Was Descartes macht, ist trotzdem "Ad maiorem gloriam Dei". Oder meinst Du nicht?
Ich auch nicht. - Ehrlich - ich suche immer noch den EINEN Satz, der unsere verschiedenen Ansätze erklärt.
Da bist Du mir offenbar voraus. Meine Beschäftigung beschränkt sich auf Ausschnitte von Originaltexten, Seminare und Vorträge. - Das Entscheidende: Wie interpretiert man, was man liest oder hört?
Diesen Eindruck hatte ich eher nicht. - An der Uni Frankfurt wurde Descartes als Vorbote des Materialismus gefeiert - das galt als schick. - Umgekehrt konnte man Vorträge hören, die sich gegen diesen Mainstream verwahrten. Das scheint abzuhängen von der Grundhaltung des Lesers.
Das kennt man übrigens auch bei Kant: Die einen sehen ihn als Vorläufer von Materialismus/Existenzialismus/Naturalismus - andere (u.a. ich) sehen ihn als Vorbereiter der Romantik (wenn man Romantik nicht "romantisch" versteht). --- Oder Hegel: Die einen sehen ihn als Urvater der atheistischen Dialektik, die anderen als höchste intellektuelle Rechtfertigung des Christentums.
Warum erwähne ich dies? - Weil ich glaube, dass wirklich große Philosophen Dinge sagen, deren Reichweite sie selber nicht im Griff haben (das ist übrigens bei Komponisten ähnlich). - Das führt zur Frage: Was ist DEINE Grundlage, aus der Du Descartes interpretierst?