen im eigenen Haushalt gibt. D. h. es reicht, schon, wenn
diese reduziert werden, damit die Impfung einen positiven Effekt hat.
Die Frage ist, ob das RKI meint, dass die Limitationen, grundsätzlich etwas mit dieser Art Studie zu tun haben, oder eben nur was mit den Studien damals, die nicht mal das Peer-Review durchlaufen hatten.
Natürlich kann man nicht völlig ausschließen, dass die Infektion bei den anderen Haushaltsmitgliedern evtl. außerhalb des Haushalts stattgefunden hat. Aber eine Odds Ratio von 0,36 wie in der verlinkten Studie, ist ein ziemlich starker Effekt.
SilverBullet hat geschrieben: ↑Do 9. Nov 2023, 09:44Ich habe bereits geschrieben, dass dies nicht "mein Verständnis" ist, sondern dass es als Teil der Impfübertreibung als "bereits erreicht" festgelegt wurde.
Hierzu habe ich auch mind. ein Zitat angegeben.
Mein Argument war dann, dass diese Qualitäts-Fiktion der Impfwirkung mit dem menschlichen Körper in der Realität nicht erreichbar ist.
Nein, Du hast kein Zitat angegeben, wo jemand mit Deiner Definition ins Rennen gegangen ist.
Auch die Pockenimpfung, die zur Ausrottung der Pocken in der Wildnis führten, erreicht nach Deinen seltsamen Definitionen keine sterile Immunität.
Deine Ausführungen leiden unter "proving too much": egal wie tödlich ein Erreger, egal wie effizient eine Impfung, man darf den Ungeimpften kein unsoziales Verhalten vorwerfen.
SilverBullet hat geschrieben: ↑Do 9. Nov 2023, 09:44
Was hindert dich daran Leute abzuwerten, die das Virus transportieren?
Frage: Wieso diese unsachliche Vereinfachung auf Nicht-Geimpfte?
Antwort: weil es eine Ideologie ist.
Das Problem liegt in Deinem pseudo-rationalen Denken, das ständig völlig normale Schlussfolgerungen als "ungültig" ablehnen will. Es ist wie eine Art Satire auf den Empirismus.
Vielleicht kommt nächstens Dein geistiger Bruder GoldBullet hereingeschneit, der Dich in Pseudo-Rationalität noch übertrifft, und die Geschichtswissenschaft ablehnt, weil man da "ungültig" von Beobachtungen in der Gegenwart auf die Vergangenheit schließen muss, aber nicht die Vergangenheit direkt beobachtet.
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Generell enthält jede Aussage über Gruppen gewisse Verallgemeinerungen. Es gibt z. B. Mörder, und dann gibt es Mörder (versuchte) wie Graf von Stauffenberg.
Denken funktioniert aber in Kategorien, und man muss da in diesen sauren Apfel beißen. Die impliziten Ausnahmen kann man nicht alle aufzulisten, es gibt wahrscheinlich unendlich viele Möglichkeiten. Genauso bei den Leuten, die das Virus transportieren - da kannst Du auch tausend Ausnahmen auflisten. Von der Zwangsprostituierten bis zum Sanitäter, der trotz
aller Vorsichtsmaßnahmen unwissentlich ein Super-Spreader ist.
Das andere Problem ist, dass moralische Wertungen wegen Gefährdungen ganz normal sind. Wer die Feuersicherheit seines Reihenhauses sträflich vernachlässigt, der hat auch Tadel verdient, obwohl evtl. alles gut geht.
Bei Atemwegs-Infektionen ist die wirklich einzig sichere Möglichkeit, als Hikikomori mit REWE-Lieferdienst zu leben. Jeder andere gefährdet, und als Impfgegner weigert er sich, diese Gefährdung so weit es geht zu reduzieren.
Btw, wäre das eine Debatte unter vernünftigen Erwachsenen, müsste man sagen: Es ist normal anderen Menschen zu schaden und sie zu gefährden. Man dürfte ja sonst nicht mal ins Auto steigen.
D. h. die Forderungen, die man da an andere stellen kann, sind eingeschränkt. Man muss Gefährdung bis zu einer gewissen Schwelle (klaglos) tolerieren.
Fällt Covid-19 unter diese Schwelle?
Das groteske ist, dass für Dich JEDER Virus, egal wie tödlich,
unter diese Schwelle fällt. Zwar basieren alle ausformulierten Moralvorstellung
ultima ratio auf Ideologie, aber Deine basieren halt auf einer absurden, unflexiblen und verabsolutierenden Ideologie.
SilverBullet hat geschrieben: ↑Do 9. Nov 2023, 09:44Das ist eine dümmliche Spitzfindigkeit, wo dir doch explizit die Formulierung "schädliche Gruppe" für die Nicht-Geimpften eingefallen ist.
Das macht die anderen nicht unschuldig. Notorische Rauschfahrer = schädliche Gruppe. "Leute, die illegale Straßenrennen veranstalten" sind damit nicht automatisch unschuldig, weil sie keine notorischen Rauschfahrer sind. Was ist daran spitzfindig?
SilverBullet hat geschrieben: ↑Do 9. Nov 2023, 09:44Wieder ein sehr überschaubarer Taschenspielertrick, denn wenn du Schuld zuweist, dann bringt du den Beweis.
Wir sind hier aber nicht im Strafprozess. Deine Schilderung, wie toll Du alles hinbekommen hast, sind einfach unplausibel. Das ist alles.
SilverBullet hat geschrieben: ↑Do 9. Nov 2023, 09:44Insgesamt ist mir jetzt nicht klar, was du mit "Hongkong vs. Singapur" ausdrücken möchtest.
Vielleicht ist es Dir mittlerweile klarer geworden.
Unterschiede gibt es natürlich immer, die Frage ist ob es plausibel ist, dass es primär an den Unterschieden, wie den Slums, lag. Und das ist eine steile Behauptung.
Kowloon Walled City: 33.000 Einwohner, Rooftop Slums ca. 50.000 - insgesamt ~100.000 Slum-Bewohner. Das macht bei einer 7-Millionen-Metropole nicht so viel aus.
Es ist schon richtig, dass Störfaktoren statistische Aussagen sehr stark verzerren können, aber man muss sich fragen: wie signifikant ist das Ergebnis, wie groß ist die Grundmenge, wie groß ist maximal der Störfaktor?
SilverBullet hat geschrieben: ↑Do 9. Nov 2023, 09:44
Schau genau hin: das ist ein Weltbild des Wissenschaftsbetriebes.
es ist eine Annahme über die Realität, ohne dass man sagen kann, wie diese Regel vorliegen soll.
Der Wissenschaft kommt in unserer Gesellschaft hohes Prestige zu, daher willst Du nicht so gerne zugeben, dass Du sie ablehnst. Also definierst Du "Wissenschaft" so um, dass Dein Verständnis nichts mehr mit dem gewöhnlichen Verständnis von Wissenschaft zu tun hat.
Na sowas, fast hätte ich es nicht bemerkt.
SilverBullet hat geschrieben: ↑Do 9. Nov 2023, 09:44
Zusammenhänge aus einer vorliegenden Situation bilden Wissenschaft.
Behauptungen ohne eine vorliegende Situation, werden vom Wissenschaftsbetrieb verwendet, um auf neue Situationen zu schliessen, aus denen man Zusammenhänge extrahieren kann.
Der Wissenschaftsbetrieb stellt hier Weltbilder auf, die natürlich beliebig falsch sein können.
Die klassische Mechanik von Newton ist mehr oder weniger das Paradebeispiel für eine wissenschaftliche Theorie. Sieht man das als "Weltbild des Wissenschaftsbetrieb" an, dann kann man schon mal zugeben, dass man die Wissenschaft
in toto ablehnt.
Natürlich kann man ein Weltbild daraus machen...:
William James: Pragmatismus hat geschrieben:Als die ersten mathematischen, logischen und physikalischen Regelmäßigkeiten, die ersten Gesetze, entdeckt wurden, war man von ihrer Klarheit, Schönheit und Schlichtheit so hingerissen, dass man tatsächlich glaubte, die ewigen Gedanken des Allmächtigen entziffert zu haben. [...] Mit der Weiterentwicklung der Wissenschaften hat jedoch die Überzeugung Fuß gefasst, dass die meisten unserer Gesetze, vielleicht sogar alle, nur Annäherungen sind.
... aber darum geht's hier ja nicht.
Sondern: Dein Umdefinieren, wonach wissenschaftliche Theorien nicht mehr zur Wissenschaft gehören sollen, ist einfach grotesk.
SilverBullet hat geschrieben: ↑Do 9. Nov 2023, 09:44Welchen Teil von "vorliegende Situation" hast du denn noch nicht verstanden?
Es mag im Sinne Deiner Privatdefinition Sinn ergeben, hat aber nichts mit dem normalen Verständnis von Wissenschaft tun.
SilverBullet hat geschrieben: ↑Do 9. Nov 2023, 09:44"hinter die offensichtlichen Zusammenhänge zu schauen" ist Weltbild.
Ein religiös eingestellter Mensch kann die "offensichtlichen Zusammenhänge" mit einem eigenen "Dahinter" füllen und macht genauso wenig falsch.
Mit "hinter" meinte ich nichts Religiöses oder mystisches. Sondern eine Idealisierung, mit der schlussendlich viele Phänomene einheitlich erklärt / vorhergesagt werden können.
Denn es ist nicht möglich
direkt und offensichtlich aus den Beobachtungen die Theorie abzulesen. Die Idealisierungen der Theorie liegen nicht in den Beobachtungen vor. Und die Begriffe der wissenschaftlichen Theorien wie z. B. "Elektron" lassen sich nicht 1:1 in Begriffe, die die Beobachtungen beschreiben, übersetzen. Z. B. ist die beobachtbare Spur in der Blasenkammer eben nur das, und nicht "das beobachtete Elektron".